Grundlegendes zu den Transportoptionen für eine Exchange 2007-Hybridbereitstellung

 

Gilt für: Exchange Server 2010 SP2

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2012-07-23

Wenn Sie eine Hybridbereitstellung mit einer lokalen Exchange-Organisation und einer Cloud-basierten Organisation konfigurieren, müssen Sie entscheiden, wie E-Mail-Nachrichten weitergeleitet werden, und verstehen, wie sich dies auf Ihre bestehende Organisation auswirkt.

Der Weg, der für eingehende Nachrichten gewählt wird, die an Empfänger in der lokalen Organisation oder in der Cloud-basierten Organisation zu senden sind, hängt davon ab, ob Sie einen gemeinsamen oder einen getrennten Namespace verwenden. Der Weg von ausgehenden Nachrichten, die von Empfängern in der lokalen Organisation oder in der Cloud-basierten Organisation gesendet werden, hängt davon ab, ob Sie eine zentrale oder dezentrale E-Mail-Steuerung konfiguriert haben.

Nachrichten, die zwischen der lokalen Organisation und der Cloud-basierten Organisation gesendet werden, werden unabhängig davon, ob Sie gemeinsame oder getrennte Namespaces oder zentrale oder dezentrale E-Mail-Steuerung gewählt haben, so konfiguriert, dass TLS-Transport (Transport Layer Security) für sie verwendet wird, um die Kommunikation sicherer zu machen.

Wichtig

Der Cloud-basierte Dienst muss direkt mit dem lokalen Hybridserver kommunizieren, damit die sichere Kommunikation ordnungsgemäß funktioniert.

Im folgenden Abschnitt wird beschrieben, welche Punkte beim Hinzufügen des Hybridservers zur Organisation beachtet werden müssen.

Exchange 2010-Hub-Transport in einer Exchange 2007-Organisation

Sie müssen bei der Installation des Hybridservers die Auswirkung der Einführung eines Exchange 2010-Hub-Transport-Servers in eine vorhandene Exchange 2007-Organisation berücksichtigen. Der Hub-Transport in Exchange 2010 verfügt über neue Funktionen, die sich auf das Routing und die Konfiguration von E-Mails auswirken. Nachfolgend finden Sie einige dieser Punkte, die es zu beachten gilt:

  • Exchange 2007 Service Pack   Auf allen Exchange 2007-Servern am Standort, an dem der Hybridserver installiert wird, muss mindestens Exchange 2007 Service Pack 3 (SP3) ausgeführt werden.

  • Nachrichtenrouting   Der Hybridserver wird zur Routingtopologie der vorhandenen Exchange 2007-Organisation hinzugefügt. An oder von Exchange 2007-Postfächern gesendete Nachrichten werden von den Exchange 2007-Hub-Transport-Servern in der Organisation verarbeitet. Eingehende oder ausgehende Nachrichten der Cloud-basierten Organisation werden vom Hybridserver verarbeitet. Nachrichten können direkt zwischen dem Hybridserver und dem Exchange 2007-Edge-Transport-Server (sofern konfiguriert) weitergeleitet werden.

  • Transport- und Journalregeln   Alle vorhandenen Exchange 2007-Transport- und Journalregeln werden auf den Hybridserver kopiert, wenn dieser zur Exchange 2007-Organisation hinzugefügt wird. Transport- und Journalregeln auf Exchange 2007- und Exchange 2010-Servern werden unterschiedlich gespeichert und müssen separat verwaltet werden.

  • DSN-Nachrichten   Nachrichten über den Zustellungsstatus (Delivery Status Notification, DSN) werden wie Transport- und Journalregeln unterschiedlich gespeichert und müssen separat verwaltet werden.

  • Nachrichtenverfolgung   Das von Ihnen zum Verfolgen von Nachrichten verwendete Verfolgungstool hängt von den Quell- und Zielpostfächern ab.

Neue zusätzliche Funktionen, z. B. moderierte Empfänger und Shadow-Redundanz, sind nur auf Exchange 2010-Servern verfügbar. Diese neuen Funktionen werden nicht auf Exchange 2007-Server ausgeweitet.

