Konfigurieren von AutoReseed für eine Database Availability Group

Gilt für: Exchange Server 2013

AutoReseed ist eine Funktion für die schnelle Wiederherstellung der Datenbankredundanz nach einem Datenträgerausfall. Wenn ein Datenträger ausfällt, wird für die auf diesem Datenträger gespeicherten Datenbankkopien automatisch ein erneutes Seeding auf einen vorkonfigurierten Ersatzdatenträger auf dem Postfachserver durchgeführt. Sie können die Schritte in diesem Thema ausführen, um die AutoReseed-Funktion für eine Database Availability Group (DAG) zu konfigurieren.

Warnung

Das AutoReseed-Feature führt keine erforderlichen Konfigurationsaufgaben für Sie durch. Die ordnungsgemäße Installation der Datenträger, das Hinzufügen von Ersatzdatenträgern zum System, das Austauschen fehlerhafter Datenträger sowie die Formatierung neuer Datenträger muss manuell durch einen Administrator ausgeführt werden.

Weitere Verwaltungsaufgaben im Zusammenhang mit DAGs finden Sie unter Verwalten von Datenbankverfügbarkeitsgruppen.

Was sollten Sie wissen, bevor Sie beginnen?

  • Geschätzte Zeit bis zum Abschließen dieser Aufgabe: 10 Minuten.

  • Bevor Sie diese Verfahren ausführen können, müssen Ihnen die entsprechenden Berechtigungen zugewiesen werden. Informationen zu den von Ihnen benötigten Berechtigungen finden Sie unter "Database Availability Groups" im Thema Berechtigungen für hohe Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit von Standorten.

  • Eine einzelne logische Datenträgerpartition pro physischem Datenträger muss verwendet werden.

  • Es muss die in den nachstehenden Schritten beschriebene spezifische Datenbank- und Protokollordnerstruktur verwendet werden.

  • Informationen zu Tastenkombinationen für die Verfahren in diesem Thema finden Sie unter Tastenkombinationen in der Exchange-Verwaltungskonsole.

Tipp

Liegt ein Problem vor? Bitten Sie in den Exchange-Foren um Hilfe. Besuchen Sie die Foren auf Exchange Server.

Schritt 1: Konfigurieren von Stammpfaden für Datenbanken und Volumes

Der erste Schritt umfasst das Konfigurieren der Stammverzeichnisse für die Datenbanken (AutoDagDatabasesRootFolderPath) und Volumes (AutoDagVolumesRootFolderPath), die von der DAG verwendet werden. Die Standardverzeichnisse lauten "C:\ExchangeDatabases" und "C:\ExchangeVolumes". Sie können diesen Schritt auslassen, wenn Sie die Standardpfade verwenden.

In diesem Beispiel wird die Konfiguration des Stammpfads für die Datenbanken veranschaulicht.

Set-DatabaseAvailabilityGroup DAG1 -AutoDagDatabasesRootFolderPath "C:\ExchDbs"

In diesem Beispiel wird die Konfiguration des Stammpfads für die Speichervolumes veranschaulicht.

Set-DatabaseAvailabilityGroup DAG1 -AutoDagVolumesRootFolderPath "C:\ExchVols"

Woher wissen Sie, dass dieser Schritt erfolgreich war?

Führen Sie den folgenden Befehl aus, um zu überprüfen, ob Sie die Stammpfade für Datenbanken und Volumes erfolgreich konfiguriert haben.

Get-DatabaseAvailabilityGroup DAG1 | Format-List *auto*

Die Ausgabe von AutoDagDatabasesRootFolderPath und AutoDagVolumesRootFolderPath sollte die konfigurierten Pfade zeigen.

Schritt 2: Konfigurieren der Anzahl von Datenbanken pro Volume

Als Nächstes konfigurieren Sie die Anzahl von Datenbanken pro Volume (AutoDagDatabaseCopiesPerVolume) für die DAG.

In diesem Beispiel wird veranschaulicht, wie Sie diese AutoReseed-Einstellung für eine DAG festlegen, die mit 4 Datenbanken pro Volume konfiguriert ist.

