Planen der Kontingentverwaltung (SharePoint Foundation 2010)

 

Gilt für: SharePoint Foundation 2010

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2010-04-26

Mit einem Kontingent werden Speichergrenzwerte für die maximal in einer Websitesammlung zu speichernde Datenmenge angegeben. Darüber hinaus wird mit Kontingenten die Speichergröße angegeben, bei der eine E-Mail-Benachrichtigung ausgelöst und an den Websitesammlungsadministrator gesendet wird, wenn die betreffende Größe erreicht wird. Mit Kontingentvorlagen werden diese Einstellungen auf jede Websitesammlung in einer SharePoint-Farm angewendet.

Standardmäßig enthält ein Kontingent 300 Punkte. Ein Punkt ist ein relatives Maß für den Ressourceneinsatz, beispielsweise CPU-Zyklen, Arbeitsspeicher oder Seitenfehler. Mit Punkten können Messungen des Ressourceneinsatzes verglichen werden, die anderweitig nicht verglichen werden könnten. Beispielsweise werden Millionen von CPU-Zyklen für einen Punkt benötigt, aber jedes Mal, wenn eine Sandkastenlösung nicht mehr funktioniert, wird dies als ein Punkt gezählt. Weitere Informationen zu Sandkastenlösungen finden Sie unter Übersicht über Sandkastenlösungen (SharePoint Foundation 2010).

Kontingente sind besonders hilfreich, wenn Sie Microsoft SharePoint Foundation 2010 in Unternehmensumgebungen verwenden, wie z. B . ein unternehmensweites Intranet oder ein Internetdienstanbieter (ISP). Sie sollten Kontingente in diesen Umgebungen verwenden, um sicherzustellen, dass von einer Websitesammlung nicht so viele Ressourcen verwendet werden können, dass andere Websitesammlungen nicht mehr funktionsfähig sind. Eine Kontingentvorlage kann einer Websitesammlung beim Erstellen der Websitesammlung zugewiesen werden. Sie können eine Kontingentvorlage aber auch später zuweisen. Eine Entscheidung für die Verwendung von Kontingenten kann außerdem an jeder Stelle der Websitesammlungshierarchie rückgängig gemacht werden.

Inhalt dieses Artikels:

  • Informationen zum Planen der Kontingentverwaltung

  • Bestimmen der Kontingentvorlageneinstellungen

  • Bestimmen der Papierkorbeinstellungen

  • Löschen nicht verwendeter Websites

Informationen zum Planen der Kontingentverwaltung

Die Planung der Kontingentverwaltung besteht aus den folgenden grundlegenden Schritten:

  1. Festlegen der Kontingentvorlageneinstellungen

  2. Bestimmen der Papierkorbeinstellungen

  3. Löschen nicht verwendeter Websites

Dieser Artikel enthält Anleitungen zum Bestimmen der Kontingenteinstellungen für Websitesammlungen in einem Unternehmen. Informationen zu Voraussetzungen sind nicht enthalten, wie z. B. das Konfigurieren ausgehender E-Mail, das Starten des Zeitgeberauftrags Warnung wegen Datenträgerkontingent oder das Planen von Leistung und Kapazität.

Bestimmen der Kontingentvorlageneinstellungen

Für Websitesammlungen in einer SharePoint Foundation 2010-Umgebung ist keine Standardkontingentvorlage verfügbar. Beispielsweise werden als Kontingent für eine Websitesammlung möglicherweise die folgenden Einstellungen als Ausgangspunkt verwendet:

  1. Wenn die Größe einer Website 450 MB erreicht, wird an den Websitesammlungsadministrator eine automatisierte E-Mail-Nachricht gesendet.

  2. Wenn die Größe einer Websitesammlung 500 MB erreicht, werden Benutzer am Hochladen weiterer Dokumente gehindert.

Sie müssen die zu erwartende Größe und Anzahl der von Benutzern in Websites gespeicherten Elemente auswerten. Außerdem müssen Sie diese Einstellungen entsprechend anpassen, um sicherzustellen, dass die Websites gemäß den bewährten Methoden einer Organisation verwendet werden. Wenn beispielsweise ein bestimmtes Team oder eine bestimmte Gruppe in einer Organisation aus geschäftlichen Gründen ein größeres Inhaltsvolumen auf der Teamwebsite speichern muss, können Sie die Kontingentgrenzen für diese Websitesammlung anpassen.

