Informationen zur Planung für Leistung und Kapazität

 

Gilt für: Project Server 2010

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2010-05-11

In diesem Kapitel wird beschrieben, wie Sie die Hardwareanforderungen für eine einzelne Farm mit Microsoft Project Server 2010 bestimmen. Dabei werden die wesentlichen Merkmale identifiziert, die sich auf die Kapazitätsanforderungen auswirken. Zu folgenden Punkten werden Empfehlungen gegeben:

  • Anzahl der Servercomputer in der Serverfarm

  • Konfiguration der Anwendungsserverrollen in der Serverfarm

  • Hardwareanforderungen für bestimmte Serverrollen in der Serverfarm

Planen von Kapazität und Verfügbarkeit

In diesem Kapitel wird vorausgesetzt, dass Sie die Verfügbarkeitsanforderungen bereits mithilfe der Artikel unter Planen der Bereitstellung (Project Server 2010) geplant haben. Demzufolge beginnen Sie die Übung zur Kapazitätsplanung mit einer Topologie, die die Mindestanforderungen Ihrer Organisation bezüglich der Verfügbarkeit erfüllt. Abhängig von der ausgewählten Topologie erhalten Sie in diesem Kapitel Hilfe zu folgenden Entscheidungen:

  • Ob Sie weitere Server hinzufügen müssen, um die Kapazitäts- und Leistungsziele zu erreichen

  • Ob Sie die Konfiguration der Anwendungsserverrollen anpassen müssen, um Kapazität und Leistung der Serverfarm zu optimieren

  • Ob Sie basierend auf den Kapazitätsanforderungen mehrere Serverfarmen planen müssen

Gelegentlich bedingen die Verfügbarkeitsanforderungen einer Organisation eine Serverfarmgröße, die eine wesentlich größere Kapazität oder Leistung bietet als ansonsten erforderlich. In diesem Fall kann sich die Kapazitätsplanung auf die wirtschaftliche Größenanpassung der Serverhardware anstatt auf das Hinzufügen weiterer Servercomputer oder das vertikale Skalieren mit leistungsfähigerer Hardware konzentrieren.

Häufig dient die Topologie, die den Mindestverfügbarkeitsanforderungen einer Organisation entspricht, als Ausgangspunkt. Zum Erfüllen der Kapazitäts- und Leistungsziele werden anschließend Servercomputer hinzugefügt oder vertikal skaliert.

Ansatz der Kapazitätsplanung

Die Kapazitätsplanung wird durch viele Variablen beeinflusst. Daher kann es schwierig sein, eine präzise Antwort auf eine einfache Frage zu erhalten. Die häufigste Antwort auf Kapazitätsfragen lautet somit "Das kommt darauf an …".

Die Übung zur Kapazitätsplanung in diesem Kapitel soll die Anzahl der zu berücksichtigenden Variablen reduzieren, sodass für gängige Szenarien klare Antworten gegeben werden können. Das Kapitel bietet jedoch auch einen Leitfaden zur Berechnung der Kapazitäts- und Leistungsanforderungen abhängig von den speziellen Lösungsmerkmalen. Das Kapitel enthält zweierlei Hilfen zur Kapazitätsplanung:

  • Empfehlungen zum Schätzen von Kapazitätsanforderungen   Das Kapitel umfasst eine Reihe von Artikeln für die verschiedenen Zielszenarien. In jedem Artikel wird ein typisches Verwendungsprofil definiert. Für dieses Szenario werden dann die wesentlichen Merkmale identifiziert, die sich auf die Kapazität und Leistung auswirken. Basierend auf dem Profil und den wesentlichen Merkmalen können Sie anhand von vordefinierten Daten die Kapazitätsanforderungen für die Lösung berechnen.

  • Formeln und Anleitungen zum Berechnen bestimmter Kapazitätsanforderungen   Mit diesen Anleitungen können Sie ein eigenes Verwendungsprofil entwickeln (oder eines der Szenarioprofile ändern) und alle Variablen berechnen, die sich auf die Kapazität und Leistung Ihrer Lösung auswirken.

Prozess der Kapazitätsplanung

Die Kapazitätsplanung umfasst drei Aspekte der Größenanpassung für Ihre Lösung:

  • Kapazitätsgrenzen der Software   Für jedes Feature, das implementiert werden kann, und jedes Objekt, das erstellt werden kann, bestehen Skalierungsbegrenzungen. Durch das Planen der Kapazitätsgrenzen wird sichergestellt, dass die Skalierungsempfehlungen der Software durch Ihren Lösungsentwurf eingehalten werden.

  • Durchsatzziele   Jede von einer Serverfarm ausgeführte Aktion verursacht eine Leistungslast auf der Serverhardware. Zu den wesentlichen Aktionen gehören Benutzervorgänge, die Indizierung von Inhalten sowie Betriebsvorgänge (wie das Sichern der Datenbanken). Die Verwendung bestimmter Features, wie z. B. Dienste für Excel-Berechnungen, ist zwar für die Cubeerstellung erforderlich, erzeugt jedoch eine zusätzliche Auslastung. Zur Entwicklung von Durchsatzzielen gehört das Schätzen oder Berechnen der Anzahl der Vorgänge pro Sekunde, die in einer Serverfarm verarbeitet werden müssen, um die erwartete Durchsatzlast zu unterstützen.

  • Datenkapazität   Zur Datenkapazität gehört das erwartete Volumen der Inhaltsdatenbanken und der Konfigurationsdatenbank. Außerdem gelten für jede Serverrolle eindeutige, auf der Lösung basierende Datenanforderungen, beispielsweise für den Speicherplatz für Inhaltsindizes oder für zwischengespeicherte Inhalte.