Verwalten von automatischen Updates für MED-V-Arbeitsbereiche

Letzte Aktualisierung: November 2013

Betrifft: Microsoft Enterprise Desktop Virtualization 2.0

Der MED-V-Arbeitsbereich ist eine virtuelle Maschine mit einem eigenen Betriebssystem, dessen automatischer Softwareupdateprozess genauso wie der von physischen Computern im Unternehmen verwaltet werden muss. Da das Gastbetriebssystem nicht notwendigerweise immer dann ausgeführt wird, wenn das Hostbetriebssystem ausgeführt wird, müssen Sie sicherstellen, dass die virtuelle MED-V-Maschine so konfiguriert ist, dass Softwareupdates, wenn erforderlich, auf das Gastbetriebssystem angewendet werden. Microsoft Enterprise Desktop Virtualization (MED-V) 2.0 enthält Funktionen, mit denen Sie festlegen können, wie automatische Softwareupdates in einem MED-V-Arbeitsbereich verarbeitet werden.

Verwalten der MED-V-Arbeitsbereichs-Aktivierungsrichtlinie

Die MED-V-Arbeitsbereichs-Aktivierungsrichtlinie stellt sicher, dass die virtuelle MED-V-Maschine zu der von Ihnen in den MED-V-Konfigurationseinstellungen angegebenen Zeit für Updates zur Verfügung steht. Die gilt sowohl für Updates, die von Microsoft über Windows Update veröffentlicht werden, als auch für Updates anderer Hersteller, z. B. Antivirenanwendungen.

Wichtig

Die MED-V-Arbeitsbereichs-Aktivierungsrichtlinie ist für die Microsoft Update-Infrastruktur optimiert. Wenn Sie Microsoft System Center Configuration Manager für die Bereitstellung Microsoft-fremder Updates verwenden, ist es ratsam, System Center Updates Publisher einzusetzen, der von derselben Infrastruktur wie Microsoft Update und daher auch von der MED-V-Arbeitsbereichs-Aktivierungsrichtlinie profitiert. Weitere Informationen finden Sie unter System Center Updates Publisher (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=200035).

Bei der Erstellung des MED-V-Arbeitsbereichspakets haben Sie konfiguriert, wann und wie es gestartet wird, entweder wenn der Endbenutzer sich anmeldet (Schnellstart) oder wenn er erstmalig eine veröffentlichte Anwendung öffnet (Normaler Start). Alternativ können Sie festlegen, dass der Endbenutzer diese Einstellung steuert.

In beiden Fällen wird bei der Option Schnellstart die virtuelle Maschine so lange ausgeführt, wie der MED-V-Host als Benutzer angemeldet ist. Da in dieser Konfiguration MED-V aktiv ist, wenn der Host aktiv ist, werden automatisch Updates angewendet, ohne dass eine besondere Verarbeitung durch MED-V erforderlich wäre.

In den Fällen jedoch, in denen die Option Schnellstart nicht angegeben wurde oder in denen die virtuelle Maschine im Ruhezustand ist oder beendet wurde, wird durch die MED-V-Arbeitsbereichs-Aktivierungsrichtlinie von MED-V garantiert, dass das Gastbetriebssystem regelmäßig aktualisiert wird, auch wenn MED-V nicht regelmäßig zum Einsatz kommt. Zu diesem Zweck wird die virtuelle Maschine von MED-V in festen Abständen, basierend auf den von Ihnen festgelegten Konfigurationseinstellungen, aktiviert. Auf diese Weise können Clients für automatische Updates in der virtuellen Maschine entsprechend ihrer Konfigurationen ausgeführt werden. Nach Ablauf der in den MED-V-Konfigurationseinstellungen festgelegten Zeitdauer, wird die virtuelle Maschine von MED-V in den vorherigen Status zurückgesetzt.

Hinweis

Wenn ein Endbenutzer eine veröffentlichte Anwendung während der Updateperiode öffnet, werden die erforderlichen Updates angewendet, aber MED-V wird nach Abschluss der Updateperiode nicht automatisch in den Ruhezustand versetzt oder beendet. Stattdessen wird MED-V weiterhin ausgeführt.

Die MED-V-Arbeitsbereichs-Aktivierungsrichtlinie umfasst drei Hauptkomponenten:

  • Gastupdate-Manager

    Dieses auf dem MED-V-Host installierte, eigenständige ausführbare Programm ist für das Aktivieren der virtuellen Maschine entsprechend einem vordefinierten, konfigurierbaren Zeitplan zuständig. Legen Sie in den Konfigurationseinstellungen fest, zu welcher Tageszeit die virtuelle Maschine vom Update-Manager aktiviert werden soll und wie lange sie zur Anwendung der Updates aktiviert bleiben soll (in Minuten). Nach Ablauf der festgelegten Minutenzahl wird die virtuelle Maschine vom Gastupdate-Manager wieder in den Ruhezustand versetzt und ist für die nächste Verwendung einsatzbereit. Die Ausführung dieses ausführbaren Programms können Sie über den Windows Task-Manager planen.