Weitere Informationen finden Sie unter Upgrade des Exchange 2007-Transports

In den folgenden Abschnitten werden gemeinsame und getrennte Namespaces, zentrale und dezentrale E-Mail-Steuerung sowie vertrauenswürdige Kommunikation zwischen einer lokalen und einer Cloud-basierten Organisation erläutert.

Gemeinsame und getrennte Namespaces

Wenn Sie festlegen, dass ein gemeinsamer Namespace verwendet wird, nutzen alle Empfänger in der lokalen und in der Cloud-basierten Organisation gemeinsam dieselbe SMTP-Domäne in ihren E-Mail-Adressen. Der MX-Eintrag (Mail Exchanger) für diese SMTP-Domäne sendet E-Mail-Nachrichten an die lokale Exchange-Organisation.

Wenn bei der lokalen Exchange-Organisation eine Nachricht für einen Empfänger eintrifft, der sich in der Cloud befindet, wird vom Edge-Transport-Server ermittelt, ob es sich bei der Nachricht um Spam oder um eine bösartige Nachricht handelt. Wenn dies nicht der Fall ist, wird die Nachricht an einen Hub-Transport-Server in Ihrer Organisation weitergeleitet. Der Hub-Transport-Server, an den die Nachricht gesendet wird, kann entweder ein vorhandener Exchange 2007-Hub-Transport-Server oder der Hybridserver sein.

Der Hub-Transport-Server ermittelt anhand des Empfängertyps, ob sich ein Postfach auf einem lokalen Exchange-Server oder in der Cloud-basierten Organisation befindet. Entspricht der Empfängertyp einem Postfach, leitet der Hub-Transport-Server die Nachricht an den lokalen Exchange-Server weiter, auf dem sich das Postfach befindet.

Hinweis

Wenn es sich bei dem Hub-Transport-Server, der die Suche ausgeführt hat, um den Hybridserver handelt, wird die Nachricht vor der Zustellung an das Postfach zuerst an den Exchange 2007-Hub-Transport-Server weitergeleitet.

Entspricht der Empfängertyp einem Remotepostfach (einem speziellen E-Mail-Benutzertyp), ruft der Hub-Transport-Server die Remoteroutingadresse dieses Remotepostfachs ab. Die Remoteroutingadresse des E-Mail-Benutzers ist die SMTP-Adresse des zugeordneten Postfachs in der Cloud-basierten Organisation. Der Hub-Transport-Server adressiert die Nachricht mit der SMTP-Adresse des Cloud-basierten Postfachs neu. Wenn der Server, der die Suche ausgeführt hat, ein Exchange 2007-Server ist, sendet er die Nachricht an den Hybridserver. Der Hybridserver sendet die Nachricht anschließend an die Cloud-basierte Organisation. In den Beispielen in dieser Prüfliste wird "service.contoso.com" als SMTP-Adresse der Cloud-basierten Organisation verwendet.

Wichtig

Die Mandanten-FQDN für den Dienst, z. B. "contoso.onmicrosoft.com", dürfen Sie nicht als SMTP-Adresse für die Cloud-basierte Organisation verwenden.

Hinweis

Um bei einer Hybridbereitstellung das beste Verhalten zu erzielen, wird dringend empfohlen, dass Sie einen gemeinsamen Namespace verwenden.

Wenn Sie einen getrennten Namespace verwenden, werden die E-Mail-Adressen von Empfängern in der Cloud-basierten Organisation mit einer SMTP-Domäne konfiguriert, die sich von E-Mail-Adressen von Empfängern in der lokalen Organisation unterscheidet. Nachrichten, die an Empfänger in einer Organisation gesendet wurden, werden direkt an diese Organisation zugestellt.

