Konfigurieren eines schreibgeschützten Cachespeichers auf dem App-V Client

Letzte Aktualisierung: Februar 2010

Betrifft: Application Virtualization 4.6

In Microsoft Application Virtualization (App-V) 4.6 wird vom Client die Verwendung eines freigegebenen, schreibgeschützten Cachespeichers unterstützt. Mit dem freigegebenen, schreibgeschützten Cachespeicher kann Speicherplatz in einem Virtual Desktop Infrastructure (VDI)-System vom Client effizient genutzt werden. In einem solchen System werden Anwendungen auf virtuellen Maschinen (VM) ausgeführt, die in einer Rechenzentrums-Serverumgebung gehostet werden und die Netzwerkspeicher in einem Storage Area Network (SAN) gemeinsam nutzen. Die im Folgenden beschriebenen Verfahren geben einen Überblick über den Prozess zur Implementierung des App-V Clients in einer der als "gebündelte VM" oder "statische VM" bezeichneten primären VDI-Architekturen. Es wird davon ausgegangen, dass Sie mit Planung, Bereitstellung und Betrieb des App-V-Systems und seinen Komponenten sowie mit dem Betrieb und der Verwaltung des VDI-Servers vertraut sind. Weitere Informationen zu App-V finden Sie unter Application Virtualization (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=122939).

Hinweis

Die zu diesen Verfahren angegebenen Details sind nur als Beispiele zu verstehen. Sie können zur Durchführung des Gesamtprozesses auch andere Verfahren wählen.

Bereitstellen des App-V Client in einer VDI-Architektur

In einer VDI-Architektur können Sie den App-V Client mithilfe eines freigegebenen, schreibgeschützten Cachespeichers bereitstellen, der mit allen Anwendungen aufgefüllt wurde, die die Benutzer benötigen. Anschließend können Sie das Master-VM-Image des VDI-Systems so konfigurieren, dass alle App-V Clients auf dieselbe Cachedatei zugreifen. Den Benutzern wird über den App-V-Veröffentlichungsvorgang Zugriff auf bestimmte Anwendungen erteilt. Da bereits alle Anwendungen in den Cachespeicher geladen wurden, unterbleibt das Streaming, wenn Benutzer eine Anwendung starten. Die zum Vorauffüllen des Cachespeichers verwendeten Pakete müssen jedoch auf einem App-V Server bereitgestellt werden, auf dem Real Time Streaming Protocol (RTSP)-Streaming unterstützt wird und für den die App-V Clients Zugriffsberechtigung besitzen. Wenn Sie die Anwendungen mit einem App-V Management Server veröffentlichen, können Sie diese Streamingfunktion über diesen Server bereitstellen.

Der Bereitstellungsprozess umfasst vier primäre Aufgaben:

  • Erstellen und Auffüllen der freigegebenen Mastercachedatei

  • Kopieren der freigegebenen Cachedatei in den VDI-Serverspeicher

  • Konfigurieren der App-V Client-Software auf das VDI Master-Image

  • Verwalten des Updatebereitstellungszyklus für die freigegebene Cachedatei nach der ersten Bereitstellung

Diese Aufgaben müssen sorgfältig geplant werden. Es wird empfohlen, einen systematischen, wiederholbaren Prozess zu erstellen und zu dokumentieren, der für Ihr Unternehmen als verbindlich festgelegt wird. Dies ist besonders wichtig bei der ersten Vorbereitung und Bereitstellung der freigegebenen Mastercachedatei und bei der fortlaufenden Verwaltung von Anwendungsupdates, von denen jedes ein Update für die freigegebene Mastercachedatei erfordert. Verwenden Sie zur Durchführung dieser primären Aufgaben folgende Verfahren:

Hinweis

Obwohl Sie zum Veröffentlichen der Anwendungen mehrere unterschiedliche Methoden verwenden können, wird bei den nachstehend beschriebenen Verfahren davon ausgegangen, dass Sie zum Veröffentlichen einen App-V Management Server verwenden.

Konfigurieren des schreibgeschützten Cachespeichers für die erstmalige Bereitstellung in einer VDI-Architektur mit gebündelter oder statischer VM

  1. Richten Sie einen App-V Management Server in einer VM auf dem VDI-Server ein, um Unterstützung bei der Benutzerauthentifizierung und der Veröffentlichung bereitzustellen.

