Konfigurieren der Speicherplatzverwendung (PowerPivot für SharePoint)

Eine PowerPivot für SharePoint-Bereitstellung verwendet den verfügbaren Speicherplatz auf einem Hostcomputer, um PowerPivot-Datenbanken zum schnelleren Neuladen zwischenzuspeichern. Jede in den Arbeitsspeicher geladene PowerPivot-Datenbank wird zuerst auf Datenträger zwischengespeichert, damit sie später für neue Anforderungen schnell erneut geladen werden kann. PowerPivot für SharePoint nutzt standardmäßig den gesamten verfügbaren Speicherplatz zum Zwischenspeichern der zugehörigen Datenbanken. Sie können dieses Verhalten jedoch ändern, indem Sie Eigenschaften festlegen, durch die der verwendete Speicherplatz eingeschränkt wird.

In diesem Thema wird erklärt, wie Sie Grenzwerte für die Speicherplatzverwendung festlegen.

Dieses Thema stellt keine Anweisungen für die Speicherplatzverwaltung von (in Excel-Arbeitsmappen eingebetteten) PowerPivot-Datenbanken bereit, die in Inhaltsdatenbanken gespeichert werden. PowerPivot-Datenbanken können groß sein und dadurch neue Anforderungen an die Speicherkapazität der Farm stellen. Außerdem können bei aktivierter Versionsverwaltung schnell mehrere Kopien der Daten in derselben Inhaltsdatenbank vorhanden sein, wodurch sich der für die Inhaltsspeicherung erforderliche Speicherplatz weiter vergrößert. Obwohl PowerPivot-Datenbanken ein wichtiger Aspekt für die Datenträgerverwaltung sind, können sie nicht unabhängig von anderem in einer SharePoint-Farm gespeicherten Inhalt verwaltet werden. Sie müssen den Speicherplatz genauer überwachen, wenn Ihr Unternehmen verstärkt PowerPivot-Arbeitsmappen verwendet. Sie können auch die Aktivität von PowerPivot-Arbeitsmappen im PowerPivot-Management-Dashboard nachverfolgen und nicht mehr verwendete Arbeitsmappen entfernen.

Verwaltung von zwischengespeicherten Datenbanken in PowerPivot für SharePoint

Zum Verwalten des Caches führt der PowerPivot-Systemdienst in regelmäßigen Abständen einen Hintergrundauftrag zum Bereinigen nicht verwendeter oder veralteter Datenbanken aus, die neuere Versionen in einer Inhaltsbibliothek aufweisen. Der Zweck dieser Bereinigung ist, inaktive Datenbanken aus dem Arbeitsspeicher zu entladen und nicht verwendete, zwischengespeicherte Datenbanken aus dem Dateisystem zu löschen. Der Cleanupauftrag dient der langfristigen Wartung und stellt sicher, dass Datenbanken nicht unbegrenzt auf dem System bleiben. Auf einem aktiven Server können Datenbanken aufgrund von ungenügendem Arbeitsspeicher auf dem Server, des Löschens von Datenbanken in SharePoint oder neuerer Versionen der Datenbank in einer Inhaltsbibliothek öfter entfernt werden.

Obwohl Sie den Cleanupauftrag nicht planen können, können Sie die Verwaltung der Cachedatei anpassen, indem Sie Serverkonfigurationseigenschaften für folgende Aufgaben festlegen:

  • Begrenzen des vom Cache verwendeten Speicherplatzes.

  • Angeben der zu löschenden Datenmenge, wenn der maximale Speicherplatz erreicht wird.

So überprüfen Sie die Speicherplatzverwendung

PowerPivot für SharePoint wird auf Anwendungsservern in einer SharePoint-Farm installiert. Jede Installation verfügt über ein Datenverzeichnis, das einen Sicherungsordner enthält. Der Sicherungsordner enthält alle Datendateien, die von der Analysis Services-Instanz auf dem Computer zwischengespeichert wurden. Standardmäßig befindet sich der Sicherungsordner im folgenden Pfad:

%drive%:\Program Files\Microsoft SQL Server\MSAS10_50.PowerPivot\OLAP\Backup\Sandboxes\<serviceApplicationName>

Um festzustellen, wie viel Gesamtspeicherplatz vom Cache verwendet wird, müssen Sie die Größe des Sicherungsordners überprüfen. Es gibt in der Zentraladministration keine Eigenschaft, die die aktuelle Cachegröße anzeigt.

