Definieren einer Datenquelle mithilfe des Datenquellen-Assistenten (Analysis Services)

Mithilfe des Datenquellen-Assistenten in Business Intelligence Development Studio können Sie eine oder mehrere Datenquellen für ein Microsoft SQL Server Analysis Services-Projekt definieren.

Auswählen des Verfahrens zum Definieren der Verbindung

Unabhängig davon, ob Sie ein Analysis Services-Projekt verwenden oder direkt mit einer Analysis Services-Datenbank verbunden sind, können Sie eine Datenquelle basierend auf einer neuen oder einer vorhandenen Verbindung definieren. Wenn Sie ein Analysis Services-Projekt verwenden, können Sie eine Datenquelle auch basierend auf einem anderen Objekt im Projekt oder in der Projektmappe definieren.

Erstellen einer Datenquelle basierend auf einer neuen Verbindung

Der Standardanbieter für eine neue Verbindung ist der Native OLE DB\SQL Server-Native Client-Anbieter.Dieser Anbieter wird dazu verwendet, mit OLE DB eine Verbindung mit einer SQL Server-Datenbankmodul-Instanz herzustellen. Der Native OLE DB\SQL Server Native Client-Anbieter ist so konzipiert, dass er eine außerordentlich hohe Leistung bietet, wenn mittels OLE DB eine Verbindung mit einer Instanz des SQL Server-Datenbankmoduls hergestellt wird. Weitere Informationen finden Sie unter Programmierung für SQL Server 2008 R2 Native Client.

SQL Server Analysis Services unterstützt viele unterschiedliche Anbietertypen. Die Liste der von SQL Server Analysis Services unterstützten Anbieter und relationalen Datenbanken finden Sie unter Definieren von Datenquellen (Analysis Services).

Nachdem Sie einen Anbieter ausgewählt haben, stellen Sie bestimmte Verbindungsinformationen bereit, die dieser Anbieter benötigt, um eine Verbindung mit den zugrunde liegenden Daten herzustellen. Welche Informationen hier genau erforderlich sind, hängt vom ausgewählten Anbieter ab. Im Allgemeinen gehören hierzu ein Server oder eine Dienstinstanz, Angaben zur Anmeldung am Server oder an der Dienstinstanz, ein Datenbank- oder Dateiname sowie andere anbieterspezifische Einstellungen.

  • Wenn der Anbieter einen Authentifizierungsdienst unterstützt, können Sie die Windows-Authentifizierung für den Zugriff auf die Datenquelle verwenden. Diese Option verwendet in der Regel die Anmeldeinformationen des Prozesses, der auf die Datenquelle zuzugreifen versucht, um den Zugriff auf die Daten herzustellen. Analysis Services ist mit der Funktionalität für Identitätswechsel ausgestattet, um für größere Flexibilität beim Aushandeln der Sicherheitsarchitektur Ihres Unternehmens zu sorgen.

  • Gelegentlich kann es vorkommen, dass Sie für eine Datenquelle einen bestimmten Zugriffsumfang festlegen möchten, und zwar unabhängig von den für die einzelnen Benutzer geltenden Berechtigungen. In solchen Fällen können Sie Benutzernamen- und Kennwortinformationen bereitstellen, die anstelle der Windows-Authentifizierung für die Authentifizierung bei dieser Datenquelle verwendet werden sollen. Um diese Option zu verwenden, geben Sie einen Benutzernamen und ein Kennwort ein. Standardmäßig werden in Business Intelligence Development Studio Kennwörter nicht mit der Verbindungszeichenfolge gespeichert. Wenn das Kennwort nicht gespeichert wird, werden Sie von Analysis Services zur Eingabe des Kennworts aufgefordert, sobald es benötigt wird. Wenn Sie sich für die Speicherung des Kennworts entscheiden, wird es in verschlüsselter Form in der Verbindungszeichenfolge gespeichert. Analysis Services verschlüsselt Kennwortinformationen für Datenquellen mithilfe des Datenbankverschlüsselungsschlüssels der Datenbank, die die Datenquelle enthält. Werden verschlüsselte Verbindungsinformationen verwendet, müssen Sie den SQL Server-Konfigurations-Manager verwenden, um das Analysis Services-Dienstkonto oder das zugehörige Kennwort zu ändern; andernfalls können die verschlüsselten Informationen nicht wiederhergestellt werden. Weitere Informationen finden Sie unter SQL Server-Konfigurations-Manager.

Erstellen einer Datenquelle basierend auf einer vorhandenen Verbindung

Wenn in einer Analysis Services-Datenbank oder in einem Projekt bereits eine Datenquelle definiert ist und Sie nun ein neues Datenquellenobjekt erstellen möchten, das eine Verbindung mit derselben zugrunde liegenden Datenquelle herstellt, können Sie die Eigenschaften des ersten Datenquellenobjekts einfach in ein neues Datenquellenobjekt kopieren. Anschließend können Sie spezifische Identitätswechseleinstellungen angeben und die Datenquelle, sobald sie erstellt wurde, bearbeiten, um eine oder mehrere ihrer Eigenschaften zu ändern.

Erstellen einer Datenquelle basierend auf einem anderen Objekt

Wenn Sie ein Analysis Services-Projekt verwenden, kann die Datenquelle basierend auf einer vorhandene Datenquelle in der Projektmappe oder basierend auf einem Analysis Services-Projekt erstellt werden.

