Bereitstellen eines Windows 10-Images mit MDT 2013 Update 1

In diesem Thema wird erläutert, wie Sie Ihr Referenzimage für Windows 10 mit Microsoft Deployment Toolkit (MDT) und insbesondere mit MDT 2013 Update 1 bereitstellen. Dafür wird zunächst eine MDT-Bereitstellungsfreigabe erstellt, die ausschließlich für die Imagebereitstellung verwendet wird. Durch die Trennung der Prozesse für das Erstellen von Referenzimages und für das Bereitstellen der Images in der Produktion erhalten Sie mehr Kontrolle über beide Vorgänge. Anschließend können Sie die Bereitstellungsfreigabe konfigurieren, eine neue Tasksequenz erstellen, Anwendungen, Treiber und Regeln hinzufügen sowie Active Directory-Berechtigungen für die Bereitstellung konfigurieren.

Für die Zwecke dieses Themas verwenden wir drei Geräte: DC01, MDT01 und PC0005. DC01 ist ein Domänencontroller, MDT01 ist ein Windows Server 2012 R2 Standard-Server, und PC0005 ist ein leerer Computer, auf dem Sie Windows 10 bereitstellen. MDT01 und PC0005 sind Mitglieder der Domäne „contoso.com“ der fiktiven Contoso Corporation. Weitere Informationen zur Einrichtung für dieses Thema finden Sie unter Bereitstellen von Windows 10 mit dem Microsoft Deployment Toolkit.

Abbildung 1

Abbildung 1 In diesem Thema verwendete Computer.

Schritt 1: Konfigurieren von Active Directory-Berechtigungen

Diese Schritte verdeutlichen, wie Sie ein Active Directory-Konto mit den erforderlichen Berechtigungen zum Bereitstellen eines Windows 10-Computers in der Domäne mithilfe von MDT konfigurieren. Diese Schritte setzen voraus, dass Sie das Beispielskript Set-OUPermissions.ps1 heruntergeladen und nach „C:\Setup\Scripts“ auf DC01 kopiert haben. Das Konto wird zum Verbinden der Windows Preinstallation Environment (Windows PE) mit MDT01 verwendet. Damit Computer von MDT zur Domäne „contoso.com“ hinzugefügt werden können, müssen Sie in Active Directory ein Konto erstellen und Berechtigungen konfigurieren.

  1. Navigieren Sie mithilfe der Active Directory-Benutzer und -Computer auf DC01 zu contoso.com/Contoso/Dienstkonten.

  2. Wählen Sie die Organisationseinheit (OE) Dienstkonten aus, und erstellen Sie das MDT_JD-Konto mit den folgenden Einstellungen:

    1. Name: MDT_JD

    2. Benutzeranmeldename: MDT_JD

    3. Kennwort: P@ssw0rd

    4. Benutzer muss Kennwort bei der nächsten Anmeldung ändern: Auswahl aufheben

    5. Benutzer kann Kennwort nicht ändern: Auswählen

    6. Kennwort läuft niemals ab: Auswählen

  3. Führen Sie an einer Windows PowerShell-Eingabeaufforderung mit erhöhten Rechten (Ausführung als Administrator) die folgenden Befehle aus, und drücken Sie nach jedem Befehl die EINGABETASTE:

    Set-ExecutionPolicy -ExecutionPolicy RemoteSigned ?Force
    Set-Location C:\Setup\Scripts
    .\Set-OUPermissions.ps1 -Account MDT_JD 
    -TargetOU "OU=Workstations,OU=Computers,OU=Contoso"
    
  4. Das Skript „Set-OUPermissions.ps1“ gewährt dem MDT_JD-Benutzerkonto Berechtigungen zum Verwalten von Computerkonten in der OE „Contoso / Computer“. Die folgende Liste enthält die erteilten Berechtigungen:

    1. Bereich: Dieses Objekt und alle nachgeordneten Objekte

      1. Computerobjekte erstellen

      2. Computerobjekte löschen

    2. Bereich: Nachgeordnete Computerobjekte

      1. Alle Eigenschaften lesen

      2. Alle Eigenschaften schreiben

      3. Berechtigungen lesen

      4. Berechtigungen ändern

      5. Kennwort ändern

      6. Kennwort zurücksetzen

      7. Überprüfter Schreibvorgang in den DNS-Hostnamen

      8. Überprüfter Schreibvorgang in den Dienstprinzipalnamen

Schritt 2: Einrichten der MDT Production-Bereitstellungsfreigabe

Wenn Sie die Vorbereitungen für die Bereitstellung von Windows 10 in einer Produktionsumgebung getroffen haben, erstellen Sie zunächst eine neue MDT-Bereitstellungsfreigabe. Für eine Produktionsbereitstellung sollten Sie nicht dieselbe Bereitstellungsfreigabe wie für das Erstellen des Referenzimages verwenden. Eine Anleitung zum Erstellen eines benutzerdefinierten Windows 10-Images finden Sie unter Erstellen eines Windows 10-Referenzimages.

