Erstellen und Verwalten virtualisierter App-V 5.0-Anwendungen

Letzte Aktualisierung: Dezember 2014

Betrifft: Application Virtualization 5.0, Application Virtualization 5.0 SP1, Application Virtualization 5.0 SP2, Application Virtualization 5.0 SP3

Nach der ordnungsgemäßen Bereitstellung des Microsoft Application Virtualization (App-V) 5.0-Sequencers können Sie damit Installations- und Setupvorgänge für eine Anwendung überwachen und aufzeichnen, die als virtualisierte Anwendung ausgeführt werden soll.

Hinweis

Weitere Informationen zum Konfigurieren des Microsoft Application Virtualization (App-V) 5.0-Sequencers, bewährte Sequenzierungsmethoden und ein Beispiel für die Erstellung und Aktualisierung einer virtuellen Anwendung finden Sie unter Sequenzierungsleitfaden für Microsoft Application Virtualization 5.0 (https://download.microsoft.com/download/F/7/8/F784A197-73BE-48FF-83DA-4102C05A6D44/App-V 5.0 Sequencing Guide.docx).

Sequenzieren einer Anwendung

Mit dem App-V 5.0-Sequencer können Sie folgende Tasks durchführen:

  • Erstellen virtueller Pakete, die auf Computern, auf denen der App-V 5.0-Client ausgeführt wird, bereitgestellt werden können.

  • Upgrade vorhandener Pakete. Sie können ein vorhandenes Paket auf den Computer erweitern, auf dem der Sequencer ausgeführt wird, und anschließend für die Anwendung ein Upgrade ausführen, um eine neuere Version zu erstellen.

  • Bearbeiten von Konfigurationsinformationen, die einem vorhandenen Paket zugeordnet sind. Sie können beispielsweise eine Verknüpfung hinzufügen oder eine Dateitypzuordnung ändern.

    Hinweis

    Sie müssen Verknüpfungen erstellen und diese an einem verfügbaren Netzwerkspeicherort speichern, um das Roaming zu ermöglichen. Wenn eine Verknüpfung erstellt und an einem privaten Speicherort gespeichert wurde, muss das Paket für den Computer, auf dem der App-V 5.0-Client ausgeführt wird, lokal veröffentlicht werden.

  • Konvertieren vorhandener virtueller Pakete

Beim Sequenzieren werden zum Speichern temporärer Dateien das Verzeichnis %TMP%\Scratch oder %TEMP%\Scratch und das Verzeichnis Temp verwendet. Konfigurieren Sie diese Verzeichnisse auf dem Computer, auf dem der Sequencer ausgeführt wird, mit ausreichend freiem Speicherplatz (so viel, wie für die Installation der Anwendungen voraussichtlich benötigt wird). Die Konfiguration der temporären Verzeichnisse und des Verzeichnisses „Temp“ auf unterschiedlichen Laufwerkspartitionen kann die Leistung beim Sequenzieren verbessern.

Beim Erstellen einer neuen virtuellen Anwendung mit dem Sequencer werden die folgenden Dateien erstellt. Das App-V 5.0-Paket setzt sich aus folgenden Dateien zusammen.

  • MSI-Datei. Diese Windows Installer-Datei (MSI) wird vom Sequencer erstellt und zur Installation des virtuellen Pakets auf Zielcomputern verwendet.

  • Datei Report.xml. In dieser Datei speichert der Sequencer alle beim Sequenzieren auftretenden Probleme, Warnungen und Fehler. Sie enthält die Informationen nach dem Erstellen des Pakets. Sie können diesen Bericht für die Diagnose und Problembehandlung verwenden.

  • APPV-Datei. Dies ist die virtuelle Anwendungsdatei.

  • Bereitstellungskonfigurationsdatei. Mit der Bereitstellungskonfigurationsdatei wird festgelegt, wie die virtuelle Anwendung auf Zielcomputern bereitgestellt wird.

  • Benutzerkonfigurationsdatei. Mit der Benutzerkonfigurationsdatei wird festgelegt, wie die virtuelle Anwendung auf Zielcomputern ausgeführt wird.