  • Verwaltungsdienst für den Neustart des Gasts

    Dieser auf dem MED-V-Host ausgeführte Dienst hat drei primäre Aufgaben. Zusammen mit dem Gastupdate-Manager ist er, sofern erforderlich, für den Neustart der virtuellen Maschine bei der Benutzeranmeldung zuständig. Von dem Dienst wird erkannt, wann aufgrund der installierten Updates ein Neustart der virtuellen Maschine erforderlich ist. Außerdem wird durch ihn sichergestellt, dass der Task für den Gastupdate-Manager immer entsprechend der Konfiguration geplant wird.

  • Gastupdatedienst

    Dieser in der virtuellen MED-V-Maschine ausgeführte Windows-Dienst hat zu überwachen, wann installierte Updates einen Neustart erfordern. Wenn von dem Dienst festgestellt wird, dass ein Neustart erforderlich ist, wird der Verwaltungsdienst für den Neustart des Gasts auf dem Host benachrichtigt.

Konfigurationseinstellungen für die MED-V-Arbeitsbereichs-Aktivierungsrichtlinie

Sie können durch Festlegen der folgenden zwei Konfigurationswerte in der Registrierung steuern, wann und für wie lange die virtuelle Maschine aktiviert wird, um automatische Updates zu empfangen. Beide Werte befinden sich unter dem Schlüssel "HKLM\Software\Microsoft\MEDV\v2\VM".

GuestUpdateTime: Über diesen Wert wird die Uhrzeit im 24-Stunden-Format konfiguriert, zu der die virtuelle Maschine von MED-V täglich für das Update aktiviert wird. Geben Sie die Zeit im Format hh:mm an. Der Standardwert ist 00:00 (Mitternacht).

GuestUpdateDuration: Über diesen Wert wird die Dauer in Minuten konfiguriert, für die die virtuelle Maschine für Updates aktiviert bleiben soll. Der Zeitraum beginnt zu der über die Konfigurationseinstellung "GuestUpdateTime" angegebenen Uhrzeit. Der Standardwert ist 240 (4 Stunden). Wenn dieser Wert auf Null (0) festgelegt wird, ist die MED-V-Arbeitsbereichs-Aktivierungsrichtlinie deaktiviert.

Weitere Informationen zum Festlegen der MED-V-Konfigurationswerte finden Sie unter Verwalten von Konfigurationseinstellungen für den MED-V-Arbeitsbereich.

Hinweis

Eine für MED-V empfohlene Methode ist es, das Aktivierungsintervall so festzulegen, dass es mit dem für die virtuelle MED-V-Maschine geplanten regelmäßigen Update übereinstimmt. Darüber hinaus ist es ratsam, diese Einstellungen dem Verhalten des Hostcomputers anzupassen.

Neustartbenachrichtigung mithilfe des ESD-Systems

Sie können das ESD-System so konfigurieren, dass MED-V benachrichtigt wird, wenn nach der Anwendung automatischer Updates ein Neustart des MED-V-Arbeitsbereichs erforderlich ist. Wenn Sie über das ESD-System Updates anwenden, von denen Sie wissen, dass sie einen Neustart erfordern, ist es ratsam, ein Skript zu schreiben, von dem das folgende globale Ereignis an den MED-V-Arbeitsbereich gemeldet wird:

Wichtig

Sie müssen das Ereignis ausschließlich mit Änderungsrechten öffnen und dann übermitteln. Wenn Sie es nicht mit den richtigen Berechtigungen öffnen, tritt ein Fehler auf.

/// <summary> /// Aufgrund eines ESD-Updates muss der Gast neu gestartet werden. /// </summary> public const string MedvGuestRebootRequiredEventName = @"Global\MedvGuestRebootRequiredEvent"; using (EventWaitHandle notificationEvent = EventWaitHandle.OpenExisting(eventName, EventWaitHandleRights.Modify)) { notificationEvent.Set(); }

Wenn Sie dieses Ereignis übermitteln, wird es von MED-V erfasst, und die virtuellen Maschinen werden benachrichtigt, dass ein Neustart erforderlich ist.

Siehe auch

Tasks

Verwalten von Softwareupdates für MED-V-Arbeitsbereiche

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