Sicherheitsüberlegungen für eine SQL Server-Installation

Sicherheit ist für jedes Produkt und jedes Geschäft wichtig. Indem Sie einige einfache bewährte Methoden verwenden, können Sie viele Sicherheitsrisiken vermeiden. In diesem Thema werden einige bewährte Sicherheitsmethoden behandelt, die Sie vor dem Installieren von SQL Server und nach dem Installieren von SQL Server berücksichtigen sollten. Sicherheitshinweise für bestimmte Funktionen sind in den Referenzthemen für diese Funktionen enthalten.

Vor dem Installieren von SQL Server

Beachten Sie beim Einrichten der Serverumgebung diese bewährten Methoden:

Erhöhen der physischen Sicherheit

Physische und logische Isolation bilden die Basis der Sicherheit von SQL Server. Führen Sie die folgenden Aufgaben aus, um die physische Sicherheit der SQL Server-Installation zu erhöhen:

  • Platzieren Sie den Server in einem Raum, den nur autorisierte Benutzer betreten dürfen.

  • Stellen Sie Computer, die Datenbanken hosten, an physisch geschützten Orten auf. Im Idealfall sollte dies ein verschlossener Computerraum mit Systemen für Überschwemmungsschutz und Feuererkennung bzw. Brandbekämpfung sein.

  • Installieren Sie Datenbanken in der sicheren Zone des Intranets im Unternehmen, und verbinden Sie Ihre SQL Server nicht direkt mit dem Internet.

  • Führen Sie regelmäßig Datensicherungen durch, und bewahren Sie die Sicherungskopien an einem Ort außerhalb des Unternehmensgebäudes auf.

Verwenden von Firewalls

Firewalls sind eine wichtige Komponente zur Sicherung der SQL Server-Installation. Sie bieten den wirksamsten Schutz, wenn Sie die folgenden Richtlinien beachten:

  • Richten Sie zwischen Server und Internet eine Firewall ein. Aktivieren Sie die Firewall. Schalten Sie die Firewall ein, wenn sie ausgeschaltet ist. Schalten Sie die Firewall nicht aus, wenn sie eingeschaltet ist.

  • Unterteilen Sie das Netzwerk in Sicherheitszonen, die durch Firewalls voneinander getrennt sind. Blockieren Sie zunächst sämtlichen Datenverkehr, und lassen Sie anschließend nur ausgewählte Verbindungen zu.

  • Verwenden Sie in einer mehrstufigen Umgebung mehrere Firewalls, um Umkreisnetzwerke zu erstellen.

  • Wenn Sie den Server in einer Windows-Domäne installieren, konfigurieren Sie innere Firewalls so, dass die Windows-Authentifizierung zulässig ist.

  • Wenn Ihre Anwendung verteilte Transaktionen verwendet, müssen Sie die Firewall möglicherweise so konfigurieren, dass Microsoft Distributed Transaction Coordinator (MS DTC)-Datenverkehr zwischen separaten MS DTC-Instanzen übermittelt werden kann. Außerdem müssen Sie die Firewall für Datenverkehr zwischen MS DTC und Ressourcen-Managern wie SQL Server konfigurieren.

Weitere Informationen zu den Standardeinstellungen der Windows-Firewall und eine Beschreibung der TCP-Ports, die sich auf Database Engine (Datenbankmodul), Analysis Services, Reporting Services und Integration Services auswirken, finden Sie unter Konfigurieren der Windows-Firewall für den SQL Server-Zugriff.

Isolieren von Diensten

Durch das Isolieren von Diensten reduzieren Sie das Risiko, dass durch einen gefährdeten Dienst andere Dienste ebenfalls gefährdet werden. Beachten Sie beim Isolieren von Diensten die folgenden Richtlinien:

  • Führen Sie separate SQL Server-Dienste unter separaten Windows-Konten aus. Verwenden Sie für die einzelnen SQL Server-Dienste (sofern möglich) separate Windows-Benutzerkonten oder separate lokale Benutzerkonten mit geringen Berechtigungen. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren von Windows-Dienstkonten und -Berechtigungen.

Konfigurieren eines sicheren Dateisystems

Die Verwendung des richtigen Dateisystems erhöht die Sicherheit. Folgende Aufgaben sollten für SQL Server-Installationen ausgeführt werden:

  • Verwenden Sie das Dateisystem NTFS. NTFS ist das bevorzugte Dateisystem für SQL Server-Installationen, da im Gegensatz zum Dateisystem FAT eine höhere Stabilität und eine bessere Wiederherstellbarkeit gegeben ist. NTFS bietet darüber hinaus Sicherheitsfeatures wie Zugriffssteuerungslisten (ACL) für Dateien und Verzeichnisse und die Encrypting File System (EFS)-Dateiverschlüsselung. Nachdem NTFS erkannt wurde, werden während der Installation von SQL Server entsprechende ACLs für Registrierungsschlüssel und Dateien festgelegt. Diese Berechtigungen sollten nicht geändert werden. In zukünftigen Versionen von SQL Server wird die Installation auf Computern mit FAT-Dateisystemen möglicherweise nicht mehr unterstützt.