Erstellen der MDT Production-Bereitstellungsfreigabe

Die Schritte zum Erstellen der Bereitstellungsfreigabe für die Produktion sind identisch mit der Erstellung der Bereitstellungsfreigabe zum Erstellen des benutzerdefinierten Referenzimages:

  1. Melden Sie sich auf MDT01 als Administrator in der CONTOSO-Domäne mit dem Kennwort P@ssw0rd an.

  2. Klicken Sie in der Deployment Workbench mit der rechten Maustaste auf Deployment Shares, und wählen Sie New Deployment Share aus.

  3. Geben Sie auf der Seite Path im Textfeld Deployment share path die Zeichenfolge E:\MDTProduction ein, und klicken Sie auf Next.

  4. Geben Sie auf der Seite Share im Textfeld Share name die Zeichenfolge MDTProduction$ ein, und klicken Sie auf Next.

  5. Geben Sie auf der Seite Descriptive Name im Textfeld Deployment share description die Zeichenfolge MDT Production ein, und klicken Sie auf Next.

  6. Übernehmen Sie auf der Seite Options die Standardeinstellungen, klicken Sie zweimal auf Next, und klicken Sie anschließend auf Finish.

  7. Überprüfen Sie im Datei-Explorer, ob Sie auf die Freigabe \\MDT01\MDTProduction$ zugreifen können.

Schritt 3: Hinzufügen eines benutzerdefinierten Images

Im nächsten Schritt fügen Sie der Bereitstellungsfreigabe ein Referenzimage mit den Setupdateien für die Bereitstellung von Windows 10 hinzu. Wenn Sie ein benutzerdefiniertes Bild hinzufügen, müssen noch Setupdateien kopiert werden (eine Option im Assistenten), da Windows 10 zusätzliche Komponenten im Ordner „Sources\SxS“ speichert, der sich außerhalb des Images befindet und beim Installieren von Komponenten möglicherweise benötigt wird.

Hinzufügen des benutzerdefinierten Images für Windows 10 Enterprise x64 RTM

Die folgenden Schritte setzen voraus, dass Sie die Schritte im Thema Erstellen eines Windows 10-Referenzimages abgeschlossen haben, sodass sich im Ordner „E:\MDTBuildLab\Captures“ auf MDT01 ein Windows 10-Referenzimage befindet.

  1. Erweitern Sie unter Verwendung der Deployment Workbench den Knoten Deployment Shares, und erweitern Sie dann MDT Production. Wählen Sie den Knoten Operating Systems aus, und erstellen Sie einen Ordner mit dem Namen Windows 10.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner Windows 10, und wählen Sie Import Operating System aus.

  3. Wählen Sie auf der Seite OS Type die Option Custom image file aus, und klicken Sie auf Next.

  4. Navigieren Sie auf der Seite Image im Textfeld Source file zu E:\MDTBuildLab\Captures\REFW10X64-001.wim, und klicken Sie auf Next.

  5. Wählen Sie auf der Seite Setup die Option Copy later setup files from the specified path aus. Navigieren Sie im Textfeld Setup source directory zu E:\MDTBuildLab\Operating Systems\W10EX64RTM, und klicken Sie auf Next.

  6. Geben Sie auf der Seite Destination im Textfeld Destination directory name die Zeichenfolge W10EX64RTM ein, klicken Sie zweimal auf Next, und klicken Sie dann auf Finish.

  7. Doppelklicken Sie nach dem Hinzufügen des Betriebssystems im Knoten Operating Systems/Windows 10 auf den Namen des hinzugefügten Betriebssystems, und ändern Sie ihn folgendermaßen: Windows 10 Enterprise x64 RTM Custom Image.

Hinweis  

Der Grund für das Hinzufügen von Setupdateien hat sich seit den Vorgängerversionen von MDT geändert. In MDT 2010 wurden Setupdateien zum Installieren von Windows verwendet. MDT verwendet DISM, um das Image anzuwenden. Die Setupdateien werden jedoch weiterhin benötigt, da einige Komponenten in Rollen und Features außerhalb des Hauptimages gespeichert werden.

 

Abbildung 2

Abbildung 2 Das importierte Betriebssystem nach der Umbenennung

Schritt 4: Hinzufügen einer Anwendung

Wenn Sie die MDT Build Lab-Bereitstellungsfreigabe konfigurieren, fügen Sie der neuen Bereitstellungsfreigabe ebenfalls Anwendungen hinzu, bevor Sie die Tasksequenz erstellen. In diesem Abschnitt wird der Prozess zum Hinzufügen einer Anwendung zur MDT Production-Bereitstellungsfreigabe mit Adobe Reader als Beispiel erläutert.

