New-CsLocationPolicy

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2012-03-26

Erstellt eine neue Ortungsrichtlinie zur Standortidentifizierung für den E9-1-1-Dienst sowie für die allgemeine Clientidentifizierung. Mit dem E9-1-1-Dienst können Notrufoperatoren den geografischen Standort des Anrufers ermitteln (Ortung).

Syntax

New-CsLocationPolicy -Identity <XdsIdentity> [-ConferenceMode <Nullable>] [-ConferenceUri <String>] [-Confirm [<SwitchParameter>]] [-Description <String>] [-EmergencyDialMask <String>] [-EmergencyDialString <String>] [-EnhancedEmergencyServicesEnabled <$true | $false>] [-Force <SwitchParameter>] [-InMemory <SwitchParameter>] [-LocationRequired <Nullable>] [-NotificationUri <String>] [-PstnUsage <String>] [-UseLocationForE911Only <Nullable>] [-WhatIf [<SwitchParameter>]]

Detaillierte Beschreibung

Mit der Ortungsrichtlinie werden Benutzern oder Kontakten Einstellungen für die E9-1-1-Funktion und Ortungseinstellungen zugewiesen. Die Ortungsrichtlinie ermittelt, ob E9-1-1 für einen Benutzer aktiviert ist, und legt ggf. das Verhalten eines Notrufs fest. Sie können mit der Ortungsrichtlinie beispielsweise definieren, welche Nummer als Notrufnummer betrachtet wird, ob die Abteilung für Unternehmenssicherheit automatisch benachrichtigt werden soll, und wie der Anruf weitergeleitet werden soll. Mit diesem Cmdlet wird eine neue Ortungsrichtlinie auf Standortebene oder Benutzerbasis erstellt. (Auf globaler Ebene ist bereits eine Richtlinie vorhanden.)

WICHTIG: Das Verhalten der Ortungsrichtlinie unterscheidet sich in Bezug auf den Gültigkeitsbereich vom Verhalten anderer Richtlinien in Lync Server 2010. Für alle anderen Richtlinien wird, sofern eine Richtlinie auf Benutzerbasis definiert wurde, die Richtlinie auf alle Benutzer angewendet, denen diese Richtlinie zugewiesen ist. Wurde dem Benutzer keine Richtlinie auf Benutzerebene zugewiesen, wird die Standortrichtlinie angewendet. Wenn es keine Standortrichtlinie gibt, gilt die globale Richtlinie. Ortungsrichtlinien werden in gleicher Weise angewendet, jedoch mit einer Ausnahme: eine Ortungsrichtlinie auf Benutzerbasis kann auch einem Netzwerkstandort zugewiesen werden. (Ein Netzwerk umfasst eine Gruppe von Subnetzen.) Wenn der Benutzer den Notruf von einem Standort aus tätigt, der einem Netzwerkstandort innerhalb der Organisation zugeordnet ist, wird die diesem Netzwerkstandort zugewiesene Richtlinie auf Benutzerebene verwendet. Diese Funktionalität setzt eine Richtlinie auf Benutzerbasis außer Kraft, die diesem Benutzer zugewiesen wurde. Wenn der Benutzer den Anruf von einem unbekannten oder innerhalb der Organisation nicht zugeordneten Standort aus tätigt, wird der Gülgtigkeitsbereich der Standardrichtlinie angewendet.

Dieses Cmdlet kann von folgenden Benutzern ausgeführt werden: Standardmäßig dürfen Mitglieder der folgenden Gruppen das Cmdlet New-CsLocationPolicy lokal ausführen: RTCUniversalServerAdmins. Geben Sie den folgenden Befehl an der Windows PowerShell-Eingabeaufforderung ein, um eine Liste aller rollenbasierten Zugriffssteuerungsrollen zurückzugeben, die diesem Cmdlet zugewiesen wurden (einschließlich der benutzerdefinierten rollenbasierten Zugriffssteuerungsrollen, die Sie selbst erstellt haben):

