Unterstützte Access-Berichtsfunktionen (SSRS)

Wenn Sie einen Bericht in den Berichts-Designer importieren, wird der Microsoft Access-bericht während des Importvorgangs in eine Reporting Services Report Definition Language (RDL)-Datei konvertiert. Reporting Services unterstützt zahlreiche Funktionen von Access. Aufgrund der Unterschiede zwischen Access und Reporting Services werden einige Elemente jedoch leicht angewandelt oder nicht unterstützt. In diesem Thema wird beschrieben, auf welche Weise Access-Berichtsfunktionen in RDL konvertiert werden.

Importieren von Access-Berichten

Einige Abfragen enthalten für Access spezifischen Code. Access-Code wird nicht mit dem Bericht importiert. Auch wenn eine Abfrage eingebettete Zeichenfolgen enthält, wird der Bericht möglicherweise nicht ordnungsgemäß importiert. Um dies zu korrigieren, ersetzen Sie die Zeichenfolgen durch einen Zeichencode. Ersetzen Sie beispielsweise das Komma (,) durch CHAR(34).

Beim Importieren wird das Semikolon (;) oder XML-Markupzeichen (<, > usw.) nicht richtig in die Verbindungszeichenfolge übernommen. Enthält eine Verbindungszeichenfolge ein Semikolon oder XML-Markupzeichen, müssen Sie das Kennwort im neuen Bericht nach dem Import manuell festlegen.

Beim Importieren werden die Verbindungs- oder allgemeinen Timeouteinstellungen in der Verbindungszeichenfolge nicht importiert. Möglicherweise müssen Sie nach dem Importieren des Berichts diese Einstellungen anpassen.

Wenn die Abfrage des importierten Berichts Abfrageparameter enthält, wird die Abfrage beim Import nicht konvertiert. Um die Abfrage zusammen mit dem Bericht zu importieren, ersetzen Sie die Abfrageparameter im Access-Bericht vorübergehend durch hartcodierte Werte, und ersetzen Sie sie nach dem Import des Berichts durch Abfrageparameter.

Seitenlayout

Das Seitenlayout in Access unterscheidet sich von dem in Reporting Services. Access ordnet Elemente auf der Seite mithilfe von "Streifen" an, also in vertikal auf der Seite platzierten Abschnitten. Diese Abschnitte können Berichtskopfzeilen und -fußzeilen, Seitenkopfzeilen und -fußzeilen, Gruppen und Details enthalten. Reporting Services bietet ein flexibleres Layout. Datenbereiche bieten Gruppierung und Details, und Sie können mehrere Datenbereiche beliebig im Hauptteil des Berichts platzieren, sogar nebeneinander. Reporting Services enthält auch Abschnitte für Kopf- und Fußzeilen, ähnlich wie Access.

Beim Importieren eines Berichts aus Access in den Berichts-Designer werden die Seitenkopf- und -fußzeilen aus dem Access-Bericht in Seitenkopf- und -fußzeilen eines Reporting Services-Berichts konvertiert. Gruppen und Details werden in einen Listendatenbereich konvertiert. Die Berichtskopf- und -fußzeilen werden statt in einem separaten Streifen im Hauptteil des Berichts platziert. Dies kann zu einer leicht unterschiedlichen Platzierung der Elemente gegenüber dem Access-Bericht führen.

Hinweis
In einigen Access-Berichten werden Berichtselemente möglicherweise nebeneinander angezeigt, obwohl sie sich tatsächlich überlappen. Beim Importieren des Berichts mithilfe des Berichts-Designers wird diese Überlappung nicht korrigiert und kann beim Ausführen des Berichts zu unerwarteten Ergebnissen führen.

