Neuerungen in SQL Server 2019 (15.x)

Gilt für:SQL Server

SQL Server 2019 (15.x) ist eine Weiterentwicklung der SQL Server-Plattform, die auf früheren Releases aufbaut. Sie stellt eine große Auswahl an Entwicklungssprachen, Datentypen und Betriebssystemen zur Verfügung und ermöglicht die Arbeit in lokalen und Cloudumgebungen.

In diesem Artikel werden die neuen Features und Verbesserungen in SQL Server 2019 (15.x) beschrieben.

Weitere Informationen und bekannte Probleme finden Sie in den Versionshinweisen zu SQL Server 2019 (15.x).

Nutzen Sie die neuesten Tools, um die Möglichkeiten von SQL Server 2019 (15.x) voll auszuschöpfen.

In SQL Server 2019 (15.x) werden Big Data-Cluster für SQL Server eingeführt. Außerdem werden zusätzliche Funktionen und Verbesserungen für die SQL Server-Datenbank-Engine, SQL Server Analysis Services, SQL Server Machine Learning Services, SQL Server für Linux und SQL Server Master Data Services bereitgestellt.

Im folgenden Video erhalten Sie eine 13-minütige Einführung in SQL Server 2019:

Die folgenden Abschnitte bieten eine Übersicht über diese Features.

Datenvirtualisierung und Big Data-Cluster für SQL Server 2019

Unternehmen verfügen heutzutage oft über umfangreiche Datensammlungen bestehend aus Datasets, deren Umfang stetig wächst und die in Datenquellensilos über das gesamte Unternehmen hinweg gehostet werden. Mit Big Data-Clustern für SQL Server 2019 erhalten Sie nahezu in Echtzeit Einblicke in all Ihre Daten. Big Data-Cluster bieten eine umfassende Umgebung für die Arbeit mit umfangreichen Datasets, unter anderem mit ML- und KI-Funktionen.

Neue Funktion oder Update Details
Skalierbare Big Data-Lösung Bereitstellen skalierbarer Cluster aus SQL Server-, Spark- und HDFS-Containern, die auf Kubernetes ausgeführt werden

Lesen, Schreiben und Verarbeiten von Big Data von Transact-SQL oder Spark

Einfaches Kombinieren und Analysieren hochwertiger relationaler Daten mit hohen Volumen von Big Data

Abfragen externer Datenquellen

Speichern von Big Data in von SQL Server verwaltetem HDFS

Abfragen von Daten aus mehreren externen Datenquellen über den Cluster

Verwenden der Daten für künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und andere Analyseaufgaben

Bereitstellen und Ausführen von Anwendungen in Big Data-Clustern

Die SQL Server-Masterinstanz stellt Hochverfügbarkeit und Notfallwiederherstellung für alle Datenbanken mithilfe von Always On-Verfügbarkeitsgruppen bereit.
Datenvirtualisierung mit PolyBase Abfragen von Daten aus externen Datenquellen in SQL Server, Oracle, Teradata, MongoDB und ODBC mit externen Tabellen, jetzt mit Unterstützung für UTF-8-Codierung. Weitere Informationen finden Sie unter Erläuterungen zu PolyBase.

Das kumulative Update 19 für SQL Server 2019 (15.x) bietet jetzt Unterstützung für Oracle TNS-Dateien. Weitere Informationen und Beispiele finden Sie unter CREATE EXTERNAL DATA SOURCE (Transact-SQL) CONNECTION_OPTIONS.

Weitere Informationen finden Sie unter Was sind Big Data-Cluster für SQL Server?

Intelligente Datenbank

SQL Server 2019 (15.x) baut auf Innovationen aus Vorgängerversionen auf und bietet sofort einsetzbare, marktführende Funktionen. Von der intelligenten Abfrageverarbeitung bis hin zur Unterstützung beständiger Speichergeräte – die Features der intelligenten Datenbank von SQL Server verbessern die Leistung und Skalierbarkeit aller Datenbankworkloads, ohne Änderungen an Ihrer Anwendung oder Ihrem Datenbankentwurf vornehmen zu müssen.

Intelligente Abfrageverarbeitung

Dank der intelligenten Abfrageverarbeitung wissen Sie, dass kritische parallele Workloads bei der Skalierung verbessert werden. Gleichzeitig bleiben sie anpassungsfähig an die sich ständig verändernde Welt der Daten. Die intelligente Abfrageverarbeitung ist standardmäßig für die neueste Datenbank-Kompatibilitätsgrad-Einstellung verfügbar und bietet eine Breitenwirkung, die die Leistung bestehender Workloads mit minimalem Implementierungsaufwand verbessert.

