Installieren eines SQL Server 2008-Failoverclusters

Zum Installieren eines SQL Server-Failoverclusters müssen Sie eine Failoverclusterinstanz erstellen und konfigurieren, indem Sie das SQL Server-Setup ausführen. In diesem Thema werden die Elemente eines Failoverclusters und wichtige Informationen zum Benennen einer Failoverclusterinstanz erläutert. Darüber hinaus werden die grundlegenden Schritte zum Installieren eines Failoverclusters aufgeführt.

Elemente einer Failoverclusterinstanz

Eine Failoverclusterinstanz kann auf einem oder mehreren Computern ausgeführt werden, die teilnehmende Knoten eines Failoverclusters sind. Eine Failoverclusterinstanz enthält Folgendes:

  • Eine Kombination aus einem oder mehreren Datenträgern in einer Clustergruppe der Microsoft Clusterdienste (MSCS, Microsoft Cluster Services) Jede Ressourcengruppe darf maximal eine Instanz von SQL Server enthalten.

  • Ein Netzwerkname für die Failoverclusterinstanz.

  • Mindestens eine der Failoverclusterinstanz zugewiesene IP-Adresse.

  • Eine Instanz von SQL Server, die SQL Server, SQL Server-Agent sowie den Dienst für die Volltextsuche (Full-Text Search bzw. FTS) und Replikation umfasst Sie können einen Failovercluster nur mit SQL Server, nur mit Analysis Services oder mit SQL Server und Analysis Services installieren.

Benennen einer Failoverclusterinstanz

Eine SQL Server-Failoverclusterinstanz wird im Netzwerk stets wie ein einzelner Computer angezeigt. Zum Herstellen der Verbindung mit dem SQL Server-Failovercluster müssen Sie den Namen der SQL Server-Failoverclusterinstanz verwenden, nicht den Computernamen des Knotens, auf dem er ausgeführt wird. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass Sie die Verbindung mit der Failoverclusterinstanz stets unter Verwendung desselben Namens herstellen können, unabhängig davon, auf welchem Knoten SQL Server ausgeführt wird.

Der Name der Failoverclusterinstanz muss in der Domäne eindeutig sein. SQL Server überwacht die IP-Adresse lokaler Server nicht. Stattdessen überwacht SQL Server nur die virtuelle IP-Adresse, die während der Installation der SQL Server-Failoverclusterinstanz erstellt wurde.

SQL Server benötigt eindeutige Registrierungsschlüssel und Dienstnamen im Failovercluster, um die Funktionalität von SQL Server nach einem Failover sicherzustellen. Daher muss der von Ihnen für die Instanz von SQL Server bereitgestellte Name, einschließlich der Standardinstanz, auf allen Knoten im Failovercluster eindeutig sein. Durch eindeutige Instanznamen wird sichergestellt, dass Instanzen von SQL Server, die für das Failover auf einen einzelnen Server konfiguriert wurden, über eindeutige Registrierungsschlüssel und Dienstnamen verfügen.

Überlegungen hinsichtlich der SQL Server-Konsolidierung mit einem Failovercluster

  • Wenn mehrere eigenständige Server mit SQL Server-Failoverclusterinstanzen konsolidiert werden sollen, empfiehlt es sich, in der Planungsphase sicherzustellen, dass die Hardwarekonfiguration des Clusterknotens ausreichende Kapazitäten für das Hosting der gewünschten Anzahl von SQL Server-Instanzen aufweist.

    Nachfolgend sind zwei gängige Szenarien sowie die Grundlage für die empfohlenen Lösungen dargestellt, die auf Ihre Sitekonfiguration angewendet werden können.

    Szenario 1

    Sie agieren als Hostingsite und möchten bis zu 23 Instanzen von SQL Server mit folgenden Ressourcenanforderungen bereitstellen:

    • Für 2 Prozessoren für 23 Instanzen von SQL Server als einzelner Clusterknoten sind 46 CPUs erforderlich.

    • Für 2 GB Speicher für 23 Instanzen von SQL Server als einzelner Clusterknoten sind 48 GB RAM (2 GB zusätzlicher Arbeitsspeicher für das Betriebssystem) erforderlich.

    • Für 4 Datenträger für 23 Instanzen von SQL Server als Clusterdatenträgerarray sind 92 Datenträger erforderlich.

    Wenn Sie die Failoverelemente auf die Hälfte der verfügbaren Knoten beschränken, ergeben sich folgende reduzierten Hardwareanforderungen:

    • 23 Prozessoren, 24 GB Speicher pro Knoten und 46 verfügbare Datenträger

    Wenn die Unterstützung von Bereitstellungspunkten gegeben ist, kann die Gesamtanzahl der Datenträger weiter verringert werden. Um mehr Speicherplatz zur Verfügung zu stellen, sind für SQL Server 23 Datenträger erforderlich, von denen jeder das Hosting für mindestens 3 Bereitstellungspunkte übernimmt.