Datenquellen

Reporting Services unterstützt OLE DB-Datenquellen wie SQL Server. Wenn Sie Berichte aus einer Access-Projektdatei (ADP) importieren, wird als Verbindungszeichenfolge für die Datenquelle die Verbindungszeichenfolge in der ADP-Datei übernommen. Wenn Sie Berichte aus einer Access-Datenbankdatei (MDB oder ACCDB) importieren, verweist die Verbindungszeichenfolge möglicherweise auf die Access-Datenbank, und Sie müssen sie nach dem Import der Berichte korrigieren. Handelt es sich bei der Datenquelle für den Access-Bericht um eine Abfrage, werden die Abfrageinformationen ohne Änderung in der RDL-Datei gespeichert. Handelt es sich bei der Datenquelle für den Access-Bericht um eine Tabelle, wird durch den Konvertierungsprozess eine Abfrage erstellt, die auf dem Tabellennamen und den Feldern der Tabelle basiert.

Berichte mit benutzerdefinierten Modulen

Falls benutzerdefinierter Microsoft Visual Basic-Code in Modulen enthalten ist, wird dieser nicht konvertiert. Wird im Berichts-Designer beim Importprozess Code gefunden, wird eine Warnung generiert und im Fenster Aufgabenliste angezeigt.

Berichtssteuerelemente

Reporting Services unterstützt die folgenden Access-Steuerelemente und schließt sie in konvertierte Berichtsdefinitionen ein.

Reporting Services unterstützt die folgenden Steuerelemente nicht:

Wird im Berichts-Designer beim Importprozess eines dieses Steuerelemente gefunden, wird eine Warnung generiert und im Fenster Aufgabenliste angezeigt.

Andere Steuerelemente, wie ActiveX und Office Web Components, werden nicht importiert. Enthält ein Access-Bericht beispielsweise ein OWC-Diagramm-Steuerelement, wird dieses beim Import des Berichts nicht konvertiert.

Berichtseigenschaften

Reporting Services unterstützt die folgenden Eigenschaften, die über die Access-Benutzeroberfläche zur Verfügung stehen. Eigenschaften, die nur in Code verfügbar sind, werden nicht unterstützt und sind hier nicht aufgeführt.

Reporting Services unterstützt die folgenden Eigenschaften, die über die Access-Benutzeroberfläche zur Verfügung stehen, nicht:

Grouping

In Access wird eine Gruppenebene durch eine Kombination aus drei Eigenschaften definiert: Gruppenausdruck, GroupOn-Eigenschaft und GroupInterval-Eigenschaft. Eine Gruppe ohne Gruppenkopf oder -fuß wird mit der darin enthaltenen Gruppe zusammengeführt. Enthält die Gruppe keine andere Gruppe, wird der Detailabschnitt sortiert und die Gruppe gelöscht.

Ausdrücke

In Access werden Ausdrücke zur Angabe von Werten verwendet, die in Textfeldern angezeigt werden. Als Sprache für Ausdrücke wird in Access neben einigen Aggregatfunktionen Visual Basic verwendet. Der Berichts-Designer konvertiert diese Access-Ausdrücke in Berichtsausdrücke.

Funktionen

Für Reporting Services-Berichtsdefinitionen wird Visual Basic .NET als systemeigene Sprache für Ausdrücke verwendet, während in Access 2002 Visual Basic verwendet wird. In den folgenden Listen sind die von Reporting Services unterstützten Funktionen beschrieben.

Arrayfunktionen

Reporting Services unterstützt die folgenden Arrayfunktionen:

• LBound

• UBound

Konvertierungsfunktionen

Reporting Services unterstützt die folgenden Konvertierungsfunktionen:

Reporting Services unterstützt die folgenden Konvertierungsfunktionen nicht:

• GUIDFromString

• StringFromGUID

Datenbankfunktionen

Reporting Services unterstützt die folgenden Datenbankfunktionen:

Reporting Services unterstützt die folgenden Datenbankfunktionen nicht:

Datum/Uhrzeit-Funktionen

Reporting Services unterstützt die folgenden Datum/Uhrzeit-Funktionen:

DDE/OLE-Funktionen

Reporting Services unterstützt die folgenden DDE/OLE-Funktionen nicht:

Domänenaggregatfunktionen

Reporting Services unterstützt die folgenden Domänenaggregatfunktionen nicht:

Fehlerbehandlungsfunktionen

Reporting Services unterstützt die folgenden Fehlerbehandlungsfunktionen:

Reporting Services unterstützt die folgende Fehlerbehandlungsfunktion nicht:

• CVErr

Finanzmathematische Funktionen

Reporting Services unterstützt die folgenden finanzmathematischen Funktionen:

Interaktionsfunktionen

Reporting Services unterstützt die folgenden Interaktionsfunktionen:

Reporting Services unterstützt die folgenden Interaktionsfunktionen nicht:

Inspektionsfunktionen

Reporting Services unterstützt die folgenden Inspektionsfunktionen:

Reporting Services unterstützt die folgenden Inspektionsfunktionen nicht:

• IsMissing

Mathematische Funktionen

Reporting Services unterstützt die folgenden mathematischen Funktionen:

Nachrichtenfunktionen

Reporting Services unterstützt die folgenden Nachrichtenfunktionen nicht:

Programmflussfunktionen

Reporting Services unterstützt die folgenden Programmflussfunktionen:

SQL-Aggregatfunktionen

Reporting Services unterstützt die folgenden SQL-Aggregatfunktionen:

Textfunktionen

Reporting Services unterstützt die folgenden Textfunktionen:

Konstanten

Access unterstützt spezielle Visual Basic-Konstanten (z. B. vbTrue) in Ausdrücken nicht, daher ist keine Konvertierung erforderlich. Es gibt jedoch eine Ausnahme: das Schlüsselwort Null wird in System.DbNull.Value konvertiert.

Parameter

Beim Importprozess wird jeder Ausdruck in einem Bericht vom Berichts-Designer auf Variablen überprüft, die keinen Feldnamen oder Steuerelementen entsprechen. Diese Variablen werden zu Berichtsparametern hinzugefügt.

Der Datentyp für Parameter gespeicherter Prozeduren wird immer als Zeichenfolge importiert. Nach dem Import des Berichts müssen Sie den Parameter manuell ändern, sodass der richtige Datentyp verwendet wird.

Objektnamen

In Access können Felder denselben Namen wie Steuerelemente haben; in Reporting Services ist dies nicht zulässig. Visual Basic 6.0 lässt Leerzeichen in Variablennamen zu; Visual Basic .NET nicht. Beim Importprozess werden die Namen aller dieser Objekte durch gültige Namen ersetzt, und falls mehrere Objekte denselben Namen haben, werden diesen eindeutige Namen zugewiesen. Jeder Ausdruck wird überprüft, und die Namen von Variablen, die umbenannten Objekten entsprechen, werden durch die neuen Namen ersetzt.

Rechtecke und enthaltene Elemente

In einer Reporting Services-Berichtsdefinition können Rechtecke andere Berichtselemente enthalten. Jedes Rechteck, das größer ist als das Berichtselement und das mehr als 90 Prozent von dessen Fläche überdeckt, wird zu einem Container für das Berichtselement.

Bitmaps

Alle in einen Bericht eingebetteten Bitmaps werden beim Import des Berichts unabhängig von ihrem ursprünglichen Format in das BMP-Format konvertiert. Enthält ein Bericht z. B. JPG- und GIF-Dateien, handelt es sich bei den resultierenden Ressourcen, die mit dem Bericht importiert werden, um BMP-Dateien. Die Bitmaps werden als eingebettete Bilder im Bericht gespeichert. Informationen zu eingebetteten Bildern finden Sie unter Bilder (Berichts-Generator und SSRS).

Weitere Überlegungen

Neben den genannten Aspekten gilt für aus Access importierte Berichte Folgendes:

• Bedingte Formatierung wird nicht konvertiert.

• Das Beschreibungsfeld in den Berichtseigenschaften in Access wird nicht konvertiert.