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table_constraint (Transact-SQL)

Gibt die Eigenschaften einer PRIMARY KEY-, UNIQUE-, FOREIGN KEY- oder CHECK-Einschränkung an bzw. eine DEFAULT-Definition, die einer Tabelle mit der ALTER TABLE-Anweisung hinzugefügt wurde.

Themenlink (Symbol)Transact-SQL-Syntaxkonventionen

Syntax

[ CONSTRAINT constraint_name ] 
{ 
    { PRIMARY KEY | UNIQUE } 
        [ CLUSTERED | NONCLUSTERED ] 
                (column [ ASC | DESC ] [ ,...n ] )
        [ WITH FILLFACTOR = fillfactor 
        [ WITH ( <index_option>[ , ...n ] ) ]
        [ ON { partition_scheme_name ( partition_column_name ... )
          | filegroup | "default" } ] 
    | FOREIGN KEY 
                ( column [ ,...n ] )
        REFERENCES referenced_table_name [ ( ref_column [ ,...n ] ) ] 
        [ ON DELETE { NO ACTION | CASCADE | SET NULL | SET DEFAULT } ] 
        [ ON UPDATE { NO ACTION | CASCADE | SET NULL | SET DEFAULT } ] 
        [ NOT FOR REPLICATION ] 
    | DEFAULT constant_expression FOR column [ WITH VALUES ] 
    | CHECK [ NOT FOR REPLICATION ] ( logical_expression )
}

Argumente

  • CONSTRAINT
    Gibt den Anfang einer PRIMARY KEY-, UNIQUE-, FOREIGN KEY- oder CHECK-Einschränkung oder einer DEFAULT-Definition an.

  • constraint_name
    Der Name der Einschränkung. Einschränkungsnamen müssen den Regeln für Bezeichner entsprechen, wobei der Name außerdem nicht mit einem Nummernzeichen (#) beginnen darf. Wenn constraint_name nicht angegeben ist, vergibt das System einen Namen für die Einschränkung.

  • PRIMARY KEY
    Eine Einschränkung, die Entitätsintegrität für eine angegebene Spalte (oder Spalten) mit einem eindeutigen Index erzwingt. Es kann nur eine PRIMARY KEY-Einschränkung für jede Tabelle erstellt werden.

  • UNIQUE
    Eine Einschränkung, die Entitätsintegrität für eine angegebene Spalte (oder Spalten) mit einem eindeutigen Index bietet.

  • CLUSTERED | NONCLUSTERED
    Gibt an, dass ein gruppierter oder nicht gruppierter Index für die PRIMARY KEY- oder UNIQUE-Einschränkung erstellt wird. Für PRIMARY KEY-Einschränkungen wird standardmäßig CLUSTERED verwendet. Für UNIQUE-Einschränkungen wird standardmäßig NONCLUSTERED verwendet.

    Wenn bereits eine gruppierte Einschränkung oder ein gruppierter Index für eine Tabelle vorhanden ist, kann CLUSTERED nicht angegeben werden. Wenn bereits eine gruppierte Einschränkung oder ein gruppierter Index für eine Tabelle vorhanden ist, wird für PRIMARY KEY-Einschränkungen standardmäßig NONCLUSTERED verwendet.

    Spalten des Datentyps ntext, text, varchar(max), nvarchar(max), varbinary(max), xml oder image können nicht für einen Index als Spalten angegeben werden.

  • column
    Eine Spalte oder Liste von Spalten in Klammern, die in einer neuen Einschränkung verwendet werden.

  • [ ASC | DESC ]
    Gibt die Reihenfolge an, in der die Spalte oder die Spalten, die in der Tabelleneinschränkung enthalten sind, sortiert werden. Der Standard ist ASC.

  • WITH FILLFACTOR **=**fillfactor
    Gibt an, wie weit Database Engine (Datenbankmodul) die einzelnen Indexseiten füllen soll, die zum Speichern der Indexdaten verwendet werden. Vom Benutzer angegebene fillfactor-Werte können Zahlen von 1 bis 100 sein. Wenn kein Wert angegeben ist, lautet der Standardwert 0.

    Wichtiger HinweisWichtig

    Das Verwenden von WITH FILLFACTOR = fillfactor als einzige Indexoption, die für die PRIMARY KEY- oder UNIQUE-Einschränkungen gilt, wird hier aus Gründen der Abwärtskompatibilität weiterhin dokumentiert. In zukünftigen Versionen wird dies jedoch nicht mehr in dieser Weise dokumentiert werden. Andere Indexoptionen können in der index_option-Klausel der ALTER TABLE-Anweisung angegeben werden.

