Aktualisieren von Failoverclustern unter Aufrechterhaltung der Verfügbarkeit des clusterfähigen Aktualisierens: Szenarioübersicht

 

Betrifft: Windows Server 2012 R2, Windows Server 2012

Dieses Thema bietet eine Übersicht über CAU (Cluster-Aware Updating, clusterfähiges Aktualisieren), ein neues Feature für Failovercluster, das in Windows Server 2012 eingeführt wurde. Mit CAU kann der Softwareaktualisierungsprozess auf Clusterservern unter Aufrechterhaltung der Verfügbarkeit automatisiert werden. Außerdem enthält dieses Thema Beschreibungen von Szenarios und Anwendungsmöglichkeiten für CAU sowie Links zu Informationen über die Integration von CAU in andere IT-Automatisierungs- und Verwaltungsprozesse.

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CAU steht zwar im Zusammenhang mit den folgenden grundlegenden Technologien, unterscheidet sich jedoch davon:

Featurebeschreibung

CAU ist ein automatisiertes Feature zur Aktualisierung von Clusterservern mit minimalen oder keinen Verfügbarkeitseinbußen bei dessen Ausführung. Bei der Updateausführung führt CAU transparent die folgenden Aufgaben aus:

  • Versetzen der einzelnen Knoten des Clusters in den Knotenwartungsmodus

  • Verschieben der Clusterrollen aus dem Knoten

  • Installieren der Updates und aller abhängigen Updates

  • Ausführen eines Neustarts (sofern erforderlich)

  • Beenden des Wartungsmodus des Knotens

  • Wiederherstellen der Clusterrollen im Knoten

  • Aktualisieren des nächsten Knotens

Die automatische Aktualisierung löst für viele geclusterte Rollen (früher geclusterte Anwendungen und Dienste genannt) im Cluster einen geplanten Failover aus, und kann eine vorübergehende Dienstunterbrechung für angeschlossene Clients verursachen. Bei stets verfügbaren Arbeitsauslastungen (z. B. Hyper-V mit Livemigration oder Dateiserver mit SMB Transparent Failover) können mit CAU jedoch Clusteraktualisierungen ohne Auswirkungen auf die Dienstverfügbarkeit koordiniert werden.

Hinweis

Das CAU-Feature ist nur mit Windows Server 2012 R2- und Windows Server 2012-Failoverclustern und den unter diesen Versionen unterstützten Clusterrollen kompatibel.

Praktische Anwendung

  • CAU reduziert Dienstausfälle in geclusterten Diensten, verringert den Bedarf an manuellen Problemumgehungen bei der Aktualisierung und erhöht die Verlässlichkeit der Ende-zu-Ende-Clusteraktualisierung für den Administrator. Wenn das CAU-Feature in Verbindung mit stets verfügbaren Arbeitsauslastungen verwendet wird, z. B. stets verfügbaren Dateiservern (Dateiserverauslastung mit SMB Transparent Failover) oder Hyper-V, können die Clusteraktualisierungen für Clients ohne Auswirkungen auf die Dienstverfügbarkeit ausgeführt werden.

  • CAU vereinfacht die unternehmensweite Übernahme von einheitlichen IT-Prozessen. Sie können Updateausführungsprofile für unterschiedliche Klassen von Failoverclustern erstellen und dann zentral auf einer Dateifreigabe verwalten, um sicherzustellen, dass Aktualisierungen durch CAU-Bereitstellungen in der gesamten IT-Organisation einheitlich angewendet werden, auch wenn die Cluster von verschiedenen Geschäftsbereichen oder Administratoren verwaltet werden.

  • Mit CAU können Updateausführungen für regelmäßige tägliche, wöchentliche oder monatliche Intervalle zur Koordination von Clusteraktualisierungen mit anderen IT-Verwaltungsprozessen geplant werden.

  • CAU stellt eine erweiterbare Architektur zur clusterfähigen Aktualisierung des Clustersoftwarebestands bereit. Damit können Herausgeber die Installation von Softwareaktualisierungen koordinieren, die nicht an Windows Update oder Microsoft Update veröffentlicht werden oder nicht von Microsoft erhältlich sind, z. B. Aktualisierungen für Nicht-Microsoft-Gerätetreiber.

