Abrufen von Informationen zu einer Sicht

Sie erhalten Informationen zur Definition oder den Eigenschaften einer Sicht in SQL Server 2012 mithilfe von SQL Server Management Studio oder Transact-SQL. Manchmal ist es erforderlich, die Definition einer Sicht anzuzeigen, um zu verstehen, wie die Daten in der Sicht aus den Quelltabellen abgeleitet werden, oder um die durch die Sicht definierten Daten anzuzeigen.

Wichtig
Wenn Sie den Namen eines Objekts ändern, auf das eine Sicht verweist, müssen Sie die Sicht so ändern, dass ihr Text den neuen Namen wiedergibt. Bevor Sie ein Objekt umbenennen, sollten Sie somit erst die Abhängigkeiten des Objekts anzeigen, um feststellen zu können, ob Sichten von der beabsichtigten Änderung betroffen sind.

In diesem Thema

• Vorbereitungen:

  Sicherheit

• Informationen zu einer Sicht rufen Sie ab mit:

  SQL Server Management Studio

  Transact-SQL

Vorbereitungen

Sicherheit

Berechtigungen

Für die Verwendung von sp_helptext zum Zurückgeben der Definition einer Sicht ist die Mitgliedschaft in der Rolle Öffentlich erforderlich. Für die Verwendung von sys.sql_expression_dependencies zur Suche aller Abhängigkeiten von einer Sicht sind die Berechtigung VIEW DEFINITION für die Datenbank und die Berechtigung SELECT auf sys.sql_expression_dependencies für die Datenbank erforderlich. Systemobjektdefinitionen, wie die in SELECT OBJECT_DEFINITION zurückgegebenen Systemobjektdefinitionen, sind öffentlich sichtbar.

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Verwendung von SQL Server Management Studio

Abrufen von Sichteigenschaften mit Objekt-Explorer

1. Klicken Sie in Objekt-Explorer auf das Pluszeichen neben der Datenbank, die die Sicht enthält, deren Eigenschaften Sie anzeigen möchten, und klicken Sie dann auf das Pluszeichen, um den Ordner Sichten zu erweitern.

2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Sicht, deren Eigenschaften Sie anzeigen möchten, und wählen Sie Eigenschaften aus.

   Die folgenden Eigenschaften werden im Dialogfeld Sichteigenschaften angezeigt.

   • Datenbank
     Name der Datenbank, die diese Sicht enthält.

   • Server
     Name der aktuellen Serverinstanz.

   • Benutzer
     Name des Benutzers dieser Verbindung.

   • Erstellt am
     Zeigt das Datum an, an dem die Sicht erstellt wurde.

   • Name
     Name der aktuellen Sicht.

   • Schema
     Zeigt das Schema an, zu dem die Sicht gehört.

   • Systemobjekt
     Gibt an, ob es sich bei der Sicht um ein Systemobjekt handelt. Die Werte sind True und False.

   • ANSI NULLS
     Gibt an, ob das Objekt mit der Option ANSI NULLS erstellt wurde.

   • Verschlüsselt
     Gibt an, ob die Sicht verschlüsselt ist. Die Werte sind True und False.

   • Bezeichner in Anführungszeichen
     Gibt an, ob das Objekt mit der Option Bezeichner in Anführungszeichen erstellt wurde.

   • Schema-gebunden
     Gibt an, ob die Sicht Schema-gebunden ist. Die Werte sind True und False. Informationen zu Schema-gebundenen Sichten finden Sie im Abschnitt SCHEMABINDING von CREATE VIEW (Transact-SQL).

Abrufen von Sichteigenschaften mit dem Tool Sicht-Designer

1. Erweitern Sie in Objekt-Explorer die Datenbank, die die Sicht enthält, deren Eigenschaften Sie anzeigen möchten, und erweitern Sie dann den Ordner Sichten.

2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Sicht, deren Eigenschaften Sie anzeigen möchten, und wählen Sie Entwurf aus.

3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste in den Leerraum des Diagrammbereichs, und klicken Sie auf Eigenschaften.

   Die folgenden Eigenschaften werden im Bereich Eigenschaften angezeigt.

