Sortierung und Unicode-Unterstützung

Sortierungen in SQL Server bieten Sortierregeln und die Berücksichtigung von Groß-/Kleinschreibung und Akzenten für die Daten. Sortierungen, die mit Zeichendatentypen wie char und varchar verwendet werden, geben die Codeseite und die entsprechenden Zeichen vor, die für den jeweiligen Datentyp dargestellt werden können. Bei der Installation einer neuen Instanz von SQL Server, bei der Wiederherstellung einer Datenbanksicherung oder bei der Verbindung von Servern mit Clientdatenbanken ist es wichtig, dass Sie die Gebietsschemaanforderungen, die Sortierreihenfolge und das Verhalten in Bezug auf die Groß-/Kleinschreibung und Akzente der Daten kennen, mit denen Sie arbeiten. Informationen zum Auflisten von Sortierungen, die für die SQL Server-Instanz verfügbar sind, finden Sie unter sys.fn_helpcollations (Transact-SQL).

Wenn Sie eine Sortierung für den Server, die Datenbank, die Spalte oder den Ausdruck auswählen, weisen Sie den Daten bestimmte Merkmale zu, die Auswirkungen auf die Ergebnisse vieler Datenbankvorgänge haben. Wenn Sie beispielsweise eine Abfrage mit ORDER BY erstellen, kann die Sortierreihenfolge des Resultsets von der Sortierung abhängen, die für die Datenbank gilt oder die in einer COLLATE-Klausel auf Ausdrucksebene der Abfrage vorgegeben ist.

Zur optimalen Verwendung der Sortierungsunterstützung in SQL Server ist es erforderlich, die in diesem Thema beschriebenen Begriffe zu verstehen und zu wissen, wie sie mit den Eigenschaften der Daten in Zusammenhang stehen.

In diesem Thema

Sortierungsbegriffe

Unicode-Unterstützung

Ergänzende Zeichen

GB18030-Unterstützung

Unterstützung komplexer Skripts

Verwandte Aufgaben

Verwandte Inhalte

Sortierungsbegriffe

  • Sortierung

  • Gebietsschema

  • Codepage

  • Sortierreihenfolge

Sortierung

Eine Sortierung gibt die Bitmuster an, die die jeweiligen Zeichen in einem Datensatz darstellen. Sortierungen legen außerdem die Regeln fest, nach denen Daten sortiert und verglichen werden. SQL Server unterstützt das Speichern von Objekten mit verschiedenen Sortierungen in einer Datenbank. Bei Nicht-Unicode-Spalten gibt die Sortierungseinstellung die Codepage für die Daten und die Zeichen an, die dargestellt werden können. Daten, die zwischen Nicht-Unicode-Spalten verschoben werden, müssen jedoch von der Quellcodepage in die Zielcodepage konvertiert werden.

Transact-SQL-Anweisungsergebnisse können unterschiedlich sein, wenn die Anweisung im Kontext verschiedener Datenbanken ausgeführt wird, die jeweils andere Sortierungseinstellungen haben. Wenn möglich, sollte in Unternehmen eine standardisierte Sortierung verwendet werden. Auf diese Weise müssen Sie die Sortierung nicht explizit für jedes Zeichen oder jeden Unicode-Ausdruck angeben. Bei Objekten mit abweichenden Sortierungs- oder Codepageeinstellungen codieren Sie Ihre Abfragen so, dass diese den Regeln der Sortierungspriorität entsprechen. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt zur Rangfolge der Sortierungen (Transact-SQL).

Die einer Sortierung zugeordneten Optionen sind die Berücksichtigung von Groß-/Kleinschreibung, Akzenten, Kana und Breite. Diese Optionen werden angegeben, indem sie an den Sortierungsnamen angefügt werden. Beispiel: Bei der Sortierung Japanese_Bushu_Kakusu_100_CS_AS_KS_WS wird nach Groß-/Kleinschreibung, nach Akzent, Kana und Breite unterschieden. In der folgenden Tabelle wird das diesen Optionen zugeordnete Verhalten beschrieben.