    HinweisHinweis

    Wenn Sie EFS verwenden, werden Datenbankdateien unter der Identität des Kontos verschlüsselt, mit dem SQL Server ausgeführt wird. Die Dateien können nur mit diesem Konto entschlüsselt werden. Falls eine Änderung des Kontos erforderlich wird, unter dem SQL Server ausgeführt wird, sollten Sie die Dateien zunächst unter dem alten Konto entschlüsseln und anschließend unter dem neuen Konto verschlüsseln.

  • Verwenden Sie für wichtige Datendateien ein redundantes Datenträgerarray (RAID).

Deaktivieren von NetBIOS und Server Message Block

Für Server im Umkreisnetzwerk sollten alle nicht erforderlichen Protokolle deaktiviert sein, einschließlich NetBIOS und Server Message Block (SMB).

NetBIOS verwendet die folgenden Ports:

  • UDP/137 (NetBIOS-Namensdienst)

  • UDP/138 (NetBIOS-Datagrammdienst)

  • TCP/139 (NetBIOS-Sitzungsdienst)

SMB verwendet die folgenden Ports:

  • TCP/139

  • TCP/445

Für Webserver und DNS-Server (Domain Name System) ist die Verwendung von NetBIOS oder SMB nicht erforderlich. Deaktivieren Sie auf diesen Servern beide Protokolle, um das Risiko eines Angriffs durch Benutzerenumeration zu verringern.

Installieren von SQL Server auf einem Domänencontroller

Aus Sicherheitsgründen sollte SQL Server 2012 nicht auf einem Domänencontroller installiert werden. Das SQL Server-Setup wird die Installation auf einem Computer, der als Domänencontroller fungiert, nicht blockieren, es gelten jedoch die folgenden Einschränkungen:

  • Sie können keine SQL Server-Dienste auf einem Domänencontroller unter einem lokalen Dienstkonto ausführen.

  • Nachdem SQL Server auf einem Computer installiert wurde, können Sie den Computer nicht von einem Domänenmitglied zu einem Domänencontroller ändern. Sie müssen SQL Server deinstallieren, bevor Sie den Hostcomputer zu einem Domänencontroller ändern.

  • Nachdem SQL Server auf einem Computer installiert wurde, können Sie den Computer nicht von einem Domänencontroller zu einem Domänenmitglied ändern. Sie müssen SQL Server deinstallieren, bevor Sie den Hostcomputer zu einem Domänenmitglied ändern.

  • Die Failovercluster-Instanzen von SQL Server werden nicht unterstützt, wenn es sich bei den Clusterknoten um Domänencontroller handelt.

  • Beim Setup von SQL Server können keine Sicherheitsgruppen erstellt oder SQL Server-Dienstkonten für einen schreibgeschützten Domänencontroller bereitgestellt werden. In diesem Szenario tritt ein Setupfehler auf.

Während oder nach der Installation von SQL Server

Nach der Installation können Sie die Sicherheit der SQL Server-Installation mit diesen bewährten Methoden bezüglich Konten und Authentifizierungsmodi verbessern:

Dienstkonten

Authentifizierungsmodus

Sichere Kennwörter

  • Weisen Sie dem sa-Konto immer ein sicheres Kennwort zu.

  • Aktivieren Sie immer die Richtlinienüberprüfung für Kennwörter, um die Sicherheit und das Ablaufdatum der Kennwörter.

  • Verwenden Sie für alle SQL Server-Anmeldungen sichere Kennwörter.

SicherheitshinweisSicherheitshinweis

Während des Setups von SQL Server Express wird eine Anmeldung für die Gruppe BUILTIN\Users hinzugefügt. Dies ermöglicht allen authentifizierten Benutzern des Computers den Zugriff auf die Instanz von SQL Server Express als Element der öffentlichen Rolle. Die BUILTIN\Users-Anmeldung kann sicher entfernt werden, um den Database Engine (Datenbankmodul)-Zugriff auf Computerbenutzer zu beschränken, die eigene Logins besitzen oder Mitglieder anderer Windows-Gruppen mit Logins sind.

Siehe auch

Verweis

Hardware- und Softwareanforderungen für die Installation von SQL Server 2012

Netzwerkprotokolle und Netzwerkbibliotheken

Konzepte

Registrieren eines Dienstprinzipalnamens für Kerberos-Verbindungen