Verwenden von betriebsbereiten Standbyservern

Wenn der primäre Server einer Protokollversandkonfiguration anfänglich ausfällt, ist es unwahrscheinlich, dass alle sekundären Datenbanken auf den sekundären Servern vollständig synchronisiert sind. Es kann sein, dass einige für den primären Server erstellte Transaktionsprotokollsicherungen noch nicht auf den sekundären Server angewendet wurden. Außerdem wurden seit der letzten Transaktionsprotokollsicherung möglicherweise Änderungen an den Datenbanken auf dem primären Server vorgenommen. Vor der Verwendung der Standbykopien sollten Sie folgende Schritte ausführen, um die primären Datenbanken mit den Standbykopien zu synchronisieren und den Standbyserver online zu schalten:

  1. Wenden Sie nacheinander alle noch nicht angewendeten Transaktionsprotokollsicherungen, die auf dem Primärserver erstellt wurden, auf den Standbyserver an.

  2. Erstellen Sie auf dem primären Server eine Sicherung des aktiven Transaktionsprotokolls, und wenden Sie die Sicherung auf die Datenbank des Standbyservers an. Wenn die Sicherung des aktiven Transaktionsprotokolls auf den Standbyserver angewendet wird, können Benutzer mit einer genauen Kopie der primären Datenbank arbeiten, so wie sie vor dem Ausfall vorlag (obwohl alle Transaktionen, für die kein Commit ausgeführt wurde, dauerhaft verloren sind). Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden von Transaktionsprotokollsicherungen.

  3. Wiederherstellen der Datenbanken auf dem Standbyserver. Dadurch werden die Datenbanken wiederhergestellt, ohne dass eine Standbydatei erstellt wird. Auf diese Weise wird die Datenbank wieder für Benutzer bereitgestellt, sodass Änderungen vorgenommen werden können.

  4. Wenn der primäre Server unbeschädigt ist, z. B. bei geplanten Wartungen oder Aktualisierungen, können Sie mit NORECOVERY eine Sicherungskopie des aktiven Transaktionsprotokolls erstellen. Dies belässt die Datenbank im Wiederherstellungsstatus. Weitere Informationen finden Sie unter Sicherungen des Protokollfragments.

  5. Wahlweise können Sie den primären Server auch mit Transaktionsprotokollsicherungen vom sekundären Server aktualisieren. Anschließend können Sie zum primären Server wechseln, ohne die sekundäre Datenbank sichern und wiederherstellen zu müssen. Weitere Informationen finden Sie unter Anwenden von Transaktionsprotokollsicherungen.

Um Ihre Ressourcenanforderung zu reduzieren, können Sie Sicherungen von Datenbanken von mehreren primären Servern auf einem einzelnen Standbyserver speichern. Angenommen, eine Abteilung verfügt über primäre Server, die alle ein unternehmenswichtiges Datenbanksystem ausführen. Die Computerumgebung dieser Abteilung ist so konfiguriert, dass die Möglichkeit eines gleichzeitigen Ausfalls von mehreren primären Servern minimiert ist. Die neuesten Datenbanksicherungen von allen fünf primären Servern werden auf einen einzelnen, gemeinsamen Standbyserver kopiert. Um den Auswirkungen gleichzeitiger Ausfälle auf den primären Servern vorzubeugen, unterliegt der Standbyserver höheren Spezifikationen als die primären Server. Kommt es auf einem der primären Server zu einem Notfall, können Sicherungen der betroffenen Datenbanken auf dem Standbyserver wiederhergestellt werden.