  • Das Erstellen einer Datenquelle basierend auf einer vorhandenen Datenquelle in der Projektmappe ermöglicht es Ihnen, eine Datenquelle zu erstellen, die mit der bestehenden Datenquelle synchronisiert ist. Wenn ein Build des Projekts, das diese neue Datenquelle enthält, erstellt wird, werden die Datenquelleneinstellungen der zugrunde liegenden Datenquelle verwendet.

  • Das Erstellen einer Datenquelle basierend auf einem Analysis Services-Projekt ermöglicht es Ihnen, im aktuellen Projekt auf ein anderes Analysis Services-Projekt der Projektmappe zu verweisen. Die neue Datenquelle verwendet den MSOLAP.3-Anbieter, wobei die Eigenschaften Data Source und die Initial Catalog aus den Eigenschaften TargetServer und TargetDatabase des ausgewählten Projekts abgerufen werden. Dieses Feature ist bei Projektmappen hilfreich, bei denen mehrere Analysis Services-Projekte zur Verwaltung von Remotepartitionen verwendet werden, da für die Analysis Services-Quell- und Zieldatenbanken wechselseitig abgeglichene Datenquellen zur Unterstützung von Speicher- und Verarbeitungsvorgängen auf der Remotepartition erforderlich sind.

Wenn Sie auf ein Datenquellenobjekt verweisen, können Sie dieses Objekt nur in dem Objekt oder Projekt bearbeiten, auf das verwiesen wurde. Es ist nicht möglich, die Verbindungsinformationen in dem Datenquellenobjekt zu bearbeiten, das den Verweis enthält. Änderungen an den Verbindungsinformationen in dem Objekt oder Projekt, auf das verwiesen wird, werden in der neuen Datenquelle angezeigt, wenn sie erstellt wird. Die Informationen zur Verbindungszeichenfolge, die in der Datenquellendatei (.ds) des Projekts vorkommen, werden synchronisiert, sobald Sie das Projekt erstellen oder den Verweis im Datenquellen-Designer entfernen. Nach dem Entfernen eines Verweises aus der Datenquelle findet keine weitere Synchronisierung mehr statt.

Definieren von Identitätswechselinformationen

Nach dem Definieren der Verbindungsinformationen definieren Sie die Anmeldeinformationen, die vom Analysis Services-Dienst für die Verbindung mit der Datenquelle verwendet werden. Diese Einstellungen bestimmen das Benutzerkonto, das der Analysis Services-Dienst verwendet, wenn er mittels Windows-Authentifizierung eine Verbindung mit der zugrunde liegenden Datenquelle herstellt. Welche Einstellung geeignet ist, hängt davon ab, wie diese Datenquelle verwendet wird. Weitere Informationen zu standardmäßigen Identitätswechseleinstellungen finden Sie unter Neue Datenbank (Dialogfeld) (Analysis Services) und Dialogfeld 'Identitätswechselinformationen' (Analysis Services - Mehrdimensionale Daten).

OLAP-Objekte

Sie können den Analysis Services-Dienst so konfigurieren, dass er die Anmeldeinformationen seines Dienstkontos verwendet, wenn für die OLAP-Verarbeitung die Verbindung mit der zugrunde liegenden Datenquelle hergestellt wird. Er kann jedoch auch so konfiguriert werden, dass er ein angegebenes Benutzerkonto verwendet, das über geeignete Berechtigungen verfügt. Die Verwendung des Dienstkontos ist das gängigere Verfahren; die Angabe eines Benutzerkontos als Identitätswechselkonto für die Datenquelle ermöglicht es Ihnen jedoch, das Analysis Services-Konto unter einem Konto mit minimalen Berechtigungen auszuführen und dann ein Identitätswechselkonto für jede Datenquelle anzugeben, das über die geeigneten Berechtigungen in der jeweiligen Quelldatenbank verfügt. Dieses Identitätswechselkonto kann über weiter gehende Berechtigungen verfügen als das Dienstkonto selbst, sodass bei der Nutzung des Analysis Services-Diensts keine großen Schäden angerichtet werden können.

Analysis Services bietet bei der Objektverarbeitung jedoch keine Unterstützung für einen Identitätswechsel hin zum aktuellen Benutzer. Wenn Sie für das Datenquellenobjekt die Einstellung Anmeldeinformationen des aktuellen Benutzers auswählen, wird daher während der Verarbeitung ein Identitätswechselmodus-Fehler ausgegeben.

Data Mining-Objekte

Data Mining-Abfragen können im Kontext des Analysis Services-Dienstkontos ausgeführt werden. Es ist jedoch auch möglich, sie im Kontext des Benutzers, der die Abfrage gesendet hat, oder im Kontext eines angegebenen Benutzers auszuführen. Der Kontext, in dem eine Abfrage ausgeführt wird, kann sich auf das Ergebnis der Abfrage auswirken. Bei Data Mining-Vorgängen des Typs OPENQUERY kann es sich anbieten, die Data Mining-Abfrage nicht im Kontext des Dienstkontos, sondern im Kontext des aktuellen Benutzers oder im Kontext eines angegebenen Benutzers (unabhängig vom Benutzer, der die Abfrage ausführt) auszuführen. Hierdurch ist es möglich, die Abfrage mit eingeschränkten Sicherheitsanmeldeinformationen auszuführen.. Wenn Analysis Services die Identität des aktuellen Benutzers oder eines angegebenen Benutzers annehmen soll, müssen Sie entweder die Option Bestimmten Benutzernamen und bestimmtes Kennwort oder Anmeldeinformationen des aktuellen Benutzers auswählen.