Zusätzliche Planungsfunktionen für BI-Planungslösungen und -Szenarien

 

Gilt für: SharePoint Server 2010 Enterprise

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2016-11-30

Hinzufügen neuer Zeilen

Bei der Planung neuer Ausgaben oder von neuem Personal ist die Möglichkeit des Hinzufügens neuer Zeilen eine wichtige Funktion für den Information Worker (IW). Beispielsweise sollen der Region Nordosten zwei neue Mitarbeiter als zusätzliche Vertriebsressourcen zugeteilt werden. In diesem Zusammenhang gibt es zwei mögliche Vorgehensweisen, nämlich eine grundlegende und eine erweiterte Vorgehensweise. Beachten Sie, dass bei diesen Vorgehensweisen von Analysis Services als Datenmodell ausgegangen wird. (Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Hinzufügen neuer Zeilen" unter Leitfaden zum Entwickeln von Planungsfunktionen für BI-Planungslösungen und -Szenarien.)

SharePoint-Liste mit externem Inhaltstyp

Erstellen Sie mithilfe von Microsoft SharePoint Designer 2010 eine Liste anhand einer vorhandenen relationalen Tabelle. Dazu definieren Sie zunächst für die SharePoint-Website einen externen Inhaltstyp und erstellen anschließend davon eine Instanz einer Liste.

Neue Member können der Dimension hinzugefügt werden, indem Sie einfach der SharePoint-Liste neue Member hinzufügen. In diesem Artikel finden Sie ein Beispiel für die Pflichtfelder, die zum Erstellen eines neuen Members als Mitarbeiter für die Budgetierung erforderlich sind.

  1. In einem Webbrowser aktualisieren die Information Worker die Liste mit dem externen Inhaltstyp.

  2. Die zugrunde liegende relationale Datentabelle wird von Microsoft SharePoint Server 2010 aktualisiert.

Zuweisung

Cubezuweisung

Beim Arbeiten in Excel 2010 können Information Worker die Zuweisungsmethode zum Aktualisieren von Cubedaten in Microsoft SQL Server Analysis Services (SSAS) mithilfe von PivotTables, für die das Zurückschreiben unterstützt wird, konfigurieren.

Ein Information Worker kann viele verschiedene Zuweisungsmethoden ausführen. Sie lassen sich in einfache und erweiterte Szenarien unterteilen:

  • Zuweisen eines Aggregatwerts für einen definierten Bereich von Zeiträumen.

  • Gleichmäßiges Zuweisen eines Aggregatwerts nach unten in einer Hierarchie, ausgehend von einem übergeordneten Member in der Hierarchie.

  • Gleichmäßiges Zuordnen nach unten in der Hierarchie.

  • Erhöhen oder Senken um einen Prozentsatz nach unten in der Hierarchie.

  • Zuweisen basierend auf den Ist-Werten des Vorjahrs.

  • Zuweisen basierend auf benutzerdefinierten Zuordnungsprozentsätzen, die in relationalen Datentabellen gespeichert sind.

  • Zuweisen nach unten in einer Hierarchie mit über- und untergeordneten Elementen.

Es kann vorkommen, dass die in Excel SSAS verfügbare standardmäßige Zuweisungslogik nicht ausreicht. In diesen Fällen schafft die Anpassung Abhilfe. Eine mögliche Vorgehensweise ist das Ausführen der Zuweisung mit dem relationalen Modul von Microsoft SQL Server 2008 mithilfe gespeicherter Prozeduren. Dabei würde der Information Worker wie folgt vorgehen:

  • Aktualisieren der Eingabeelemente, die für die gespeicherte Prozedur zum Zuweisen erforderlich sind.

  • Ausführen der gespeicherten Prozedur in Excel 2010.

Gespeicherte Prozeduren können mithilfe von Makros direkt in Excel aufgerufen werden. (Weitere Informationen finden Sie unter Makrobeispiele mithilfe von XLODBC-Funktionen. Zuweisungen auf der relationalen Ebene sind ideal geeignet, wenn alle berechneten Werte auf der Blattebene einer Hierarchie vorhanden sind, d. h., der niedrigsten Granularitätsebene für einen Cube. Wenn die Berechnungen für die Zuweisung abgeschlossen sind, werden im Cube die richtigen Aggregatwerte für die Hierarchie angezeigt.

Die Zuweisung ist auch mithilfe einer UPDATE CUBE-Anweisungen in MDX möglich. Weitere Informationen finden Sie unter UPDATE CUBE-Anweisung (MDX). Dies ist jedoch in der Regel für die meisten Information Worker zu kompliziert.

Beim Entwerfen der Zuweisungslogik müssen Sie die Endbenutzerszenarien gründlich testen, um den Endbenutzern beim Arbeiten an den in die Zukunft gerichteten Prozessen optimale Anleitungen zu liefern. Beispielsweise gibt es bei Hierarchien mit über- und untergeordneten Elementen bekannte Probleme im Zusammenhang mit Zuweisungen, die vom Information Worker als unerwartetes Verhalten wahrgenommen werden. So kann etwa die Zuweisung von "1.000" über die folgende Hierarchie mit über- und untergeordneten Elementen die folgende Zuordnung ergeben:

  • A Spread 1000

  • B

  • C

  • A – 1000 (Aggregat)

  • A – 333.333 (Datenelement)

  • B – 333.333

  • C – 333.333

Im Allgemeinen sollten beim Entwerfen von Zuweisungen durch Information Worker klare Anweisungen seitens des Modelldesigners gegeben werden, was bzw. was nicht zugewiesen werden kann und wie das erwartete Verhalten bei jedem Zuweisungstyp aussehen soll. Dies spielt eine wichtige Rolle, da der Information Worker den Unterschied zwischen einer PC-Hierarchie und einer Hierarchie mit Ebenen nicht kennt, das Verhalten der Zuweisung aber wie oben beschrieben davon abweicht.