  • ON { partition_scheme_name**(partition_column_name)** | filegroup| "default" }
    Gibt den Speicherort des Index an, der für die Einschränkung erstellt wird. Wenn partition_scheme_name angegeben wird, wird der Index partitioniert und die Partitionen werden den Dateigruppen zugeordnet, die durch partition_scheme_name angegeben sind. Wenn filegroup angegeben ist, wird der Index in der genannten Dateigruppe erstellt. Wenn "default" angegeben ist, oder wenn ON für alle festgelegt ist, wird der Index in derselben Dateigruppe erstellt wie die Tabelle. Wenn ON beim Hinzufügen eines gruppierten Index für eine PRIMARY KEY- oder UNIQUE-Einschränkung festgelegt wird, wird die gesamte Tabelle beim Erstellen des gruppierten Index in die angegebene Dateigruppe verschoben.

    In diesem Zusammenhang ist DEFAULT kein Schlüsselwort, es ist ein Bezeichner für die Standarddateigruppe und muss begrenzt sein, wie in ON "default" oder ON [default]. Wenn "default" angegeben ist, muss die QUOTED_IDENTIFIER-Option in der aktuellen Sitzung auf ON festgelegt sein. Dies ist die Standardeinstellung. Weitere Informationen finden Sie unter SET QUOTED_IDENTIFIER (Transact-SQL).

  • FOREIGN KEY REFERENCES
    Eine Einschränkung, die referenzielle Integrität für die Daten in der Spalte bereitstellt. FOREIGN KEY-Einschränkungen erfordern, dass jeder Wert in der Spalte in der angegebenen Spalte der Tabelle, auf die verwiesen wird, vorhanden ist.

  • referenced_table_name
    Die Tabelle, auf die die FOREIGN KEY-Einschränkung verweist

  • ref_column
    Eine Spalte oder Liste von Spalten in Klammern, auf die die neue FOREIGN KEY-Einschränkung verweist

  • ON DELETE { NO ACTION | CASCADE | SET NULL | SET DEFAULT }
    Gibt an, welche Aktion für eine Zeile der geänderten Tabelle ausgeführt werden soll, wenn diese Zeile eine referenzielle Beziehung hat, und die Zeile, auf die verwiesen wird, aus der übergeordneten Tabelle gelöscht wird. Der Standardwert ist NO ACTION.

    • NO ACTION
      SQL Server Database Engine (Datenbankmodul) löst einen Fehler aus, und für die Aktion zum Löschen der Zeile in der übergeordneten Tabelle wird ein Rollback ausgeführt.

    • CASCADE
      Wenn diese Zeile aus der übergeordneten Tabelle gelöscht wird, werden die entsprechenden Zeilen aus der verweisenden Tabelle gelöscht.

    • SET NULL
      Alle Werte, aus denen sich der Fremdschlüssel zusammensetzt, werden auf NULL festgelegt, wenn die entsprechende Zeile in der übergeordneten Tabelle gelöscht wird. Die Fremdschlüsselspalten müssen NULL-Werte zulassen, um diese Einschränkung auszuführen.

    • SET DEFAULT
      Alle Werte, aus denen sich der Fremdschlüssel zusammensetzt, werden auf die Standardwerte festgelegt, wenn die entsprechende Zeile in der übergeordneten Tabelle gelöscht wird. Alle Fremdschlüsselspalten müssen über Standarddefinitionen verfügen, um diese Einschränkung auszuführen. Wenn eine Spalte NULL-Werte zulässt, und es ist kein expliziter Standardwert festgelegt, wird NULL als der implizite Standardwert für die Spalte verwendet.

    Geben Sie CASCADE nicht an, wenn die Tabelle in eine Mergeveröffentlichung einbezogen werden soll, bei der logische Datensätze verwendet werden. Weitere Informationen zu logischen Datensätzen finden Sie unter Gruppieren von Änderungen an verknüpften Zeilen mithilfe von logischen Datensätzen.

    ON DELETE CASCADE kann nicht definiert werden, wenn für ON DELETE bereits ein INSTEAD OF-Trigger für die geänderte Tabelle vorhanden ist.

    In der AdventureWorks-Datenbank verfügt die ProductVendor-Tabelle beispielsweise über eine referenzielle Beziehung zu der Vendor-Tabelle. Der ProductVendor.VendorID-Fremdschlüssel verweist dabei auf den Vendor.VendorID-Primärschlüssel.

