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Exchange Spill (Ereignisklasse)

Die Exchange Spill-Ereignisklasse gibt an, dass die Kommunikationspuffer in einem parallelen Abfrageplan vorübergehend in die tempdb-Datenbank geschrieben wurden. Dies tritt nur selten auf, und auch nur, wenn ein Abfrageplan mehrere Bereichsscans hat.

Normalerweise verfügt die Transact-SQL-Abfrage, die diese Bereichsscans generiert, über viele BETWEEN-Operatoren, wobei jeder dieser Operatoren einen Zeilenbereich aus einer Tabelle oder aus einem Index auswählt. Alternativ können Sie mehrere Bereiche mit Ausdrücken wie (T.a > 10 AND T.a < 20) OR (T.a > 100 AND T.a < 120) abrufen. Darüber hinaus müssen die Abfragepläne erfordern, dass diese Bereiche der Reihenfolge nach gescannt werden. Dies geschieht aufgrund einer ORDER BY-Klausel für T.a oder weil ein Iterator im Plan erfordert, dass die Tupel in einer bestimmten Reihenfolge verwendet werden.

Wenn ein Abfrageplan für eine solche Abfrage mehrere Parallelism-Operatoren aufweist, werden die von den Parallelism-Operatoren verwendeten Speicherkommunikationspuffer vollständig gefüllt. Das kann dazu führen, dass der Ausführungsfortschritt der Abfrage beendet wird. In dieser Situation schreibt einer der Parallelism-Operatoren seinen Ausgabepuffer in tempdb (dieser Vorgang wird Austauschüberlauf genannt), damit Zeilen aus einigen seiner Eingabepuffer verwendet werden können. Letztendlich werden die übergelaufenen Zeilen wieder an den Consumer zurückgegeben, wenn dieser in der Lage ist, sie zu verarbeiten.

In seltenen Fällen können mehrere Austauschüberläufe innerhalb desselben Ausführungsplans auftreten, wodurch die Abfrage verlangsamt ausgeführt wird. Wenn Sie mehr als fünf Überläufe in der Ausführung desselben Abfrageplans feststellen, wenden Sie sich an einen Supportmitarbeiter.

Austauschüberläufe sind mitunter vorübergehend und sind möglicherweise nach geänderter Datenverteilung nicht mehr vorhanden.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Austauschüberläufe zu vermeiden:

  • Geben Sie die ORDER BY-Klausel nicht an, wenn das Resultset nicht sortiert vorliegen muss.

  • Wenn ORDER BY erforderlich ist, entfernen Sie die Spalte, die an mehreren Bereichsscans teilnimmt (T.a im oben angeführten Beispiel), aus der ORDER BY-Klausel.

  • Durch das Verwenden eines Indexhinweises wird der Optimierer gezwungen, für die betreffende Tabelle eine andere Zugriffsmethode zu verwenden.

  • Schreiben Sie die Abfrage neu, um einen anderen Abfrageausführungsplan zu erstellen.

  • Erzwingen Sie die serielle Ausführung der Abfrage, indem Sie die Option MAXDOP = 1 am Ende der Abfrage oder des Indexvorgangs hinzufügen. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren der Serverkonfigurationsoption Max. Grad an Parallelität und Konfigurieren von Parallelindexvorgängen.

Wichtiger HinweisWichtig

Zur Bestimmung der Stelle, an der das Exchange Spill-Ereignis auftritt, wenn der Abfrageoptimierer einen Ausführungsplan generiert, sollte Sie außerdem eine Showplan-Ereignisklasse in der Ablaufverfolgung sammeln. Abgesehen von den Ereignisklassen Showplan Text und Showplan Text (Unencoded), die keine Knoten-ID zurückgeben, können Sie jede der Showplan-Ereignisklassen auswählen. Knoten-IDs in Showplans identifizieren jeden Vorgang, den der Abfrageoptimierer beim Generieren eines Abfrageausführungsplans ausführt. Diese Vorgänge werden als Operatoren bezeichnet. Jeder Operator in einem Showplan verfügt über eine Knoten-ID. Die Spalte ObjectID für Exchange Spill-Ereignisse entspricht der Knoten-ID in Showplans, sodass Sie den Operator bzw. den Vorgang ermitteln können, der den Fehler verursacht.

