Verhaltensänderungen in SQL Server Reporting Services

In diesem Thema werden Verhaltensänderungen in Reporting Services beschrieben. Verhaltensänderungen wirken sich darauf aus, wie Features in SQL Server 2008 im Vergleich zu früheren Versionen von SQL Server funktionieren oder zusammenspielen.

Berichtsserverkonfiguration und Verwaltungstools

Berichterstellung

Berichtsverarbeitung

Rendern von Berichten

Verhaltensänderungen in Berichtsserverkonfiguration und Verwaltungstools

Reporting Services enthält mehrere Tools und Anwendungen, die Sie zum Konfigurieren des Servers und zum Verwalten von Inhalten und Vorgängen verwenden können. In dieser Version wird jedes Tool auf einen bestimmten Zweck ausgerichtet: Konfiguration, Verwaltung und Inhaltsverwaltung. Um die Konsistenz innerhalb eines Tools zu fördern und überlappende Funktionen zu entfernen, wurden Features und Tasks zu den Tools hinzugefügt bzw. aus diesen entfernt. Wenn Sie ein bestimmtes Tool für einen bestimmten Task gewohnt waren, müssen Sie sich nun u. U. umstellen und für den gleichen Task ein anderes Tool verwenden.

Feature

Beschreibung

Reporting Services-Konfiguration

Farbcode-Statussymbole wurden entfernt. Neue URL-Konfigurationsseiten ersetzen die Seiten zum Erstellen von virtuellen Verzeichnissen. Der Workflow zum Erstellen und Konfigurieren einer Berichtsserver-Datenbank wurde überarbeitet. Sie verwenden jetzt einen Assistenten, um Datenbankverbindungen zu erstellen oder zu aktualisieren.

SQL Server Management Studio

Management Studio unterstützt nur Serververwaltungstasks. Sie können eine Verbindung zu einem Berichtsserver herstellen, der im systemeigenen Modus oder im integrierten SharePoint-Modus ausgeführt wird, oder diesen konfigurieren.

Berichts-Manager

Der Berichts-Manager wird verwendet, um Berichtsserverinhalt anzuzeigen und zu verwalten. Diese Version führt die Fähigkeit ein, Berichtsmodelle zu verwalten. Sie können jetzt Modellelementsicherheit festlegen und Berichte mit Durchklicken zu Entitäten in einem Modell zuordnen.

Beim Anzeigen eines Berichts im Berichts-Manager wird die geschätzte Anzahl der Seiten in der Symbolleiste aufgrund der durch die bedarfsgesteuerte Berichtsverarbeitung eingeführten Änderungen mit einem Fragezeichen statt der tatsächlichen Seitenanzahl des Berichts angezeigt. Sie können immer noch auf die Schaltfläche Letzte Seite klicken und zum Ende des Berichts navigieren.

Von Tools unterstützte Tasks

Tasks

Berichtsserverkonfiguration

Management Studio

Berichts-Manager

Befehlszeilenprogramme

Reservieren von URLs

X

X

Festlegen des Dienstkontos und Kennworts

X

X

Erstellen der Berichtsserver-Datenbank oder Ändern von Verbindungsinformationen

X

X

Konfigurieren der dezentralen Berichtsserverskalierung

X

X

Sichern, Wiederherstellen und Ändern von Schlüsseln oder Löschen verschlüsselter Daten

X

X

Konfigurieren des Kontos für die unbeaufsichtigte Ausführung

X

X

Konfigurieren der Berichtsserver-E-Mail-Optionen

X

Aktivieren von Meine Berichte

X

Aktivieren der Protokollierung der Berichtsausführung

X

Aktivieren von clientseitigem Drucken

X

Festlegen von Serverstandards für den Berichtsverlauf

X

Erstellen oder Ändern von Rollendefinitionen

X

Anzeigen des Status eines ausgeführten Berichts oder Modellprozesses und Anhalten des Vorgangs, falls er zu lange dauert

X

Gewähren von Berechtigungen für Berichtsserverelemente und -vorgänge durch Erstellen von Rollenzuweisungen auf Element- und Systemebene

X

Definieren und Verwalten der Ordnerhierarchie des Berichtsservers

X

Anzeigen von Berichten, Berichtsmodellen, freigegebenen Datenquellen, Ressourcen und Ordnern