  • Der Selbstaktualisierungsmodus von CAU ermöglicht die eigenständige Aktualisierung eines Cluster-in-a-Box-Geräts (ein Cluster aus physischen Windows Server 2012-Computern, üblicherweise in einem einzelnen Gehäuse). Normalerweise werden solche Geräte in Filialen mit minimalem lokalem IT-Support zur Verwaltung von Clustern bereitgestellt. Der Selbstaktualisierungsmodus ist in diesen Bereitstellungsszenarios von großem Nutzen.

Wichtige Funktionalität

Im Folgenden werden wichtige CAU-Funktionen beschrieben:

  • Eine Benutzeroberfläche (User Interface, UI) und ein Satz von Windows PowerShell-Cmdlets, mit denen Sie eine Vorschau der und Berichte zu den Updates anzeigen sowie die Updates anwenden und überwachen können

  • Eine Ende-zu-Ende-Automatisierung des Clusteraktualisierungsvorgangs (Updateausführung), die durch mindestens einen Updatekoordinatorcomputer abgestimmt wird

  • Ein Standard-Plug-In, das zum Anwenden wichtiger Microsoft-Updates in die bestehende Windows Update-Agent (WUA)- und Windows Server Update Services (WSUS)-Infrastruktur in Windows Server 2012 R2 oder Windows Server 2012 integriert wird

  • Ein zweites Plug-In, das zum Anwenden von Microsoft-Hotfixes verwendet und zum Anwenden der nicht von Microsoft stammenden Updates angepasst werden kann

  • Updateausführungsprofile, die Sie mit Einstellungen für Optionen zur Updateausführung konfigurieren, wie z. B. die maximale Anzahl an Versuchen, die eine Aktualisierung pro Knoten wiederholt wird. Updateausführungprofile ermöglichen eine schnelle Wiederverwendung derselben Einstellungen für verschiedene Updateausführungen und eine einfache Freigabe der Aktualisierungseinstellungen für andere Failovercluster.

  • Eine erweiterbare Architektur, die neue Plug-In-Entwicklungen unterstützt, zum Koordinieren anderer Tools zur Knotenaktualisierung für den Cluster, wie benutzerdefinierte Softwareinstallationsprogramme, Tools für die BIOS-Aktualisierung und Tools für die Aktualisierung von Netzwerkadaptern oder Hostbusadaptern (HBA)

Mit CAU kann die gesamte Clusteraktualisierung auf zwei Arten erfolgen:

  • Selbstaktualisierungsmodus  Bei diesem Modus ist die CAU-Clusterrolle als Arbeitsauslastung auf dem zu aktualisierenden Failovercluster konfiguriert, und ein zugehöriger Aktualisierungszeitplan wird festgelegt. Der Cluster aktualisiert sich zu den geplanten Zeiten anhand eines standardmäßigen oder benutzerdefinierten Updateausführungsprofils selbst. Bei der Updateausführung startet der CAU-Updatekoordinatorprozess auf dem Knoten, der aktuell der Besitzer der Clusterrolle für CAU ist, und alle Clusterknoten werden nacheinander durch den Prozess aktualisiert. Von der CAU-Clusterrolle wird zum Aktualisieren des aktuellen Clusterknotens ein Failover zu einem anderen Clusterknoten ausgeführt, und ein neuer Updatekoordinatorprozess auf diesem Knoten übernimmt die Steuerung der Updateausführung. Im Selbstaktualisierungsmodus kann mit CAU der Failovercluster mit einem vollständig automatisierten, Ende-zu-Ende-Aktualisierungsprozess aktualisiert werden. Ein Administrator kann in diesem Modus Aktualisierungen auch bei Bedarf auslösen oder, falls gewünscht, einfach die Remoteaktualisierung verwenden. Im Selbstaktualisierungsmodus kann ein Administrator Zusammenfassungsinformationen zu einer aktuellen Updateausführung abrufen, indem er eine Verbindung mit dem Cluster herstellt und das Windows PowerShell-Cmdlet Get-CauRun ausführt.