Datenspalten für Exchange Spill-Ereignisklassen

Datenspaltenname

Datentyp

Beschreibung

Column ID

Filterbar

ApplicationName

nvarchar

Name der Clientanwendung, die die Verbindung mit einer Instanz von SQL Server hergestellt hat. Diese Spalte wird mit den Werten aufgefüllt, die von der Anwendung übergeben werden, und nicht mit dem angezeigten Namen des Programms.

10

Ja

ClientProcessID

int

Die ID, die der Hostcomputer dem Prozess zuweist, in dem die Clientanwendung ausgeführt wird. Diese Datenspalte wird gefüllt, wenn der Client die Clientprozess-ID angibt.

9

Ja

DatabaseID

int

Die ID der Datenbank, die durch die USE database-Anweisung angegeben wurde, bzw. die ID der Standarddatenbank, wenn für eine bestimmte Instanz keine USE database-Anweisung ausgegeben wurde. SQL Server Profiler zeigt den Namen der Datenbank an, wenn die ServerName-Datenspalte in der Ablaufverfolgung aufgezeichnet wird und der Server verfügbar ist. Der Wert für eine Datenbank kann mithilfe der DB_ID-Funktion ermittelt werden.

3

Ja

DatabaseName

nvarchar

Name der Datenbank, in der die Benutzeranweisung ausgeführt wird.

35

Ja

EventClass

int

Ereignistyp = 127.

27

Nein

EventSequence

int

Sequenz eines bestimmten Ereignisses innerhalb der Anforderung.

51

Nein

EventSubClass

int

Typ der Ereignisunterklasse.

1=Beginn des Überlaufs

2=Ende des Überlaufs

21

Ja

GroupID

int

ID der Arbeitsauslastungsgruppe, in der das SQL-Ablaufverfolgungsereignis ausgelöst wird.

66

Ja

HostName

nvarchar

Der Name des Computers, auf dem der Client ausgeführt wird. Diese Datenspalte wird gefüllt, wenn der Client den Hostnamen angibt. Der Hostname kann mithilfe der HOST_NAME-Funktion bestimmt werden.

8

Ja

IsSystem

int

Gibt an, ob das Ereignis bei einem Systemprozess oder einem Benutzerprozess aufgetreten ist. 1 = System, 0 = Benutzer.

60

Ja

LoginName

nvarchar

Anmeldename des Benutzers (Anmeldung der SQL Server-Sicherheit oder Windows-Anmeldeinformationen im Format <DOMAIN>\<username>).

11

Ja

LoginSid

image

Sicherheits-ID (SID) des angemeldeten Benutzers. Sie finden diese Informationen in der syslogins-Tabelle der master-Datenbank. Die SID ist für jede Anmeldung beim Server eindeutig.

41

Ja

NTDomainName

nvarchar

Windows-Domäne, zu der der Benutzer gehört.

7

Ja

NTUserName

nvarchar

Windows-Benutzername.

6

Ja

ObjectID

int

Vom System zugewiesene ID des Objekts. Entspricht der Knoten-ID in Showplans.

22

Ja

RequestID

int

Die ID der Anforderung, die die Anweisung enthält.

49

Ja

ServerName

nvarchar

Name der SQL Server-Instanz, für die eine Ablaufverfolgung ausgeführt wird.

26

Nein

SessionLoginName

nvarchar

Der Anmeldename des Benutzers, der die Sitzung gestartet hat. Wenn Sie z. B. mit Login1 eine Verbindung zu SQL Server herstellen und mit Login2 eine Anweisung ausführen, zeigt SessionLoginName Login1 an, und LoginName zeigt Login2 an. Diese Spalte zeigt sowohl den SQL Server- als auch den Windows-Anmeldenamen an.

64

Ja

SPID

int

Die ID der Sitzung, in der das Ereignis aufgetreten ist.

12

Ja

StartTime

datetime

Zeitpunkt, zu dem das Ereignis begonnen hat (falls vorhanden).

14

Ja

TransactionID

bigint

Die vom System zugewiesene ID der Transaktion.

4

Ja

XactSequence

bigint

Token, das die aktuelle Transaktion beschreibt.

50

Ja

Siehe auch

Verweis

sp_trace_setevent (Transact-SQL)

ALTER INDEX (Transact-SQL)

Konzepte

Festlegen von Indexoptionen