X

Hochladen von Berichtsdefinitions- (RDL), Berichtsmodell- (SMDL) und Ressourcendateien

X

Erstellen und Verwalten freigegebener Zeitpläne

X

X

Erstellen und Verwalten von verknüpften Berichten

X

Erstellen und Verwalten eines Berichtsverlaufs

X

Erstellen und Verwalten von freigegebenen Datenquellen und in einem einzelnen Bericht definierten Datenquelleneigenschaften

X

Planen der Datenverarbeitung für einen Bericht oder Konfigurieren eines Berichts zur Ausführung als Berichtsausführungs-Snapshot

X

Abonnieren von Berichtsübermittlungen und Erstellen und Verwalten von datengesteuerten Abonnements

X

Erstellen von datengesteuerten Abonnements

X

Verwenden des Berichts-Generators, um Berichte zu erstellen, zu ändern und zu speichern

X

Generieren von Modellen, Zuordnen von Berichten mit Durchklicken zu Entitäten in einem Modell und Festlegen der Modellelementsicherheit

X

Berichterstellung

In früheren Versionen von Reporting Services handelte es sich bei den vier Datenbereichen (Tabelle, Matrix, Liste und Diagramm) um getrennte Berichtselemente mit eigenem Layoutverhalten und eigenen Eigenschaften. In dieser Version von Reporting Services wurden die Datenbereiche Tabelle, Matrix und Liste durch ein neues flexibles Rasterlayout, den so genannten Tablix-Datenbereich, ersetzt. Dieser Datenbereich verwendet vordefinierte Vorlagen zur Erstellung der früheren Datenbereiche. Der Tablix-Datenbereich ermöglicht es Ihnen, Aspekte von Tabellen und Matrizen zu flexiblen Berichtslayouts zu kombinieren. Der Diagrammdatenbereich bleibt ein separates Berichtselement. Neue Diagrammtypen, z. B. Polar-, Netz- und Trichterdiagramme, wurden dem Diagrammdatenbereich hinzugefügt. Weitere Informationen zu den neuen Diagrammtypen finden Sie unter Arbeiten mit Diagrammdatenbereichen. Weitere Informationen zum Tablix-Datenbereich finden Sie unter Arbeiten mit Tablix-Datenbereichen.

Beibehalten von Leerzeichen in einem Hauptteil des Berichts oder einem Rechteckcontainer

Zusätzliche Leerzeichen werden nicht mehr standardmäßig entfernt. Wenn Sie einen Bericht rendern, der beim Anzeigen auf der Entwurfsoberfläche des Berichts zusätzliche Leerzeichen enthielt, werden nachgestellte Leerzeichen nach dem letzten Berichtselement auf der Seite beibehalten. Dies führt bei einem vorhandenen Bericht möglicherweise zu zusätzlichen Seiten. Zum Entfernen der Leerzeichen legen Sie die Berichtseigenschaft ConsumeContainerWhitespace auf true fest.

Weitere Informationen finden Sie unter Neues in der Berichterstellung.

Berichtsverarbeitung

Die Berichtsverarbeitung wurde in SQL Server 2008 umgestaltet. Berichte werden nun verarbeitet und Seite für Seite gerendert, wenn ein Benutzer einen Bericht interaktiv liest. Die Datenmenge auf jeder Seite beeinflusst die Renderingzeit für jede Seite. Die Gesamtzahl von Seiten wird bestimmt, wenn ein Bericht gerendert wird. Bei einigen Renderern wird eine geschätzte Seitenzahl angezeigt, bis alle Seiten eines Berichts gerendert sind.

Bilder

Bilder werden nicht mehr während der ursprünglichen Sitzung abgerufen, wenn ein Bericht gerendert wird. Stattdessen werden sie abgerufen, wenn auf sie während der bedarfsgesteuerten Verarbeitung zum ersten Mal zugegriffen wird.

Für den Verlauf und Ausführungs-Snapshots werden Bilder zur Snapshot-Erstellungszeit abgerufen.

Ausführungsprotokoll: TimeDataRetrieval, TimeProcessing, TimeRendering

Berichtsprotokolleinträge für TimeDataRetrieval, TimeProcessing und TimeRendering werden bei der ersten Anforderung an den Berichtsprozessor protokolliert.