  • Remoteaktualisierungsmodus: Bei diesem Modus wird ein Remotecomputer unter Windows Server 2012 R2, Windows Server 2012, Windows 8.1 oder Windows 8, der sogenannte Updatekoordinator, mit den CAU-Tools konfiguriert. Der Updatekoordinator gehört nicht dem Cluster an, der im Rahmen der Updateausführung aktualisiert wird. Der Administrator löst über den Remotecomputer anhand eines standardmäßigen oder benutzerdefinierten Updateausführungsprofils eine bedarfsgesteuerte Updateausführung aus. Der Remoteaktualisierungsmodus eignet sich für die Überwachung des Echtzeitfortschritts während der Updateausführung und für auf Server Core-Installationen von Windows Server 2012 R2 oder Windows Server 2012 ausgeführte Cluster.

Hardware- und Softwareanforderungen

CAU kann für alle Editionen von Windows Server 2012 R2 und Windows Server 2012, einschließlich Server Core-Installationen, eingesetzt werden. Ausführliche Informationen zu den Anforderungen finden Sie unter Anforderungen und Best Practices für clusterfähiges Aktualisieren.

Für CAU müssen Sie das Failoverclusteringfeature in Windows Server 2012 R2 oder Windows Server 2012 installieren und einen Failovercluster erstellen. Die Komponenten, die die CAU-Funktionalität unterstützen, werden automatisch auf jedem Clusterknoten installiert.

Zur Installation des Failoverclustering-Features können Sie die folgenden Tools verwenden:

  • Assistent zum Hinzufügen von Rollen und Features im Server-Manager

  • Windows PowerShell-Cmdlet Add-WindowsFeature

  • Befehlszeilentool "Abbildverwaltung für die Bereitstellung" (Deployment Image Servicing and Management, DISM)

Weitere Informationen finden Sie unter Installieren oder Deinstallieren von Rollen, Rollendiensten oder Features.

Sie müssen die CAU-Tools installieren, die in den Failoverclustering-Tools enthalten sind (diese sind Bestandteil der Remoteserver-Verwaltungstools oder RSAT). Die CAU-Tools umfassen die CAU-UI und die CAU-Windows PowerShell-Cmdlets. Sie müssen die Failoverclusteringtools wie folgt installieren, um die verschiedenen CAU-Aktualisierungsmodi zu unterstützen:

  • Damit CAU im Selbstaktualisierungsmodus verwendet werden kann, müssen die Failoverclusteringtools auf allen Clusterknoten installiert werden. (Dies ist die Standardinstallation.)

  • Installieren Sie zum Aktivieren des Remoteaktualisierungsmodus die Failoverclusteringtools von RSAT auf einem lokalen Computer oder einem Remotecomputer unter Windows Server 2012 R2, Windows Server 2012, Windows 8.1 oder Windows 8, der über Netzwerkkonnektivität zum Failovercluster verfügt.

    Hinweis

    • Für die Remoteverwaltung von Updates für einen Windows Server 2012 R2-Failovercluster müssen die Failoverclusteringtools aus den Remoteserver-Verwaltungstools von Windows Server 2012 R2 verwendet werden. Updates für ein Windows Server 2012 R2-Failovercluster können auch remote mithilfe der Remoteserver-Verwaltungstools von Windows Server 2012 verwaltet werden.

    • Wenn Sie CAU nur im Remoteaktualisierungsmodus verwenden möchten, ist die Installation der Failoverclusteringtools auf den Clusterknoten nicht erforderlich. Bestimmte CAU-Features sind dann jedoch nicht verfügbar. Weitere Informationen finden Sie unter Requirements and Best Practices for Cluster-Aware Updating.

    • Außer bei der ausschließlichen Verwendung von CAU im Selbstaktualisierungsmodus darf der Computer, auf dem die CAU-Tools installiert werden und der die Aktualisierungen koordiniert, kein Mitglied des Failoverclusters sein.