Weitere Informationen zu gemeinsamen und getrennten Namespaces finden Sie unter Grundlegendes zu freigegebenen und getrennten SMTP-Namespaces

Zentrale und dezentrale E-Mail-Steuerung

Zusätzlich zu der Wahl, wie eingehende Nachrichten weitergeleitet werden, die an Empfänger in Ihrer Organisation adressiert sind, können Sie wählen, wie ausgehende Nachrichten weitergeleitet werden, die von Cloud-basierten Empfängern gesendet wurden. Nachstehend sind die verfügbaren Optionen beschrieben:

  • Zentrale E-Mail-Steuerung   Bei dieser Option werden ausgehende Nachrichten, die aus der Cloud-basierten Organisation gesendet wurden, über Ihre lokale Organisation weitergeleitet. Mit Ausnahme von Nachrichten, die an andere Empfänger in derselben Cloud-basierten Organisation gesendet wurden, werden alle Nachrichten, die von Empfängern der Cloud-basierten Organisation gesendet wurden, über die lokale Organisation gesendet. Dadurch wird es Ihnen ermöglicht, Konformitätsregeln auf diese Nachrichten sowie andere Prozesse oder Anforderungen anzuwenden, die auf alle Empfänger angewendet werden müssen, unabhängig davon, ob diese zur Cloud-basierten oder zur lokalen Organisation gehören.

    Wichtig

    Der lokale Hybridserver muss über das Internet zugänglich sein, damit Empfänger in der Cloud-basierten Organisation Nachrichten über das Internet senden können. Wenn der lokale Hybridserver nicht verfügbar ist, werden aus der Cloud-basierten Organisation gesendete Nachrichten in eine Warteschlange eingereiht, bis der Server wieder verfügbar ist.

  • Dezentrale E-Mail-Steuerung   Bei dieser Option werden ausgehende Nachrichten, die aus der Cloud-basierten Organisation gesendet wurden, direkt über das Internet weitergeleitet. Verwenden Sie diese Option, wenn es nicht erforderlich ist, lokale Richtlinien oder sonstige Verarbeitung auf Nachrichten anzuwenden, die von Empfängern in der Cloud-basierten Organisation gesendet wurden.

Vertrauenswürdige Kommunikation

Unabhängig davon, ob Sie gemeinsame oder getrennte Namespaces oder zentrale oder dezentrale E-Mail-Steuerung gewählt haben, werden alle Nachrichten, die zwischen Empfängern in Ihrer lokalen Organisation und der Cloud-basierten Organisation gesendet werden, direkt von bzw. an die jeweils andere Organisation gesendet. Als Bestandteil der Konfiguration, die in den Schrittfolgen dieser Prüfliste bereitgestellt wird, ist jede Organisation so konfiguriert, dass Nachrichten, die aus der anderen Organisation gesendet wurden, als interne Nachrichten behandelt werden. Dadurch können Nachrichten unter Umgehung von Antispameinstellungen und anderen Diensten gesendet werden.

Damit die Empfänger in beiden Organisationen geschützt werden und sichergestellt ist, dass Nachrichten, die zwischen den Organisationen gesendet werden, nicht abgefangen und gelesen werden können, ist der Transport zwischen beiden Organisationen so konfiguriert, dass der erzwungene TLS-Transport mit SSL-Zertifikaten (Secure Sockets Layer) verwendet wird, die von einer vertrauenswürdigen Zertifizierungsstelle eines Drittanbieters stammen.

Wenn der erzwungene TLS-Transport verwendet wird, prüfen der sendende und der empfangende Server das Zertifikat, das auf dem jeweils anderen Server konfiguriert ist. Der Antragstellername oder einer der alternativen Antragstellernamen, die für die Zertifikate konfiguriert sind, muss mit dem vollqualifizierten Domänennamen (FQDN) übereinstimmen, den ein Administrator explizit auf dem jeweils anderen Server angegeben hat. Wenn die Cloud-basierte Organisation beispielsweise so konfiguriert ist, dass sie Nachrichten akzeptieren und schützen soll, die über den FQDN "mail2.contoso.com" gesendet wurden, muss der lokale Hybridserver ein SSL-Zertifikat mit "mail2.contoso.com" im Antragstellernamen oder in einem alternativen Antragstellernamen aufweisen. Ist diese Voraussetzung nicht erfüllt, wird die Verbindung abgelehnt.

Hinweis

Der verwendete FQDN muss nicht mit dem E-Mail-Domänennamen der Empfänger übereinstimmen. Die einzige Bedingung ist, dass der FQDN im Antragstellernamen oder in einem alternativen Antragstellernamen mit dem FQDN übereinstimmt, den der empfangende oder sendende Server entsprechend der Konfiguration akzeptiert.