Option

Beschreibung

Unterscheidung nach Groß-/Kleinschreibung (_CS)

Unterscheidet zwischen der Groß- und Kleinschreibung von Buchstaben. Wenn ausgewählt, stehen Kleinbuchstaben in der Sortierung vor dem jeweiligen Großbuchstaben. Wenn diese Option nicht aktiviert wird, wird bei der Sortierung die Groß-/Kleinschreibung nicht beachtet. D. h. SQL Server betrachtet die groß- und die kleingeschriebenen Versionen von Buchstaben für Sortierzwecke als identisch. Sie können die Nichtunterscheidung nach Groß-/Kleinbuchstaben durch Angeben von "_CI" explizit auswählen.

Unterscheidung nach Akzent (_AS)

Unterscheidet zwischen Zeichen mit Akzent und Zeichen ohne Akzent. Beispielsweise ist 'a' nicht mit 'ấ' identisch. Wenn diese Option nicht aktiviert wird, werden bei der Sortierung Akzente nicht beachtet. D. h. SQL Server betrachtet die Versionen von Buchstaben mit und ohne Akzent für Sortierzwecke als identisch. Sie können die Nichtunterscheidung nach Akzent durch Angeben von "_AI" explizit auswählen.

Unterscheidung nach Kana (_KS)

Unterscheidet zwischen den beiden Arten von japanischen Kana-Zeichen: Hiragana und Katakana. Wenn diese Option nicht aktiviert wird, werden bei der Sortierung die Kana-Unterschiede nicht beachtet. D. h. SQL Server unterscheidet bei der Sortierung nicht zwischen Hiragana- und Katakana-Zeichen. Das Weglassen dieser Option ist die einzige Möglichkeit, die Nichtbeachtung von Kana anzugeben.

Unterscheidung nach Breite (_WS)

Unterscheidet zwischen Zeichen normaler Breite und Zeichen halber Breite. Wenn diese Option nicht ausgewählt ist, betrachtet SQL Server die normale Breite und die halbe Breite desselben Zeichens für Sortierzwecke als identisch. Das Weglassen dieser Option ist die einzige Möglichkeit, die Nichtbeachtung der Breite anzugeben.

SQL Server unterstützt die folgenden Sortierungssätze:

  • Windows-Sortierungen
    Windows-Sortierungen definieren Regeln zum Speichern von Zeichendaten, die auf dem zugehörigen Windows-Systemgebietsschema basieren. Bei einer Windows-Sortierung wird der Vergleich der Nicht-Unicode-Daten implementiert, indem derselbe Algorithmus wie bei Unicode-Daten verwendet wird. Die grundlegenden Regeln für Windows-Sortierreihenfolgen geben an, welches Alphabet oder welche Sprache verwendet wird, wenn Wörterbuchsortierung angewendet wird. Zudem geben die Regeln die Codepage an, die zum Speichern von Nicht-Unicode-Zeichendaten verwendet wird. Sowohl die Unicode- als auch die Nicht-Unicode-Sortierung sind kompatibel mit Zeichenfolgenvergleichen in einer bestimmten Version von Windows. Dadurch wird die Konsistenz der Datentypen in SQL Server ermöglicht. Außerdem erhalten Entwickler so die Möglichkeit, Zeichenfolgen in ihren Anwendungen mithilfe der gleichen Regeln zu sortieren, die auch in SQL Server verwendet werden. Weitere Informationen finden Sie unter Name der Windows-Sortierreihenfolge (Transact-SQL).

  • Binäre Sortierungen
    Binäre Sortierungen sortieren Daten basierend auf der Reihenfolge codierter Werte, die vom Gebietsschema und Datentyp definiert werden. Dabei wird die Groß- und Kleinschreibung beachtet. Eine binäre Sortierung in SQL Server definiert das zu verwendende Gebietsschema sowie die zu verwendende ANSI-Codepage. Dies erzwingt eine binäre Sortierreihenfolge. Da binäre Sortierungen relativ einfach sind, tragen sie dazu bei, die Anwendungsleistung zu verbessern. Bei Nicht-Unicode-Datentypen basieren Datenvergleiche auf den in der ANSI-Codepage definierten Codepunkten. Bei Unicode-Dateitypen basieren Datenvergleiche auf den Unicode-Codepunkten. Für binäre Sortierungen in Unicode-Datentypen wird das Gebietsschema nicht in Datensortierungen berücksichtigt. Beispielsweise führen Latin_1_General_BIN und Japanese_BIN bei Unicode-Daten zu den gleichen Sortierergebnissen.

