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Verwaltungs- und Bereitstellungsstrategien für Kompatibilitätspatches und Patchdatenbanken

Falls Sie sich im Rahmen Ihrer App-Kompatibilitätsstrategie für den Einsatz von Kompatibilitätspatches entschieden haben, benötigen Sie eine Verwaltungsstrategie für Ihre benutzerdefinierte Kompatibilitätspatchdatenbank. In der Regel bieten sich zwei Herangehensweisen an:

  • Bereitstellen der Kompatibilitätspatches als Teil eines App-Installationspakets

  • Bereitstellen der Kompatibilitätspatches mit einer zentralen Kompatibilitätspatchdatenbank

Im Anschluss finden Sie allgemeine Empfehlungen von Microsoft zur Optimierung der Verwaltung benutzerdefinierter Kompatibilitätspatchdatenbanken. Diese Empfehlungen gelten unabhängig von der gewählten Herangehensweise:

  • Definieren Sie Standards für den Anwendungszeitpunkt von Kompatibilitätspatches.

    Definieren Sie Standards und Szenarien für den Einsatz von Kompatibilitätspatches auf der Grundlage Ihrer individuellen geschäftlichen und technologischen Anforderungen.

  • Definieren Sie Standards für Ihre benutzerdefinierten Kompatibilitätspatchdatenbanken.

    Definieren Sie die Zuordnung Ihrer Kompatibilitätspatches zu bestimmten Apps. So können Sie beispielsweise sicherstellen, dass Ihre Kompatibilitätspatches immer eine Versionsprüfung beinhalten, damit ein Patch nicht auf neuere Versionen Ihrer Apps angewendet wird.

  • Definieren Sie Ressourcen, die bei Fragen und für die Einhaltung von Standards verantwortlich sind.

    Bestimmen Sie die Personen, die dafür zuständig sind, dass Ihre Organisation in puncto Technologie und Standards für Ihre Kompatibilitätspatches und benutzerdefinierten Kompatibilitätspatchdatenbanken stets auf dem neuesten Stand ist. Stellen Sie hinsichtlich der längerfristigen Verwaltung Ihrer Datenbanken sicher, dass sich jemand in Ihrer Organisation bei der relevanten Technologie auf dem Laufenden hält.

Strategien für die Bereitstellung Ihrer Kompatibilitätspatches

Wenden Sie beim Bereitstellen der Kompatibilitätspatches in Ihrer Organisation nach Möglichkeit eine unserer empfohlenen Strategien an. Empfohlene Strategien:

  • Bereitstellen der Kompatibilitätspatches als Teil eines App-Installationspakets

  • Bereitstellen der Kompatibilitätspatches mit einer zentralen Kompatibilitätspatchdatenbank

Ermitteln Sie im Vorfeld, welche Methode den Bereitstellungsanforderungen Ihrer Organisation am besten gerecht wird.

Bereitstellen von Patches als Teil eines App-Installationspakets

Eine mögliche Bereitstellungsstrategie für Kompatibilitätspatches ist die Erstellung einer benutzerdefinierten Kompatibilitätspatchdatenbank mit einem einzelnen Eintrag, der direkt auf das App-Installationspaket angewendet wird. Dies ist die einfachste Bereitstellungsmethode. Allerdings hat es gezeigt, dass diese Methode übermäßig komplex werden kann – insbesondere, wenn eine große Anzahl von Apps repariert wird.

Falls die folgenden Punkte auf Ihre Organisation zutreffen, sollten Sie diese Strategie meiden und stattdessen die Verwendung einer zentralen Kompatibilitätspatchdatenbank in Betracht ziehen, wie im nächsten Abschnitt beschrieben.

  • Wie viele Apps benötigen Kompatibilitätspatches?

    Benutzerdefinierte Kompatibilitätspatchdatenbanken sind echte Datenbanken. Daher gilt: Falls Sie 1000 Apps reparieren müssen, dauert es länger, wenn anstelle einer Datenbank mit 1000 Zeilen 1000 einzeilige Datenbanken geöffnet und nach einer Übereinstimmung durchsucht werden müssen.

  • Können Sie nachvollziehen, welche Apps auf welchem PC installiert sind?