Wichtig

Konfigurieren Sie die Ordner „%TMP%“ und „%TEMP%“, die vom Paketkonverter als sicherer Speicherort und sicheres Verzeichnis verwendet werden. Auf einen sicheren Speicherort kann nur ein Administrator zugreifen. Bei der Sequenzierung des Pakets sollten Sie zudem das Paket an einem sicheren Speicherort speichern oder sicherstellen, dass während der Konvertierung und Überwachung kein anderer Benutzer angemeldet sein darf.

Das Dialogfeld Optionen in der Sequencer-Konsole enthält folgende Registerkarten:

  • Allgemein. Verwenden Sie diese Registerkarte, um festzulegen, dass Microsoft-Updates während der Sequenzierung ausgeführt werden. Wählen Sie Paketversion an Dateinamen anhängen aus, um den Sequencer so zu konfigurieren, dass dem zu sequenzierenden virtualisierten Paket eine Versionsnummer hinzugefügt wird. Wählen Sie Quelle von Package Accelerators stets vertrauen aus, um virtualisierte Pakete mit einem Package Accelerator zu erstellen, ohne zur Autorisierung aufgefordert zu werden.

    Wichtig

    Mit App-V 4.6 erstellte Package Accelerators werden von App-V 5.0 nicht unterstützt.

  • Elemente analysieren. Auf dieser Registerkarte werden die entsprechenden Dateipfade angezeigt, die in der virtuellen Umgebung analysiert oder mit einem Token versehen werden. Token sind nützlich, um Dateien mithilfe der Registerkarte Paketdateien in Erweiterte Bearbeitung hinzuzufügen.

  • Ausschlusselemente. Verwenden Sie diese Registerkarte, um anzugeben, welche Ordner und Verzeichnisse während der Sequenzierung nicht überwacht werden müssen. Wenn Sie lokale Anwendungsdaten hinzufügen möchten, die im Ordner „LocalAppData“ des Pakets gespeichert sind, klicken Sie auf Neu, und geben Sie den Speicherort und den entsprechenden Zuordnungstyp an. Diese Option ist für einige Pakete erforderlich.

App-V 5.0 unterstützt Anwendungen, die Microsoft Windows-Dienste enthalten. Wenn eine Anwendung einen Windows-Dienst enthält, wird dieser in das sequenzierte virtuelle Paket eingeschlossen, vorausgesetzt, die Anwendung wird während der Installation vom Sequencer überwacht. Wenn ein Windows-Dienst von einer virtuellen Anwendung bei der ersten Ausführung erstellt wird, muss die Anwendung nach der Installation ausgeführt und dabei vom Sequencer überwacht werden, damit der Windows-Dienst dem Paket hinzugefügt wird. Nur Dienste, die unter dem lokalen Systemkonto ausgeführt werden, werden unterstützt. Dienste, die für Autostart oder für verzögerten Autostart konfiguriert wurden, werden gestartet, bevor die erste virtuelle Anwendung eines Pakets in der virtuellen Umgebung des Pakets ausgeführt wird. Windows-Dienste, die bei Bedarf von einer Anwendung gestartet werden, werden gestartet, wenn der Dienst von der virtuellen Anwendung im Paket mittels API-Aufruf gestartet wird.

Sequenzieren einer neuen Anwendung mit App-V 5.0

Unterstützung von Shellerweiterungen durch App-V 5.0 SP2

App-V 5.0 SP2 unterstützt jetzt Shellerweiterungen. Shellerweiterungen werden beim Sequenzieren erkannt und in das Paket eingebettet.

Shell-Erweiterungen werden automatisch während der Sequenzierung im Paket eingebettet. Wenn das Paket veröffentlicht wird, erhalten Benutzer durch die Shell-Erweiterung die gleiche Funktionalität, als ob die Anwendung lokal installiert wurde.

Anforderungen für die Verwendung von Shell-Erweiterungen:

  • Pakete, die eingebettete Shell-Erweiterungen enthalten, müssen global veröffentlicht werden. Für die Anwendung ist keine zusätzliche Einrichtung oder Konfiguration auf dem Client erforderlich, um die Shel-Erweiterungsfunktion zu aktivieren.