Die vertrauenswürdige Kommunikation zwischen Ihrer lokalen und der Cloud-basierten Organisation erfordert, dass es sich bei dem lokalen Server, der die Verbindung akzeptiert, den sogenannten TLS-Endpunkt, um einen Exchange 2010-Server handelt. In Ihrer lokalen Organisation ist das der Hybridserver. Wenn der TLS-Endpunkt kein Exchange 2010-Server ist, kann die Verbindung nicht hergestellt werden. Aus diesem Grund müssen Sie die Cloud-basierte Organisation so konfigurieren, dass E-Mails direkt an den Hybridserver gesendet werden. Ihre vorhandenen Exchange 2007-Hub-Transport- oder Edge-Transport-Server können nicht als TLS-Endpunkt für Verbindungen von der Cloud-basierten Organisation dienen. Dies erfordert, dass Sie eine externe IP-Adresse zum Hybridserver bereitstellen und Port 25 in Ihrer Firewall für den Hybridserver öffnen.

Weitere Informationen zu SSL-Zertifikaten und Domänensicherheit finden Sie unter Grundlegendes zu Zertifikatanforderungen, Grundlegendes zu TLS-Zertifikaten

In den folgenden Abschnitten wird veranschaulicht, wie E-Mail-Nachrichten entsprechend der festgelegten Konfiguration übermittelt werden. Wechseln Sie zu dem Abschnitt, in dem für Ihre Konfiguration gezeigt ist, wie E-Mails übermittelt werden.

Gemeinsamer Namespace mit zentraler E-Mail-Steuerung

Wenn Sie Ihre lokale und Ihre Cloud-basierte Organisation so konfiguriert haben, dass ein gemeinsamer Namespace und eine zentrale E-Mail-Steuerung verwendet werden, werden alle Nachrichten, die an die oder aus der lokalen bzw. Cloud-basierten Organisation gesendet wurden, über die lokale Organisation gesendet.

In der nächsten Abbildung, in der eingehende Nachrichten gezeigt sind, die an Empfänger in Ihrer Organisation gesendet wurden, werden folgende Vorgänge veranschaulicht:

  1. Eine eingehende Nachricht wurde von einem Internetabsender an die Empfänger "chris@contoso.com" und "david@contoso.com" gesendet. Chris' Postfach befindet sich auf einem Exchange 2007-Server in der lokalen Organisation. Davids Postfach befindet sich in der Cloud-basierten Organisation.

  2. Da beide Empfänger eine "contoso.com"-E-Mail-Adresse haben und der MX-Eintrag für "contoso.com" auf den lokalen Edge-Transport-Server verweist, wird die Nachricht an den lokalen Edge-Transport-Server zugestellt.

  3. Der Edge-Transport-Server wählt einen Hub-Transport-Server in der lokalen Organisation aus, an den die Nachricht übertragen wird. Der Edge-Transport-Server kann entweder einen Exchange 2007-Hub-Transport-Server oder den Hybridserver auswählen.

  4. Die Nachricht wird an einen Hub-Transport-Server zugestellt, der den lokalen Server mit dem globalen Katalog nutzt, um nach jedem Empfänger zu suchen. Über die Suche im globalen Katalog ermittelt der Koexistenzserver, dass sich Chris' Postfach auf dem Exchange 2007-Server befindet, während sich Davids Postfach in der Cloud befindet und die Routingadresse "david@service.contoso.com" hat.

  5. Der Hub-Transport-Server teilt die Nachricht in zwei Kopien auf. Eine Kopie der Nachricht wird an das Exchange 2007-Postfach gesendet. Wenn der Hybridserver die Nachricht empfangen und die Suche ausgeführt hat, wird die Nachricht von Chris zunächst an den Exchange 2007-Hub-Transport-Server zugestellt, bevor die abschließende Zustellung an sein Postfach auf dem Exchange 2007-Server erfolgt.

  6. Die zweite Kopie wird an die Cloud-basierte Organisation gesendet. Wenn der Exchange 2007-Hub-Transport-Server die Nachricht empfangen und die Suche ausgeführt hat, wird Davids Nachricht zuerst an den Hybridserver zugestellt. Anschließend wird die Nachricht über das Internet über den Sendeconnector gesendet, der zwischen dem Hybridserver und dem FOPE-Dienst (Forefront Online Protection for Exchange) konfiguriert ist, der an die Cloud-basierte Organisation gesendete Nachrichten empfängt.

