Definieren und Konfigurieren eines Front-End-Pools

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2012-05-13

Für dieses Verfahren ist keine Mitgliedschaft in einer lokalen Administratorgruppe oder einer Domänengruppe mit besonderen Rechten erforderlich. Melden Sie sich als Standardbenutzer bei einem Computer an.

Nachdem Sie Ihre Topologie definiert haben, führen Sie die folgenden Schritte aus, um einen Front-End-Pool für Ihren Standort zu definieren. Ausführliche Informationen zum Definieren der Topologie finden Sie unter Definieren und Konfigurieren einer Topologie im Topologie-Generator.

So definieren Sie einen Front-End-Pool

  1. Klicken Sie im Assistenten zum Definieren eines neuen Front-End-Pools auf der Seite Neuen Front-End-Pool definieren auf Weiter.

  2. Geben Sie auf der Seite FQDN des Front-End-Pools definieren einen vollqualifizierten Domänennamen (Fully Qualified Domain Name, FQDN) für den Pool ein, den Sie erstellen, klicken Sie auf Front-End-Pool der Enterprise Edition, und klicken Sie anschließend auf Weiter.

    FQDN des Front-End-Pools definieren

  3. Geben Sie auf der Seite Computer in diesem Pool definieren einen Computer-FQDN für den ersten Front-End-Server im Pool ein, und klicken Sie anschließend auf Hinzufügen. Wiederholen Sie diesen Schritt für (bis zu zehn) zusätzliche Computer, die zum Pool hinzugefügt werden sollen, und klicken Sie anschließend auf Weiter.

    Definieren von Computern in einem Front-End-Pool

  4. Aktivieren Sie auf der Seite Funktionen auswählen die Kontrollkästchen für die Funktionen, die für diesen Front-End-Pool bereitgestellt werden sollen. Wenn Sie z. B. lediglich Instant Messaging- und Anwesenheitsfunktionen bereitstellen, aktivieren Sie das Kontrollkästchen Konferenzen, um die Sofortnachrichtenfunktion für mehrere Teilnehmer zu aktivieren. Die Kontrollkästchen Einwahlkonferenzen (PSTN), Enterprise-VoIP oder Anrufsteuerung würden Sie jedoch nicht aktivieren, da sich diese auf VoIP-, Video- und Zusammenarbeitskonferenzfunktionen beziehen.

    • Konferenzen – Bei Auswahl dieser Option wird ein umfassender Satz an Funktionen aktiviert, wie u. a.:

      • Instant Messaging (Sofortnachrichten) mit mehr als zwei Teilnehmern in einer Sofortnachrichtenfunktionsitzung

      • Konferenzfunktionen, u. a. Dokumentzusammenarbeit, Anwendungsfreigabe und Desktopfreigabe

      • A/V-Konferenzfunktion, mit der Benutzer Audio/Video-Konferenzen (A/V) in Echtzeit durchführen können, ohne externe Dienste wie den Live Meeting-Dienst oder die Audiobrücke eines Drittanbieters verwenden zu müssen

    • Einwahlkonferenzen (PSTN) – Ermöglicht Benutzern die Teilnahme am Audioteil einer Lync Server 2010-Konferenz über ihr Festnetztelefon, sodass kein Audiokonferenzanbieter erforderlich ist.

    • Enterprise-VoIP – Enterprise-VoIP ist die VoIP-Lösung (Voice over IP) in Lync Server 2010, mit der Benutzer Anrufe tätigen und entgegennehmen können. Sie stellen diese Funktion bereit, wenn Sie die Verwendung von Lync Server 2010 für VoIP-Anrufe, Voicemail und andere Funktionen planen, für die ein Hardwaregerät oder ein Softwareclient verwendet wird.

    • Anrufsteuerung – Mithilfe der Anrufsteuerung wird basierend auf der verfügbaren Netzwerkbandbreite festgelegt, ob Echtzeitkommunikationssitzungen (z. B. Sprach- oder Videoanrufe) hergestellt werden können. Wenn Sie lediglich Sofortnachrichten- und Anwesenheitsfunktionen bereitgestellt haben, wird die Anrufsteuerung nicht benötigt, da diese Funktionen die Anrufsteuerung nicht nutzen.

    noteHinweis:
    Zum Aktivieren der Anrufsteuerung in Ihrer Bereitstellung müssen Sie diese Funktion in genau einem Pool pro zentralem Standort aktivieren. Die Anrufsteuerung wird empfohlen, wenn Sie VoIP-Funktionen oder die A/V-Konferenzfunktion bereitstellen.