    Eine mögliche Einschränkung ergibt sich, wenn die Prozessor- und Arbeitsspeicheranforderungen steigen und die vorhandene Hardware diese Anforderungen nicht erfüllen kann, ohne dass es für vorhandene Instanzen von SQL Server zu Leistungseinbußen kommt.

    Szenario 2

    Migration vorhandener Instanzen von SQL Server zu einem Failovercluster

    Zunächst müssen Sie die aktuellen Basislinien für vorhandene Server zusammentragen; achten Sie hierbei auf bestehende Engpässe. Angenommen, aus den Statistiken zur Basislinienleistung gehen die nachfolgenden Anforderungen hervor und ein einzelnes Laufwerk mit Bereitstellungspunkten deckt die laufwerksbezogenen Anforderungen ab, dann ergibt sich folgende Konfiguration:

    • SQL Server 1 - 8 Prozessoren, 16 GB RAM

    • SQL Server 2 - 4 Prozessoren, 8 GB RAM (RAM erforderlich, 12 GB einplanen)

    • SQL Server 3 – 2 Prozessoren, 16 GB RAM (aus der Basislinie geht hervor, dass weitere Prozessoren erforderlich sind)

    • SQL Server – 4 Prozessoren, 8 GB RAM (zusätzliche Netzwerkbandbreite erforderlich, Netzwerkkarten für 4 Standleitungen hinzufügen)

    Für den Austausch dieser 4 Server ist für den Clusterknoten folgende Mindestkonfiguration erforderlich:

    • 18 Prozessoren, 54 GB RAM und 6 Netzwerkkarten

Bei der Ermittlung der Mindestkonfiguration für einen Einzelknoten in einem Failovercluster werden folgende Aspekte berücksichtigt:

  • CPU-Gesamtanforderungen

  • Gesamtspeicheranforderungen sowie

  • Erforderliche Datenträger

  • 2 GB RAM für das Betriebssystem hinzufügen

Beachten Sie, dass die in vorherigen Versionen von SQL Server geltende Datenträgereinschränkung keine Auswirkungen auf SQL Server 2008 hat. Für jede Instanz von SQL Server ist nur ein Clusterdatenträger für Datendateien erforderlich.

Installieren eines Failoverclusters

Zum Installieren eines Failoverclusters müssen Sie lokaler Administrator sein und über Berechtigungen verfügen, sich als Dienst anzumelden und auf allen Knoten des Failoverclusters als Teil des Betriebssystems zu agieren.

Führen Sie zum Installieren eines Failoverclusters mithilfe des SQL Server-Setupprogramms folgende Schritte aus:

  1. Identifizieren Sie die erforderlichen Informationen zum Erstellen der Failoverclusterinstanz (z. B. Cluster-Datenträgerressource, IP-Adressen und Netzwerkname) und der Knoten, die für ein Failover verfügbar sind. Weitere Informationen finden Sie hier:

    Diese Konfigurationsschritte müssen vor der Ausführung des SQL Server-Setupprogramms ausgeführt werden. Verwenden Sie hierzu Windows Cluster Administrator. Für jede zu konfigurierende Failoverclusterinstanz ist eine MSCS-Gruppe erforderlich.

  2. Starten Sie das SQL Server-Setupprogramm, um mit der Installation des Failoverclusters zu beginnen. Das Failoverclustering verfügt über eine neue Architektur und neue Workflows für alle Setupszenarien in SQL Server 2008. Für die Installation sind die beiden Optionen für die integrierte Installation und die erweiterte bzw. Enterprise-Installation verfügbar. Bei der integrierten Installation wird eine SQL Server-Failoverclusterinstanz mit einem einzelnen Knoten erstellt und konfiguriert. Zusätzliche Knoten werden mit der Setup-Funktion Knoten hinzufügen hinzugefügt. Beispielsweise führen Sie für eine integrierte Installation Setup aus, um einen Failovercluster mit einem einzelnen Knoten zu erstellen. Dann führen Sie Setup erneut für jeden Knoten aus, den Sie dem Cluster hinzufügen möchten. Die erweiterte bzw. Enterprise-Installation umfasst zwei Schritte. Im Vorbereitungsschritt werden alle Knoten des Failoverclusters auf den Betrieb vorbereitet. Während dieses ersten Schritts werden Knoten definiert und vorbereitet. Nachdem alle Knoten vorbereitet wurden, wird der abschließende Schritt auf dem aktiven Knoten ausgeführt (d. h. dem Knoten, der Besitzer des freigegebenen Datenträgers ist), um die Failoverclusterinstanz fertig zu stellen und sie als funktionstüchtig zu kennzeichnen.