  7. FOPE prüft die Nachricht auf Viren und sendet die Nachricht an die Cloud-basierte Organisation, wo sie an Davids Postfach weitergeleitet wird.

Eingehende E-Mail-Nachrichten an einen gemeinsamen Namespace über den lokalen Hybridserver

Eingehende Nachrichtenübermittlung, freigegebener Namespace

In der nächsten Abbildung, in der ausgehende Nachrichten gezeigt sind, die über das Internet gesendet werden, werden folgende Vorgänge veranschaulicht:

  1. Chris, der ein Postfach auf dem lokalen Exchange 2007-Server hat, sendet über das Internet eine Nachricht an den externen Empfänger "erin@cpandl.com". David, der ein Postfach in der Cloud-basierten Organisation hat, sendet eine Nachricht an den externen Empfänger "brian@cpandl.com". Chris und David haben eine "contoso.com"-Antwortadresse.

  2. Der Exchange 2007-Postfachserver sendet Chris' Nachricht an den Exchange 2007-Hub-Transport-Server. Der Hub-Transport-Server sendet die Nachricht an den Exchange 2007-Edge-Transport-Server.

  3. Die Cloud-basierte Organisation sendet Davids Nachricht an FOPE.

  4. Da FOPE so konfiguriert ist, dass alle über das Internet zu sendenden Nachrichten an den lokalen Hybridserver gesendet werden, wird die Nachricht an den Hybridserver weitergeleitet. FOPE ist so konfiguriert, dass der lokale Exchange 2007-Edge-Transport-Server umgangen wird.

  5. Der Hybridserver sendet die Nachricht an den Exchange 2007-Hub-Transport-Server.

  6. Auf dem Edge-Transport-Server werden sowohl für Chris' als auch für Davids Nachricht Konformitäts-, Antiviren- und weitere Vorgänge ausgeführt, die der Administrator konfiguriert hat.

  7. Der Edge-Transport-Server schlägt den MX-Eintrag für "cpandl.com" nach und sendet die Nachrichten an die "cpandl.com"-Postfachserver, die sich im Internet befinden.

Ausgehende E-Mail-Nachrichten aus einem gemeinsamen Namespace über den lokalen Hybridserver

Zentralisierte ausgehende Nachrichtenübermittlung, freigegebener Namespace

Gemeinsamer Namespace mit dezentraler E-Mail-Steuerung

Wenn Sie Ihre lokale und Ihre Cloud-basierte Organisation für die Nutzung eines gemeinsamen Namespace konfigurieren, aber eine dezentrale E-Mail-Steuerung verwenden, werden alle eingehenden Nachrichten, die an Empfänger in einer der beiden Organisationen gesendet wurden, über die lokale Organisation gesendet. Ausgehende Nachrichten, die von Empfängern in einer der beiden Organisationen gesendet werden, werden dagegen direkt an das Internet gesendet. Aus der Cloud-basierten Organisation werden Nachrichten an das Internet nicht über die lokale Organisation gesendet.

In der nächsten Abbildung, in der eingehende Nachrichten gezeigt sind, die an Empfänger in Ihrer Organisation gesendet wurden, werden folgende Vorgänge veranschaulicht:

  1. Eine eingehende Nachricht wurde von einem Internetabsender an die Empfänger "chris@contoso.com" und "david@contoso.com" gesendet. Chris' Postfach befindet sich auf einem Exchange 2007-Server in der lokalen Organisation. Davids Postfach befindet sich in der Cloud-basierten Organisation.

  2. Da beide Empfänger eine "contoso.com"-E-Mail-Adresse haben und der MX-Eintrag für "contoso.com" auf den lokalen Edge-Transport-Server verweist, wird die Nachricht an den lokalen Edge-Transport-Server zugestellt.

  3. Der Edge-Transport-Server wählt einen Hub-Transport-Server in der lokalen Organisation aus, an den die Nachricht übertragen wird. Der Edge-Transport-Server kann entweder einen Exchange 2007-Hub-Transport-Server oder den Hybridserver auswählen.