    In SQL Server existieren zwei Arten von binären Sortierungen: die älteren BIN und die neueren BIN2 Sortierungen. In einer BIN2-Sortierung werden alle Zeichen entsprechend ihren Codepunkten sortiert. In einer BIN-Sortierung wird nur das erste Zeichen entsprechend seinem Codepunkt sortiert, die anderen Zeichen jedoch nach Ihren Bytewerten. (Da die Intel-Plattform eine kleine Endian-Architektur ist. werden Unicode-Zeichen immer mit vertauschter Byte-Reihenfolge gespeichert.)

  • SQL Server-Sortierungen
    SQL Server-Sortierungen (SQL_*) sind hinsichtlich der Sortierreihenfolge mit älteren Versionen von SQL Server kompatibel. Die Wörterbuch-Sortierungsregeln für Nicht-Unicode-Daten sind nicht kompatibel mit den vom Betriebssystem Windows bereitgestellten Sortierroutinen. Das Sortieren von Unicode-Daten ist jedoch kompatibel mit einer bestimmten Version der Windows-Sortierregeln. Da SQL Server-Sortierungen unterschiedliche Vergleichsregeln für Nicht-Unicode- und Unicode-Daten verwenden, werden bei Vergleichen derselben Daten, je nach dem zugrunde liegenden Datentyp, unterschiedliche Ergebnisse angezeigt. Weitere Informationen finden Sie unter SQL Server-Sortierungsname (Transact-SQL).

    HinweisHinweis

    Wenn Sie eine englischsprachige Instanz von SQL Server aktualisieren, können Sie SQL Server-Sortierungen (SQL_*) angeben, die mit vorhandenen Instanzen von SQL Server kompatibel sein sollen. Da die Standardsortierung einer Instanz von SQL Server während des Setups festgelegt wird, geben Sie unbedingt die Sortierungseinstellungen in den folgenden Fällen sorgfältig an:

    • Der Anwendungscode ist abhängig vom Verhalten der vorherigen SQL Server-Sortierungen.

    • Sie müssen Zeichendaten speichern, die mehrere Sprachen wiedergeben.

Das Festlegen von Sortierungen wird bei einer Instanz von SQL Server für die folgenden Ebenen unterstützt:

  • Sortierungen auf Serverebene
    Die Standardserversortierung wird während des SQL Server-Setups festgelegt und außerdem als Standardsortierung der Systemdatenbanken und aller Benutzerdatenbanken vorgegeben. Beachten Sie, dass Nur-Unicode-Sortierungen während des SQL Server-Setups nicht ausgewählt werden können, da sie nicht als Sortierungen auf Serverebene unterstützt werden.

    Nach dem Zuordnen einer Sortierung zum Server können Sie die Sortierung nur ändern, indem Sie alle Datenbankobjekte und -daten exportieren, die master-Datenbank erneut erstellen und alle Datenbankobjekte und -daten importieren. Statt die Standardsortierung einer Instanz von SQL Server zu ändern, können Sie die gewünschte Sortierung auch beim Erstellen einer neuen Datenbank oder Datenbankspalte angeben.

  • Sortierungen auf Datenbankebene
    Beim Anlegen oder Ändern einer Datenbank können Sie die Standardsortierung der Datenbank mithilfe der COLLATE-Klausel der CREATE DATABASE- oder ALTER DATABASE-Anweisung angeben. Wenn keine Sortierung angegeben wird, wird die Datenbank der Serversortierung zugeordnet.

    Sie können die Sortierung von Systemdatenbanken nur ändern, indem Sie die Sortierung für den Server ändern.