Get-CsAdminRole | Where-Object {$_.Cmdlets –match "New-CsLocationPolicy"}

Parameter

Parameter Erforderlich Typ Beschreibung

Identity

Optional

XdsIdentity

Eine eindeutige ID der Ortungsrichtlinie. Mit diesem Cmdlet kann eine Richtlinie auf Standortebene oder Benutzerbasis erstellt werden. (Eine globale Richtlinie ist standardmäßig vorhanden und kann nicht entfernt werden.) Bei einer auf Standortebene erstellten Richtlinie muss diese Wert das Format "site:<Standortname>" aufweisen, wobei "Standortname" für den Namen eines in der Microsoft Lync Server 2010-Bereitstellung definierten Standorts steht. Beispiel: site:Redmond. Einer auf Benutzerbasis erstellten Richtlinie kann jeder Zeichenfolgenwert zugewiesen werden, z. B. "Reno".

ConferenceMode

Optional

ConferenceModeEnum

Wenn für den Parameter "ConferenceUri" ein Wert angegeben wurde, bestimmt der Parameter "ConferenceMode", ob ein dritter Teilnehmer an dem Anruf teilnehmen oder nur zuhören kann. Verfügbare Werte:

- oneway: Der dritte Teilnehmer kann die Unterhaltung zwischen dem Anrufer und der Rettungsleitstelle nur hören.

- twoway: Der dritte Teilnehmer kann die Unterhaltung zwischen dem Anrufer und der Rettungsleitstelle hören und daran teilnehmen.

ConferenceUri

Optional

Zeichenfolge

Der SIP-URI (Uniform Resource Identifier), in diesem Fall die Telefonnummer, eines dritten Teilnehmers, der bei allen abgesetzten Notrufen zugeschaltet wird. Beispielsweise kann die Sicherheitsstelle des Unternehmens beim Absetzen eines Notrufs einen Anruf erhalten und den Anruf abhören oder daran teilnehmen (je nach Wert der Eigenschaft "ConferenceMode").

Die Zeichenfolge muss zwischen 1 und 256 Zeichen lang sein und mit dem Präfix "sip:" beginnen.

Description

Optional

Zeichenfolge

Eine ausführliche Beschreibung des Standorts. Beispiel: "Reno corporate users".

EmergencyDialMask

Optional

Zeichenfolge

Eine Nummer, die gewählt wird und die in den Wert der Eigenschaft "EmergencyDialString" übersetzt wird. Wenn der Wert für "EmergencyDialMask" beispielsweise 212 lautet und "EmergencyDialString" den Wert 911 aufweist, wird zum Beispiel automatisch ein Notruf abgesetzt, sobald ein Benutzer 212 wählt. Auf diese Weise können andere Notrufnummern eingerichtet werden, die dennoch die Notrufdienste erreichen. (Dies ist beispielsweise hilfreich, wenn jemand aus einem Land oder einer Region mit einer anderen Notrufnummer versucht, die Notrufnummer des eigenen Landes zu wählen und nicht die Notrufnummer des Landes oder der Region, in dem/der er sich gerade aufhält.) Sie können mehrere Notrufmasken definieren, indem Sie die Werte durch Semikolon trennen. Beispiel: -EmergencyDialMask "212;414".

WICHTIG: Stellen Sie sicher, dass die angegebenen Notrufmaskenwerte nicht mit einer Nummer im Bereich eines Orbits zum Parken von Anrufen übereinstimmen. Die Weiterleitung zum Parken von Anrufen hat Vorrang vor der Konvertierung von Notrufzeichenfolgen. Zur Anzeige der vorhandenen Bereiche von Orbits zum Parken von Anrufen rufen Sie das Cmdlet Get-CsCallParkOrbit auf.

Die maximale Länge der Zeichenfolge beträgt 100 Zeichen. Bei jedem Zeichen muss es sich um eine Ziffer von 0 bis 9 handeln.