  4. Die Nachricht wird an einen Hub-Transport-Server zugestellt, der den lokalen Server mit dem globalen Katalog nutzt, um nach jedem Empfänger zu suchen. Über die Suche im globalen Katalog ermittelt der Koexistenzserver, dass sich Chris' Postfach auf dem Exchange 2007-Server befindet, während sich Davids Postfach in der Cloud befindet und die Routingadresse "david@service.contoso.com" hat.

  5. Der Hub-Transport-Server teilt die Nachricht in zwei Kopien auf. Eine Kopie der Nachricht wird an das Exchange 2007-Postfach gesendet. Wenn der Hybridserver die Nachricht empfangen und die Suche ausgeführt hat, wird die Nachricht von Chris zunächst an den Exchange 2007-Hub-Transport-Server zugestellt, bevor die abschließende Zustellung an sein Postfach auf dem Exchange 2007-Server erfolgt.

  6. Die zweite Kopie wird an die Cloud-basierte Organisation gesendet. Wenn der Exchange 2007-Hub-Transport-Server die Nachricht empfangen und die Suche ausgeführt hat, wird Davids Nachricht zuerst an den Hybridserver zugestellt. Anschließend wird die Nachricht über das Internet über den Sendeconnector gesendet, der zwischen dem Hybridserver und dem FOPE-Dienst (Forefront Online Protection for Exchange) konfiguriert ist, der an die Cloud-basierte Organisation gesendete Nachrichten empfängt.

  7. FOPE prüft die Nachricht auf Viren und sendet die Nachricht an die Cloud-basierte Organisation, wo sie an Davids Postfach weitergeleitet wird.

Eingehende E-Mail-Nachrichten an einen gemeinsamen Namespace über den lokalen Hybridserver

Eingehende Nachrichtenübermittlung, freigegebener Namespace

In der nächsten Abbildung, in der ausgehende Nachrichten gezeigt sind, die über das Internet gesendet werden, werden folgende Vorgänge veranschaulicht:

  1. Chris, der ein Postfach auf dem lokalen Exchange 2007-Server hat, sendet über das Internet eine Nachricht an den externen Empfänger "erin@cpandl.com". David, der ein Postfach in der Cloud-basierten Organisation hat, sendet eine Nachricht an den externen Empfänger "brian@cpandl.com". Chris und David haben eine "contoso.com"-Antwortadresse.

  2. Der Exchange 2007-Postfachserver sendet Chris' Nachricht an den Exchange 2007-Hub-Transport-Server. Der Hub-Transport-Server sendet die Nachricht an den Exchange 2007-Edge-Transport-Server.

  3. Auf dem Edge-Transport-Server werden für Chris' Nachricht Konformitäts-, Antiviren- und weitere Vorgänge ausgeführt, die der Administrator konfiguriert hat.

  4. Der Edge-Transport-Server schlägt den MX-Eintrag für "cpandl.com" nach und sendet die Nachricht an die "cpandl.com"-Postfachserver, die sich im Internet befinden.

  5. Die Cloud-basierte Organisation sendet Davids Nachricht an FOPE.

  6. FOPE ist so konfiguriert, dass alle über das Internet zu sendenden Nachrichten direkt an das Internet gesendet werden. FOPE sucht den MX-Eintrag für "cpandl.com".

  7. FOPE stellt die Nachricht direkt an die "cpandl.com"-Postfachserver zu, die sich im Internet befinden. Da die Nachricht nicht über den Hybridserver weitergeleitet wird, werden keine lokalen Vorgänge auf die Nachricht angewendet.

Ausgehende E-Mail-Nachrichten aus einem gemeinsamen Namespace über unabhängige Pfade

Dezentrale ausgehende Nachrichtenübermittlung, freigegebener Namespace

Getrennter Namespace mit zentraler E-Mail-Steuerung

In der nächsten Abbildung, in der eingehende Nachrichten gezeigt sind, die an Empfänger in Ihrer Organisation gesendet wurden, werden folgende Vorgänge veranschaulicht:

  1. Eine eingehende Nachricht wurde von einem Internet-Absender an "chris@contoso.com" und eine andere Nachricht wurde an "david@contoso.com" gesendet. Chris' Postfach befindet sich auf einem Exchange 2007-Server in der lokalen Organisation. Davids Postfach befindet sich in der Cloud-basierten Organisation.