    Die Datenbanksortierung wird für alle Metadaten in der Datenbank verwendet und ist der Standard für alle Zeichenfolgenspalten, temporären Objekte, Variablennamen und anderen in der Datenbank verwendeten Zeichenfolgen. Wenn Sie die Sortierung einer Benutzerdatenbank ändern, treten möglicherweise Sortierungskonflikte auf, wenn Abfragen in der Datenbank auf temporäre Tabellen zugreifen. Temporäre Tabellen werden immer in der Systemdatenbank tempdb gespeichert, die die Sortierung für die Instanz verwendet. Abfragen, die Zeichendaten aus der Benutzerdatenbank und tempdb vergleichen, schlagen möglicherweise fehl, wenn die Sortierungen einen Konflikt beim Auswerten der Zeichendaten verursachen. Sie können dieses Problem umgehen, wenn Sie die COLLATE-Klausel in der Abfrage angeben. Weitere Informationen finden Sie unter COLLATE (Transact-SQL).

  • Sortierungen auf Spaltenebene
    Beim Erstellen oder Ändern einer Tabelle können Sie mithilfe der COLLATE-Klausel Sortierungen für alle Zeichenfolgenspalten angeben. Wenn keine Sortierung angegeben ist, wird der Spalte die Standardsortierung der Datenbank zugewiesen.

  • Sortierungen auf Ausdrucksebene
    Sortierungen auf Ausdrucksebene werden zum Zeitpunkt der Ausführung einer Anweisung festgelegt. Sie haben Auswirkungen auf die Art und Weise, wie ein Resultset zurückgegeben wird. Somit können die ORDER BY-Sortierergebnisse gebietsschemaspezifisch sein. Implementieren Sie mithilfe einer COLLATE-Klausel, die folgendermaßen aussehen kann, Sortierungen auf Ausdrucksebene:

    SELECT name FROM customer ORDER BY name COLLATE Latin1_General_CS_AI;
    

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Gebietsschema

Ein Gebietsschema ist ein Satz von Informationen, die einem Ort oder einer Kultur zugeordnet sind. Es kann Name und Bezeichner der gesprochenen Sprache, die Schrift, die zum Schreiben dieser Sprache verwendet wird, sowie kulturelle Konventionen enthalten. Sortierungen können einem oder mehreren Gebietsschemas zugeordnet sein. Weitere Informationen finden Sie unter Von Microsoft zugewiesene Gebietsschemabezeichner (LCIDs).

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Codepage

Eine Codepage ist ein geordneter Satz von Zeichen in einem vorgegebenen Skript, in dem ein numerischer Index, oder Codepunktwert, mit jedem Zeichen verbunden ist. Eine Codepage in Windows wird in der Regal als Zeichensatz oder charset bezeichnet. Codepages werden zur Unterstützung der Zeichensätze und Tastaturlayouts verschiedener Windows-Systemgebietsschemas verwendet.

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Sortierreihenfolge

Die Sortierreihenfolge gibt an, wie Datenwerte sortiert werden. Dies wirkt sich auf die Ergebnisse des Datenvergleichs aus. Daten werden mithilfe von Sortierungen sortiert, die mit Indizes optimiert werden können.

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Unicode-Unterstützung

Unicode ist ein Standard zum Zuordnen von Codepunkten zu Zeichen. Da dieser Standard entwickelt wurde, um alle Zeichen aus allen Sprachen der Welt zu unterstützen, besteht keine Notwendigkeit für unterschiedliche Codepages zur Handhabung der verschiedenen Zeichensätze. Wenn Sie Zeichendaten speichern, die mehrere Sprachen darstellen, müssen Sie statt der Nicht-Unicode-Datentypen (char, varchar und text) die Unicode-Datentypen (nchar, nvarchar und ntext) verwenden.

Nicht-Unicode-Datentypen verfügen über umfassende Einschränkungen. Das liegt daran, dass ein Nicht-Unicode-Computer auf die Verwendung einer einzelnen Codepage beschränkt ist. Es kann sein, dass Sie mit Unicode eine bessere Systemleistung erzielen, da weniger Codepagekonvertierungen erforderlich sind. Unicode-Sortierungen müssen auf der Datenbank-, Spalten- oder Ausdrucksebene einzeln ausgewählt werden, weil sie auf Serverebene nicht unterstützt werden.

