Anrufsteuerung mit einem PSTN-Gateway oder einer Nebenstellenanlage eines Drittanbieters in Lync Server 2013

 

Letzte Änderung: 20.10.2012

In diesem Thema werden Beispiele für die Bereitstellung der Anrufsteuerung (Call Admission Control, CAC) auf der Verbindung zwischen der Gatewayschnittstelle des Vermittlungsservers und einem Drittanbieter-PSTN-Gateway (Public Switched Telephone Network) oder einer Festnetztelefonanlage beschrieben.

Fall 1: Anrufsteuerung zwischen dem Vermittlungsserver und einem PSTN-Gateway

Die Anrufsteuerung kann auf der WAN-Verbindung von der Gatewayschnittstelle des Vermittlungsservers zu einer Drittanbieter-Nebenstellenanlage oder einem PSTN-Gateway bereitgestellt werden.

Fall 1: Anrufsteuerung zwischen dem Vermittlungsserver und einem PSTN-Gateway

Fall 1: Anrufsteuerung zwischen Vermittlungsserver-PSTN-Gateway

In diesem Beispiel wird die Anrufsteuerung zwischen dem Vermittlungsserver und einem PSTN-Gateway angewendet. Wenn ein Lync-Clientbenutzer an Netzwerkstandort 1 einen PSTN-Anruf über das PSTN-Gateway an Netzwerkstandort 2 abbindet, fließen die Medien über die WAN-Verbindung. Für jede PSTN-Sitzung werden daher zwei Prüfungen in Bezug auf die Anrufsteuerung durchgeführt:

  • Zwischen der Lync-Clientanwendung und dem Vermittlungsserver

  • Zwischen dem Vermittlungsserver und dem PSTN-Gateway

Dies gilt sowohl für eingehende PSTN-Anrufe an einen Client an Netzwerkstandort 1 als auch für ausgehende PSTN-Anrufe, die von einer Clientanwendung an Netzwerkstandort 1 aus getätigt werden.

Hinweis

Stellen Sie sicher, dass das IP-Subnetz, dem das PSTN-Gateway angehört, konfiguriert und Netzwerkstandort 2 zugeordnet ist.
Stellen Sie sicher, dass das IP-Subnetz, zu dem beide Schnittstellen des Vermittlungsservers gehören, konfiguriert und Netzwerkstandort 1 zugeordnet ist.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Zuordnen eines Subnetzes zu einem Netzwerkstandort in Lync Server 2013.

Fall 2: Anrufsteuerung zwischen dem Vermittlungsserver und einer Nebenstellenanlage eines Drittanbieters mit Medienendpunkt

Diese Konfiguration ähnelt Fall 1. In beiden Fällen weiß der Vermittlungsserver, welches Gerät Medien am gegenüberliegenden Ende der WAN-Verbindung beendet, und die IP-Adresse des PSTN-Gateways oder der Nebenstellenanlage mit Medienendpunkt (Media Termination Point, MTP) wird auf dem Vermittlungsserver als nächsten Hop konfiguriert.

Fall 2: Anrufsteuerung zwischen dem Vermittlungsserver und einer Drittanbieter-Nebenstellenanlage mit Medienendpunkt

Fall 2: Anrufsteuerung zwischen Vermittlungsserver-PBX mit MTP

In diesem Beispiel wird die Anrufsteuerung zwischen dem Vermittlungsserver und der PBX/MTP angewendet. Wenn ein Lync-Clientbenutzer am Netzwerkstandort 1 einen PSTN-Anruf über die PBX/MTP an Netzwerkstandort 2 abbindet, fließen die Medien über die WAN-Verbindung. Für jede PSTN-Sitzung werden daher zwei Prüfungen der Anrufsteuerung durchgeführt:

  • Zwischen der Lync-Clientanwendung und dem Vermittlungsserver

  • Zwischen dem Vermittlungsserver und der Nebenstellenanlage/MTP

Dies gilt sowohl für eingehende PSTN-Anrufe an einen Client an Netzwerkstandort 1 als auch für ausgehende PSTN-Anrufe, die von einem Client an Netzwerkstandort 1 aus getätigt werden.

Hinweis

Stellen Sie sicher, dass das IP-Subnetz, dem der Medienendpunkt angehört, konfiguriert und Netzwerkstandort 2 zugeordnet ist.
Stellen Sie sicher, dass das IP-Subnetz, zu dem beide Schnittstellen des Vermittlungsservers gehören, konfiguriert und Netzwerkstandort 1 zugeordnet ist.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Zuordnen eines Subnetzes zu einem Netzwerkstandort in Lync Server 2013.

Fall 3: Anrufsteuerung zwischen dem Vermittlungsserver und einer Nebenstellenanlage eines Drittanbieters ohne Medienendpunkt

Fall 3 unterscheidet sich leicht von den ersten beiden Fällen. Wenn für die Nebenstellenanlage eines Drittanbieters kein MTP vorhanden ist, weiß der Vermittlungsserver für eine ausgehende Sitzungsanfrage an die Nebenstellenanlage eines Drittanbieters nicht, wo medienseitig an der Nebenstellenanlagegrenze beendet werden. In diesem Fall fließen die Medien direkt zwischen dem Vermittlungsserver und dem Drittanbieter-Endpunktgerät.

Fall 3: Anrufsteuerung zwischen dem Vermittlungsserver und einer Drittanbieter-Nebenstellenanlage ohne Medienendpunkt

Case 3: CAC between Mediation Server PBX no MTP

Wenn in diesem Beispiel ein Lync-Clientbenutzer an Netzwerkstandort 1 einen Anruf an einen Benutzer über die Nebenstellenanlage abgibt, kann der Vermittlungsserver anrufsteuerungsüberprüfungen nur auf der Proxyseite (zwischen der Lync-Clientanwendung und dem Vermittlungsserver) durchführen. Da der Vermittlungsserver während der Sitzungsanfrage keine Informationen über das Endpunktgerät hat, können keine Anrufsteuerungsprüfungen für die WAN-Verbindung (zwischen dem Vermittlungsserver und dem Drittanbieterendpunkt) vor der Anruferstellung durchgeführt werden. Nachdem die Sitzung eingerichtet wurde, erleichtert der Vermittlungsserver jedoch die Abrechnung der auf dem Trunk verwendeten Bandbreite.

Für Anrufe, die vom Endpunkt eines Drittanbieters stammen, sind die Informationen zu diesem Endpunktgerät zum Zeitpunkt der Sitzungsanforderung verfügbar, und die Anrufsteuerungsprüfung kann auf beiden Seiten des Vermittlungsservers ausgeführt werden.

Hinweis

Stellen Sie sicher, dass das IP-Subnetz, dem die Endpunktgeräte angehören, konfiguriert und Netzwerkstandort 2 zugeordnet ist.
Stellen Sie sicher, dass das IP-Subnetz, zu dem beide Schnittstellen des Vermittlungsservers gehören, konfiguriert und Netzwerkstandort 1 zugeordnet ist.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Zuordnen eines Subnetzes zu einem Netzwerkstandort in Lync Server 2013.