Grundlegendes zu freigegebenen und getrennten SMTP-Namespaces

 

Gilt für: Exchange Server 2010 SP1, Exchange Server 2010 SP2

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2011-07-25

Beim Konfigurieren einer Hybridbereitstellung mit der lokalen Exchange-Organisation und der cloudbasierten Organisation können Sie entweder einen freigegebenen oder einen geteilten SMTP-Namespace konfigurieren.

Freigegebene SMTP-Namespaces

Mit einem freigegebenen SMTP-Namespace, der auch als freigegebene Domäne oder freigegebener Adressraum bezeichnet wird, können Sie dieselbe E-Mail-Domänenadresse für eine vorhandene lokale Exchange-Organisation und für die cloudbasierte Organisation verwenden. Ein Benutzer mit einem Postfach in der cloudbasierten Organisation kann über eine E-Mail-Adresse mit derselben Domäne verfügen wie ein Benutzer in der lokalen Exchange-Organisation. Beispielsweise lautet die E-Mail-Adresse eines lokalen Benutzers "chris@contoso.com" und die eines cloudbasierten Benutzers "david@contoso.com".

Beim Konfigurieren einer Hybridbereitstellung mit einer lokalen Exchange-Organisation und einer cloudbasierten Organisation ist ein freigegebener Namespace die Standardkonfiguration. Sie wählen den SMTP-Namespace aus, der für die lokale Exchange-Organisation und die cloudbasierte Organisation freigegeben werden soll, wenn Sie den ausgewählten Namespace dem cloudbasierten Mandanten als akzeptierte Domäne hinzufügen. Die Benutzer in der lokalen Exchange-Organisation und der cloudbasierten Organisation nutzen diese Domäne für E-Mail-Adressen gemeinsam.

Richtlinienkonfiguration für lokale Adressen

Die meisten Exchange-Organisationen verfügen über E-Mail-Adressrichtlinien, mit denen die E-Mail-Adressen definiert werden, die standardmäßig bei der Erstellung von Postfächern und anderen Empfängern angewendet werden. Die primäre Domäne für E-Mail-Adressen ist die Domäne, an die alle Antworten an einen bestimmten Empfänger gesendet werden. Der gleiche Ansatz wird in Hybridorganisationen verwendet.

In Hybridorganisationen muss eine zusätzliche E-Mail-Adressendomäne zu den E-Mail-Adressenrichtlinien in der lokalen Exchange-Organisation hinzugefügt werden. Diese Domäne für E-Mail-Adressen ist der SMTP-Namespace der cloudbasierten Organisation. Für lokale Postfächer wird diese zusätzliche Adresse nicht verwendet. Wenn jedoch ein Postfach in der cloudbasierten Organisation erstellt oder in diese verschoben wird, verwendet die lokale Exchange-Organisation diesen SMTP-Namespace als Zieladresse für die Zustellung an diese Postfächer. In den Beispielen in dieser Prüfliste wird "service.contoso.com" als SMTP-Adresse der cloudbasierten Organisation verwendet.

Wichtig

Sie dürfen nicht den FQDN des Dienstmandanten (Beispiel: "contoso.onmicrosoft.com") als SMTP-Adresse der cloudbasierten Organisation verwenden.

Nachrichtenrouting mit freigegebenem Namespace

Bei Verwendung freigegebener SMTP-Namespaces erhält die lokale Organisation alle E-Mails, die an den freigegebenen Namespace gerichtet sind, unabhängig davon, ob der Empfänger sich in der lokalen oder der cloudbasierten Organisation befindet. Der lokale Hybridserver (oder, abhängig von der Konfiguration, ein anderer Hub-Transport-Server) bestimmt abhängig vom Ort des Empfängers, wohin die Nachricht geleitet werden soll. Dies kann von Nutzen sein, wenn Sie die Journalfunktion, Transportregeln, Antispam- oder Antivirenrichtlinien konfigurieren möchten, die für alle Empfänger in beiden Organisationen gelten.