Die von Kontingenten gemeldete Datengröße entspricht nicht unbedingt dem Speicherumfang in der Datenbank. Der Grund hierfür ist, dass das Kontingentfeature für leere Websites (Websites ohne Benutzerinhalte) geschätzte Speicherzahlen verwendet und diese für das Kontingent zum tatsächlich belegten Speicher in der Datenbank addiert. Die geschätzte Größe einer leeren Website umfasst die tatsächliche Größe der Vorlagenseiten für SharePoint Foundation 2010, beispielsweise die Formularseiten und die Seiten im Verzeichnis _layouts.

Wenn Sie die Werte für eine Kontingentvorlage ändern, gelten diese Änderungen nur für neue Websitesammlungen, auf die Sie die Vorlage anwenden. Die geänderten Kontingentwerte werden von SharePoint Foundation 2010 nur auf vorhandene Websitesammlungen angewendet, wenn Sie das Objektmodell zum Aktualisieren der Kontingentwerte in der Datenbank verwenden.

Bestimmen der Papierkorbeinstellungen

Der Papierkorb kann verhindern, dass Inhalt endgültig gelöscht wird. Der Papierkorb ermöglicht es Websitebesitzern, gelöschte Elemente abzurufen (z. B. durch Wiederherstellen von Dateien von Sicherungsbändern), ohne dass der Administrator eingreifen muss. Wichtige Überlegungen zur Planung sind die grundsätzliche Verwendung des endgültigen Papierkorbs und der zugeordnete Speicherplatz.

Der Papierkorb wird auf Webanwendungsebene aktiviert und deaktiviert. Standardmäßig ist der Papierkorb in allen Websitesammlungen einer Webanwendung aktiviert.

Der Papierkorb besteht aus zwei Komponenten. Wenn Benutzer ein Element löschen, wird dieses automatisch an den Standardpapierkorb gesendet. Wenn ein Element aus dem Standardpapierkorb gelöscht wird, wird das Element an den endgültigen Papierkorb gesendet. Im endgültigen Papierkorb werden Elemente gespeichert, die Benutzer im Papierkorb gelöscht haben. Nur Websitesammlungsadministratoren können Elemente im endgültigen Papierkorb wiederherstellen. Durch die für den endgültigen Papierkorb angegebene Größe wird die Gesamtgröße der Website erhöht. Die Datenkapazität müssen Sie entsprechend planen.

Sie sollten zumindest eine kleine Menge Speicherplatz, wie z. B. 10 %, für den endgültigen Papierkorb für den Fall zuordnen, dass ein Benutzer ein wichtiges Dokument, einen Ordner in einer Dokumentbibliothek oder eine Spalte in einer Liste versehentlich gelöscht hat.

Elemente im Papierkorb und im endgültigen Papierkorb werden automatisch gelöscht, wenn der Zeitraum für gelöschte Elemente (standardmäßig 30 Tage) erreicht wurde. Wenn jedoch die Größenbeschränkung des endgültigen Papierkorbs erreicht ist, werden Elemente automatisch gelöscht. Dabei wird mit dem ältesten Element begonnen. Websitesammlungsadministratoren können den endgültigen Papierkorb auch manuell leeren. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren von Papierkorbeinstellungen (SharePoint Foundation 2010).

Löschen nicht verwendeter Websites

Eine Kontingentvorlage kann gelöscht werden, wenn Sie Ihre Kontingentstrukturen ändern. Durch das Löschen einer Kontingentvorlage werden jedoch keine Kontingentwerte aus den Websitesammlungen gelöscht, auf die eine Kontingentvorlage angewendet wurde. Wenn Sie Kontingente aus allen Websitesammlungen entfernen möchten, die eine bestimmte Kontingentvorlage verwenden, müssen Sie das Objektmodell verwenden oder eine SQL Server-Abfrage ausführen.

Durch das automatische Löschen von nicht verwendeten Websites können Sie das Risiko reduzieren, dass unternehmenswichtige Daten gelöscht werden. Sie sollten die folgenden Aufgaben in den Planungsprozess einbeziehen:

  • Legen Sie einen sekundären Kontakt für alle Websites als erforderlich fest. Wenn der Websitebesitzer nicht verfügbar ist oder die Organisation verlassen hat, kann der sekundäre Kontakt die Websiteverwendung bestätigen. Wenn Sie keinen sekundären Kontakt festgelegt haben und die Anzahl der Tage oder Hinweise vor dem Löschen einer nicht verwendeten Website verkleinern, besteht die Gefahr, dass eine benötigte Website versehentlich gelöscht wird.

  • Archivieren Sie Websites, bevor diese automatisch gelöscht werden. Sie können dann die Websites, die unternehmenswichtige Informationen enthalten, wiederherstellen oder aber das langfristige Speichern von Inhaltsdatenbanken planen, damit eine gelöschte Website wiederhergestellt werden kann.