  • Der "Bitness" für Anwendung, Sequencer und App-V-Client muss übereinstimmen, sonst funktionieren die Shell-Erweiterungen nicht. Beispiel:

    • Die Version der Anwendung ist 64-Bit.

    • Der Sequencer wird auf einem 64-Bit-Computer ausgeführt.

    • Das Paket wird auf einem 64-Bit-App-V-Clientcomputer bereitgestellt.

In der folgenden Liste sind die unterstützten Shellerweiterungen aufgeführt:

Handler Beschreibung

Kontextmenühandler

Fügt dem Kontextmenü Menüelemente hinzu. Er wird aufgerufen, bevor das Kontextmenü angezeigt wird.

Drag & Drop-Handler

Steuert die Aktion, die bei Drag & Drop-Vorgängen mit Rechtsklick ausgeführt wird, und ändert das angezeigte Kontextmenü.

Dropzielhandler

Steuert die Aktion, die nach dem Ziehen eines Datenobjekts auf ein Dropziel (z. B. eine Datei) ausgeführt wird.

Datenobjekthandler

Steuert die Aktion, die nach dem Kopieren einer Datei in die Zwischenablage bzw. nach dem Ziehen einer Datei auf ein Drop-Ziel ausgeführt wird. Außerdem können zusätzliche Zwischenablagenformate für das Dropziel bereitgestellt werden.

Eigenschaftenblatthandler

Ersetzt oder fügt Seiten im Eigenschaftenblatt-Dialogfeld eines Objekts hinzu.

QuickInfo-Handler

Ermöglicht das Abrufen von Kennzeichen und QuickInfos für ein Element sowie die Anzeige als QuickInfo in einem Popupfenster, wenn mit der Maus auf das Element gezeigt wird.

Spaltenhandler

Ermöglicht die Erstellung und Anzeige benutzerdefinierter Spalten in der Detailansicht von Windows-Explorer. Außerdem kann die Sortierung und Gruppierung erweitert werden.

Vorschauhandler

Damit kann eine Vorschau einer Datei im Windows Explorer-Vorschaufenster angezeigt werden.

Unterstützung der Dateierweiterung Kopie bei Schreibvorgang (CoW)

Mit der Dateierweiterung (CoW) Kopie bei Schreibvorgang kann App-V 5.0 dynamisch während der Verwendung in bestimmte Speicherorte schreiben, die in dem virtuellen Paket enthalten sind.

In der folgenden Tabelle werden die Dateitypen aufgeführt, die in einem virtuellen VFS-Verzeichnis vorhanden sein können, jedoch nicht auf dem Computer aktualisiert werden können, auf dem der App-V 5.0-Client ausgeführt wird. Alle anderen Dateien und Verzeichnisse können geändert werden.

.acm

.asa

.asp

.aspx

.ax

.bat

.cer

.chm

.clb

.cmd

.cnt

.cnv

.com

.cpl

.cpx

.crt

.dll

.drv

.exe

.fon

.grp

.hlp

.hta

.ime

.inf

.ins

.isp

.its

.js

.jse

.lnk

.msc

.msi

.msp

.mst

.mui

.nls

.ocx

.pal

.pcd

.pif

.reg

.scf

.scr

.sct

.shb

.shs

.sys

.tlb

.tsp

.url

.vb

.vbe

.vbs

.vsmacros

.ws

.esc

.wsf

.wsh

Ändern eines vorhandenen virtuellen Anwendungspakets

Sie können den Sequencer verwenden, um ein vorhandenes Paket zu ändern. Die Chiparchitektur des Computers, auf dem Sie diesen Vorgang durchführen, muss mit der des Computers übereinstimmen, auf dem Sie die Anwendung erstellt haben. Wenn Sie beispielsweise ein Paket mit einem Computer unter einem 64-Bit-Betriebssystem sequenziert haben, müssen Sie das Paket mit einem Computer unter einem 64-Bit-Betriebssystem ändern.