    In der folgenden Tabelle sind die verfügbaren Funktionen (oben) sowie die für die Benutzer bereitgestellten Funktionen (links) aufgeführt. Um diese Funktionen für Ihre Organisation zu aktivieren, treffen Sie die in der Tabelle gezeigte Auswahl.

    Konferenzen Einwahlkonferenzen Enterprise-VoIP Anrufsteuerung

    Sofortnachrichten und Anwesenheit

    X

    Konferenzen

    X

    X

    A/V-Konferenzen

    X

    X

    X

    Enterprise-VoIP

    X

    X

    Front-End-Pool definieren – Funktionen auswählen (Dialogfeld)

  5. Auf der Seite Verbundene Serverrollen auswählen können Sie festlegen, ob der A/V-Konferenzdienst und der Vermittlungsserver mit dem Front-End-Server verbunden werden sollen oder ob Sie eine oder beide Serverrollen als eigenständige Server bereitstellen möchten.

    noteHinweis:
    Wenn Sie die Option Konferenzen auf der Seite Funktionen auswählen nicht ausgewählt haben, ist die Option A/V-Konferenzdienst verbinden nicht ausgewählt und nicht verfügbar. Die Konferenzfunktion ist erforderlich, um den A/V-Konferenzserver im Pool mit anderen Rollen zu verbinden.

    Wenn Sie weniger als 10.000 Benutzer im Pool verwalten möchten und die A/V-Konferenzfunktion keine entscheidende Funktion für Ihre Organisation ist, wird das Verbinden des A/V-Konferenzdiensts mit anderen Rollen im Pool empfohlen. Wenn Sie mehr als 10.000 Benutzer verwalten müssen oder die A/V-Konferenzfunktion eine entscheidende Funktion ist, können Sie einen eigenständigen A/V-Konferenzserver oder einen Pool mit A/V-Konferenzservern bereitstellen, die diesem Front-End-Server zugeordnet sind.

    Wie den A/V-Konferenzdienst können Sie den Vermittlungsserver auf dem Front-End-Pool verbinden.

    • Wenn Sie den A/V-Konferenzdienst oder den Vermittlungsserver mit dem Front-End-Pool der Enterprise Edition verbinden möchten, stellen Sie sicher, dass die Kontrollkästchen aktiviert sind. Die Serverrollen werden auf den Poolservern bereitgestellt.

    • Wenn Sie den A/V-Konferenzdienst oder den Vermittlungsserver als eigenständige Server bereitstellen möchten, deaktivieren Sie das jeweilige Kontrollkästchen. Sie stellen einen oder beide dieser Server in einem separaten Bereitstellungsschritt bereit, nachdem die Bereitstellung des Front-End-Servers vollständig abgeschlossen wurde.

    noteHinweis:
    Es wird empfohlen, wenn möglich den Vermittlungsserver zu verbinden. Ausführliche Informationen zur Unterstützung von verbundenen oder eigenständigen Vermittlungsservern finden Sie unter Komponenten und Topologien für den Vermittlungsserver in der Planungsdokumentation.

    Verbundene Serverrollen auswählen (Dialogfeld)

  6. Über die Seite Serverrollen zu diesem Front-End-Pool zuordnen können Sie Serverrollen definieren und dem Front-End-Pool zuordnen. Die folgenden drei Rollen sind verfügbar:

    Archivierung aktivieren – Zur Definition und Zuordnung des Archivierungsservers, der eingehende und ausgehende Nachrichten der Organisation erfasst und speichert. Beispielsweise müssen Sie die Kommunikation zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben oder zur Qualitätssicherung überwachen.

    Überwachung aktivieren – Zur Definition und Zuordnung des Monitoring Servers, der Informationen in Form von Kommunikationsdatensätzen und Daten zu Anruffehlern erfasst. Zusätzlich erfasst der Monitoring Server Daten zur Qualität von Netzwerkmedien für Enterprise-VoIP und A/V-Konferenzen.

    Edgeserverpool aktivieren – Zum Definieren und Zuordnen eines einzelnen Edgeservers oder eines Pools von Edgeservern. Ein Edgeserver vereinfacht die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Benutzern innerhalb und außerhalb der Organisation, einschließlich Partnerbenutzern.

    Für die Bereitstellung und Zuordnung der Serverrollen sind zwei Szenarien möglich:

    In Szenario 1 definieren Sie eine neue Topologie für eine Neuinstallation. Die Installation kann über zwei Methoden ausgeführt werden:

    • Lassen Sie alle Kontrollkästchen deaktiviert, und fahren Sie mit der Topologiedefinition fort. Nachdem Sie den Front-End-Server und den Back-End-Server veröffentlicht, konfiguriert und getestet haben, können Sie den Topologie-Generator erneut ausführen, um die Rollenserver zur Topologie hinzuzufügen. Bei dieser Vorgehensweise können Sie den Front-End-Pool und SQL Server-basierten Server ohne Komplikationen durch zusätzliche Rollen testen. Wenn Sie die anfänglichen Tests abgeschlossen haben, können Sie den Topologie-Generator zur Auswahl der erforderlichen Rollen erneut ausführen.