Neue Funktion oder Update Details
Feedback zur Speicherzuweisung im Zeilenmodus Erweitert die Feedbackfunktion zur Speicherzuweisung im Batchmodus, indem die Größe der Speicherzuweisung sowohl für Batch- als auch für Zeilenmodusoperatoren angepasst wird. Durch diese Anpassung können übermäßige Zuweisungen, die zu Verschwendung von Speicherplatz und geringerer Parallelität führen, automatisch korrigiert werden. Außerdem können damit nicht ausreichende Speicherzuweisungen korrigiert werden, die zu teuren Überläufen auf den Datenträger führen. Siehe Feedback zur Speicherzuweisung im Zeilenmodus.
Batchmodus bei Rowstore Ermöglicht die Ausführung im Batchmodus, ohne dass Columnstore-Indizes erforderlich sind. Die Ausführung im Batchmodus führt zu einer effizienteren CPU-Nutzung für Analyse-Workloads. Bis SQL Server 2019 (15.x) wurde er jedoch nur verwendet, wenn eine Abfrage Vorgänge mit Columnstore-Indizes enthielt. Einige Anwendungen verwenden jedoch möglicherweise Features, die keine Columnstore-Indizes unterstützen und den Batchmodus deshalb nicht nutzen können. Ab SQL Server 2019 (15.x) wird der Batchmodus für berechtigte Analyseworkloads aktiviert, deren Abfragen Vorgänge mit beliebigen Indextypen (Rowstore oder Columnstore) umfassen. Siehe Batchmodus bei Rowstore.
Inlining benutzerdefinierter Skalarfunktionen Wandelt benutzerdefinierte Skalarfunktionen (UDF) automatisch in relationale Ausdrücke um und bettet sie in die aufrufende SQL-Abfrage ein. Diese Transformation verbessert die Leistung von Workloads, die skalare UDFs nutzen. Siehe Inlining benutzerdefinierter Skalarfunktionen.
Verzögerte Kompilierung von Tabellenvariablen Verbessert die Qualität des Abfrageplans und die Gesamtleistung für Abfragen mit Verweisen auf Tabellenvariablen. Während der Optimierung und der ersten Kompilierung propagiert diese Funktion Kardinalitätsschätzungen, die auf tatsächlichen Tabellenvariablen-Zeilenzahlen basieren. Diese genauen Zeilenzahlinformationen werden für die Optimierung der nachgelagerten Planvorgänge verwendet. Siehe Verzögerte Kompilierung von Tabellenvariablen.
Geschätzte Abfrageverarbeitung mit APPROX_COUNT_DISTINCT Für Szenarios, in denen keine absolute Genauigkeit notwendig, die Reaktionsfähigkeit aber entscheidend ist, führt APPROX_COUNT_DISTINCT Aggregationen über große Datasets hinweg mit weniger Ressourcen durch als COUNT(DISTINCT()), um die Parallelität zu verbessern. Siehe Geschätzte Abfrageverarbeitung.

In-Memory Database

In-Memory Database-Technologien von SQL Server nutzen Hardwareinnovationen, um beispiellose Leistung und Skalierbarkeit zu erzielen. SQL Server 2019 (15.x) baut auf früheren Innovationen in diesem Bereich auf, wie z. B. dem In-Memory-OLTP (Onlinetransaktionsverarbeitung), um ein neues Maß an Skalierbarkeit für alle Ihre Datenbankworkloads zu ermöglichen.

Neue Funktion oder Update Details
Hybrider Pufferpool Hierbei handelt es sich um ein neues Feature der SQL Server-Datenbank-Engine, mit dem Sie bei Bedarf direkt auf Datenbankseiten in Datenbankdateien zugreifen können, die sich auf einem Gerät mit beständigem Arbeitsspeicher (PMEM) befinden. Siehe Hybrider Pufferpool.
Speicheroptimierte TempDB-Metadaten Mit SQL Server 2019 (15.x) wird eine neue Funktion eingeführt, die zu den In-Memory Database-Features gehört. Hierbei handelt es sich um speicheroptimierte TempDB-Metadaten, durch die dieser Engpass effektiv behoben und eine neue Ebene der Skalierbarkeit für tempdb-intensive Workloads erreicht wird. In SQL Server 2019 (15.x) können die an der Verwaltung von Metadaten temporärer Tabellen beteiligten Systemtabellen in nicht dauerhafte speicheroptimierte Tabellen ohne Latches verschoben werden. Informationen finden Sie unter Speicheroptimierte TempDB-Metadaten.
Unterstützung von In-Memory-OLTP für Datenbank-Momentaufnahmen Ab SQL Server 2019 (15.x) wird das Erstellen von Datenbankmomentaufnahmen von Datenbanken mit speicheroptimierten Dateigruppen unterstützt.