    Sie stellen unter Umständen fest, dass Ihr ursprünglicher Satz von Kompatibilitätspatches nicht komplett ist und Sie eine aktualisierte Version der Kompatibilitätspatchdatenbank bereitstellen müssen, um zusätzliche Probleme zu beheben. Falls Sie den ursprünglichen Satz mithilfe eines App-Installationspakets bereitgestellt haben, müssen Sie sämtliche Client-PCs ermitteln, auf denen die App ausgeführt wird, und den Kompatibilitätspatch ersetzen.

Bereitstellen von Patches über eine zentrale Kompatibilitätspatchdatenbank

Die andere empfohlene Strategie für die Bereitstellung von Kompatibilitätspatches in Ihrer Organisation ist die Erstellung und Verwaltung einer einzelnen benutzerdefinierten Kompatibilitätspatchdatenbank oder die Erstellung und Verwaltung mehrerer benutzerdefinierter Datenbanken für große Teile Ihrer Organisation. Diese Strategie vereinfacht die Durchsetzung Ihrer Unternehmensrichtlinie sowie die Bereitstellung einheitlicher Updates für spätere App-Patches.

Diese Herangehensweise eignet sich in der Regel besonders für Organisationen mit einer gut entwickelten Bereitstellungsinfrastruktur und einer zentralen Zuständigkeit für den Prozess. Wie empfehlen, vor der Verwendung dieser Herangehensweise folgende Punkte zu prüfen:

  • Verfügt Ihre Organisation über die nötigen Tools zum Bereitstellen und Aktualisieren einer Kompatibilitätspatchdatenbank für alle betroffenen PCs?

    Falls Sie eine zentrale Kompatibilitätspatchdatenbank verwalten möchten, müssen Sie sich vergewissern, dass Ihre Organisation über die nötigen Bereitstellungs- und Aktualisierungstools für alle betroffenen PCs in Ihrer Organisation verfügt.

  • Verfügen Sie über zentrale Ressourcen, die die zentrale Kompatibilitätspatchdatenbank verwalten und aktualisieren können?

    Neben dem Prozess, mit dem Kompatibilitätspatches auf bestimmten PCs bereitgestellt werden können, müssen Sie auch die jeweils zuständigen Personen für den Bereitstellungsprozess, für die Apps und für die Datenbankaktualisierungen bestimmen.

Zusammenführen zentraler Kompatibilitätspatchdatenbanken

Falls Sie sich für die Bereitstellungsstrategie mit zentraler Kompatibilitätspatchdatenbank entscheiden, können Sie beliebige Ihrer einzelnen Kompatibilitätspatchdatenbanken zusammenführen. Dadurch können Sie eine einzelne benutzerdefinierte Kompatibilitätspatchdatenbank erstellen, um sie zu durchsuchen und festzulegen, ob Windows® einen Patch auf eine bestimmte ausführbare Datei (EXE-Datei) anwenden soll. Wir empfehlen, die Datenbanken auf der Grundlage des folgenden Prozesses zusammenzuführen.

So führen Sie Ihre benutzerdefinierten Kompatibilitätsdatenbanken zusammen

  1. Vergewissern Sie sich, dass Ihre App-Kompatibilitätstester ihre Tests auf PCs mit der neuesten Version Ihrer Kompatibilitätspatchdatenbank ausführen (Beispiel: Custom DB1).

  2. Wenn der Tester feststellt, dass eine App einen weiteren Kompatibilitätspatch benötigt, der nicht in der ursprünglichen Kompatibilitätspatchdatenbank enthalten ist, muss er eine neue benutzerdefinierte Kompatibilitätspatchdatenbank mit allen benötigten Informationen für diesen einzelnen Patch erstellen (Beispiel: Custom DB2).

  3. Der Tester wendet die neuen Informationen für „Custom DB2“ auf die App an und führt anschließend sowohl Funktions- als auch Integrationstests durch, um sicherzustellen, dass das Kompatibilitätsproblem behoben wurde.

  4. Wenn die App alle Funktions- und Integrationstests besteht, kann der Tester die Datenbank „Custom DB2“ an das Team senden, das die zentrale Kompatibilitätspatchdatenbank verwaltet.

  5. Das Verwaltungsteam für die zentrale Datenbank öffnet die Datenbank „Custom DB1“ und fügt ihr mithilfe von Compatibility Administrator die neuen Kompatibilitätspatches aus „Custom DB2“ hinzu.

    Hinweis

    Zur Vereinfachung der Datenbankaktualisierung enthält „Custom DB1“ eine eindeutige GUID. Falls Sie beispielsweise eine neue Version der benutzerdefinierten Kompatibilitätspatchdatenbank installieren und diese die gleiche GUID besitzt wie die Vorgängerversion, wird die alte Version automatisch deinstalliert.