Weitere Informationen zum Installieren des Failoverclusteringfeatures finden Sie unter Installing the Failover Clustering Feature and Tools.

Weitere Informationen zum Bereitstellen von RSAT finden Sie unter Bereitstellen der Remoteserver-Verwaltungstools.

Zur Aktivierung des Selbstaktualisierungsmodus muss die Clusterrolle für CAU auch dem Failovercluster hinzugefügt werden. Wenn Sie dazu die Benutzeroberfläche für CAU verwenden, führen Sie unter Clusteraktionen die Aktion Selbstaktualisierungsoptionen konfigurieren aus. Führen Sie alternativ das Windows PowerShell-Cmdlet Add-CauClusterRole aus.

Wenn Sie CAU deinstallieren möchten, deinstallieren Sie das Failoverclusteringfeature oder die Failoverclusteringtools mithilfe des Server-Managers, der Windows PowerShell-Cmdlets oder der DISM-Befehlszeilentools.

Weitere Anforderungen und Best Practices

Sie können das Best Practices Analyzer-Modell für CAU ausführen, um die erfolgreiche Aktualisierung der Clusterknoten mit CAU sicherzustellen und weitere Informationen zum Konfigurieren der Failoverclusterumgebung für die Verwendung von CAU zu erhalten.

Details zu den Anforderungen und Best Practices für die Verwendung von CAU sowie Informationen zum Ausführen des Best Practices Analyzer-Modells für CAU finden Sie unter Anforderungen und Best Practices für clusterfähiges Aktualisieren.

Starten von CAU

Die CAU-UI kann aus den folgenden Programmbereichen gestartet werden:

  • Server-Manager

  • „ClusterUpdateUI.exe“ im Ordner „%systemroot%\system32“

  • Failovercluster-Manager

So starten Sie die Benutzeroberfläche für CAU im Server-Manager

  1. Starten Sie den Server-Manager.

  2. Führen Sie einen der folgenden Schritte aus:

    • Klicken Sie im Menü Extras auf Clusterfähiges Aktualisieren.

    • Wenn dem Server-Manager mindestens ein Clusterknoten oder der Cluster hinzugefügt wird, klicken Sie auf der Seite Alle Server mit der rechten Maustaste auf den Namen eines Knotens (oder den Namen des Clusters), und klicken Sie dann auf Cluster aktualisieren.

Weitere Informationen zum Verwalten von Servern mithilfe des Server-Managers finden Sie unter Verwalten von mehreren Remoteservern mit dem Server-Manager.

Siehe auch

Die folgende Tabelle enthält Links zu weiteren Informationen über die Verwendung von CAU, die im Web zur Verfügung stehen.

Inhaltstyp

Verweise

Produktbewertung

Clusterfähiges Aktualisieren: Häufig gestellte Fragen

Planen

Anforderungen und Best Practices für clusterfähiges Aktualisieren

Bereitstellung

Anforderungen und Best Practices für clusterfähiges Aktualisieren

Betrieb

Erweiterte Optionen und Updateausführungsprofile für CAU | Funktionsweise der Plug-Ins für clusterfähiges Aktualisieren

Problembehandlung

Troubleshoot Cluster-Aware Updating (CAU) in Windows Server 2012 Failover Clusters (Problembehandlung für CAU in Windows Server 2012-Failoverclustern, in englischer Sprache)

Tools und Einstellungen

Windows PowerShell® Cmdlets for Cluster-Aware Updating | Cluster-Aware Updating Plug-in Reference

Communityressourcen

Storage Team at Microsoft: File Cabinet Blog (Teamblog zu Dateidiensten und Speicherfeatures, in englischer Sprache)

Verwandte Technologien

„Failoverclustering: Übersicht“ | Datei- und Speicherdienste: Übersicht | Übersicht über Hyper-V | Übersicht über Dateiserver mit horizontaler Skalierung für Anwendungsdaten | Windows Server Update Services | System Center Configuration Manager | System Center Virtual Machine Manager