Verhaltensänderungen des ODBC-Treibers bei der Behandlung von Zeichenkonvertierungen

Die Konvertierung der Datentypen SQL_WCHAR* (NCHAR/NVARCHAR/NVARCHAR(MAX)) und SQL_CHAR* (CHAR/VARCHAR/NARCHAR(MAX)) hat sich beim SQL Server 2012 Native Client-ODBC-Treiber (SQLNCLI11.dll) geändert. ODBC-Funktionen wie SQLGetData, SQLBindCol und SQLBindParameter geben bei Verwendung des SQL Server 2012 Native Client-ODBC-Treibers (-4) SQL_NO_TOTAL als Längen-/Indikatorparameter zurück. Von früheren Versionen des SQL Server Native Client-ODBC-Treibers wurde ein Längenwert zurückgegeben, was möglicherweise falsch ist.

SQLGetData-Verhalten

Bei vielen Windows-Funktionen können Sie die Puffergröße 0 angeben, wobei die zurückgegebene Länge der Größe der zurückgegebenen Daten entspricht. Windows-Programmierer verwenden häufig das folgende Muster:

int iSize = 0;
BYTE * pBuffer = NULL;
GetMyFavoriteAPI(pBuffer, &iSize);   // Returns needed size in iSize
pBuffer = new BYTE[iSize];   // Allocate buffer 
GetMyFavoriteAPI(pBuffer, &iSize);   // Retrieve actual data

SQLGetData sollte in diesem Szenario jedoch nicht verwendet werden. Das folgende Muster sollte nicht verwendet werden:

// bad
int iSize = 0;
WCHAR * pBuffer = NULL;
SQLGetData(hstmt, SQL_W_CHAR, ...., (SQLPOINTER*)0x1, 0, &iSize);   // Get storage size needed
pBuffer = new WCHAR[(iSize/sizeof(WCHAR)) + 1];   // Allocate buffer
SQLGetData(hstmt, SQL_W_CHAR, ...., (SQLPOINTER*)pBuffer, iSize, &iSize);   // Retrieve data

SQLGetData kann nur aufgerufen werden, um Segmente tatsächlicher Daten abzurufen. Die Verwendung von SQLGetData zum Abrufen der Datengröße wird nicht unterstützt.

Im Folgenden wird veranschaulicht, wie sich der Treiberwechsel bei Verwendung des falschen Musters auswirkt. Von der Anwendung wird eine als Unicode definierte varchar-Spalte und -Bindung (SQL_UNICODE/SQL_WCHAR) abgefragt:

Abfrage: select convert(varchar(36), '123')

SQLGetData(hstmt, SQL_WCHAR, ….., (SQLPOINTER*) 0x1, 0 , &iSize);   // Attempting to determine storage size needed

Verwenden Sie SQLGetData, um die Datensegmente abzurufen. (Dargestellter Pseudocode:)

while( (SQL_SUCCESS or SQL_SUCCESS_WITH_INFO) == SQLFetch(...) ) {
   SQLNumCols(...iTotalCols...)
   for(int iCol = 1; iCol < iTotalCols; iCol++) {
      WCHAR* pBufOrig, pBuffer = new WCHAR[100];
      SQLGetData(.... iCol … pBuffer, 100, &iSize);   // Get original chunk
      while(NOT ALL DATA RETREIVED (SQL_NO_TOTAL, ...) ) {
         pBuffer += 50;   // Advance buffer for data retrieved
         // May need to realloc the buffer when you reach current size
         SQLGetData(.... iCol … pBuffer, 100, &iSize);   // Get next chunk
      }
   }
}

SQLBindCol-Verhalten

Abfrage: select convert(varchar(36), '1234567890')

SQLBindCol(… SQL_W_CHAR, …)   // Only bound a buffer of WCHAR[4] – Expecting String Data Right Truncation behavior

SQLBindParameter (Verhalten des OUTPUT-Parameters)

Abfrage: create procedure spTest @p1 varchar(max) OUTPUT

select @p1 = replicate('B', 1234)

SQLBindParameter(… SQL_W_CHAR, …)   // Only bind up to first 64 characters

Ausführen von CHAR- und WCHAR-Konvertierungen

Der SQL Server 2012 Native Client-ODBC-Treiber bietet verschiedene Möglichkeiten zum Durchführen von CHAR- und WCHAR-Konvertierungen. Die Logik ist vergleichbar mit dem Bearbeiten von BLOBs (varchar(max), nvarchar(max), …):

• Die Daten werden bei der Bindung mit SQLBindCol oder SQLBindParameter im angegebenen Puffer gespeichert oder gekürzt.

• Wenn Sie keine Bindung durchführen, können Sie die Daten durch Verwendung von SQLGetData und SQLParamData in Segmenten abrufen.

Siehe auch

Andere Ressourcen

SQL Server Native Client-Funktionen