Verbesserte Ausfallsicherheit für VoIP an zentralen Standorten und in Zweigstellenbüros

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2011-03-18

In Microsoft Lync Server 2010 sorgen eine verbesserte Clientregistrierung, Such- und Routingfunktion für eine höhere Zuverlässigkeit und Flexibilität bei Entwurf und Bereitstellung Ihrer Enterprise-VoIP-Lösung.

Die Registrierung authentifiziert Benutzer und stellt Routingdienste bereit. Die Registrierung ist keine eigenständige Serverrolle, sondern wird auf Standard Edition-Servern, Front-End-Servern und Survivable Branch Appliances installiert.

Jeder Benutzer wird einem bestimmten Front-End-Pool zugewiesen, der zum primären Registrierungspool für diesen Benutzer wird. Jeder Pool kann über einen zugewiesenen sekundären Registrierungspool verfügen, der bei Ausfall des primären Pools verwendet wird.

Ausfallsicherheit für den zentralen Standort

Wenn sich die primären und sekundären Registrierungspools eines Benutzers an unterschiedlichen Standorten befinden, die durch eine ausfallsichere WAN-Leitung miteinander verbunden sind, kann der Benutzer bei einem Ausfall des primären Pools sofort an den sekundären Pool umgeleitet werden. Der erste Anmeldeserver – typischerweise ein Director – leitet den Client des Benutzers immer entweder an den primären Pool oder (bei einem Failover) an den sekundären Pool weiter.

Wenn Clients bei einem Failover an den sekundären Registrierungspool weitergeleitet werden, stehen die folgenden VoIP-Funktionen zur Verfügung:

  • Alle Funktionen mit zwei Teilnehmern, einschließlich Instant Messaging und Audio-Video-Anrufe

  • Ausgehende PSTN-Anrufe

  • Eingehende PSTN-Anrufe, wenn der Netzbetreiber die Möglichkeit zum Failover auf einen sekundären Standort unterstützt

  • Enterprise-VoIP-Anrufe, sowohl innerhalb eines Standorts als auch zwischen Standorten

  • Grundlegende Anrufbehandlung, einschließlich Halten, Wiederaufnahme und Übergabe

  • Erweiterte Anrufbehandlung in Abhängigkeit von den Benutzereinstellungen für die Anrufweiterleitung, einschließlich Anrufweiterleitung, gleichzeitigem Klingeln von Endgeräten und Funktionen für die Anrufdelegierung

  • Aufzeichnung von Kommunikationsdatensätzen (KDS)

  • Standortinformationsdienst für Notrufe

Ausfallsicherheit für Zweigstellenstandorte

In kleineren Zweigstellen, die nicht von einem lokalen IT-Administrator betreut werden, kann eine Survivable Branch Appliance (d. h. eine "Zweigstelle in einer Box", die leicht bereitzustellen und zu konfigurieren ist und remote verwaltet werden kann) während eines WAN-Ausfalls grundlegende VoIP-Dienste für die Benutzer in der Zweigstelle bereitstellen.

Eine Survivable Branch Appliance ist eine Kombination aus einem Server (häufig ein Bladeserver) und einem PSTN-Gateway. Sie wurde für Zweigstellen ohne Lync Server 2010-Front-End-Pool oder Standard Edition-Server entworfen. Die Survivable Branch Appliance kann grundlegende Telefondienste für die Zweigstellenbenutzer bereitstellen, wenn die WAN-Verbindung mit dem zentralen Lync Server-Standort nicht verfügbar ist.

Auf dem Bladeserver der Survivable Branch Appliance werden das Betriebssystem Windows Server 2008 R2, der Registrierungsdienst von Lync Server und der Vermittlungsserver ausgeführt. Da am Standort der Survivable Branch Appliance möglicherweise kein IT-Personal beschäftigt ist, wurde die Appliance für eine einfache Bereitstellung und Remoteverwaltung entworfen. Bevor eine Survivable Branch Appliance bereitgestellt wird, kann der Administrator am zentralen Standort das zugehörige Konto und die Konfiguration einrichten. Ein Techniker in der Zweigstelle startet dann die Bereitstellung, diese kann durch den Techniker in der Zweigstelle oder durch Administratoren am zentralen Standort abgeschlossen werden.

Wenn die WAN-Verbindung zwischen einer Zweigstelle und dem zugehörigen zentralen Standort ausfällt, stellt die Survivable Branch Appliance die folgenden VoIP-Funktionen für die Benutzer am Zweigstellenstandort bereit:

  • Alle Funktionen mit zwei Teilnehmern, einschließlich Instant Messaging und Audio-Video-Anrufe (A/V) eingeschlossen

  • Eingehende und ausgehende PSTN-Anrufe

  • Anrufe innerhalb und zwischen Standorten

  • Halten, Wiederaufnehmen und Übergeben von Anrufen

  • Benutzerauthentifizierung und -autorisierung

  • Hinterlassen und Abrufen von Voicemailnachrichten

  • Anrufweiterleitung, gleichzeitiges Klingeln, Anrufdelegierung und Teamanrufe

  • Aufzeichnung von Kommunikationsdatensätzen (KDS)

  • PSTN-Einwahlkonferenzen mit automatischer Konferenzzentrale