Anzeigen von MSPL-Serveranwendungen (Microsoft SIP Processing Language)

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2011-07-17

Eine MSPL-Serveranwendung (Microsoft SIP Processing Language) ist eine Nur-Skript-Anwendung, die anstelle der Microsoft Lync 2010-API eine Skriptsprache verwendet. MSPL ermöglicht eine genauere Steuerung des Filter- und Proxyverhaltens und bietet eine Funktion zum Weiterleiten bestimmter Nachrichten an transaktionsbasierte SIP-Anwendungen. MSPL wird insbesondere zum Filtern und Weiterleiten von SIP-Nachrichten verwendet. MSPL-Anwendungen werden im selben Prozess wie das UserServices-Modul ausgeführt, während auf der Lync 2010-API basierende Programme in einem eigenen Prozess ausgeführt werden.

Sie können auf der Seite Serveranwendung in der Gruppe Topologie der Lync Server-Systemsteuerung eine Liste der MSPL-Serveranwendungen anzeigen, die auf den Front-End-Servern in Ihrer Lync Server 2010-Umgebung ausgeführt werden. Die Liste zeigt die für jeden Pool verfügbaren Skripts und gibt an, ob diese aktiviert oder kritisch sind. Die Skripts werden in der Reihenfolge ihrer Auflistung ausgeführt.

Die folgenden Skripts sind verfügbar:

  • ClientVersionFilter ermöglicht Administratoren, die von einem Pool unterstützte Version der Clients anzugeben. Mit dem Clientversionsfilter kann die Clientversion überprüft und dann entweder die Anmeldung des Clients verhindert oder dem Benutzer eine Meldung angezeigt werden, dass eine nicht unterstützte Clientversion verwendet wird. Der Clientversionsfilter kann auch so konfiguriert werden, dass dem Benutzer eine Meldung mit der URL der aktuellen herunterladbaren Version des Clients angezeigt wird.

  • TranslationService wandelt eine von einem Benutzer gewählte Nummer entsprechend den vom Administrator festgelegten Normalisierungsregeln in eine E.164-Nummer um. Ausführliche Informationen finden Sie unter Übersetzungsregeln.

  • IncomingFederation erzwingt Verbundvalidierung auf Mandantenebene für Nachrichten zwischen Mandanten und aus externen Bereitstellungen eingehende Nachrichten.

  • Bei UserServices handelt es sich um die SIP-Registrierungs-, Anwesenheits- und Konferenzkomponente eines Front-End-Servers. Dieses Skript stellt integrierte Sofortnachrichten-, Anwesenheits- und Konferenzfunktionen auf Basis des SIP-Proxys bereit.

  • InterClusterRouting sorgt für das Routing von Anrufen beim primären Registrierungspool des Anrufempfängers. Ausführliche Informationen finden Sie unter VoIP-Komponenten der Front-End-Server.

  • IIMFilter (Intelligenter Sofortnachrichtenfilter) blockiert Nachrichten, die URLs enthalten, auf die Sie klicken können oder mit denen versucht wird, Dateiübertragungen zu initiieren. IIMFilter überprüft auch die Clientversion für den Server. IIMFilter wirkt sich auf Dateiübertragungen aus, die von Microsoft Lync 2010, Communicator oder dem Live Meeting 2007-Client initiiert werden. Links, auf die geklickt werden kann, werden standardmäßig deaktiviert, indem vor dem ersten Zeichen des Links ein Unterstrich eingefügt wird. Administratoren können dieses Verhalten dahingehend ändern, dass der Link blockiert wird. Dabei werden Nachrichten, die URLs enthalten, auf die geklickt werden kann oder mit denen versucht wird, eine Dateiübertragung zu initiieren, vom Server blockiert und erreichen das jeweils vorgesehene Ziel nicht. IIMFilter ist mit Ausnahme der Proxyserver und Archivierungsserver in Lync Server durchgängig installiert.

  • UserPinService wird verwendet, um die persönlichen Identifikationsnummern (PINs) für Einwahlkonferenzen zu überprüfen.

  • DefaultRouting ist die Standardroutinganwendung für Lync Server-Server. Diese Anwendung ist standardmäßig aktiviert. Die Routinganwendung wird auf allen Standard Edition- und Enterprise Edition-Servern installiert.

  • Mit ExumRouting werden Anrufe von Exchange Server Unified Messaging (UM) weitergeleitet. ExumRouting ermittelt bei Eingang einer neuen Voicemailnachricht den geeigneten Exchange UM-Server zum Weiterleiten des Anrufs. Mit ExumRouting werden zudem einige weitere Integrationsaspekte von Exchange UM behandelt, u. a. die Weiterleitung an eine automatische Telefonzentrale und der Teilnehmerzugriff.

  • OutboundRouting ermittelt das Gateway, das einen Anruf gemäß der gewählten Nummer und der Wählberechtigungen des Benutzers an eine Telefonnummer weiterleitet. OutboundRouting leitet Anrufe auch um, wenn ein Gateway einen Anruf nicht verarbeiten kann.

  • QoEAgent empfängt über SIP SERVICE-Anforderungen QoE-Datenberichte (Quality of Experience) von Endpunkten und sendet die Daten unter Verwendung von HTTP POST an die Zielwarteschlange auf dem Monitoring Server oder an Empfänger eines Drittanbieters. Ausführliche Informationen finden Sie unter Planen der Überwachung.

  • OutgoingFederation erzwingt Verbundvalidierung auf Mandantenebene für Nachrichten an eine gezielte externe Bereitstellung.

  • AcpRouting leitet die für den Audiokonferenzanbieter bestimmten INVITE-Anforderungen an das Gateway des Audiokonferenzanbieters weiter.

Auf Edgeservern werden die folgenden Skripts ausgeführt:

  • IIMFilter

  • OptionsHandler beantwortet eingehende OPTIONS-Anforderungen mit 200 OK, wenn die Anforderung für den aktuellen Server bestimmt ist. Dies wird für die Topologievalidierung verwendet.