Die Codepages, die ein Client verwendet, werden durch die Einstellungen des Betriebssystems bestimmt. Verwenden Sie zum Festlegen von Clientcodepages unter Windows die Option Ländereinstellungen in der Systemsteuerung.

Wenn Sie Daten von einem Server auf einen Client verschieben, wird die Serversortierung von älteren Clienttreibern möglicherweise nicht erkannt. Dies kann passieren, wenn Sie Daten von einem Unicode-Server auf einen Nicht-Unicode-Client verschieben. Die beste Möglichkeit, dieses Problem zu beheben, besteht in einem Upgrade des Clientbetriebssystems, wobei die zugrunde liegenden Systemsortierungen aktualisiert werden. Wenn auf dem Client Datenbankclient-Software installiert ist, sollten Sie ein Serviceupdate der Datenbankclient-Software in Erwägung ziehen.

Sie können auch versuchen, eine andere Sortierung für die Daten auf dem Server zu verwenden. Wählen Sie eine Sortierung aus, die einer Codepage auf dem Client zugeordnet werden kann.

Um die verfügbaren UTF-16-Sortierungen in SQL Server 2012 zu verwenden und das Suchen und Sortieren einiger Unicode-Zeichen zu verbessern, können Sie eine der _SC-Sortierungen mit ergänzenden Zeichen (nur Windows-Sortierungen) auswählen.

Zum Abwägen der Vor- und Nachteile von Unicode- und Nicht-Unicode-Datentypen müssen Sie das Szenario testen und die Leistungsunterschiede in Ihrer Umgebung messen. Es ist ratsam, die Sortierung zu standardisieren, die für die Systeme in Ihrem Unternehmen verwendet wird, und so weit wie möglich Unicode-Server und -Clients bereitzustellen.

In vielen Fällen interagiert SQL Server mit anderen Servern oder Clients, und Ihr Unternehmen verwendet möglicherweise mehrere Standards für den Datenzugriff zwischen Anwendungen und Serverinstanzen. SQL Server-Clients stellen einen der beiden Haupttypen dar:

  • Unicode-Clients, die OLE DB und Open Database Connectivity (ODBC), Version 3.7 oder höher, verwenden.

  • Nicht-Unicode-Clients, die DB Library und ODBC, Version 3.6 oder älter, verwenden.

Die folgende Tabelle enthält Informationen zur Verwendung mehrsprachiger Daten mit verschiedenen Kombinationen von Unicode- und Nicht-Unicode-Servern.

Server

Client

Vorteile oder Beschränkungen

Unicode

Unicode

Da Unicode-Daten im gesamten System verwendet werden, verfügt dieses Szenario über die beste Systemleistung und den besten Schutz vor Beschädigung der abgerufenen Daten. Dies ist der Fall bei ActiveX Data Objects (ADO), OLE DB und ODBC, Version 3.7 oder höher.

Unicode

Nicht-Unicode

In diesem Szenario sind Einschränkungen oder Fehler beim Verschieben von Daten auf einen Clientcomputer möglich. Dies gilt besonders für Verbindungen zwischen einem Server, auf dem ein neueres Betriebssystem ausgeführt wird, und einem Client, auf dem eine ältere Version von SQL Server oder ein älteres Betriebssystem installiert ist. Die Unicode-Daten auf dem Server versuchen, eine Zuordnung zu einer entsprechenden Codeseite auf dem Nicht-Unicode-Client zu erstellen, um die Daten zu konvertieren.

Nicht-Unicode

Unicode

Dies ist keine günstige Konfiguration bei der Verwendung mehrsprachiger Daten Sie sind nicht in der Lage, Unicode-Daten auf den Nicht-Unicode-Server zu schreiben. Es ist wahrscheinlich, dass Probleme auftreten, wenn Daten an Server gesendet werden, die von der Codepage des Servers nicht erfasst werden.