  6. Anschließend stellt das zentrale Verwaltungsteam die neue Version von „Custom DB1“ für alle Endbenutzer in Ihrer Organisation bereit.

Bereitstellen der benutzerdefinierten Kompatibilitätspatchdatenbanken

Führen Sie folgende Aktionen aus, um Ihre benutzerdefinierte Kompatibilitätspatchdatenbank in Ihrer Organisation bereitzustellen:

  1. Speichern Sie Ihre benutzerdefinierte Kompatibilitätspatchdatenbank (SDB-Datei) an einem Ort, auf den alle PCs in Ihrer Organisation zugreifen können.

  2. Installieren Sie die benutzerdefinierte Kompatibilitätspatchdatenbank mithilfe des Befehlszeilentools „sdbinst.exe“ lokal.

Wir empfehlen die Verwendung einer der beiden folgenden Methoden, um die beiden oben angegebenen Anforderungen zu erfüllen:

  • Verwenden eines Windows Installer-Pakets und eines benutzerdefinierten Skripts

    Sie können Ihre SDB-Datei und ein benutzerdefiniertes Bereitstellungsskript in einer MSI-Datei verpacken und diese dann in Ihrer Organisation bereitstellen.

    Wichtig

    Vergessen Sie nicht, das benutzerdefinierte Skript zu markieren, damit es nicht den aufrufenden Benutzer imitiert. Beispiel für den benutzerdefinierten Aktionstyp bei Verwendung von Microsoft® Visual Basic® Scripting Edition (VBScript):

    msidbCustomActionTypeVBScript + msidbCustomActionTypeInScript + msidbCustomActionTypeNoImpersonate = 0x0006 + 0x0400 + 0x0800 = 0x0C06 = 3078 decimal)
    
  • Verwenden einer Netzwerkfreigabe und eines benutzerdefinierten Skripts

Sie können Ihre SDB-Datei auf einer Netzwerkfreigabe speichern und anschließend ein Skript auf den angegebenen PCs aufrufen.

Wichtig

Das Skript muss zu einem Zeitpunkt aufgerufen werden, zu dem es erhöhte Rechte erhält. So sollten Sie das Skript beispielsweise nicht unter Verwendung eines Benutzeranmeldeskripts, sondern unter Verwendung von Computerstartskripts aufrufen. Stellen Sie zudem sicher, dass die Installation der benutzerdefinierten Kompatibilitätspatchdatenbank mit Administratorrechten ausgeführt wird.

Beispielskript für eine Installation der SDB-Datei mithilfe einer MSI-Datei

Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Installation einer benutzerdefinierten Kompatibilitätspatchdatenbank mithilfe einer MSI-Datenbank.

'InstallSDB.vbs
Function Install
Dim WshShell
Set WshShell = CreateObject("WScript.Shell")
WshShell.Run "sdbinst.exe -q " & CHR(34) & "%ProgramFiles%\MyOrganizationSDB\MyOrg.sdb" & CHR(34), 0, true
WshShell.Run "cmd.exe /c " & CHR(34) & "del " & CHR(34) & "%ProgramFiles%\MyOrganizationSDB\MyOrg.sdb" & CHR(34) & CHR(34), 0
WshShell.Run "reg.exe delete HKLM\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Uninstall\{guidFromMyOrgsSdb}.sdb /f", 0
End Function


Function UnInstall
Dim WshShell
Set WshShell = CreateObject("WScript.Shell")
WshShell.Run "sdbinst.exe -q -u -g {guidFromMyOrgsSdb}", 0
End Function

Erstbereitstellung und Updates

Der Großteil der App-Kompatibilitätstests wird vor der Bereitstellung eines neuen Windows-Betriebssystems ausgeführt. Daher wird häufig die benutzerdefinierte Kompatibilitätspatchdatenbank, die alle Ihnen bekannten Probleme enthält, dem Unternehmensimage hinzugefügt. Wenn Sie nun Ihre Kompatibilitätspatchdatenbank aktualisieren, können Sie die Updates mithilfe eines der Mechanismen bereitstellen, die weiter oben in diesem Thema unter „Bereitstellen der benutzerdefinierten Kompatibilitätspatchdatenbanken“ beschrieben sind.

Siehe auch

Weitere Ressourcen

Verwalten von App-Kompatibilitätspatches und benutzerdefinierten Patchdatenbanken