    Wenn eine DELETE-Anweisung für eine Zeile in der Vendor-Tabelle ausgeführt wird, und eine ON DELETE CASCADE-Aktion ist für ProductVendor.VendorID festgelegt, sucht Database Engine (Datenbankmodul) nach mindestens einer abhängigen Zeile in der ProductVendor-Tabelle. Sind abhängige Zeilen vorhanden, werden zusätzlich zur Zeile, auf die in der Vendor-Tabelle verwiesen wird, die abhängigen Zeilen in der ProductVendor-Tabelle gelöscht.

    Ist hingegen NO ACTION angegeben, löst Database Engine (Datenbankmodul) einen Fehler aus und führt ein Rollback für die Löschaktion der Vendor-Zeile aus, wenn in der ProductVendor-Tabelle mindestens eine Zeile vorhanden ist, die auf diese Zeile verweist.

  • ON UPDATE { NO ACTION | CASCADE | SET NULL | SET DEFAULT }
    Gibt an, welche Aktion für eine Zeile der geänderten Tabelle ausgeführt werden soll, wenn diese Zeile eine referenzielle Beziehung hat und die Zeile, auf die verwiesen wird, in der übergeordneten Tabelle aktualisiert wird. Der Standardwert ist NO ACTION.

    • NO ACTION
      Database Engine (Datenbankmodul) löst einen Fehler aus, und für die Updateaktion der Zeile in der übergeordneten Tabelle wird ein Rollback ausgeführt.

    • CASCADE
      Wenn diese Zeile in der übergeordneten Tabelle aktualisiert wird, werden die entsprechenden Zeilen in der verweisenden Tabelle aktualisiert.

    • SET NULL
      Alle Werte, aus denen sich der Fremdschlüssel zusammensetzt, werden auf NULL festgelegt, wenn die entsprechende Zeile in der übergeordneten Tabelle aktualisiert wird. Die Fremdschlüsselspalten müssen NULL-Werte zulassen, um diese Einschränkung auszuführen.

    • SET DEFAULT
      Alle Werte, aus denen sich der Fremdschlüssel zusammensetzt, werden auf die Standardwerte festgelegt, wenn die entsprechende Zeile in der übergeordneten Tabelle aktualisiert wird. Alle Fremdschlüsselspalten müssen über Standarddefinitionen verfügen, um diese Einschränkung auszuführen. Wenn eine Spalte NULL-Werte zulässt, und es ist kein expliziter Standardwert festgelegt, wird NULL als der implizite Standardwert für die Spalte verwendet.

    Geben Sie CASCADE nicht an, wenn die Tabelle in eine Mergeveröffentlichung einbezogen werden soll, bei der logische Datensätze verwendet werden. Weitere Informationen zu logischen Datensätzen finden Sie unter Gruppieren von Änderungen an verknüpften Zeilen mithilfe von logischen Datensätzen.

    ON UPDATE CASCADE kann nicht definiert werden, wenn für ON UPDATE bereits ein INSTEAD OF-Trigger für die geänderte Tabelle vorhanden ist.

    In der AdventureWorks-Datenbank verfügt die ProductVendor-Tabelle beispielsweise über eine referenzielle Beziehung zu der Vendor-Tabelle. Der ProductVendor.VendorID-Fremdschlüssel verweist dabei auf den Vendor.VendorID-Primärschlüssel.

    Wenn eine UPDATE-Anweisung für eine Zeile in der Vendor-Tabelle ausgeführt wird, und eine ON UPDATE CASCADE-Aktion ist für ProductVendor.VendorID festgelegt, sucht Database Engine (Datenbankmodul) nach mindestens einer abhängigen Zeile in der ProductVendor-Tabelle. Sind abhängige Zeilen vorhanden, werden zusätzlich zur Zeile, auf die in der Vendor-Tabelle verwiesen wird, die abhängigen Zeilen in der ProductVendor-Tabelle aktualisiert.

    Ist hingegen NO ACTION angegeben, löst Database Engine (Datenbankmodul) einen Fehler aus und führt ein Rollback für die Updateaktion der Vendor-Zeile aus, wenn in der ProductVendor-Tabelle mindestens eine Zeile vorhanden ist, die auf diese Zeile verweist.