Intelligente Leistung

SQL Server 2019 (15.x) baut auf Innovationen der intelligenten Datenbank in früheren Versionen auf, um eine noch schnellere Ausführung zu gewährleisten. Diese Verbesserungen helfen, bekannte Ressourcenengpässe zu überwinden, und bieten Optionen für das Konfigurieren Ihres Datenbankservers, um eine vorhersehbare Leistung für alle Ihre Workloads zu gewährleisten.

Neue Funktion oder Update Details
OPTIMIZE_FOR_SEQUENTIAL_KEY Diese Option aktiviert eine Optimierung in der SQL Server-Datenbank-Engine, die den Durchsatz für Einfügevorgänge mit hoher Nebebläufigkeit in den Index verbessert. Diese Option ist für Indizes vorgesehen, die anfällig für Konflikte durch Einfügevorgänge auf der letzten Seite sind. Dieser Fall tritt häufig bei Indizes mit fortlaufendem Schlüssel auf. Dazu zählen beispielsweise Identitätsspalten, Sequenzspalten oder Spalten für Datum und Uhrzeit. Siehe CREATE INDEX.
Erzwingen von schnellen Vorwärts- und statischen Cursorn Stellt durch den Abfragespeicherplan erzwungene Unterstützung für schnelle Vorwärtscursor und statische Cursor bereit. Siehe Erzwingen eines Plans für schnelle Vorwärts- und statische Cursor.
Ressourcengovernance Der Datentyp des konfigurierbaren Werts für die Option REQUEST_MAX_MEMORY_GRANT_PERCENT von CREATE WORKLOAD GROUP und ALTER WORKLOAD GROUP wurde geändert und entspricht nun nicht mehr einem Integer, sondern einer Gleitkommazahl. Dadurch können Speichergrößen präziser festgelegt werden. Weitere Informationen finden Sie unter ALTER WORKLOAD GROUP und CREATE WORKLOAD GROUP.
Weniger Neukompilierungen für Workloads Verbessert die Leistung bei der Verwendung temporärer Tabellen über mehrere Bereiche hinweg, indem unnötige Neukompilierungen reduziert werden. Siehe Weniger Neukompilierungen für Workloads.
Skalierbarkeit indirekter Prüfpunkte Siehe Verbesserte Skalierbarkeit indirekter Prüfpunkte.
Parallele PFS-Aktualisierungen PFS-Seiten (Page Free Space-Seiten) sind spezielle Seiten innerhalb einer Datenbankdatei, die SQL Server verwendet, um beim Zuweisen von Speicherplatz für ein Objekt freien Speicherplatz zu ermitteln. Latchkonflikte für PFS-Seiten stehen häufig in Zusammenhang mit TempDB, können aber auch für Benutzerdatenbanken auftreten, wenn viele parallele Threads zur Objektzuweisung vorliegen. Diese Verbesserung ändert die Verwaltung paralleler Vorgänge bei PFS-Aktualisierungen, sodass die Aktualisierung nicht mit einem exklusiven Latch, sondern über einen gemeinsamen Latch erfolgen kann. Dieses Verhalten ist ab SQL Server 2019 (15.x) in allen Datenbanken (tempdb eingeschlossen) standardmäßig aktiviert.
Workermigration von Schedulern Mithilfe der Workermigration kann ein Scheduler im Leerlauf einen Worker der ausführbaren Warteschlange eines anderen Schedulers auf demselben NUMA-Knoten migrieren und sofort die Aufgabe des migrierten Workers fortsetzen. Diese Erweiterung sorgt für eine ausgeglichenere CPU-Auslastung in Situationen, in denen Aufgaben mit langer Ausführungszeit demselben Scheduler zugewiesen sind. Weitere Informationen finden Sie unter Intelligente Leistung von SQL Server 2019 – Workermigration.

Monitor

Durch eine verbesserte Überwachung stehen Informationen zur Leistung einzelner Datenbankworkloads in dem Moment zur Verfügung, in dem diese benötigt werden.