  2. Füllen Sie den Inhaltsordner dieses Management Servers mit allen Anwendungspaketen auf, die von den Benutzern benötigt werden.

  3. Richten Sie einen Stagingcomputer ein, auf dem der App-V Client installiert wurde. Melden Sie sich beim Stagingcomputer mit einem Konto an, das über Zugriffsrechte für alle Anwendungen verfügt, damit der vollständige Satz Anwendungen auf dem Computer veröffentlicht wird. Streamen Sie anschließend die Anwendungen in den Cachespeicher, damit sie vollständig geladen sind.

    Wichtig

    Auf dem Stagingcomputer müssen derselbe Betriebssystemtyp und dieselbe Systemarchitektur verwendet werden wie auf den VM, auf denen der App-V Client ausgeführt wird.

  4. Starten Sie den Stagingcomputer im abgesicherten Modus neu, um sicherzustellen, dass die Treiber nicht gestartet werden, da dadurch die Cachedatei gesperrt werden würde.

    Hinweis

    Sie können den Application Virtualization-Dienst auch beenden und deaktivieren und dann den Computer neu starten. Vergessen Sie nicht, den Dienst zu aktivieren und zu starten, nachdem die Datei kopiert wurde.

  5. Kopieren Sie die Cachedatei "Sftfs.fsd" in das SAN des VDI-Servers in einen Speicherort, auf den alle VMs zugreifen können, z. B. in einen freigegebenen Ordner. Legen Sie die Ordnerzugriffsberechtigungen für die Gruppe "Alle" auf "Schreibgeschützt" und für Administratoren, die die Cachedateiupdates verwalten, auf "Vollzugriff" fest. Der Speicherort der Cachedatei kann dem Registrierungswert "AppFS\FileName" entnommen werden.

    Wichtig

    Sie müssen die FSD-Datei an einem Speicherort speichern, der in Bezug auf Reaktionsverhalten und Zuverlässigkeit eine vergleichbare Leistung bietet wie lokal installierter Speicher – beispielsweise ein SAN.

  6. Installieren Sie den App-V Desktop Client auf dem Master-VM-Image des VDI-Systems, und konfigurieren Sie das Image anschließend für die Nutzung des schreibgeschützten Cachespeichers, indem Sie dem AppFS-Schlüssel auf dem Client die nachstehend aufgeführten Werte hinzufügen. Der AppFS-Schlüssel befindet sich unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\[Wow6432Node\]Microsoft\SoftGrid\4.5\Client\AppFS.

    Schlüssel Typ Wert Zweck

    FileName 

    Zeichenfolge

    Pfad zur FSD-Datei

    Gibt den Pfad zur freigegebenen Cachedatei an, z. B. \\VDIServername\Freigabeordner\SFTFS.FSD (erforderlich).

    ReadOnlyFSD

    DWORD 

    1

    Hiermit wird der Client für die Ausführung im schreibgeschützten Modus konfiguriert. Hiermit wird sichergestellt, dass vom Client keine Updates in den Cachespeicher des Pakets gestreamt werden. (erforderlich)

    ErrorLogLocation

    Zeichenfolge

    Pfad zur Fehlerprotokolldatei (.etl)

    Mit diesem Eintrag wird der Pfad zum Fehlerprotokoll angegeben. (Empfohlen. Verwenden Sie einen lokalen Pfad wie C:\Logs\Sftfs.etl).

  7. Konfigurieren Sie den Client des Master-VM-Image so, dass dieser den Veröffentlichungsserver nutzt und bei der Anmeldung eine Veröffentlichungsaktualisierung durchführt. Wenn sich ein Benutzer bei dem VDI-System anmeldet und seine VM aus dem Master-VM-Image erstellt wird, wird ein Veröffentlichungsaktualisierungszyklus durchgeführt. Dabei werden alle Anwendungen veröffentlicht, zu deren Nutzung das Konto des Benutzers berechtigt ist. Diese Anwendungen werden aus dem freigegebenen Cachespeicher ausgeführt.

