Anforderungen an den Lastenausgleich

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2012-11-27

Wenn Sie über Front-End-Pools, Director-Pools, Edgeserver-Pools oder Reverseproxypools verfügen, müssen Sie für diese Pools einen Lastenausgleich bereitstellen. Beim Lastenausgleich wird der Datenverkehr auf die Server in einem Pool verteilt.

Lync Server 2010 kann einen beliebigen Reverseproxy verwenden, der die Anforderungen der Webdienste unterstützt, die Directors, Front-End-Server und Standard Edition-Server verfügbar machen. Der Lastenausgleich eines Pools oder einer Farm (mit diesem Begriff wird auf einen Pool von Reverseproxys verwiesen) von Reverseproxys hängt von den Anforderungen des Reversproxys ab. In Lync Server 2010 gelten keine bestimmten Einschränkungen für die Lastenausgleichsmethode bei den Reverseproxys, sofern die Reverseproxyfarm weiterhin die Anforderungen der Webdienste erfüllen kann.

Microsoft Lync Server 2010 unterstützt zwei Lösungen für den Lastenausgleich: DNS-Lastenausgleich (Domain Name System) und Hardwaregerät zum Lastenausgleich. Der DNS-Lastenausgleich bietet mehrere Vorteile wie einfache Verwaltung, effizientere Problembehandlung und die Möglichkeit, einen Großteil des Lync Server 2010-Datenverkehrs bei potenziellen Problemen mit dem Hardwaregerät zum Lastenausgleich zu isolieren.

Entscheiden Sie, welche Lösung für den Lastenausgleich für die einzelnen Pools in der Bereitstellung jeweils geeignet ist, und beachten Sie dabei die folgenden Einschränkungen:

  • Für die interne Edgeschnittstelle und die externe Edgeschnittstelle muss derselbe Typ von Lastenausgleich verwendet werden. Es ist nicht möglich, für eine Edgeschnittstelle den DNS-Lastenausgleich und für die andere Edgeschnittstelle ein Hardwaregerät zum Lastenausgleich zu verwenden.

  • Für einige Arten von Datenverkehr ist ein Hardwaregerät zum Lastenausgleich erforderlich. HTTP-Datenverkehr erfordert beispielsweise ein Hardwaregerät zum Lastenausgleich anstatt eines DNS-Lastenausgleichs. Der DNS-Lastenausgleich funktioniert nicht beim Client-zu-Server-Datenverkehr.

Ausführliche Informationen zum Auswählen einer Lösung für den Lastenausgleich für Edgetopologien finden Sie unter "Hardwaregeräte zum Lastenausgleich" in Erforderliche Komponenten für den Zugriff durch externe Benutzer.

Wenn Sie für einen Pool den DNS-Lastenausgleich verwenden möchten, aber dennoch Hardwaregeräte zum Lastenausgleich benötigen, beispielsweise für den HTTP-Datenverkehr, ist die Verwaltung der Hardwaregeräte zum Lastenausgleich jetzt erheblich einfacher. Ausführliche Informationen finden Sie unter DNS-Lastenausgleich.

Anforderungen an das Hardwaregerät zum Lastenausgleich

Wenn die Bereitstellung einen Front-End-Pool oder einen Directorpool enthält, müssen Sie für die Pools ein Hardwaregerät für den Lastenausgleich für Webdienste verwenden. In diesem Abschnitt werden die Anforderungen bei Verwendung eines Hardwaregeräts zum Lastenausgleich für Webdienste beschrieben. Ausführliche Informationen zu den Anforderungen an das Hardwaregerät zum Lastenausgleich für A/V-Edge- oder Reverseproxys finden Sie unter "Anforderungen bei Verwendung eines Hardwaregeräts zum Lastenausgleich für A/V-Edgeserver" und "Anforderungen bei Verwendung eines Hardwaregeräts zum Lastenausgleich für den Reverseproxy" in Erforderliche Komponenten für den Zugriff durch externe Benutzer.

Das Hardwaregerät zum Lastenausgleich muss die folgenden Anforderungen für Webdienste erfüllen:

  • Legen Sie für die externen Ports 4443 und 8080 auf dem Hardwaregerät zum Lastenausgleich für die externen virtuellen IP-Adressen der Webdienste eine cookiegestützte Persistenz auf Portbasis fest. In Lync Server 2010 stellt die cookiegestützte Persistenz sicher, dass mehrere Verbindungen von einem einzelnen Client zur Beibehaltung des Sitzungsstatus an einen einzigen Server gesendet werden.