Der Sicherungsordner stellt gemeinsam genutzten Cachespeicher für alle PowerPivot-Datenbanken bereit, die auf den lokalen Computer in den Arbeitsspeicher geladen werden. Wenn in der Farm mehrere PowerPivot-Dienstanwendungen definiert sind, kann jeder davon den lokalen Server verwenden, um PowerPivot-Daten zu laden und anschließend zwischenzuspeichern. Sowohl das Laden als auch das Zwischenspeichern von Daten sind Analysis Services-Servervorgänge. Die gesamte Speicherplatzverwendung wird somit auf Ebene der Analysis Services-Instanz im Sicherungsordner verwaltet. Konfigurationseinstellungen, die die Speicherplatzverwendung einschränken, werden daher für einzelne SQL Server Analysis Services-Instanzen festgelegt, die auf einem SharePoint-Anwendungsserver ausgeführt werden.

Der Cache enthält nur PowerPivot-Datenbanken. PowerPivot-Datenbanken werden in mehreren Dateien unter einem einzelnen übergeordneten Ordner (dem Sicherungsordner) gespeichert. Da PowerPivot-Datenbanken als interne Daten für eine Excel-Arbeitsmappe verwendet werden sollen, sind Datenbanknamen GUID-basiert statt beschreibend. Ein GUID-Ordner unter <serviceApplicationName> ist der übergeordnete Ordner einer PowerPivot-Datenbank. Beim Laden von PowerPivot-Datenbanken auf den Server werden zusätzliche Ordner für jede einzelne Datenbank erstellt.

Da PowerPivot-Daten unter Umständen in jede Analysis Services-Instanz in einer Farm geladen werden, könnten die gleichen Daten auch auf mehreren Computern in der Farm zwischengespeichert werden. Dabei hat die Leistung Vorrang gegenüber der Speicherplatzauslastung, allerdings haben Benutzer schneller Zugriff auf Daten, wenn diese bereits auf dem Datenträger verfügbar sind.

Um den Speicherplatzverbrauch sofort zu reduzieren, können Sie den Dienst beenden und eine PowerPivot-Datenbank aus dem Sicherungsordner löschen. Das manuelle Löschen von Dateien ist ein temporäre Maßnahme, da bei der nächsten Abfrage der PowerPivot-Daten wieder eine neuere Kopie der Datenbank zwischengespeichert wird. Dauerhafte Lösungen sind z. B. das Beschränken des vom Cache verwendeten Speicherplatzes.

Auf Systemebene können Sie E-Mail-Warnungen erstellen, die Sie benachrichtigen, wenn der Speicherplatz gering ist. Microsoft System Center enthält eine E-Mail-Benachrichtigungsfunktion. Sie können Warnungen auch mithilfe des Ressourcen-Managers für Dateiserver, des Taskplaners oder PowerShell-Skripts einrichten. Unter den folgenden Links erhalten Sie nützliche Informationen zum Einrichten von Benachrichtigungen zu niedrigem Speicherplatz:

So schränken Sie den zum Speichern von zwischengespeicherten Dateien verwendeten Speicherplatz ein

  1. Klicken Sie in der Zentraladministration unter Anwendungsverwaltung auf Dienste auf dem Server verwalten.

  2. Klicken Sie auf SQL Server Analysis Services.

    Beachten Sie, dass Obergrenzen in der Analysis Services-Instanz festgelegt werden, die auf dem physischen Server ausgeführt wird, und nicht auf Dienstanwendungsebene. Für alle Dienstanwendungen, die die lokale Analysis Services-Instanz verwenden, gilt der für diese Instanz festgelegte maximale Speicherplatz.

  3. Legen Sie unter Datenträgerverwendung einen Wert für Speicherplatz insgesamt fest (in Gigabyte), um eine Obergrenze für den zum Zwischenspeichern verwendeten Speicherplatz festzulegen. Der Standardwert beträgt 0, d. h. Analysis Services kann den gesamten verfügbaren Speicherplatz verwenden.

  4. Geben Sie unter Datenträgerverwendung für die Einstellung In den letzten 'n' Stunden zwischengespeicherte Datenbanken löschen Kriterien für die letzte Verwendung an, um den Cache bei Erreichen des maximalen Speicherplatzes zu leeren.