Konfigurieren des Clients für eine Paketaktualisierung in einer Umgebung mit einer gebündelten VM

  1. Aktualisieren und testen Sie das Anwendungspaket.

  2. Aktualisieren Sie die Pakete auf dem App-V Server. Veröffentlichen und streamen Sie die neue Version der Anwendungen dann an den Client auf dem Stagingcomputer, so dass sie vollständig in den Cache geladen werden.

  3. Starten Sie den Stagingcomputer im abgesicherten Modus neu, um sicherzustellen, dass die Treiber nicht gestartet werden.

    Hinweis

    Sie können den Application Virtualization-Dienst auch in der Datei "Services.msc" beenden und deaktivieren und dann den Computer neu starten. Vergessen Sie nicht, den Dienst zu aktivieren und zu starten, nachdem die Datei kopiert wurde.

  4. Kopieren Sie die Cachedatei "Sftfs.fsd" in den SAN des VDI-Servers in einen Speicherort, auf den alle VMs zugreifen können, z. B. in einen freigegebenen Ordner. Zur Unterscheidung der neuen Version können Sie einen anderen Dateinamen verwenden, z. B. SFTFS_V2.FSD.

  5. Wenn Sie App-V Desktop Client auf dem Master-VM-Image des VDI-Systems für die Verwendung der aktualisierten, freigegebenen Cachedatei konfigurieren möchten, ändern Sie den FILENAME-Wert des AppFS-Registrierungsschlüssels so, dass er auf den Speicherort der aktualisierten Datei verweist, z. B. \\VDIServername\Freigabeordner\SFTFS_V2.FSD. Wenn sich ein Benutzer ab- und wieder anmeldet, wird für ihn unter Verwendung des aktualisierten Master-Image eine neue VM erstellt. Seine gesamten Benutzereinstellungen bleiben erhalten und werden auf die neue VM angewendet. Dann hat er Zugriff auf die aktualisierten Anwendungen.

Konfigurieren des Clients für eine Paketaktualisierung in einer Umgebung mit einer statischen VM

  1. Aktualisieren und testen Sie das Anwendungspaket.

  2. Aktualisieren Sie die Pakete auf dem App-V Server. Veröffentlichen und streamen Sie die neue Version der Anwendungen dann an den Client auf dem Stagingcomputer, so dass die Anwendungen vollständig in den Cache geladen werden.

  3. Starten Sie den Stagingcomputer im abgesicherten Modus neu, um sicherzustellen, dass die Treiber nicht gestartet werden.

    Hinweis

    Sie können den Application Virtualization-Dienst auch in der Datei "Services.msc" beenden und deaktivieren und dann den Computer neu starten. Vergessen Sie nicht, den Dienst zu aktivieren und zu starten, nachdem die Datei kopiert wurde.

  4. Kopieren Sie die Cachedatei "Sftfs.fsd" in den SAN des VDI-Servers in einen Speicherort, auf den alle VMs zugreifen können, z. B. in einen freigegebenen Ordner. Zur Unterscheidung der neuen Version können Sie einen anderen Dateinamen verwenden, z. B. SFTFS_V2.FSD.

  5. Wenn Sie App-V Desktop Client auf dem Master-VM-Image des VDI-Systems für die Verwendung der aktualisierten, freigegebenen Cachedatei konfigurieren möchten, ändern Sie den FILENAME-Wert des AppFS-Registrierungsschlüssels so, dass er auf den Speicherort der aktualisierten Datei verweist, z. B. \\VDIServername\Freigabeordner\SFTFS_V2.FSD. Damit ist sichergestellt, dass neue Benutzer die neue Version erhalten.

  6. Erstellen Sie ein Skript, das den FILENAME-Wert des AppFS-Schlüssels so ändert, dass dieser auf den Speicherort des aktualisierten Cachespeichers verweist – z. B. \\VDIServername\Freigabeordner\SFTFS_V2.FSD. Konfigurieren Sie dieses Skript so, dass es ausgeführt wird, wenn sich der Benutzer ab- oder anmeldet, damit es ausgeführt wird, bevor der App-V Client-Treiber gestartet wird – beispielsweise mithilfe von Gruppenrichtlinieneinstellungen. Wenn sich ein Benutzer ab- und wieder anmeldet, wird seine vorhandene VM aktualisiert, und der Benutzer verwendet die aktualisierte Kopie des Cachespeichers. Dann hat er Zugriff auf die aktualisierten Anwendungen.