    Sie müssen das Hardwaregerät zum Lastenausgleich für Cookies wie folgt konfigurieren:

    • Cookies dürfen nicht als "httpOnly" gekennzeichnet sein.

    • Cookies müssen den Namen MS-WSMAN haben.

    • Für die Cookiepersistenz muss die SSL-Verschlüsselung und erneute SSL-Verschlüsselung aktiviert sein. Da der Lastenausgleich den SSL-Datenverkehr verschlüsseln und entschlüsseln muss, damit der Sitzungsstatus mithilfe von Cookies beibehalten werden kann, muss jedes Zertifikat, dass dem externen Webdienste-FQDN zugewiesen ist, auch der VIP des Ports 4443 auf dem Hardwaregerät zum Lastenausgleich zugewiesen werden.

    • In jeder HTTP-Antwort muss ein Cookie festgelegt sein, wenn die eingehende HTTP-Anforderung kein Cookie enthielt, auch wenn für eine vorherige HTTP-Antwort innerhalb derselben TCP-Verbindung bereits ein Cookie abgerufen wurde. Wenn der Lastenausgleich die Verwendung von Cookies optimiert, sodass nur einmal pro TCP-Verbindung ein Cookie eingefügt wird, stellen Sie sicher, dass diese Optimierung nicht verwendet wird.

    • Cookies dürfen keine Ablaufzeit haben.

      noteHinweis:
      In einigen Fällen stellen Sie ggf. doppelte Benachrichtigungen in Mobility unter Windows Phone 7, Windows Phone 8 und Apple iPhone, iPad und iTouch fest. Diese mobilen Clients verwenden Pushbenachrichtigungen und benötigen ggf. eine definierte Cookieablaufzeit. Wenn Sie doppelte Pushbenachrichtigungen feststellen, legen Sie den Cookieablauf auf 3650 Tage fest.

    Wenn mobile Geräte bereitgestellt werden, muss das Hardwaregerät zum Lastenausgleich in der Lage sein, einen Lastenausgleich für einzelne Anforderungen in einer TCP-Sitzung vorzunehmen (tatsächlich muss es möglich sein, einen Lastenausgleich für eine einzelne Anforderung basierend auf der Ziel-IP-Adresse vorzunehmen). Beispielsweise sind F5-Hardwaregeräte zum Lastenausgleich mit dem Feature OneConnect ausgestattet, mit dem sichergestellt wird, dass für jede Anforderung in einer TCP-Verbindung ein individueller Lastenausgleich vorgenommen wird. Wenn Sie mobile Geräte bereitstellen, stellen Sie sicher, dass der Hersteller des Hardwaregeräts für den Lastenausgleich dieselbe Funktion unterstützt.

    Ausführliche Informationen darüber, wie das Hardwaregerät zum Lastenausgleich so konfiguriert werden kann, dass diese Anforderungen erfüllt werden, finden Sie in der Dokumentation des Herstellers. Ausführliche Informationen zu den unterstützten Hardwaregeräten zum Lastenausgleich und Links zur Herstellerdokumentation finden Sie unter https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=230700&clcid=0x407.

  • Legen Sie für interne virtuelle IP-Adressen der Webdienste die Persistenz von Quelladressen (interner Port 80, 443) für das Hardwaregerät zum Lastenausgleich fest. Für Lync Server 2010 bedeutet Persistenz von Quelladressen, dass mehrere Verbindungen von einer einzelnen IP-Adresse zur Beibehaltung des Sitzungsstatus stets an einen einzigen Server gesendet werden.

    importantWichtig:
    Wenn Sie den Lync Server 2010-Mobilitätsdienst bereitstellen und mobile Clients nur über das interne WLAN-Netzwerk unterstützen möchten, sollten Sie die internen Webdienste-VIPs für cookiegestützte Persistenz konfigurieren, so wie oben für externe Webdienste-VIPs beschrieben. In dieser Situation sollten Sie keine Quelladressenpersistenz für die internen Webdienste-VIPs auf dem Hardwaregerät zum Lastenausgleich verwenden.
  • Legen Sie ein TCP-Leerlauftimeout von 1.800 Sekunden fest.

  • Erstellen Sie für die Firewall zwischen dem Reverseproxy und dem Hardwaregerät zum Lastenausgleich des nächsten Hoppools eine Regel zum Zulassen von https:-Datenverkehr an Port 4443 – vom Reverseproxy zum Hardwaregerät zum Lastenausgleich. Das Hardwaregerät zum Lastenausgleich muss für die Überwachung der Ports 80, 443 und 4443 konfiguriert werden.