Set-DatabaseAvailabilityGroup DAG1 -AutoDagDatabaseCopiesPerVolume 4

Woher wissen Sie, dass dieser Schritt erfolgreich war?

Führen Sie den folgenden Befehl aus, um zu überprüfen, ob Sie die Anzahl der Datenbanken pro Volume erfolgreich konfiguriert haben.

Get-DatabaseAvailabilityGroup DAG1 | Format-List *auto*

Die Ausgabe für AutoDagDatabaseCopiesPerVolume sollte den konfigurierten Wert zeigen.

Schritt 3: Erstellen der Stammverzeichnisse für Datenbanken und Volumes

Als Nächstes erstellen Sie die Verzeichnisse, die den in Schritt 1 konfigurierten Stammverzeichnissen entsprechen. Im folgenden Beispiel wird gezeigt, wie Sie die Standardverzeichnisse mithilfe der Eingabeaufforderung erstellen.

md C:\ExchangeDatabases
md C:\ExchangeVolumes

Woher wissen Sie, dass dieser Schritt erfolgreich war?

Führen Sie den folgenden Befehl aus, um zu überprüfen, ob Sie die Stammverzeichnisse für Datenbanken und Volumes erfolgreich konfiguriert haben.

Dir C:\

Die erstellten Verzeichnisse werden in der Ausgabeliste angezeigt.

Schritt 4: Bereitstellen der Volumeordner

Verwenden Sie für jedes Volume, das für Datenbanken (einschließlich Ersatzvolumes) verwendet wird, die Windows-Datenträgerverwaltungsanwendung (diskmgmt.msc), um jedes Volume in einem eingebundenen Ordner unter C:\ExchangeVolumes\ einzubinden. Wenn beispielsweise 2 Volumes mit Datenbanken und 1 Ersatzvolume vorliegen, müssen Sie die Volumes in den folgenden bereitgestellten Ordnern bereitstellen:

  • C:\ExchangeVolumes\Volume1

  • C:\ExchangeVolumes\Volume2

  • C:\ExchangeVolumes\Volume3

Als Namen für die bereitgestellten Ordner kann jeder beliebige Name verwendet werden, vorausgesetzt, die Ordner werden unter dem Pfad des Stammdatenträgers bereitgestellt.

Woher wissen Sie, dass dieser Schritt erfolgreich war?

Führen Sie den folgenden Befehl aus, um zu überprüfen, ob Sie die Volumeordner erfolgreich eingebunden haben.

Dir C:\ExchangeVolumes

Die bereitgestellten Volumes sollten in der Ausgabeliste angezeigt werden.

Schritt 5: Erstellen der Datenbankordner

Im nächsten Schritt erstellen Sie die Datenbankverzeichnisse unterhalb des Stammpfads "C:\ExchangeDatabases". Mit diesem Beispiel wird veranschaulicht, wie in jedem Datenträger Verzeichnisse für eine Speicherkonfiguration mit vier Datenbanken erstellt werden können.

md c:\ExchangeDatabases\db001
md c:\ExchangeDatabases\db002
md c:\ExchangeDatabases\db003
md c:\ExchangeDatabases\db004

Woher wissen Sie, dass dieser Schritt erfolgreich war?

Führen Sie den folgenden Befehl aus, um zu überprüfen, ob Sie die Datenbankordner erfolgreich eingebunden haben.

Dir C:\ExchangeDatabases

Die erstellten Verzeichnisse werden in der Ausgabeliste angezeigt.

Schritt 6: Erstellen von Bereitstellungspunkten für die Datenbanken

Erstellen Sie die Bereitstellungspunkte für jede Datenbank, und verknüpften Sie den Bereitstellungspunkt mit dem richtigen Volume. Beispielsweise sollte sich der bereitgestellte Ordner für "db001" im Verzeichnis "C:\ExchangeDatabases\db001" befinden. Sie können zur Ausführung dieser Aufgabe "diskmgmt.msc" oder "mountvol.exe" verwenden. In diesem Beispiel wird veranschaulicht, wie "db001" mithilfe von "mountvol.exe" in "C:\ExchangeDatabases\db001" bereitgestellt wird.