EmergencyDialString

Optional

Zeichenfolge

Die Nummer, die zum Erreichen der Notrufdienste gewählt wird. In den USA lautet dieser Wert "911".

Die Zeichenfolge muss aus den Ziffern 0 bis 9 bestehen und kann 1 bis 10 Ziffern umfassen.

EnhancedEmergencyServicesEnabled

Erforderlich

Boolescher Wert

Gibt an, ob die dieser Richtlinie zugeordneten Benutzer für E9-1-1 aktiviert sind. Setzen Sie den Wert auf "True", um E9-1-1 zu aktivieren. Lync Server 2010-Clients rufen dann Ortungsinformationen zur Registrierung ab und berücksichtigen diese Informationen, wenn ein Notruf abgesetzt wird.

Standardwert: False

LocationRequired

Optional

LocationRequiredEnum

Wenn der Client keinen Standort aus der Standortkonfigurationsdatenbank abrufen konnte, kann der Benutzer zur manuellen Eingabe eines Standorts aufgefordert werden. Dieser Parameter nimmt die folgenden Werte an:

- no: Der Benutzer wird nicht zur Eingabe eines Standorts aufgefordert. Wird ein Anruf ohne Standortinformationen getätigt, nimmt der Anbieter für die Notrufunterstützung den Anruf entgegen und fragt nach dem Standort.

- yes: Der Benutzer wird zur Eingabe von Standortinformationen aufgefordert, wenn der Client sich an einem neuen Standort registriert. Der Benutzer kann die Eingabeaufforderung ohne Eingabe von Informationen verwerfen. Wenn Informationen eingegeben werden, wird ein Notruf zur Überprüfung des Standorts zunächst vom Anbieter für die Notrufunterstützung angenommen, bevor er an die Rettungsleitstelle weitergeleitet wird.

- disclaimer: Diese Option entspricht der Option "yes". Allerdings wird dem Benutzer ein Haftungsausschluss angezeigt, der ihn auf die möglichen Folgen hinweist, wenn er keine Standortinformationen eingibt. (Der Haftungsausschluss muss über das Cmdlet Set-CsEnhancedEmergencyServiceDisclaimer festgelegt werden.)

Dieser Wert wird ignoriert, wenn "EnhancedEmergencyServicesEnabled" auf "False" (die Standardeinstellung) festgelegt ist. Benutzer werden nicht zur Eingabe von Standortinformationen aufgefordert.

NotificationUri

Optional

Zeichenfolge

Einer oder mehrere SIP-URIs, die beim Absetzen eines Notrufs benachrichtigt werden sollen. Beispielsweise kann die Sicherheitsstelle des Unternehmens durch eine Sofortnachricht über jeden Notruf informiert werden. Wenn der Anruferstandort verfügbar ist, wird dieser Standort in die Benachrichtigung aufgenommen.

Es können mehrere SIP-URIs als eine durch Trennzeichen getrennte Liste eingeschlossen werden. Beispiel: -NotificationUri sip:security@litwareinc.com,sip:kmyer@litwareinc.com. Beachten Sie, dass Verteilerlisten und Gruppen-URIs nicht unterstützt werden.

Die Zeichenfolge muss zwischen 1 und 256 Zeichen lang sein und mit dem Präfix "sip:" beginnen.

PstnUsage

Optional

Zeichenfolge

Die PSTN-Verwendung (Public Switched Telephone Network) zur Bestimmung der VoIP-Route, die zum Weiterleiten von Notrufen von Clients aus eingesetzt wird, die dieses Profil verwenden. Die dieser Verwendung zugeordnete Route muss auf einen SIP-Trunk verweisen, der speziell für Notrufe eingerichtet wurde.

Die Verwendung muss bereits in der globalen Liste der PSTN-Verwendungen vorhanden sein. Rufen Sie das Cmdlet Get-CsPstnUsage auf, um eine Liste der Verwendungen abzurufen. Zur Erstellung einer neuen Verwendung verwenden Sie das Cmdlet Set-CsPstnUsage.