So ändern Sie ein vorhandenes virtuelles Anwendungspaket

Erstellen einer Projektvorlage

Eine APPVT-Datei ist eine Projektvorlage zum Speichern häufig angewendeter, angepasster Einstellungen. Sie können diese Einstellungen dann leichter für zukünftige Sequenzierungen verwenden.

Eine App-V 5.0-Projektvorlage unterscheidet sich von einem App-V 5.0-Package Accelerator insofern, dass App-V 5.0-Package Accelerators anwendungsspezifisch sind, während App-V 5.0-Projektvorlagen auf mehrere Anwendungen angewendet werden können. Zusätzlich gilt, dass Projektvorlagen nicht verwendet werden können, wenn Sie ein virtuelles Anwendungspaket mithilfe eines Package Accelerators erstellen. Die folgenden allgemeinen Einstellungen werden mit einer App-V 5.0-Projektvorlage gespeichert:

In einer Vorlage können mehrere Einstellungen wie folgt angegeben und gespeichert werden:

  • Erweiterte Überwachungsoptionen. Aktiviert die Ausführung von Microsoft Update während der Überwachung und speichert die Einstellungen der Option, die lokale Interaktionen zulässt.

  • Allgemeine Optionen. Aktiviert die Verwendung von Windows Installer, Paketversion an Dateinamen anhängen.

  • Ausschlusselemente. Enthält die Liste der Ausschlussmuster.

Erstellen und Verwenden einer Projektvorlage

Erstellen eines Package Accelerators

Hinweis

Package Accelerators, die mit einer früheren Version von App-V erstellt wurden, müssen mithilfe von App-V 5.0 erneut erstellt werden.

Sie können App-V 5.0 Package Accelerators zum automatischen Erstellen neuer virtueller Anwendungspakete verwenden. Nachdem Sie einen Package Accelerator erstellt haben, können Sie diesen wiederverwenden und freigeben.

Manchmal kann der Package Accelerator nur erstellt werden, wenn Sie die Anwendung lokal auf dem Computer installieren, auf dem der Sequencer ausgeführt wird. In diesen Fällen sollten Sie zunächst versuchen, den Package Accelerator mit den Installationsmedien zu erstellen. Wenn mehrere fehlende Dateien benötigt werden, sollten Sie die Anwendung lokal auf dem Computer installieren, auf dem der Sequencer ausgeführt wird, und anschließend den Package Accelerator erstellen.

Nachdem Sie einen Package Accelerator erstellt haben, können Sie diesen wiederverwenden und freigeben. Das Erstellen von App-V 5.0-Package Accelerators ist eine komplexe Aufgabe. Package Accelerators können Kennwörter und benutzerspezifische Informationen enthalten. Aus diesem Grund müssen Package Accelerators und ihre zugehörigen Installationsmedien an einem sicheren Ort gespeichert werden. Zusätzlich sollten Sie den Package Accelerator nach Abschluss des Erstellungsvorgangs digital signieren, damit der Herausgeber beim Anwenden des App-V 5.0-Package Accelerators überprüft werden kann.

Erstellen eines Package Accelerators

Gewusst wie: Erstellen eines virtuellen Anwendungspaket mit dem App-V Package Accelerator

Sequencer-Fehlerberichterstellung

Der App-V 5.0-Sequencer ist in der Lage, häufig auftretende Sequenzierungsfehler während der Sequenzierung zu erkennen. Auf der Seite Installationsbericht am Ende des Sequenz-Assistenten werden Diagnosemeldungen je nach Schweregrad des Problems als Fehler, Warnungen und Informationen angezeigt.

Weitere Informationen zu Sequenzierungsfehlern erhalten Sie auch über die Windows-Ereignisanzeige.

Haben Sie einen Vorschlag für App-V?

Hier können Sie Vorschläge hinzufügen oder darüber abstimmen. Verwenden Sie für Probleme mit App-V das App-V-TechNet-Forum.

Weitere Ressourcen für den App-V 5.0-Sequencer

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Sie erfahren mehr zu MDOP in der TechNet Library, können im TechNet-Wiki nach Problemlösungen suchen oder uns auf Facebook und Twitter folgen.
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