Die Zuweisungsleistung in Excel 2010 und SQL 2008 R2 ist im Allgemeinen sehr gut. Wir haben die Zuweisung vom obersten Element "All" von "Geography" nach unten für alle separaten Regionen ausgeführt, wobei der zuzuweisende Wert nach der Produkt-SKU für die Prognoseperioden eingegeben wird. Bei der resultierenden Zuweisung wurden über 50.000 Faktenzeilen in der Rückschreibetabelle des OLAP-Cubes erstellt. Die Änderungen wurden im Cube innerhalb von ein paar Sekunden veröffentlicht.

Der Cube enthält die folgende Anzahl von Dimensionen und Membern:

  • Account (77)

  • Geography (14)

  • Product (505)

  • Scenario (11)

  • Time (66)

Konfiguration der virtuellen Hyper-V-Maschine:

  • 3,5 GB RAM

  • 1 Prozessor mit 2,67 GHz Intel Core i7

PowerPivot-Zuweisung

Im Folgenden werden einige Möglichkeiten im Zusammenhang mit dem Aktualisieren eines PowerPivot-Datenmodells analysiert, indem Werte mithilfe systemeigener Excel 2010-Funktionalität und mithilfe von verknüpften PowerPivot-Tabellen zugewiesen werden. Wie bereits erwähnt, bietet PowerPivot keine systemeigene Unterstützung von Updates direkt in Excel 2010-PivotTables, wodurch Zuweisungen und andere Arten von Datenaktualisierungen zu einer Herausforderung werden. Sie werden jedoch sehen, dass in bestimmten einfachen Szenarien die Zuweisung auf Excel-Ebene und das Zurückschreiben der Ergebnisse in ein PowerPivot-Modell möglich ist.

Wir gehen vom folgenden einfachen Beispiel für die Zuweisung durch einen Information Worker aus:

  • Der Information Worker möchte benutzerdefinierte Zuweisungen über einen Zeitraum basierend auf dem Gesamtumsatz nach Produkt-SKU mithilfe von Daten aus einem vorhandenen PowerPivot-Modell erstellen.

  • Der Information Worker möchte die Zuweisungsinformationen wieder in das PowerPivot-Datenmodell einbinden, damit sie in anderen Analysen verwendet werden können.

  • Erstellen einer PivotTable zum Zuweisen der Aggregatwerte über einen Zeitraum.

  • Erstellen eines Bereichs in der Kalkulationstabelle für die Prozentsätze, die über die Zeiträume zugeordnet werden sollen.

  • Erstellen eines Bereichs in der Kalkulationstabelle für die Geldbeträge, die erneut zugeordnet werden.

  • In einem anderen Arbeitsblatt, PowerPivot-Partitionen, Erstellen strukturierter Faktentabellen, die wieder mit PowerPivot verknüpft werden können. Jede Tabelle hier kann man sich als Partitionstabelle für einen SSAS-Cube vorstellen.

    • Für jeden in der Zuweisung verwendeten Zeitraum wird eine Tabelle erstellt.

    • Erstellen jeder Tabelle mit der gleichen Dimensionalität wie beim Datenmodell.

    • Für jede Tabelle Erstellen von Beziehungen mit den PowerPivot-Dimensionstabellen.

  • Erstellen eines DAX-Measures, mit dem die Daten aus den Partitionstabellen in einem einzigen Measure für die Berichterstellung addiert werden.

Rechts vom Zuweisungsprozentsatzbereich befinden sich die berechneten Zuweisungsbeträge nach Zeitraum. Diese berechneten Werte werden dann von Excel-Tabellen zum Erstellen der Partitionstabellen verwendet, mit denen die Tabellendaten wieder mit dem PowerPivot-Modell verknüpft werden. Zur Vereinfachung der Excel-Referenzformeln erstellen wir für jeden Zeitraum eine Partitionstabelle.

  • Beim Erstellen der Partitionstabellen für "verknüpfte Tabellen" müssen unbedingt die eindeutigen Schlüssel vorhanden sein, mit denen die Member identifiziert werden. Im vorherigen Beispiel wird beim Erstellen der Partitionstabelle die MemberId für jede Dimension verwendet.

  • Die vorherige Vorgehensweise ist ideal geeignet für Situationen, in denen die Filterauswahl im Formular nicht geändert wird. Beispielsweise kann jeder Information Worker über eine eigene PivotTable mit einer eigenen eindeutigen Filterauswahl verfügen, mit deren Hilfe er die Daten mit dem PowerPivot-Modell verknüpfen kann.

  • Stellen Sie sicher, dass in der Excel-Tabelle genügend Pufferspeicherplatz erstellt wird, damit Referenzzellformeln Zuweisungsdaten für neue Produkt-SKUs enthalten.

  • Je mehr verknüpfte Tabellen erstellt werden, desto komplexer ist die Arbeitsmappe, wodurch die Verwaltbarkeit des PowerPivot-Modells abnimmt.

  • PowerPivot ist hervorragend geeignet, um mehrere strukturierte Datenquellen zusammenzufügen. DAX glänzt in diesem Bereich mit berechneten Measures.

  • Durch das Aktualisieren von Daten direkt in Excel kann auch das PowerPivot-Modell aktualisiert werden.

  • Das Erstellen von Eingabeformularen zum Aktualisieren von PowerPivot-Modellen durch Information Worker ist nicht einfach.

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