Verwenden symbolischer Verknüpfungen bei der Aktualisierung des Cachespeichers

Anstatt den FILENAME-Wert des AppFS-Schlüssels jedes Mal zu ändern, wenn eine neue Cachedatei mit neuen oder aktualisierten Paketen bereitgestellt wird, können Sie in folgenden Systemen eine symbolische Verknüpfung verwenden: Windows Vista, Windows 7 und Windows Server 2008. Weitere Informationen finden Sie unter Symbolische Verknüpfungen (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=157626). Da unter Windows XP im Gegensatz zu den obigen Betriebssystemen keine symbolischen Verknüpfungen unterstützt werden, müssen Sie stattdessen Verknüpfungspunkte verwenden. Weitere Informationen zu Verknüpfungen und Verknüpfungspunkten finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 205524 (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=182553) und unter Junction v1.05 (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=182554).

Konfigurieren einer symbolischen Verbindung, die auf den Cachespeicher verweist

  1. Öffnen Sie während der ersten Bereitstellungsphase als lokaler Administrator auf dem Hostbetriebssystem des VDI-Servers ein Eingabeaufforderungsfenster.

  2. Erstellen Sie mit dem MKLINK-Befehl eine symbolische Verknüpfung, und konfigurieren Sie diese dann so, dass sie auf die Datei "Sftfs.fsd" verweist.

    **     mklink symlinkname \\vdihostserver\Freigabeordner\sftfs.fsd**

  3. Öffnen Sie auf dem Master-VM-Image des VDI-Systems mithilfe der Option Als Administrator ausführen ein Eingabeaufforderungsfenster, und gewähren Sie Remoteverknüpfungsberechtigungen, damit die VM auf die symbolische Verknüpfung auf dem VDI-Hostbetriebssystem zugreifen kann. Standardmäßig sind Remoteverknüpfungsberechtigungen deaktiviert.

    **     fsutil behavior set SymlinkEvaluation R2R:1**

    Hinweis

    Auf dem Speicherserver müssen die erforderlichen Verknüpfungsberechtigungen aktiviert sein. Je nach Speicherort der Verknüpfung und der Datei "Sftfs.fsd" entsprechen die Berechtigungen L2L:1 oder L2R:1 oder R2L:1 oder R2R:1.

  4. Wenn Sie den App-V Desktop Client auf dem Master-VM-Image des VDI-Systems konfigurieren, stellen Sie den FILENAME-Wert des AppFS-Schlüssels gleich dem UNC-Pfad der FSD-Datei ein, die die symbolische Verknüpfung verwendet; setzen Sie den Wert z. B. auf \\VDIHostserver\Symlinkname. Beim erstmaligen Zugriff von App-V Client auf den Cachespeicher wird über die symbolische Verknüpfung ein Handle an den Client übergeben. Der Handle wird vom Client so lange weiterverwendet, solange der Client ausgeführt wird. Der Wert der symbolischen Verknüpfung kann aktualisiert werden, selbst wenn auf vorhandenen Clients der alte freigegebene Cachespeicher geöffnet ist.

  5. Wenn Sie ein Paket aktualisieren oder ein neues Paket in den Cachespeicher einfügen müssen, führen Sie die Schritte 1 bis 5 des Aktualisierungsvorgangs für eine Umgebung mit statischer oder gebündelter VM aus. Löschen Sie dann die symbolische Verknüpfung, und erstellen Sie sie neu, damit sie auf die neue Version der freigegebenen Cachedatei verweist. Wenn die VM neu gestartet wird, erhält der Client ein Handle zur aktualisierten Kopie des Cachespeichers, da der von der VM verwendete Pfad die aktualisierte symbolische Verknüpfung enthält. Dann hat der Benutzer Zugriff auf die neuen und aktualisierten Anwendungen.

Siehe auch

Tasks

So wird's gemacht: Installieren von Application Virtualization Management Server
So wird's gemacht: Manuelles Installieren von Application Virtualization Client

Andere Ressourcen

So wird's gemacht: Installieren des Clients über die Befehlszeile

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