  2. Weil die Empfänger unterschiedliche Domänen in den E-Mail-Adressen haben, sendet der sendende Server jede Nachricht an die Organisation, die Nachrichten für die jeweilige Domäne empfängt. Im MX-Eintrag "contoso.com" wird auf den lokalen Edge-Transport-Server verwiesen, während im MX-Eintrag für "service.contoso.com" auf FOPE verwiesen wird.

  3. Der Edge-Transport-Server wählt einen Hub-Transport-Server in der lokalen Organisation aus, an den die Nachricht übertragen wird. Der Edge-Transport-Server kann entweder einen Exchange 2007-Hub-Transport-Server oder den Hybridserver auswählen.

  4. Die Nachricht wird an einen Hub-Transport-Server zugestellt, der den lokalen Server mit dem globalen Katalog nutzt, um nach jedem Empfänger zu suchen. Über ein Nachschlagen im globalen Katalog ermittelt der Koexistenzserver, dass sich Chris' Postfach auf dem Exchange 2007-Server befindet.

  5. Wenn der Hybridserver die Nachricht empfangen hat, sendet er Chris' Nachricht an den Exchange 2007-Hub-Transport-Server. Der Hub-Transport-Server stellt die Nachricht an das Postfach von Chris auf dem Exchange 2007-Server zu.

  6. Die Nachricht für David wird an den FOPE-Dienst gesendet, der Nachrichten empfängt, die an die Cloud-basierte Organisation gesendet wurden.

  7. FOPE prüft die Nachricht auf Viren und sendet die Nachricht an die Cloud-basierte Organisation, wo sie an Davids Postfach weitergeleitet wird.

Eingehende E-Mail-Nachrichten an getrennte Namespaces über unabhängige Pfade

Eingehende Nachrichtenübermittlung, getrennter Namespace

In der nächsten Abbildung, in der ausgehende Nachrichten gezeigt sind, die über das Internet gesendet werden, werden folgende Vorgänge veranschaulicht:

  1. Chris, der ein Postfach auf dem lokalen Exchange 2007-Server hat, sendet über das Internet eine Nachricht an den externen Empfänger "erin@cpandl.com". David, der ein Postfach in der Cloud-basierten Organisation hat, sendet eine Nachricht an den externen Empfänger "brian@cpandl.com". Chris hat die Antwortadresse "chris@contoso.com", und David hat die Antwortadresse "david@service.contoso.com".

  2. Der Exchange 2007-Postfachserver sendet Chris' Nachricht an den Exchange 2007-Hub-Transport-Server. Der Hub-Transport-Server sendet die Nachricht an den Exchange 2007-Edge-Transport-Server.

  3. Die Cloud-basierte Organisation sendet Davids Nachricht an FOPE.

  4. Da FOPE so konfiguriert ist, dass alle über das Internet zu sendenden Nachrichten an den lokalen Hybridserver gesendet werden, wird die Nachricht an den Hybridserver weitergeleitet. FOPE ist so konfiguriert, dass der lokale Exchange 2007-Edge-Transport-Server umgangen wird.

  5. Der Hybridserver sendet die Nachricht an den Exchange 2007-Hub-Transport-Server.

  6. Auf dem Edge-Transport-Server werden sowohl für Chris' als auch für Davids Nachricht Konformitäts-, Antiviren- und weitere Vorgänge ausgeführt, die der Administrator konfiguriert hat.

  7. Der Edge-Transport-Server schlägt den MX-Eintrag für "cpandl.com" nach und sendet die Nachrichten an die "cpandl.com"-Postfachserver, die sich im Internet befinden.