Mountvol.exe c:\ExchangeDatabases\db001 \\?\Volume (GUID)

Woher wissen Sie, dass dieser Schritt erfolgreich war?

Führen Sie den folgenden Befehl aus, um zu überprüfen, ob Sie die Bereitstellungspunkte für die Datenbank erfolgreich erstellt haben.

Mountvol.exe C:\ExchangeDatabases\db001 /L

Das bereitgestellte Volume sollte in der Liste der Bereitstellungspunkte angezeigt werden.

Schritt 7: Erstellen der Datenbankverzeichnisstruktur

Erstellen Sie als Nächstes zwei Verzeichnisse unter den Ordnern, die Sie in Schritt 5 erstellt haben: eines für jede Datenbank und eines für jeden Protokollstream der Datenbank, der auf demselben Volume gespeichert ist. Sie müssen das folgende Format für Ihre Verzeichnisstruktur verwenden:

C:\<DatabaseFolderName>\DatabaseName\<DatabaseName>.db

C:\<DatabaseFolderName>\DatabaseName\<DatabaseName>.log

In diesem Beispiel wird veranschaulicht, wie Verzeichnisse für vier Datenbanken erstellt werden, die auf Volume 1 gespeichert sind:

md c:\ExchangeDatabases\db001\db001.db
md c:\ExchangeDatabases\db001\db001.log
md c:\ExchangeDatabases\db002\db002.db
md c:\ExchangeDatabases\db002\db002.log
md c:\ExchangeDatabases\db003\db003.db
md c:\ExchangeDatabases\db003\db003.log
md c:\ExchangeDatabases\db004\db004.db
md c:\ExchangeDatabases\db004\db004.log

Führen Sie die obigen Befehle für die Datenbanken auf jedem Volume aus.

Woher wissen Sie, dass dieser Schritt erfolgreich war?

Führen Sie den folgenden Befehl aus, um zu überprüfen, ob Sie die Datenbankverzeichnisstruktur erfolgreich erstellt haben.

Dir C:\ExchangeDatabases /s

Die erstellten Verzeichnisse werden in der Ausgabeliste angezeigt.

Schritt 8: Erstellen von Datenbanken

Erstellen Sie Datenbanken mit Protokoll- und Datenbankpfaden, die mit den entsprechenden Ordnern konfiguriert sind. In diesem Beispiel wird veranschaulicht, wie Sie eine Datenbank erstellen, die im neu erstellten Verzeichnis und der Bereitstellungspunktstruktur gespeichert ist.

New-MailboxDatabase -Name db001 -Server MBX1 -LogFolderPath C:\ExchangeDatabases\db001\db001.log -EdbFilePath C:\ExchangeDatabases\db001\db001.db\db001.edb

Woher wissen Sie, dass dieser Schritt erfolgreich war?

Führen Sie den folgenden Befehl aus, um zu überprüfen, ob Sie datenbanken im entsprechenden Ordner erfolgreich erstellt haben.

Get-MailboxDatabase db001 | Format List *path*

Die zurückgegebenen Datenbankeigenschaften sollten anzeigen, dass Datenbankdatei und -protokolldateien in den obigen Ordnern gespeichert werden.

Woher wissen Sie, dass diese Aufgabe erfolgreich war?

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um zu überprüfen, ob AutoReseed für eine DAG konfiguriert ist:

  1. Führen Sie den folgenden Befehl aus, um die ordnungsgemäße Konfiguration der DAG zu überprüfen:

    Get-DatabaseAvailabilityGroup DAG1 | Format-List *auto*
    
  2. Führen Sie den folgenden Befehl aus, um die ordnungsgemäße Konfiguration der Verzeichnisstruktur zu überprüfen (nachfolgend werden die Standardpfade angezeigt; ersetzen Sie die Pfade ggf. durch die von Ihnen verwendeten Pfade):

    Dir C:\ExchangeDatabases /s
    
    Dir c:\ExchangeVolumes /s