Bereitstellung des Protokollversands

Sie können den Protokollversand aktivieren, indem Sie SQL Server Management Studio verwenden oder indem Sie eine Reihe gespeicherter Prozeduren manuell ausführen.

Grundlegende Schritte

Das Aktivieren des Protokollversands umfasst die folgenden grundlegenden Schritte:

  1. Wählen Sie die Server für Ihren primären Server, sekundären Server und optional für den Überwachungsserver aus.

    HinweisHinweis

    Das SQL Server-Speicherformat für Datenträger stimmt in 64-Bit- und in 32-Bit-Umgebungen überein. Aus diesem Grund können für eine Protokollversandkonfiguration Serverinstanzen, die in einer 32-Bit-Umgebung ausgeführt werden, mit Serverinstanzen, die in einer 64-Bit-Umgebung ausgeführt werden, kombiniert werden.

  2. Sicherungskomprimierung wurde in SQL Server 2008 Enterprise eingeführt. Ab SQL Server 2008 R2 wird die Sicherungskomprimierung von SQL Server 2008 R2 Standard und allen höheren Editionen unterstützt. Wenn Sie eine Protokollversandkonfiguration erstellen, können Sie das Verhalten der Sicherungskomprimierung von Protokollsicherungen steuern. Weitere Informationen finden Sie unter Sicherungskomprimierung (SQL Server).

  3. Erstellen Sie eine Dateifreigabe für die Transaktionsprotokollsicherungen, vorzugsweise auf einem fehlertoleranten Server, der kein Bestandteil der Protokollversandkonfiguration ist. Zur Maximierung der Verfügbarkeit des primären Servers empfiehlt Microsoft, die Sicherungsfreigabe möglichst auf einem separaten Hostcomputer zu platzieren.

  4. Wählen Sie einen Sicherungszeitplan für die primäre Datenbank aus.

  5. Erstellen Sie einen Ordner für jeden sekundären Server, in den die Transaktionsprotokollsicherungsdateien kopiert werden. Diese Ordner befinden sich üblicherweise auf den sekundären Servern.

  6. Konfigurieren Sie eine oder mehrere sekundäre Datenbanken.

  7. Konfigurieren Sie optional einen Überwachungsserver.

Beim Aktivieren des sekundären Servers für den Protokollversand können Sie im Dialogfeld Einstellungen für die sekundäre Datenbank für den Management Studio-Protokollversand die folgenden Optionen zum Einrichten der sekundären Datenbank verwenden:

  • Automatisches Erstellen einer Sicherung der primären Datenbank und Wiederherstellen der primären Datenbank auf dem sekundären Server, wodurch bei Bedarf die sekundäre Datenbank erstellt wird.

  • Wiederherstellen einer vorhandenen Sicherung der primären Datenbank auf dem sekundären Server, wodurch bei Bedarf die sekundäre Datenbank erstellt wird.

Sie können die sekundäre Datenbank auch durch manuelles Wiederherstellen einer Datenbanksicherung initialisieren.

Wichtiger HinweisWichtig

Das Protokollversandtool von Management Studio ist nur für die Verarbeitung einfacher Fälle der Sicherung und Wiederherstellung vorgesehen. Bei komplexen Fällen wie Datenbanken mit vielen Dateien oder vom Standard abweichenden Optionen müssen Sie die vollständige Datenbank manuell sichern und wiederherstellen. Verwenden Sie generell das manuelle Sichern und Wiederherstellen für alle Fälle, in denen ein komplexer BACKUP- oder RESTORE-Befehl erforderlich ist. Nachdem die sekundäre Datenbank wiederhergestellt wurde, verwenden Sie das Protokollversandtool in Management Studio, um die Einrichtung des Protokollversands abzuschließen.

Weitere Informationen zu diesen Transact-SQL-Anweisungen finden Sie unter BACKUP (Transact-SQL) und RESTORE (Transact-SQL).

Wenn Sie den primären Server für den Protokollversand aktivieren, können Sie angeben, wie oft Transaktionsprotokollsicherungen auf dem primären Server erstellt werden sollen. Wenn eine große Anzahl von Transaktionen erfolgt, kann es von Nutzen sein, das Transaktionsprotokoll häufig zu sichern, um den potenziellen Datenverlust zu minimieren.

Anforderungen

Für den Protokollversand bestehen die folgenden Anforderungen:

  • Weitere Informationen zu den Editionen von SQL Server, die den Protokollversand unterstützen, finden Sie unter Von den SQL Server 2008 R2-Editionen unterstützte Funktionen.

  • Auf den am Protokollversand beteiligten Servern sollten dieselben Einstellungen für die Unterscheidung nach Groß-/Kleinschreibung vorliegen.

  • Die Datenbanken in einer Protokollversandkonfiguration müssen das vollständige Wiederherstellungsmodell oder das massenprotokollierte Wiederherstellungsmodell verwenden.

Verwenden des Protokollversands mit anderen Funktionen oder Komponenten

Der Protokollversand kann mit den folgenden Funktionen oder Komponenten von SQL Server verwendet werden:

  • Datenbankspiegelung

    Wenn der Protokollversand zusammen mit der Datenbankspiegelung verwendet wird, muss die aktuelle primäre Datenbank der Protokollversandkonfiguration dieselbe Datenbank wie die aktuelle Prinzipaldatenbank der Datenbankspiegelung sein. Weitere Informationen finden Sie unter Datenbankspiegelung und Protokollversand.

  • Replikation

    Informationen zu den Auswirkungen des Protokollversands auf das Replikationsverhalten und die Anforderungen und Prozeduren für die Replikation von der sekundären Datenbank bei Verlust der primären Datenbank finden Sie unter Replikation und Protokollversand.

Anzeigen des Status des Transaktionsprotokollversands (SQL Server Management Studio)

Für alle am Protokollversand beteiligten Serverinstanzen (Überwachungs-, primärer oder sekundärer Server) stellt SQL Server Management Studio einen Bericht zur Protokollversandaktivität der aktuellen Serverinstanz bereit. Weitere Informationen finden Sie unter Vorgehensweise: Anzeigen des Protokollversandberichts (SQL Server Management Studio).

Berechtigungen

Sie müssen auf jeder Serverinstanz mit einem sysadmin-Konto angemeldet sein, um den Protokollversand aktivieren zu können. Die Sicherungs- und Wiederherstellungsverzeichnisse Ihrer Protokollversandkonfiguration müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllen:

  • Beim Sicherungsauftrag sind Lese-/Schreibberechtigungen für das Sicherungsverzeichnis für folgende Konten erforderlich:

    • Das SQL Server-Dienstkonto auf der primären Serverinstanz

    • Das Proxykonto des Sicherungsauftrags. Standardmäßig ist dies das SQL Server-Agent-Konto auf der primären Serverinstanz.

  • Beim Kopierauftrag sind Leseberechtigungen für das Sicherungsverzeichnis und Schreibberechtigungen für das Kopierverzeichnis unter dem Proxykonto für den Kopierauftrag erforderlich. Standardmäßig ist dies das SQL Server-Agent-Konto auf der sekundären Serverinstanz.

  • Beim Wiederherstellungsauftrag sind Lese-/Schreibberechtigungen für das Kopierverzeichnis für folgende Konten erforderlich:

    • Das SQL Server-Dienstkonto auf der sekundären Serverinstanz

    • Das Proxykonto des Wiederherstellungsauftrags. Standardmäßig ist dies das SQL Server-Agent-Konto auf der sekundären Serverinstanz.