    • Wählen Sie die Rollen aus, die installiert werden müssen, und richten Sie anschließend die Hardware für die ausgewählten Rollen ein.

    In Szenario 2 verfügen Sie über eine vorhandene Bereitstellung, und in Ihrer Infrastruktur sollen neue Rollen installiert werden bzw. Sie müssen vorhandene Rollen einem neuen Front-End-Server zuordnen:

    • In diesem Fall wählen Sie die Rollen aus, die bereitgestellt oder dem neuen Front-End-Server zugeordnet werden sollen. In beiden Fällen fahren Sie mit der Definition der Rollen fort, richten gegebenenfalls erforderliche Hardware ein und führen die Installation aus.

    Front-End-Pool definieren – Serverrollen zuordnen

  7. Führen Sie auf der Seite SQL-Speicher definieren einen der folgenden Schritte aus:

    • Zum Verwenden eines vorhandenen SQL Server-Speichers, der bereits in Ihrer Topologie definiert wurde, wählen Sie Zuvor definierten SQL-Speicher verwenden.

    • Wählen Sie Neuen SQL-Speicher definieren, geben Sie den SQL Server-FQDN an, und führen Sie die folgenden Schritte aus, um eine neue SQL Server-Instanz zum Speichern von Poolinformationen zu definieren:

      • Zum Angeben des Namens einer SQL Server-Instanz wählen Sie Benannte Instanz, und geben Sie anschließend den Namen der Instanz an.

      • Klicken Sie auf Standardinstanz, um die Standardinstanz zu verwenden.

    SQL-Speicher definieren

  8. Führen Sie auf der Seite Dateifreigabe definieren einen der folgenden Schritte aus:

    • Zum Verwenden einer Dateifreigabe, die bereits in Ihrer Topologie definiert wurde, wählen Sie Zuvor definierte Dateifreigabe verwenden.

    • Zum Definieren einer neuen Dateifreigabe wählen Sie Neue Dateifreigabe definieren, geben Sie im Feld Dateiserver-FQDN den vollqualifizierten Domänennamen des vorhandenen Dateiservers ein, auf dem sich die Dateifreigabe befinden soll, und geben Sie anschließend einen Namen für die Dateifreigabe in das Feld Dateifreigabe ein.

    importantWichtig:
    Die Dateifreigabe für Lync Server 2010 kann sich auf dem Front-End-Server befinden. Beachten Sie, das die Dateifreigabe in diesem Beispiel auf dem SQL Server-basierten Back-End-Server platziert wurde. Möglicherweise ist dies nicht der optimale Speicherort für die Anforderungen Ihrer Organisation, und ein Dateiserver wäre die bessere Wahl. Sie können die Dateifreigabe definieren, ohne dass die Dateifreigabe erstellt wurde. Sie müssen die Dateifreigabe am definierten Speicherort erstellen, bevor Sie die Topologie veröffentlichen.

    Front-End-Pool - Dateifreigabe definieren

  9. Führen Sie auf der Seite Webdienste-URL angeben einen oder mehrere der folgenden Schritte aus:

    noteHinweis:
    Die Basis-URL ist die Identität der Webdienste für die URL ohne https://. Wenn beispielsweise die vollständige URL der Webdienste des Pools "https://pool01.contoso.net" lautet, ist die Basis-URL "pool01.contoso.net".
    1. Wenn Sie den DNS-Lastenausgleich konfigurieren, aktivieren Sie das Kontrollkästchen FQDN der internen Webdienste außer Kraft setzen, und geben Sie in Interne Basis-URL die interne Basis-URL ein (diese muss sich vom Pool-FQDN unterscheiden und könnte z. B. "internal-<Ihre Basis-URL>" lauten).

    2. Optional geben Sie die externe Basis-URL im Feld Externe Basis-URL ein. Die externe Basis-URL wird zur Unterscheidung dieser URL von Ihrer internen Domänenbenennung eingegeben. Beispiel: der Name Ihrer internen Domäne lautet "contoso.net", der Name Ihrer externen Domäne lautet "contoso.com". Zur Definition der URL würden Sie den Domänennamen "contoso.com" verwenden. Dies ist auch im Fall eines Reverseproxys wichtig. Der Domänenname der externen Basis-URL würde dem Domänennamen des vollqualifizierten Domänennamens des Reverseproxys entsprechen. Für Instant Messaging und Anwesenheit ist kein HTTP-Zugriff auf den Front-End-Pool erforderlich.

    noteHinweis:
    Zur Verwendung des DNS-Lastenausgleichs müssen Sie die entsprechenden DNS-Einträge erstellen. Ausführliche Informationen finden Sie unter Konfigurieren von DNS für den Lastenausgleich.