Neue Funktion oder Update Details
WAIT_ON_SYNC_STATISTICS_REFRESH Ein neuer Wartetyp in der dynamischen sys.dm_os_wait_stats-Verwaltungssicht. Er zeigt die kumulierte Zeit auf Instanzebene für synchrone Statistikaktualisierungen an. Siehe sys.dm_os_wait_stats.
Angepasste Erfassungsrichtlinie für den Abfragespeicher Bei Aktivierung dieser Richtlinie stehen unter einer neuen Einstellung für die Erfassungsrichtlinie des Abfragespeichers zusätzliche Abfragespeicherkonfigurationen zur Verfügung, um die Datensammlung auf einem bestimmten Server zu optimieren. Siehe ALTER DATABASE SET-Optionen.
LIGHTWEIGHT_QUERY_PROFILING Eine neue datenbankweite Konfiguration. Siehe LIGHTWEIGHT_QUERY_PROFILING.
sys.dm_exec_requests-Spalten-command Zeigt SELECT (STATMAN) an, wenn ein SELECT-Objekt darauf wartet, dass ein synchroner Statistikupdatevorgang abgeschlossen wird, bevor die Abfrage weiter ausgeführt wird. Siehe sys.dm_exec_requests.
sys.dm_exec_query_plan_stats Eine neue dynamische Verwaltungsfunktion (DMF), die das Äquivalent des letzten bekannten tatsächlichen Ausführungsplans für alle Abfragen zurückgibt. Siehe sys.dm_exec_query_plan_stats.
LAST_QUERY_PLAN_STATS Eine neue datenbankweit gültige Konfiguration, die sys.dm_exec_query_plan_stats ermöglicht. Finden Sie unter ALTER ausgelegte DATENBANKKONFIGURATION.
query_post_execution_plan_profile Ein erweitertes Ereignis, das das Äquivalent eines tatsächlichen, auf einfacher Profilerstellung basierenden Ausführungsplans erfasst – im Gegensatz zu query_post_execution_showplan, das die Standardprofilerstellung verwendet. Siehe Profilerstellungsinfrastruktur für Abfragen.
sys.dm_db_page_info(database_id, file_id, page_id, mode) Eine neue DMF, die Informationen über eine Seite in einer Datenbank zurückgibt. Weitere Informationen finden Sie unter sys.dm_db_page_info (Transact-SQL).

Entwicklerumgebung

SQL Server 2019 (15.x) bietet weiterhin eine erstklassige Entwicklungsumgebung mit Verbesserungen bei Graphdaten- und räumlichen Datentypen, UTF-8-Unterstützung sowie einem neuen Erweiterbarkeitsframework, mit dem Entwickler*innen die Sprache ihrer Wahl verwenden können, um Einblicke in alle ihre Daten zu erhalten.

Graph

Neue Funktion oder Update Details
Kaskadierende Löschaktionen für Edgeeinschränkung Sie können nun kaskadierende Löschaktionen für eine Edgeeinschränkung in einer Graphdatenbank definieren. Siehe Edgeeinschränkungen.
Neue Graphfunktion: SHORTEST_PATH Sie können nun SHORTEST_PATH in MATCH verwenden, um den kürzesten Pfad zwischen zwei Knoten in einem Graph zu ermitteln oder beliebige Längentraversierungen durchzuführen.
Partitionierte Tabellen und Indizes Graphtabellen unterstützen jetzt die Tabellen- und Indexpartitionierung.
Verwenden von abgeleiteten Tabellen- oder Ansichtsaliasen in Graphabgleichsabfragen Siehe MATCH-Graphabfrage.

Unicode-Unterstützung

Unterstützt in verschiedenen Ländern und Regionen tätige Unternehmen, in denen zwingend globale mehrsprachige Datenbankanwendungen und -dienste bereitgestellt werden müssen, um die Kundenanforderungen zu erfüllen und spezifische Marktvorschriften einzuhalten.

Neue Funktion oder Update Details
Unterstützung der UTF-8-Zeichencodierung Unterstützt UTF-8 für die Import- und Exportcodierung sowie für die Sortierung von Zeichenfolgendaten auf Datenbank- oder Spaltenebene. Die Unterstützung wird auch für externe PolyBase-Tabellen und für Always Encrypted (sofern nicht mit Enclaves verwendet) bereitgestellt. Siehe Sortierung und Unicode-Unterstützung.