    Der Standardwert sind 4 Stunden, d. h. alle Datenbanken, die für 4 Stunden oder mehr inaktiv waren, werden aus dem Dateisystem gelöscht. Datenbanken, die inaktiv, aber weiterhin im Arbeitsspeicher vorhanden sind, werden entladen und dann aus dem Dateisystem gelöscht.

  1. Klicken Sie in der Zentraladministration unter Anwendungsverwaltung auf Dienstanwendungen verwalten.

  2. Klicken Sie auf Standard-PowerPivot-Serviceanwendung, um das Management-Dashboard zu öffnen.

  3. Klicken Sie unter Aktionen auf Einstellungen für Dienstanwendung konfigurieren.

  4. Im Abschnitt Datenträgercache können Sie angeben, wie lang eine inaktive Datenbank im Arbeitsspeicher bleibt, falls neue Anforderungen empfangen werden (standardmäßig 48 Stunden), und wie lang sie im Cache bleibt (standardmäßig 120 Stunden).

    Unter Inaktive Datenbank im Arbeitsspeicher behalten wird angegeben, wie lang eine inaktive Datenbank im Arbeitsspeicher bleibt, falls neue Anforderungen für diese Daten empfangen werden. Eine aktive Datenbank wird immer im Arbeitsspeicher beibehalten, solange Sie sie abfragen. Wenn die Datenbank jedoch nicht mehr aktiv ist, behält das System sie für einen zusätzlichen Zeitraum im Arbeitsspeicher, falls weitere Anforderungen für diese Daten empfangen werden.

    Da PowerPivot-Datenbanken zuerst zwischengespeichert und dann in den Arbeitsspeicher geladen werden, belegen Datenbankdateien sofort Speicherplatz. Während die Datenbank jedoch aktiv ist (und danach für 48 Stunden), werden alle Anforderungen zuerst an die Datenbank im Arbeitsspeicher weitergeleitet. Dabei wird die zwischengespeicherte Datenbank ignoriert. Nach 48 Stunden Inaktivität wird die Datei aus dem Arbeitsspeicher entladen, bleibt jedoch im Cache, wo sie erneut schnell geladen werden kann, wenn eine neue Verbindungsanforderung für diese Daten von der lokalen PowerPivot-Serverinstanz abgefangen wird. Verbindungsanforderungen an eine inaktive Datenbank werden vom Cache und nicht der Inhaltsbibliothek bedient, wodurch die Auswirkungen auf die Inhaltsdatenbanken minimiert werden.

    Beachten Sie, dass die Inhaltsbibliothek der einzige dauerhafte Speicherort für PowerPivot-Datenbanken ist. Zwischengespeicherte Kopien werden nur verwendet, wenn die Datenbank in der Bibliothek mit der Kopie auf dem Datenträger übereinstimmt.

    Unter Inaktive Datenbank im Cache behalten wird angegeben, wie lang eine inaktive Datenbank im Dateisystem bleibt, nachdem sie aus dem Arbeitsspeicher entladen wurde. Der Cleanupauftrag verwendet diese Einstellung, um die zu löschenden Dateien zu bestimmen. Alle PowerPivot-Datenbanken, die 168 Stunden (48 Stunden im Arbeitsspeicher und 120 Stunden im Cache) lang inaktiv sind, werden durch den Cleanupauftrag vom Datenträger gelöscht.

  5. Klicken Sie auf OK, um die Änderungen zu speichern.

Nächste Schritte

Eine PowerPivot für SharePoint-Installation stellt Integritätsregeln bereit, sodass Sie Korrekturmaßnahmen ergreifen können, wenn Probleme bei Zustand, Konfiguration oder Verfügbarkeit des Servers erkannt werden. Einige dieser Regeln bestimmen mithilfe von Konfigurationseinstellungen die Bedingungen, unter denen Integritätsregeln ausgelöst werden. Beim aktiven Optimieren der Serverleistung können Sie auch diese Einstellungen überprüfen, um sicherzustellen, dass die Standardwerte für das System am besten geeignet sind. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren von Serverintegritätsregeln (PowerPivot für SharePoint).

Siehe auch

Konzepte

PowerPivot-Serververwaltung und -konfiguration in der Zentraladministration