Nicht-Unicode

Nicht-Unicode

Dieses Szenario ist bei mehrsprachigen Daten mit zahlreichen Beschränkungen verbunden. Sie können nur eine Codepage verwenden.

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Ergänzende Zeichen

SQL Server stellt Datentypen wie nchar und nvarchar zum Speichern von Unicode-Daten bereit. Bei diesen Datentypen wird Text im Format UTF-16 codiert. Das Unicode Consortium hat jedem Zeichen einen eindeutigen Codepunkt zugeordnet, der einem Wert im Bereich 0x0000 bis 0x10FFFF entspricht. Die am häufigsten verwendeten Zeichen weisen Codepunktwerte auf, die im Arbeitsspeicher und auf dem Datenträger in ein 16-Bit-Wort passen. Zeichen mit Codepunktwerten, die größer als 0xFFFF sind, erfordern jedoch zwei aufeinanderfolgende 16-Bit-Wörter. Diese Zeichen werden als ergänzende Zeichen bezeichnet, und die zwei aufeinanderfolgenden 16-Bit-Wörter werden als Ersatzpaare bezeichnet.

Bei Verwendung ergänzender Zeichen:

  • Ergänzende Zeichen können bei Sortier- und Vergleichsvorgängen für Sortierungsversionen ab 90 verwendet werden.

  • Alle _100-Ebenen-Sortierungen unterstützen die linguistische Sortierung mit ergänzenden Zeichen.

  • Ergänzende Zeichen werden für die Verwendung in Metadaten, beispielsweise in Namen von Datenbankobjekten, nicht unterstützt.

  • Für die Datentypen nchar, nvarchar und sql_variant kann jetzt eine neue Familie von SC (Supplementary Characters)-Sortierungen verwendet werden, die in SQL Server 2012 eingeführt wurde. Beispiel: Latin1_General_100_CI_AS_SC oder bei japanischer Sortierung Japanese_Bushu_Kakusu_100_CI_AS_SC.

    Das SC-Flag kann in folgenden Versionen angewendet werden:

    • Windows-Sortierungen der Version 90

    • Windows-Sortierungen der Version 100

    Das SC-Flag kann nicht auf folgende Versionen angewendet werden:

    • Nicht versionierte Windows-Sortierungen der Version 80

    • Die Binärsortierungen BIN und BIN2

    • Die SQL*-Sortierungen

In der folgenden Tabelle wird das Verhalten einiger Zeichenfolgenfunktionen und Zeichenfolgenoperatoren vergleiche, wenn diese ergänzende Zeichen mit und ohne SC-Sortierung verwenden.

Zeichenfolgenfunktion oder Operator

Mit SC-Sortierung

Ohne SC-Sortierung

CHARINDEX

LEN

PATINDEX

Das UTF-16-Ersatzzeichenpaar wird als einzelner Codepunkt betrachtet.

Das UTF-16-Ersatzzeichenpaar wird als zwei Codepunkte betrachtet.

LEFT

REPLACE

REVERSE

RIGHT

SUBSTRING

STUFF

Diese Funktionen behandeln jedes Ersatzzeichenpaar als einzelnen Codepunkt und funktionieren wie erwartet.

Diese Funktionen können Ersatzzeichenpaare möglicherweise aufteilen und zu unerwarteten Ergebnissen führen.

NCHAR

Gibt das Zeichen zurück, das dem angegebenen Unicode-Codepunktwert im Bereich 0 zu 0x10FFFF entspricht. Wenn der angegebene Wert im Bereich 0 bis 0xFFFF liegt, wird nur ein Zeichen zurückgegeben. Bei höheren Werten wird das entsprechende Ersatzzeichenpaar zurückgegeben.

Ein Wert größer als 0xFFFF gibt anstelle des entsprechenden Ersatzzeichens NULL zurück.

UNICODE

Gibt einen UTF-16-Codepunkt im Bereich 0 bis 0x10FFFF zurück.

Gibt einen UCS-2-Codepunkt im Bereich 0 bis 0xFFFF zurück.