Spracherweiterungen

Neue Funktion oder Update Details
Neues Java-Sprach-SDK Vereinfacht die Entwicklung von Java-Programmen, die von SQL Server ausgeführt werden können. Siehe Microsoft-SDK für Java-Erweiterung für SQL Server.
Java-Sprach-SDK ist Open Source Das Microsoft-SDK für Java-Erweiterung für Microsoft SQL Server ist jetzt Open Source und auf GitHub verfügbar.
Unterstützung für Java-Datentypen Informationen finden Sie unter Java-Datentypen.
Neue standardmäßige Java Runtime SQL Server umfasst jetzt Zulu Embedded von Azul System für Java-Unterstützung im gesamten Produkt. Siehe Kostenlose Java-Unterstützung in SQL Server 2019 jetzt verfügbar.
SQL Server-Spracherweiterungen Ausführung von externem Code mit dem Erweiterungsframework. Siehe SQL Server-Spracherweiterungen.
Registrieren externer Sprachen CREATE EXTERNAL LANGUAGE, eine neue DDL (Data Definition Language, Datendefinitionssprache), registriert externe Sprachen wie beispielsweise Java in SQL Server. Informationen finden Sie unter CREATE EXTERNAL LANGUAGE.

Spatial

Neue Funktion oder Update Details
Neue SRIDs (Spatial Reference Identifiers) Das australische GDA2020 stellt robustere und genauere Datumsangaben bereit, die stärker an GPS-Systemen ausgerichtet sind. Die neuen SRIDs sind:
  • 7843: geografische 2D-Darstellung
  • 7844: geografische 3D-Darstellung
Die Ansicht sys.spatial_reference_systems enthält Definitionen neuer SRIDs.

Fehlermeldungen

Wenn ein ETL-Prozess (Extrahieren, Transformieren und Laden) fehlschlägt, weil die Quelle und das Ziel nicht über übereinstimmende Datentypen und/oder -längen verfügen, ist die Problembehandlung bisher sehr zeitaufwändig, insbesondere bei großen Datasets. Mit SQL Server 2019 (15.x) haben Sie einen besseren Überblick über Datenabkürzungsfehler.

Neue Funktion oder Update Details
Kürzungswarnungen Fehlermeldungen bei abgeschnittenen Daten enthalten standardmäßig die Tabellen- und Spaltennamen sowie den abgeschnittenen Wert. Siehe VERBOSE_TRUNCATION_WARNINGS.

Unternehmenskritische Sicherheit

SQL Server bietet eine Sicherheitsarchitektur, mit der Datenbankadministrator*innen und Entwickler*innen sichere Datenbankanwendungen erstellen und ihre Anwendungen vor Sicherheitsrisiken schützen können. Jede Version wurde im Vergleich zur vorherigen durch die Einführung neuer Features und Funktionen verbessert. Dies ist auch bei SQL Server 2019 (15.x) der Fall.

Neue Funktion oder Update Details
Always Encrypted mit Secure Enclaves Erweitert auf Always Encrypted mit direkter Verschlüsselung und umfangreichen Berechnungen, indem es Berechnungen von Klartextdaten innerhalb einer serverseitigen sicheren Enclave-Instanz ermöglicht. Die direkte Verschlüsselung verbessert die Leistung und die Zuverlässigkeit kryptografischer Vorgänge (Verschlüsseln von Spalten, Rotieren von Verschlüsselungsschlüsseln für Spalten usw.), da dadurch das Verschieben von Daten aus der Datenbank vermieden wird.