  • NOT FOR REPLICATION
    Kann für FOREIGN KEY- und CHECK-Einschränkungen festgelegt werden. Wenn diese Klausel für eine Einschränkung festgelegt ist, wird die Einschränkung nicht erzwungen, wenn Replikations-Agents Einfüge-, Update- oder Löschvorgänge ausführen. Weitere Informationen finden Sie unter Steuern von Einschränkungen, Identitäten und Triggern mithilfe von NOT FOR REPLICATION.

  • DEFAULT
    Gibt den Standardwert für die Spalte an. DEFAULT-Definitionen können verwendet werden, um Werte für eine neue Spalte in den vorhandenen Datenzeilen bereitzustellen. DEFAULT-Definitionen können nicht zu Spalten mit timestamp-Datentyp, IDENTITY-Eigenschaft, vorhandener DEFAULT-Definition oder gebundenem Standardwert hinzugefügt werden. Wenn die Spalte bereits einen Standardwert hat, muss dieser gelöscht werden, bevor der neue Standardwert hinzugefügt werden kann. Wenn ein Standardwert für eine benutzerdefinierte Spalte angegeben ist, sollte der Typ implizite Konvertierungen von constant_expression in den benutzerdefinierten Typ unterstützen. Sie können einer DEFAULT-Definition einen Einschränkungsnamen zuweisen, um die Kompatibilität mit früheren Versionen von SQL Server sicherzustellen.

  • constant_expression
    Ein Literalwert, ein NULL-Wert oder eine Systemfunktion, der bzw. die als Standardwert für die Spalte verwendet wird. Wenn constant_expression zusammen mit einer Spalte verwendet wird, die als benutzerdefinierter Datentyp von Microsoft.NET Framework definiert ist, muss die Implementierung des Datentyps eine implizite Konvertierung von constant_expression in den benutzerdefinierten Datentyp unterstützen.

  • FOR column
    Gibt die einer DEFAULT-Definition auf Tabellenebene zugeordnete Spalte an.

  • WITH VALUES
    Gibt an, dass der in DEFAULT constant_expression angegebene Wert in einer neuen Spalte gespeichert wird, die vorhandenen Zeilen hinzugefügt wird. WITH VALUES kann nur angegeben werden, wenn DEFAULT in einer ADD-Klausel für Spalten angegeben ist. Wenn die hinzugefügte Spalte NULL-Werte zulässt und WITH VALUES angegeben ist, wird der Standardwert in der neuen, zu vorhandenen Zeilen hinzugefügten Spalte gespeichert. Ist WITH VALUES für Spalten, die NULL-Werte zulassen, nicht angegeben, wird der NULL-Wert in der neuen Spalte in vorhandenen Zeilen gespeichert. Wenn die neue Spalte keine NULL-Werte zulässt, wird der Standardwert in neuen Zeilen gespeichert, unabhängig davon, ob WITH VALUES angegeben ist.

  • CHECK
    Eine Einschränkung, die Domänenintegrität erzwingt, indem die möglichen Eingabewerte für eine oder mehrere Spalten beschränkt werden.

  • logical_expression
    Ein logischer Ausdruck, der in einer CHECK-Einschränkung verwendet wird und TRUE oder FALSE zurückgibt. Werden die CHECK-Einschränkungen zusammen mit logical_expression verwendet, kann nicht auf eine andere Tabelle, jedoch auf andere Spalten in derselben Tabelle für dieselbe Zeile verwiesen werden. Dieser Ausdruck kann nicht auf einen Aliasdatentyp verweisen.

Hinweise

Wenn Einschränkungen hinzugefügt werden, werden alle vorhandenen Daten auf Einschränkungsverletzungen überprüft. Bei Verletzungen schlägt die ALTER TABLE-Anweisung fehl, und ein Fehler wird zurückgegeben.

Wenn eine neue PRIMARY KEY- oder UNIQUE-Einschränkung zu einer vorhandenen Spalte hinzugefügt wird, müssen die Daten in der/den Spalte(n) eindeutig sein. Wenn doppelte Werte gefunden werden, schlägt die ALTER TABLE-Anweisung fehl. Die WITH NOCHECK-Option hat keine Auswirkungen, wenn PRIMARY KEY- oder UNIQUE-Einschränkungen hinzugefügt werden.

Jede PRIMARY KEY- und UNIQUE-Einschränkung generiert einen Index. Die Anzahl der UNIQUE- und PRIMARY KEY-Einschränkungen darf nicht dazu führen, dass die Anzahl der Indizes der Tabelle 999 nicht gruppierte Indizes und 1 gruppierten Index übersteigt.

Beispiele

Beispiele finden Sie unter ALTER TABLE (Transact-SQL).