UseLocationForE911Only

Optional

Boolescher Wert

Standortinformationen können vom Microsoft Lync 2010-Client aus verschiedenen Gründen verwendet werden (beispielsweise zur Benachrichtigung von Teamkollegen über den aktuellen Standort). Setzen Sie diesen Wert auf "True", um sicherzustellen, dass Standortinformationen nur für einen Notruf zur Verfügung stehen.

Force

Optional

Switch-Parameter

Unterdrückt alle Bestätigungsaufforderungen, die andernfalls vor der Durchführung von Änderungen angezeigt würden.

InMemory

Optional

Switch-Parameter

Erstellt einen Objektverweis ohne einen Commit für das Objekt auszuführen und die Änderungen dadurch dauerhaft zu speichern. Wenn Sie die Ausgabe des mit diesem Parameter aufgerufenen Cmdlet einer Variablen zuweisen, können Sie die Eigenschaften des Objektverweises ändern und anschließend einen Commit für diese Änderungen ausführen, indem Sie das entsprechende Cmdlet vom Typ "Set-" aufrufen.

WhatIf

Optional

Switch-Parameter

Beschreibt die Auswirkungen einer Ausführung des Befehls, ohne den Befehl tatsächlich auszuführen.

Confirm

Optional

Switch-Parameter

Fordert Sie vor der Ausführung des Befehls zum Bestätigen auf.

Eingabetypen

Keine.

Rückgabetypen

Erstellt ein Objekt vom Typ "Microsoft.Rtc.Management.WritableConfig.Policy.Location.LocationPolicy".

Beispiel

-------------------------- Beispiel 1 --------------------------

New-CsLocationPolicy -Identity site:Redmond -EnhancedEmergencyServicesEnabled $True

In Beispiel 1 wird mit New-CsLocationPolicy eine neue Ortungsrichtlinie für den Standort "Redmond" erstellt, sodass alle Benutzer an diesem Standort für E9-1-1 aktiviert sind. Diese Richtlinie wird durch den Aufruf von New-CsLocationPolicy mit zwei Parametern erstellt: Mit dem einen Parameter wird die Identität festlegt, in diesem Fall "site:", gefolgt vom Namen des Standorts, für den diese Richtlinie gilt, mit dem anderen Parameter wird der Wert der Eigenschaft "EnhancedEmergencyServicesEnabled" auf den Wert "True" festgelegt.

-------------------------- Beispiel 2 --------------------------

New-CsLocationPolicy -Identity Reno -Description "All users located at the Reno site" -EnhancedEmergencyServicesEnabled $True -PstnUsage Emergency -EmergencyDialString 911

In diesem Beispiel wird eine benutzerbasierte Ortungsrichtlinie erstellt. (Benutzerbasierte Richtlinien müssen den einzelnen Benutzern oder Gruppen speziell zugewiesen werden.) Diese Richtlinie verfügt über den Identitätswert "Reno". Mit dem Parameter "Description" wurde eine ausführlichere Beschreibung der Richtlinie eingefügt. Als nächster Parameter wird "EnhancedEmergencyServicesEnabled" mit dem Wert "True" angegeben, um die E9-1-1-Funktion für alle Benutzer zu aktivieren, denen diese Richtlinie zugewiesen wird. Der nächste Parameter ist "PstnUsage", der den Wert "Emergency" erhält. Dieser Wert muss mit einem Wert in der Liste der PSTN-Verwendungen übereinstimmen. (Rufen Sie diese Liste mithilfe von Get-CsPstnUsage ab.) Die Verwendung sollte einer VoIP-Route zugeordnet sein, die für Notrufe verwendet wird. (Die VoIP-Routen können mit dem Cmdlet Get-CsVoiceRoute abgerufen werden.) Der letzte in diesem Beispiel verwendete Parameter lautet "EmergencyDialString", mit dem die Nummer festgelegt wird, die zum Absetzen eines Notrufs gewählt werden muss.