Durch die Unterstützung für umfangreiche Berechnungen (Musterabgleich und Vergleichsvorgänge) wird Always Encrypted für weitaus mehr Szenarios und Anwendungen entsperrt, die einen sensiblen Datenschutz erfordern, während gleichzeitig umfangreichere Funktionen in Transact-SQL-Abfragen erforderlich ist. Weitere Informationen finden Sie unter Always Encrypted mit Secure Enclaves.
Zertifikatverwaltung im SQL Server-Konfigurations-Manager Im SQL Server-Konfigurations-Manager können Sie nun Zertifikate verwalten, d. h., Sie können sich z. B. Zertifikate ansehen und sie bereitstellen. Siehe Zertifikatverwaltung (SQL Server-Konfigurations-Manager).
Datenermittlung und -klassifizierung Dank der Datenermittlung und -klassifizierung können Sie Spalten in Benutzertabellen klassifizieren und mit Bezeichnungen versehen. Klassifizieren vertraulicher Daten (Geschäfts-, Finanz- und Gesundheitsversorgung, personenbezogene Informationen (PII) usw.) kann eine entscheidende Rolle bei der Datenschutzstrategie einer Organisation spielen. Sie kann für Folgendes als Infrastruktur gelten:
  • Unterstützung beim Einhalten von Datenschutzstandards und gesetzlich geregelten Complianceanforderungen
  • Verschiedene Sicherheitsszenarios, z. B. Überwachung und Benachrichtigung bei anomalem Zugriff auf vertrauliche Daten
  • Vereinfachung des Vorgangs der Ermittlung, wo sich vertrauliche Daten im Unternehmen befinden, damit Administratoren die richtigen Schritte zum Schutz der Datenbank durchführen können
SQL Server Audit Die Überwachung wurde zudem dahingehend verbessert, dass der Überwachungsprotokolleintrag jetzt das neu Feld data_sensitivity_information enthält, das die Vertraulichkeitsklassifizierungen (Bezeichnungen) der tatsächlichen Daten protokolliert, die von der Abfrage zurückgegeben wurden. Detaillierte Informationen und Beispiele finden Sie unter ADD SENSITIVITY CLASSIFICATION.

Hochverfügbarkeit

Alle Personen, die SQL Server bereitstellen, müssen gewährleisten, dass alle unternehmenskritischen SQL Server-Instanzen und die darin enthaltenen Datenbanken verfügbar sind, wann immer das Unternehmen oder die Benutzer*innen diese benötigen. Die Verfügbarkeit ist eine wichtige Säule der SQL Server-Plattform, und SQL Server 2019 (15.x) führt viele neue Features und Verbesserungen ein, mit denen Unternehmen sicherstellen können, dass ihre Datenbankumgebungen hochverfügbar sind.

Verfügbarkeitsgruppen

Neue Funktion oder Update Details
Bis zu fünf synchrone Replikate In SQL Server 2019 (15.x) wird die maximale Anzahl der synchronen Replikate von ehemals 3 in SQL Server 2017 (14.x) auf 5 erhöht. Sie können diese Gruppe aus fünf Replikaten für das automatische Failover in der Gruppe konfigurieren. Es gibt ein primäres Replikat sowie vier synchrone sekundäre Replikate.
Umleiten der Verbindung vom sekundären zum primären Replikat Durch dieses Feature können Clientanwendungsverbindungen zum primären Replikat weitergeleitet werden, unabhängig davon, ob der Zielserver in der Verbindungszeichenfolge angegeben ist. Weitere Informationen finden Sie unter Umleitung von Lese-/Schreibverbindungen vom sekundären zum primären Replikat (Always On-Verfügbarkeitsgruppen).
HADR-Vorteile Jeder Software Assurance-Kunde von SQL Server kann für jede SQL Server-Version, die noch von Microsoft unterstützt wird, drei erweiterte Vorteile nutzen. Einzelheiten dazu finden Sie unter unsere Ankündigung.

Wiederherstellung

Neue Funktion oder Update Details
Verbesserte Wiederherstellung von Datenbanken Verkürzen Sie mit der verbesserten Wiederherstellung von Datenbanken (ADR, Accelerated Database Recovery) die Zeitdauer für die Wiederherstellung nach einem Neustart oder einem langwierigen Transaktionsrollback. Siehe Verbesserte Wiederherstellung von Datenbanken.

Fortsetzbare Vorgänge

Neue Funktion oder Update Details
Erstellen und Neuerstellen eines gruppierten Columnstore-Onlineindexes Siehe Ausführen von Onlineindexvorgängen.
Erstellen eines fortsetzbaren Rowstore-Onlineindexes Siehe Ausführen von Onlineindexvorgängen.
Anhalten und Fortsetzen der anfänglichen Überprüfung für Transparent Data Encryption (TDE) Siehe TDE-Überprüfung (Transparent Data Encryption): Anhalten und Fortsetzen.

Plattformauswahl

SQL Server 2019 (15.x) baut auf den Innovationen von SQL Server 2017 (14.x) auf, dank derer Sie SQL Server auf einer Plattform Ihrer Wahl ausführen und mehr Funktionen und Sicherheitsfeatures als je zuvor nutzen können.