Einzelnes zu suchendes Zeichen

Platzhalterzeichen - nicht zu suchende(s) Zeichen

Ergänzende Zeichen werden für alle Platzhaltervorgänge unterstützt.

Ergänzende Zeichen werden für diese Platzhaltervorgänge nicht unterstützt. Andere Platzhalteroperatoren werden unterstützt.

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GB18030-Unterstützung

GB18030 ist ein separater Standard, der in der Volksrepublik China zur Codierung von chinesischen Schriftzeichen verwendet wird. In GB18030 können Zeichen 1, 2 oder 4 Bytes lang sein. SQL Server bietet Unterstützung für GB18030-codierte Zeichen, indem diese erkannt werden, wenn Sie den Server von einer clientseitigen Anwendung erreichen, und in systemeigene Unicode-Zeichen konvertiert und als solche gespeichert werden. Nach ihrer Speicherung im Server werden diese Zeichen in allen nachfolgenden Operationen als Unicode-Zeichen behandelt. Sie können eine beliebige chinesische Sortierung verwenden. Empfohlen wird die aktuelle Version 100. Alle _100-Ebenen-Sortierungen unterstützen die linguistische Sortierung mit GB18030-Zeichen. Wenn die Daten ergänzende Zeichen (Ersatzpaare) enthalten, können Sie Such- und Sortiervorgänge mithilfe der in SQL Server 2012 verfügbaren SC-Sortierungen optimieren.

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Unterstützung komplexer Skripts

SQL Server kann das Eingeben, Speichern, Ändern und Anzeigen komplexer Skripts unterstützen. Zu komplexen Skripts gehören Folgende:

  • Skripts, die sowohl die Kombination von Text von rechts nach links und Text von links nach rechts enthalten, als auch die Kombination von arabischem und englischem Text.

  • Skripts, deren Zeichen die Form abhängig von ihrer Position ändern, oder abhängig davon, ob sie mit anderen Zeichen kombiniert werden, wie beispielsweise arabische, indische und thailändische Zeichen.

  • Sprachen, wie beispielsweise Thailändisch, die ein internes Wörterbuch zum Erkennen von Wörtern erfordern, da keine Abstände zwischen den Wörtern vorhanden sind.

Datenbankanwendungen, die mit SQL Server interagieren, müssen über Steuerelemente verfügen, die komplexe Skripts unterstützen. Standardmäßige Windows-Formularsteuerelemente, die in verwaltetem Code erstellt werden, sind für komplexe Skripts aktiviert.

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Verwandte Aufgaben

Aufgabe

Thema

Beschreibt, wie die Sortierung der Instanz von SQL Server festgelegt oder geändert wird.

Festlegen oder Ändern der Serversortierung

Beschreibt, wie die Sortierung einer Benutzerdatenbank festgelegt oder geändert wird.

Festlegen oder Ändern der Datenbanksortierung

Beschreibt, wie die Sortierung einer Spalte in der Datenbank festgelegt oder geändert wird.

Festlegen oder Ändern der Spaltensortierung

Beschreibt, wie Sortierungsinformationen auf Server-, Datenbank- oder Spaltenebene zurückgegeben werden.

Anzeigen von Sortierungsinformationen

Beschreibt, wie Transact-SQL-Anweisungen, die die Übertragung von einer Sprache in die andere verbessern, oder mehrere Sprachen leichter unterstützt werden.

Schreiben internationaler Transact-SQL-Anweisungen

Beschreibt, wie die Sprache von Fehlermeldungen und die bevorzugte Verwendungs- und Anzeigeweise von Datums-, Zeit-, und Währungsdaten geändert werden.

Festlegen einer Sitzungssprache

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Verwandte Inhalte

Bewährte Vorgehensweisen zur Sortierungsänderung bei SQL Server

"Bewährte Vorgehensweise zur Unicode-Migration bei SQL Server"

Website des Unicode Consortium

Siehe auch

Verweis

sys.fn_helpcollations (Transact-SQL)

Konzepte

Enthaltene Datenbanksortierungen

Auswählen einer Sprache beim Erstellen eines Volltextindex