Fehlererkennung beim Exportieren

In früheren Versionen von Reporting Services wurde der ganze Bericht verarbeitet, bevor eine Seite angezeigt werden konnte. Fehler in Ausdrücken für die Visibility.Hidden-RDL-Eigenschaft wurden erkannt, bevor ein Bericht exportiert werden konnte. Wenn Sie die erste Seite eines Berichts anzeigen konnten, konnten Sie den gesamten Bericht ohne Fehler exportieren.

In dieser Version werden Berichte seitenweise verarbeitet. Wenn Fehler in einem Ausdruck für die Visibility.Hidden-RDL-Eigenschaft vorhanden sind, werden diese u. U. erst erkannt, wenn die entsprechende Seite zum Exportieren gerendert wird. In diesem Fall schlägt der gesamte Exportvorgang fehl. Wenn Sie einige Seiten eines Berichts erfolgreich anzeigen können, ist dies keine Garantie dafür, dass Sie den gesamten Bericht exportieren können. Dass der Bericht ohne Fehler exportiert wird, können Sie nur feststellen, indem Sie ihn exportieren und auf einen erfolgreichen Abschluss dieses Vorgangs warten.

Die Ausdrucksauswertung für die Vorgänge Gruppieren, Sortieren und Filtern funktioniert ebenso wie in früheren Reporting Services-Versionen. Fehler in diesen Ausdrücken werden von der Berichtsverarbeitungskomponente erkannt und als kritische Fehler gemeldet, bevor die erste Seite eines Berichts gerendert wird.

Rendern von Berichten

Durch die Umgestaltung des Renderns von Berichten wurden die folgenden Verhaltensänderungen beim Rendern eines vorhandenen Berichts eingeführt.

Seitenumbrüche

In früheren Versionen von Reporting Services haben Renderer von weichen Seitenumbrüchen Berichtselemente in einem Container (in einem Rechteck oder im Berichtshauptteil) wie folgt verarbeitet: Seitenumbrüche von den obersten und untersten Berichtselementen wurden auf den Container angewendet, um die Zahl zusätzlicher leerer Seiten zu minimieren. Im neuen Renderingobjektmodell führen Seitenumbrüche, die Sie für Berichtselemente festgelegt haben, so genannte logische Seitenumbrüche, immer zum Rendern einer neuen Seite. Es wird nicht versucht, zusätzliche Seiten zu entfernen.

Weitere Informationen finden Sie unter Grundlegendes zur Paginierung in Reporting Services.

RepeatWith-Elemente

In früheren Versionen von Reporting Services enthielten Renderer von weichen Seitenumbrüchen Berichtselemente auf einer Seite, wenn die RepeatWith-Eigenschaft auf true festgelegt war. Diese Berichtselemente wurden aufgrund der Flexibilität der Seitengröße für einen Renderer eines weichen Seitenumbruchs bei der Berechnung der Seitengröße nicht gezählt. Sie wurden ebenfalls nicht gezählt, wenn Sie die InteractiveHeight-Eigenschaft festgelegt hatten, um die Datenmenge auf einer Seite zu kontrollieren. In SQL Server 2008 werden diese Elemente zur gesamten Seitengröße hinzugezählt. Die Seiten können daher zwar weniger Daten enthalten, der festgelegte Wert für InteractiveHeight hat jedoch einen stärkeren Einfluss auf die Seitengröße.

Weitere Informationen finden Sie unter Grundlegendes zu Renderingverhaltensweisen.

Geschachtelte Unterberichte und Datenbereiche in Excel

In früheren Versionen von Reporting Services wurden verschachtelte Datenbereiche und Unterberichte in Tabellen- und Matrixzellen beim Exportieren eines Berichts nach Microsoft Office Excel nicht unterstützt. Diese Einschränkung wurde in SQL Server 2008 aufgehoben. Sie können Berichte mit verschachtelten Datenbereichen und Unterberichten in einem Datenbereich erstellen, den Bericht an den Renderer von Excel exportieren und die verschachtelten Berichtselemente anzeigen.

Weitere Informationen finden Sie unter Exportieren nach Microsoft Excel.