Linux

Neue Funktion oder Update Details
Replikationsunterstützung Siehe SQL Server-Replikation unter Linux.
Unterstützung für den Microsoft Distributed Transaction Coordinator (MSDTC) Siehe Konfigurieren von Microsoft Distributed Transaction Coordinator (MS DTC) unter Linux.
OpenLDAP-Unterstützung für AD-Drittanbieter Siehe Tutorial: Verwenden der Active Directory-Authentifizierung für SQL Server für Linux.
Machine Learning Services unter Linux Siehe Installieren von SQL Server Machine Learning Services (Python und R) unter Linux.
tempdb-Verbesserungen Standardmäßig erstellt eine neue Installation von SQL Server für Linux mehrere tempdb-Datendateien, deren Anzahl sich nach der Anzahl von logischen Kernen richtet (bis zu acht Datendateien). Dies gilt nicht für direkte Upgrades der Neben- oder Hauptversion. Jede tempdb-Datei ist 8 MB groß und wird automatisch um 64 MB vergrößert. Dieses Verhalten ähnelt dem der SQL Server-Standardinstallation unter Windows.
PolyBase unter Linux Siehe Installieren von PolyBase unter Linux für Nicht-Hadoop-Connectors.

Siehe Typzuordnung mit PolyBase.
Unterstützung von Change Data Capture (CDC) Change Data Capture (CDC) wird jetzt unter Linux für SQL Server 2019 (15.x) unterstützt.

Container

Die Arbeit mit SQL Server lässt sich am einfachsten mit Containern beginnen. SQL Server 2019 (15.x) baut auf den Innovationen auf, die in früheren Versionen eingeführt wurden, damit Sie SQL Server-Container auf sicherere Weise und mit mehr Funktionen auf neuen Plattformen bereitstellen können.

Neue Funktion oder Update Details
Microsoft Container Registry Microsoft Container Registry ersetzt nun Docker Hub für neue offizielle Microsoft-Containerimages, einschließlich SQL Server 2019 (15.x).
Container ohne Root-Berechtigung Mit SQL Server 2019 (15.x) wird die Möglichkeit eingeführt, sicherere Container zu erstellen, indem der SQL Server-Prozess standardmäßig als Nicht-Root-Benutzer gestartet wird. Siehe Erstellen und Ausführen von SQL Server-Containern als Nicht-Root-Benutzer.
Red Hat-zertifizierte Containerimages Ab SQL Server 2019 (15.x) können Sie SQL Server-Container unter Red Hat Enterprise Linux ausführen.
Unterstützung für PolyBase und Machine Learning SQL Server 2019 (15.x) bietet neue Möglichkeiten, mit SQL Server-Containern wie Machine Learning Services und PolyBase zu arbeiten. Sehen Sie sich einige Beispiele unter SQL Server im GitHub-Repository des Containers an.

Setupoptionen

Neue Funktion oder Update Details
Neue Optionen für die Arbeitsspeichereinrichtung Legt die Serverkonfigurationseinstellungen Min. Serverarbeitsspeicher (MB) und Max. Serverarbeitsspeicher (MB) während der Installation fest. Weitere Informationen finden Sie unter Konfiguration der Datenbank-Engine – Seite „Arbeitsspeicher“ und unter den Parametern USESQLRECOMMENDEDMEMORYLIMITS, SQLMINMEMORY und SQLMAXMEMORY im Artikel Installieren von SQL Server von der Eingabeaufforderung. Der vorgeschlagene Wert entspricht den Richtlinien für die Arbeitsspeicherkonfiguration in Konfigurationsoptionen für den Serverarbeitsspeicher.
Neue Optionen für die Nebenläufigkeitseinrichtung Legt die Serverkonfigurationsoption Max. Grad an Parallelität während der Installation fest. Siehe Konfiguration der Datenbank-Engine – Seite „MaxDOP“ und den Abschnitt zum SQLMAXDOP-Parameter in Installieren von SQL Server von der Eingabeaufforderung. Der Standardwert entspricht den Richtlinien für die maximale Nebenläufigkeit in Konfigurieren der Serverkonfigurationsoption „Max. Grad an Parallelität“.
Setupwarnung bei Produktschlüssel für Sever-/CAL-Lizenz Wenn ein Produktschlüssel für eine Server-/Cal-Lizenz eingegeben wird und die Maschine mehr als 20 physische (oder 40 logische Kerne bei aktiviertem simultanes Multithreading) hat, wird während des Setupvorgangs eine Warnung angezeigt. Benutzer haben nun die Wahl. Sie können wie bisher die Beschränkung zur Kenntnis nehmen und mit dem Setupvorgang fortfahren, oder sie geben einen Lizenzschlüssel ein, der die maximal mögliche Prozessorzahl des Systems unterstützt.