   • (Name)
     Name der aktuellen Sicht.

   • Datenbankname
     Name der Datenbank, die diese Sicht enthält.

   • Beschreibung
     Eine kurze Beschreibung der aktuellen Sicht.

   • Schema
     Zeigt das Schema an, zu dem die Sicht gehört.

   • Servername
     Name der aktuellen Serverinstanz.

   • An Schema binden
     Verhindert, dass Benutzer die zugrunde liegenden Objekte ändern, die auf beliebige Weise zu dieser Sicht beitragen, was die Sichtdefinition ungültig machen würde.

   • Deterministisch
     Zeigt, ob der Datentyp der ausgewählten Spalte mit Sicherheit bestimmt werden kann

   • Unterschiedliche Werte
     Gibt an, dass die Abfrage alle Duplikate in der Sicht herausfiltert. Diese Option ist hilfreich, wenn Sie nur einige Spalten aus einer Tabelle verwenden und diese möglicherweise doppelte Werte enthalten, oder wenn die Verknüpfung von mehreren Tabellen eine Verdopplung von Zeilen im Resultset zur Folge hat. Das Aktivieren dieser Option ist gleichbedeutend mit dem Einfügen des Schlüsselworts DISTINCT in die Anweisung im SQL-Bereich.

   • GROUP BY-Erweiterung
     Gibt an, dass zusätzliche Optionen für Sichten verfügbar sind, die auf Aggregatabfragen basieren.

   • Alle Spalten ausgeben
     Zeigt an, ob alle Spalten von der ausgewählten Sicht zurückgegeben werden. Dies wird beim Erstellen der Sicht festgelegt.

   • SQL-Kommentar
     Zeigt eine Beschreibung der SQL-Anweisungen an. Um die ganze Beschreibung anzuzeigen oder sie zu bearbeiten, klicken Sie auf die Beschreibung, und klicken Sie dann auf die Auslassungspunkte (...) rechts neben der Eigenschaft. Kommentare können Informationen darüber enthalten, wer die Sicht verwendet und wann sie verwendet wird.

   • Oberste Angabe
     Erweitert das Element, um die Eigenschaften für Oben, Ausdruck, Prozent und WITH TIES anzuzeigen.

   • (Nach oben)
     Gibt an, dass die Sicht eine TOP-Klausel enthält, die bewirkt, dass nur die ersten n Zeilen oder ersten n Prozent der Zeilen im Resultset zurückgegeben werden. In der Standardeinstellung gibt die Sicht die ersten 10 Zeilen im Resultset zurück. Verwenden Sie dies, um die Anzahl der zurückzugebenden Zeilen zu ändern oder einen anderen Prozentwert anzugeben.

   • Ausdruck
     Zeigt an, welchen Prozentsatz (wenn Prozent auf Ja festgelegt ist) oder welche Datensätze (wenn Prozent auf Nein festgelegt wird) die Sicht zurückgegeben wird.

   • Prozent
     Gibt an, dass die Abfrage eine TOP-Klausel enthält, von der nur die ersten n Prozent der Zeilen im Resultset zurückgegeben werden.

   • WITH TIES
     Gibt an, dass die Sicht eine WITH TIES-Klausel enthält. WITH TIES ist hilfreich, wenn eine Sicht sowohl eine ORDER BY-Klausel als auch eine TOP-Klausel mit Prozentangabe enthält. Wenn diese Option festgelegt ist und der Prozentbereich in der Mitte einer Zeilenfolge mit identischen Werten in der ORDER BY-Klausel endet, wird die Sicht bis ans Ende der betreffenden Zeilenfolge erweitert.

   • Spezifikation aktualisieren
     Erweitert, um Eigenschaften für die Eigenschaften Aktualisieren mit Sichtregeln und Überprüfungsoption anzuzeigen.

   • (Aktualisieren mit Sichtregeln)
     Gibt an, dass alle Updates und Einfügungen für die Sicht von Microsoft Data Access Components (MDAC) in SQL-Anweisungen übersetzt werden, die auf die Sicht verweisen, statt in SQL-Anweisungen, die direkt auf die Basistabellen der Sicht verweisen.