    Front-End-Pool: Webdienste-URL angeben

  10. Wenn Sie einen eigenständigen A/V-Konferenzserver bereitstellen, fordert der Topologie-Generator Informationen zur Konfiguration des A/V-Konferenzservers an. Lesen Sie die Anleitungen im Thema Definieren eines neuen A/V-Konferenzservers, um die Definition des A/V-Konferenzservers abzuschließen.

  11. Wenn Sie auf der Seite PSTN-Gateways angeben unter Funktionen auswählen die A/V-Konferenzoption und anschließend Einwahlkonferenzen (PSTN) ausgewählt haben, definieren Sie Ihre geplanten PSTN-Gateways, und klicken Sie dann auf Fertig stellen, um den Vorgang abzuschließen.

    importantWichtig:
    PSTN-Gateways müssen für Enterprise-VoIP oder für Einwahlkonferenzen konfiguriert werden. Sie können diese Komponenten zu einem späteren Zeitpunkt konfigurieren, die Funktionalität ist jedoch eingeschränkt, bis die PSTN-Gateways definiert und konfiguriert wurden. Wenn Sie die Option Konferenzen nicht ausgewählt haben, wählen Sie auf der Seite Funktionen auswählen die Option Einwahlkonferenzen (PSTN). Die Seite zum Angeben von PSTN-Gateways wird nicht angezeigt.

    Front-End-Pool: IP/PSTN-Gateways angeben

  12. Klicken Sie neben Die folgenden Gateways sind diesem Vermittlungsserver zugeordnet auf Neu, um ein neues PSTN-Gateway zu definieren.

  13. Geben Sie im Feld Gateway-FQDN oder IP-Adresse den vollqualifizierten Domänennamen oder die IP-Adresse des neuen Gateways ein.

  14. Bestätigen oder ändern Sie die Einstellung Überwachungsport für IP/PSTN-Gateway. Der Standardport ist Port 5067.

  15. Wählen Sie für SIP-Transportprotokoll abhängig von Ihrer Infrastruktur und Ihren PSTN-Gatewayanforderungen TCP oder TLS.

    noteHinweis:
    Nicht alle PSTN-Gateways bieten Unterstützung für TLS (Transport Layer Security). Lesen Sie die Dokumentation zu Ihrem Gateway, oder wenden Sie sich an den Hersteller, um Informationen zu den unterstützten Protokollen zu erhalten. TCP (Transmission Control Protocol) ist verfügbar, TLS ist jedoch die Standardeinstellung und wird aufgrund der Möglichkeit, den Datenverkehr vom Gateway zum Vermittlungsserver zu verschlüsseln, empfohlen.

    Front-End-Pool: Neues PSTN-Gateway definieren

  16. Klicken Sie im Dialogfeld Neues IP/PSTN-Gateway auf OK. Das PSTN-Gateway wird nun als dem Vermittlungsserver zugeordnet aufgeführt.

  17. Führen Sie die oben stehenden Schritte aus, um dem Vermittlungsserver zusätzliche PSTN-Gateways zuzuordnen.

  18. Wenn Sie zuvor bereits PSTN-Gateways definiert haben, werden diese in der Liste Die folgenden Gateways sind keinem Vermittlungsserver zugeordnet aufgeführt. Klicken Sie auf Hinzufügen, um die Gateways diesem Vermittlungsserver zuzuordnen.

    noteHinweis:
    Sie können einem Vermittlungsserver mehrere PSTN-Gateways zuordnen. Ein PSTN-Gateway kann jedoch nur einem Vermittlungsserver zugeordnet werden.
  19. Klicken Sie auf Weiter. Wenn Sie auf der Seite Serverrollen zu diesem Front-End-Pool zuordnen weitere Rollenserver definiert haben, werden im Assistenten separate Seiten zur Rollenkonfiguration geöffnet, auf denen Sie die Serverrollen konfigurieren können.

    Bereitstellen des Archivierungsservers

    Bereitstellen des Monitoring Servers

    Bereitstellen von Edgeservern

    Bereitstellen eines eigenständigen A/V-Konferenzservers

  20. Wenn Sie keine zusätzlichen Serverrollen ausgewählt haben, die konfiguriert und bereitgestellt werden sollen, oder wenn Sie die Konfiguration der zusätzlichen Rollenserver abgeschlossen haben, klicken Sie auf Fertig stellen.