Beim Empfang einer E-Mail-Nachricht löst der lokale Hybridserver die E-Mail-Adresse des Empfängers in ein Empfängerobjekt auf. Wenn es sich bei dem Empfängerobjekt um ein lokales Postfach oder eine lokale Verteilergruppe handelt, wird die Nachricht an den Empfänger übermittelt. Wenn es sich bei dem Empfängerobjekt um einen E-Mail-Benutzer mit einem Postfach in der Cloud-basierten Organisation handelt, überprüft Exchange die Zieladresse des E-Mail-Benutzers und leitet die Nachricht an die Cloud-basierte Organisation um. Die Nachricht wird an die cloudbasierte Organisation und dann an das cloudbasierte Postfach übermittelt. Die folgende Abbildung zeigt ein Beispiel für den Nachrichtenfluss.

Übermittlung eingehender Nachrichten mit einem freigegebenen Namespace

Eingehende Nachrichtenübermittlung, freigegebener Namespace

Weitere Informationen finden Sie unter Grundlegendes zu Transportoptionen

Geteilte SMTP-Namespaces

Ein geteilter SMTP-Namespace liegt vor, wenn für die lokale Organisation ein SMTP-Namespace oder eine Domäne verwendet wird, der/die nicht mit dem vom cloudbasierten Mandanten verwendeten Namespace identisch ist. Die Postfächer in den Organisationen verfügen über E-Mail-Adressen mit unterschiedlichen Domänen. Beispielsweise lautet die E-Mail-Adresse eines lokalen Benutzers "chris@contoso.com" und die eines cloudbasierten Benutzers "david@service.contoso.com".

Wie bereits erwähnt, werden für Hybridbereitstellungen standardmäßig freigegebene Namespaces verwendet. Wenn Sie einen geteilten Namespace verwenden möchten, müssen Sie jedes Postfach manuell konfigurieren.

Richtlinienkonfiguration für lokale Adressen

Die meisten Exchange-Organisationen verfügen über E-Mail-Adressrichtlinien, mit denen die E-Mail-Adressen definiert werden, die standardmäßig bei der Erstellung von Postfächern und anderen Empfängern angewendet werden. Die primäre Domäne für E-Mail-Adressen ist die Domäne, an die alle Antworten an einen bestimmten Empfänger gesendet werden.

Wie bei Organisationen, die einen freigegebenen Namespace verwenden, müssen Sie der E-Mail-Adressrichtlinie in der lokalen Exchange-Organisation eine zusätzliche Domäne für E-Mail-Adressen hinzufügen. Diese Domäne für E-Mail-Adressen ist der SMTP-Namespace der cloudbasierten Organisation. Für lokale Postfächer wird diese zusätzliche Adresse nicht verwendet. Wenn jedoch ein Postfach in der cloudbasierten Organisation erstellt oder in diese verschoben wird, verwendet die lokale Exchange-Organisation diesen SMTP-Namespace als Zieladresse für die Zustellung an diese Postfächer.

Anders als bei Organisationen, die einen freigegebenen Namespace verwenden, müssen Sie den lokalen SMTP-Namespace manuell entfernen und den SMTP-Namespace der cloudbasierten Organisation als primären SMTP-Namespace für das Postfach festlegen.

Nachrichtenrouting mit geteiltem Namespace

Bei Verwendung von geteilten SMTP-Namespaces werden Nachrichten, die an den lokalen SMTP-Namespace gesendet werden, an die lokale Exchange-Organisation gesendet, und Nachrichten, die an den cloudbasierten SMTP-Namespace gesendet werden, werden an die cloudbasierte Organisation gesendet. Nachrichten an die cloudbasierte Organisation werden niemals über die lokale Organisation geleitet, auch nicht dann, wenn dieselbe Nachricht an Empfänger aus beiden Organisationen gerichtet ist. Die folgende Abbildung zeigt ein Beispiel für den Nachrichtenfluss.

Übermittlung eingehender Nachrichten mit einem geteilten Namespace

Eingehende Nachrichtenübermittlung, getrennter Namespace

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