     In einigen Fällen gibt MDAC Sichtaktualisierungen und Sichteinfügevorgänge als Aktualisierungen und Einfügungen für die zugrunde liegenden Basistabellen der Sicht bekannt. Durch Auswahl von Aktualisieren mit Sichtregeln wird gewährleistet, dass MDAC Aktualisierungs- und Einfügevorgänge für die Sicht selbst generiert.

   • Überprüfungsoption
     Gibt an, dass beim Öffnen dieser Sicht und Ändern des Bereichs Ergebnisse die Datenquelle überprüft, ob die hinzugefügten oder geänderten Daten die WHERE-Klausel der Sichtdefinition erfüllen. Wenn die Änderung die WHERE-Klausel nicht erfüllt, erhalten Sie eine Fehlermeldung mit weiteren Informationen.

So rufen Sie Abhängigkeiten für die Sicht ab

1. Erweitern Sie in Objekt-Explorer die Datenbank, die die Sicht enthält, deren Eigenschaften Sie anzeigen möchten, und erweitern Sie dann den Ordner Sichten.

2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Sicht, deren Eigenschaften Sie anzeigen möchten, und wählen Sie Abhängigkeiten anzeigen aus.

3. Wählen Sie Objekte, die von [Sichtname] abhängig sind aus, um die Objekte anzuzeigen, die auf die Sicht verweisen.

4. Wählen Sie Objekte, von denen [Sichtname] abhängt aus, um die Objekte anzuzeigen, auf die von der Sicht verwiesen wird.

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Verwendung von Transact-SQL

So rufen Sie die Definition und die Eigenschaften einer Sicht ab

1. Stellen Sie im Objekt-Explorer eine Verbindung zu einer Instanz von Database Engine (Datenbankmodul) her.

2. Klicken Sie in der Standardleiste auf Neue Abfrage.

3. Kopieren Sie eines der folgenden Beispiele, fügen Sie es in das Abfragefenster ein, und klicken Sie auf Ausführen.

   USE AdventureWorks2012;
   GO
   SELECT definition, uses_ansi_nulls, uses_quoted_identifier, is_schema_bound
   FROM sys.sql_modules
   WHERE object_id = OBJECT_ID('HumanResources.vEmployee'); 
   GO
   
   USE AdventureWorks2012; 
   GO
   SELECT OBJECT_DEFINITION (OBJECT_ID('HumanResources.vEmployee')) AS ObjectDefinition; 
   GO
   
   EXEC sp_helptext 'HumanResources.vEmployee';
   

Weitere Informationen finden Sie unter sys.sql_modules (Transact-SQL), OBJECT_DEFINITION (Transact-SQL) und sp_helptext (Transact-SQL).

So rufen Sie die Abhängigkeiten einer Sicht ab

1. Stellen Sie im Objekt-Explorer eine Verbindung zu einer Instanz von Database Engine (Datenbankmodul) her.

2. Klicken Sie in der Standardleiste auf Neue Abfrage.

3. Kopieren Sie das folgende Beispiel, fügen Sie es in das Abfragefenster ein, und klicken Sie auf Ausführen.

   USE AdventureWorks2012;
   GO
   SELECT OBJECT_NAME(referencing_id) AS referencing_entity_name, 
       o.type_desc AS referencing_desciption, 
       COALESCE(COL_NAME(referencing_id, referencing_minor_id), '(n/a)') AS referencing_minor_id, 
       referencing_class_desc, referenced_class_desc,
       referenced_server_name, referenced_database_name, referenced_schema_name,
       referenced_entity_name, 
       COALESCE(COL_NAME(referenced_id, referenced_minor_id), '(n/a)') AS referenced_column_name,
       is_caller_dependent, is_ambiguous
   FROM sys.sql_expression_dependencies AS sed
   INNER JOIN sys.objects AS o ON sed.referencing_id = o.object_id
   WHERE referencing_id = OBJECT_ID(N'Production.vProductAndDescription');
   GO
   

Weitere Informationen finden Sie unter sys.sql_expression_dependencies (Transact-SQL) und sys.objects (Transact-SQL).

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