Ausgehende E-Mail-Nachrichten aus getrennten Namespaces über den lokalen Hybridserver

Zentralisierte ausgehende Nachrichtenübermittlung, getrennter Namespace

Getrennter Namespace mit dezentraler E-Mail-Steuerung

In der nächsten Abbildung, in der eingehende Nachrichten gezeigt sind, die an Empfänger in Ihrer Organisation gesendet wurden, werden folgende Vorgänge veranschaulicht:

  1. Eine eingehende Nachricht wurde von einem Internet-Absender an "chris@contoso.com" und eine andere Nachricht wurde an "david@contoso.com" gesendet. Chris' Postfach befindet sich auf einem Exchange 2007-Server in der lokalen Organisation. Davids Postfach befindet sich in der Cloud-basierten Organisation.

  2. Weil die Empfänger unterschiedliche Domänen in den E-Mail-Adressen haben, sendet der sendende Server jede Nachricht an die Organisation, die Nachrichten für die jeweilige Domäne empfängt. Im MX-Eintrag "contoso.com" wird auf den lokalen Edge-Transport-Server verwiesen, während im MX-Eintrag für "service.contoso.com" auf FOPE verwiesen wird.

  3. Der Edge-Transport-Server wählt einen Hub-Transport-Server in der lokalen Organisation aus, an den die Nachricht übertragen wird. Der Edge-Transport-Server kann entweder einen Exchange 2007-Hub-Transport-Server oder den Hybridserver auswählen.

  4. Die Nachricht wird an einen Hub-Transport-Server zugestellt, der den lokalen Server mit dem globalen Katalog nutzt, um nach jedem Empfänger zu suchen. Über ein Nachschlagen im globalen Katalog ermittelt der Koexistenzserver, dass sich Chris' Postfach auf dem Exchange 2007-Server befindet.

  5. Wenn der Hybridserver die Nachricht empfangen hat, sendet er Chris' Nachricht an den Exchange 2007-Hub-Transport-Server. Der Hub-Transport-Server stellt die Nachricht an das Postfach von Chris auf dem Exchange 2007-Server zu.

  6. Die Nachricht für David wird an den FOPE-Dienst gesendet, der Nachrichten empfängt, die an die Cloud-basierte Organisation gesendet wurden.

  7. FOPE prüft die Nachricht auf Viren und sendet die Nachricht an die Cloud-basierte Organisation, wo sie an Davids Postfach weitergeleitet wird.

Eingehende E-Mail-Nachrichten an getrennte Namespaces über unabhängige Pfade

Eingehende Nachrichtenübermittlung, getrennter Namespace

In der nächsten Abbildung, in der ausgehende Nachrichten gezeigt sind, die über das Internet gesendet werden, werden folgende Vorgänge veranschaulicht:

  1. Chris, der ein Postfach auf dem lokalen Exchange 2007-Server hat, sendet über das Internet eine Nachricht an den externen Empfänger "erin@cpandl.com". David, der ein Postfach in der Cloud-basierten Organisation hat, sendet eine Nachricht an den externen Empfänger "brian@cpandl.com". Chris hat die Antwortadresse "chris@contoso.com", und David hat die Antwortadresse "david@service.contoso.com".

  2. Der Exchange 2007-Postfachserver sendet Chris' Nachricht an den Exchange 2007-Hub-Transport-Server. Der Hub-Transport-Server sendet die Nachricht an den Exchange 2007-Edge-Transport-Server.

  3. Auf dem Edge-Transport-Server werden für Chris' Nachricht Konformitäts-, Antiviren- und weitere Vorgänge ausgeführt, die der Administrator konfiguriert hat.

  4. Der Edge-Transport-Server schlägt den MX-Eintrag für "cpandl.com" nach und sendet die Nachricht an die "cpandl.com"-Postfachserver, die sich im Internet befinden.

  5. Die Cloud-basierte Organisation sendet Davids Nachricht an FOPE.

  6. FOPE ist so konfiguriert, dass alle über das Internet zu sendenden Nachrichten direkt an das Internet gesendet werden. FOPE sucht den MX-Eintrag für "cpandl.com".

  7. FOPE stellt die Nachricht direkt den "cpandl.com"-Postfachservern zu, die sich im Internet befinden. Da die Nachricht nicht über den Hybridserver weitergeleitet wird, werden keine lokalen Vorgänge auf die Nachricht angewendet.

Ausgehende E-Mails aus getrennten Namespaces über unabhängige Pfade

Dezentrale ausgehende Nachrichtenübermittlung, getrennter Namespace

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