Erstellen der Installation: Adobe Reader XI x86

In diesem Beispiel wird davon ausgegangen, dass Sie die Adobe Reader XI-Installationsdatei (AdbeRdr11000_eu_ES.msi) nach „E:\Setup\Adobe Reader“ auf MDT01 heruntergeladen haben.

  1. Erweitern Sie unter Verwendung der Deployment Workbench den Knoten MDT Production, und navigieren Sie zum Knoten Applications.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Knoten Applications, und erstellen Sie einen neuen Ordner namens Adobe.

  3. Klicken Sie im Knoten Applications mit der rechten Maustaste auf den Ordner Adobe, und wählen Sie New Application aus.

  4. Wählen Sie auf der Seite Application Type die Option Application with source files aus, und klicken Sie auf Next.

  5. Geben Sie auf der Seite Details im Textfeld für den Namen der Anwendung die Zeichenfolge Install - Adobe Reader XI - x86 ein, und klicken Sie auf Next.

  6. Navigieren Sie auf der Seite Source im Textfeld Source Directory zu E:\Setup\Adobe Reader XI, und klicken Sie auf Next.

  7. Geben Sie auf der Seite Destination im Textfeld Specify the name of the directory that should be created die Zeichenfolge Install - Adobe Reader XI - x86 ein, und klicken Sie auf Next.

  8. Geben Sie auf der Seite Command Details im Textfeld Command Line die Zeichenfolge msiexec /i AdbeRdr11000_eu_ES.msi /q ein, klicken Sie zweimal auf Next, und klicken Sie dann auf Finish.

Abbildung 3

Abbildung 3 Die Anwendung Adobe Reader nach dem Hinzufügen zur Deployment Workbench

Schritt 5: Vorbereiten des Treiberrepositorys

Um Windows 10 mit MDT 2013 Update 1 bereitstellen zu können, benötigen Sie Treiber für die Startimages und für das eigentliche Betriebssystem. In diesem Abschnitt erfahren Sie, wie Sie Treiber für das Startimage und das Betriebssystem hinzufügen. Dabei werden die folgenden Hardwaremodelle als Beispiel verwendet:

  • Lenovo ThinkPad T420

  • Dell Latitude E6440

  • HP EliteBook 8560w

  • Microsoft Surface Pro

Für Startimages werden Speicher- und Netzwerktreiber benötigt. Für das Betriebssystem ist der vollständige Satz an Treibern erforderlich.

Hinweis  

Sie sollten Windows PE-Images nur dann Treiber hinzufügen, wenn die Standardtreiber nicht funktionieren. Durch das Hinzufügen von nicht erforderlichen Treibern wird das Startimage unnötig vergrößert und die Zeit für das Herunterladen verlängert.

 

Erstellen der Treiberquellstruktur im Dateisystem

Für eine erfolgreiche Verwaltung von Treibern für MDT 2013 Update 1 sowie für jede andere Bereitstellungslösung sollten Sie über ein optimales Treiberrepository verfügen. Aus diesem Repository importieren Sie Treiber in MDT für die Bereitstellung. Dabei sollten Sie das Repository stets für die zukünftige Verwendung beibehalten.

  1. Erstellen Sie auf MDT01 mit dem Datei-Explorer den Ordner E:\Drivers.

  2. Erstellen Sie im Ordner E:\Drivers die folgende Ordnerstruktur:

    1. WinPE x86

    2. WinPE x64

    3. Windows 10 x64

  3. Erstellen Sie im neuen Ordner „Windows 10 x64“ die folgende Ordnerstruktur:

    • Dell

      • Latitude E6440
    • HP

      • HP EliteBook 8560w
    • Lenovo

      • ThinkPad T420 (4178)
    • Microsoft

      • Surface Pro 3

Hinweis  

Auch wenn Sie nicht planen, sowohl x86- als auch x64-Startimages zu verwenden, sollten Sie die Supportstruktur zur zukünftigen Verwendung trotzdem hinzufügen.

 

Erstellen der logischen Treiberstruktur in MDT 2013 Update 1

Wenn Sie Treiber in das Treiberrepository von MDT 2013 Update 1 importieren, erstellt MDT basierend auf den Treiberklassennamen eine Ordnerstruktur mit einer einzigen Instanz. Sie können und sollten jedoch für die Deployment Workbench die gleiche Treiberstruktur wie für das Treiberquellrepository verwenden. Erstellen Sie hierzu logische Ordner in der Deployment Workbench.

  1. Wählen Sie auf MDT01 unter Verwendung der Deployment Workbench den Knoten Out-of-Box Drivers aus.

  2. Erstellen Sie im Knoten Out-Of-Box Drivers die folgende Ordnerstruktur:

    1. WinPE x86

    2. WinPE x64

    3. Windows 10 x64

  3. Erstellen Sie im Ordner Windows 10 x64 die folgende Ordnerstruktur:

    • Dell Inc.