SQL Server Machine Learning Services

Neue Funktion oder Update Details
Partitionsbasierte Modellierung Sie können externe Skripts Ihrer Daten partitionsbasiert verarbeiten, indem Sie die neuen Parameter verwenden, die zu sp_execute_external_script hinzugefügt wurden. Diese Funktion unterstützt anstelle eines großen Modells das Trainieren von einer Vielzahl kleiner Modelle (ein Modell pro Datenpartition). Siehe Erstellen von partitionsbasierten Modellen.
Windows Server-Failovercluster Sie können Hochverfügbarkeit für Machine Learning Services in einem Windows Server-Failovercluster konfigurieren.

SQL Server Analysis Services

Mit dieser Version werden neue Features und Verbesserungen für Leistung, Ressourcenkontrolle und Clientunterstützung eingeführt.

Neue Funktion oder Update Details
Berechnungsgruppen in tabellarischen Modellen Berechnungsgruppen können die Anzahl der redundanten Measures deutlich reduzieren, indem sie gängige Measure-Ausdrücke als Berechnungselemente gruppieren. Weitere Informationen finden Sie unter Berechnungsgruppen in einem tabellarischen Modell.
Abfrageüberlappung Die Abfrageüberlappung ist eine Systemkonfiguration im tabellarischen Modus, mit der die Antwortzeiten für Benutzerabfragen in Szenarios mit hoher Parallelität verbessert werden können. Weitere Informationen finden Sie unter Abfrageüberlappung.
M:n-Beziehungen in tabellarischen Modellen Ermöglicht m:n-Beziehungen zwischen Tabellen, in denen beide Spalten nicht eindeutig sind. Weitere Informationen finden Sie unter Beziehungen in tabellarischen Modellen.
Eigenschafteneinstellungen für die Ressourcenkontrolle Diese Version enthält neue Speichereinstellungen: Memory\QueryMemoryLimit, DbpropMsmdRequestMemoryLimit und OLAP\Query\RowsetSerializationLimit für die Ressourcenkontrolle. Weitere Informationen finden Sie unter Arbeitsspeicher-Eigenschaften.
Governanceeinstellung für Power BI-Cacheaktualisierungen In dieser Version wird die Eigenschaft ClientCacheRefreshPolicy eingeführt, die das Zwischenspeichern von Dashboardkacheldaten und Berichtsdaten für das anfängliche Laden von Live Connect-Berichten durch den Power BI-Dienst überschreibt. Weitere Informationen finden Sie unter Allgemeine Eigenschaften.
Online anfügen Onlineanfügen kann für die Synchronisierung schreibgeschützter Replikate in horizontal skalierten Umgebungen für lokale Abfragen verwendet werden. Weitere Informationen finden Sie unter Online anfügen.

SQL Server Integration Services

In dieser Version werden neue Funktionen eingeführt, um Dateivorgänge zu verbessern.

Neue Funktion oder Update Details
Flexibler Dateitask Führen Sie Dateivorgänge im lokalen Dateisystem, Azure Blob Storage und Azure Data Lake Storage Gen2 durch. Weitere Informationen finden Sie unter Flexibler Dateitask.
Flexible Dateiquelle und flexibles Dateiziel Lesen und Schreiben Sie Daten für Azure Blob Storage und Azure Data Lake Storage Gen2. Weitere Informationen finden Sie unter Flexible Dateiquelle und Flexibles Dateiziel.

SQL Server Master Data Services

Neue Funktion oder Update Details
Unterstützung für Azure SQL Managed Instance-Datenbanken Hosten Sie Master Data Services auf einer Azure SQL Managed Instance. Weitere Informationen finden Sie unter Installation und Konfiguration von Master Data Services.
Neue HTML-Steuerelemente HTML-Steuerelemente ersetzen alle früheren Silverlight-Komponenten. Die Silverlight-Abhängigkeit wurde aufgehoben.

SQL Server Reporting Services

Diese Version von SQL Server Reporting Services bietet Unterstützung für die verwaltete Azure SQL-Instanz, Power BI Premium-Datasets, verbesserte Barrierefreiheit, Microsoft Entra-Anwendungsproxy und Transparent Data Encryption (TDE). Außerdem geht sie mit einem Update für Microsoft Berichts-Generator einher. Für ausführliche Informationen siehe Neues in SQL Server Reporting Services (SSRS).

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