      • Latitude E6440
    • Hewlett-Packard

      • HP EliteBook 8560w
    • Lenovo

      • 4178
    • Microsoft

      • Surface Pro 3

Die vorherigen Ordnernamen werden so gewählt, da sie den tatsächlichen Werten für Marke und Modell entsprechen, die MDT während der Bereitstellung von den Computern erfasst. Sie können die Modellwerte für Ihre Computer über den folgenden Befehl in Windows PowerShell ermitteln:

Get-WmiObject -Class:Win32_ComputerSystem

Sie können diesen Befehl auch in einer normalen Befehlszeile verwenden:

wmic csproduct get name

Wenn Sie eine standardisiertere Benennungskonvention bevorzugen, können Sie das Skript „ModelAliasExit.vbs“ aus dem Beitrag des Deployment Guys-Blogs mit dem Titel Using and Extending Model Aliases for Hardware Specific Application Installation (in englischer Sprache) verwenden.

Abbildung 4

Abbildung 4 Die Struktur von „Out-of-Box Drivers“ in der Deployment Workbench

Erstellen der Auswahlprofile für die Treiber des Startimages

In der Standardeinstellung werden von MDT alle Speicher- und Netzwerktreiber hinzugefügt, die Sie in die Startimages importieren. Sie sollten jedoch nur die Treiber hinzufügen, die für das Startimage erforderlich sind. Mithilfe von Auswahlprofilen können Sie steuern, welche Treiber hinzugefügt werden.

Für die Startimages (Windows PE) werden Windows 10-Treiber verwendet. Wenn Sie die Windows 10-Treiber für Ihr Gerät nicht finden, funktioniert wahrscheinlich auch ein Windows 7- oder Windows 8.1-Treiber. Windows 10-Treiber sind jedoch zu bevorzugen.

  1. Erweitern Sie auf MDT01 unter Verwendung der Deployment Workbench im Knoten MDT Production den Knoten Advanced Configuration, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Knoten Selection Profiles, und wählen Sie New Selection Profile aus.

  2. Erstellen Sie im New Selection Profile Wizard ein Auswahlprofil mit den folgenden Einstellungen:

    1. Selection Profile name: WinPE x86

    2. Ordner: Wählen Sie den Ordner „WinPE x86“ in „Out-of-Box Drivers“ aus.

  3. Klicken Sie erneut mit der rechten Maustaste auf den Knoten Selection Profiles, und wählen Sie New Selection Profile aus.

  4. Erstellen Sie im New Selection Profile Wizard ein Auswahlprofil mit den folgenden Einstellungen:

    1. Selection Profile name: WinPE x64

    2. Ordner: Wählen Sie den Ordner „WinPE x64“ in „Out-of-Box Drivers“ aus.

Abbildung 5

Abbildung 5 Erstellen des Auswahlprofils für WinPE x64

Extrahieren und Importieren der Treiber für das x64-Startimage

Windows PE unterstützt alle Hardwaremodelle in diesem Beispiel. Hierbei lernen Sie jedoch, wie Sie Startimage-Treiber für beliebige neue Hardware hinzufügen, die eventuell zusätzliche Treiber benötigt. In diesem Beispiel fügen Sie dem x64-Startimage die neuesten Intel-Netzwerktreiber hinzu.

In den folgenden Schritten wird davon ausgegangen, dass Sie „PROWinx64.exe“ von Intel.com heruntergeladen und in einem temporären Ordner gespeichert haben.

  1. Extrahieren Sie PROWinx64.exe in einem temporären Ordner – in diesem Beispiel dem Ordner C:\Tmp\ProWinx64.

  2. Erstellen Sie mit dem Datei-Explorer den Ordner E:\Drivers\WinPE x64\Intel PRO1000.

  3. Kopieren Sie den Inhalt des Ordners C:\Tmp\PROWinx64\PRO1000\Winx64\NDIS64 in den Ordner E:\Drivers\WinPE x64\Intel PRO1000.

  4. Erweitern Sie unter Verwendung der Deployment Workbench den Knoten Out-of-Box Drivers, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Knoten WinPE x64, und wählen Sie Import Drivers aus. Verwenden Sie die folgende Einstellung für den Assistenten zum Importieren von Treibern:

    • Quellverzeichnis für Treiber: E:\Drivers\WinPE x64\Intel PRO1000

Herunterladen, Extrahieren und Importieren von Treibern

Für ThinkPad T420

Für das Modell Lenovo T420 verwenden Sie die Software Lenovo ThinkVantage Update Retriever zum Herunterladen der Treiber. Bei Update Retriever muss der korrekte Lenovo-Computertyp für die tatsächliche Hardware angegeben werden (die ersten vier Zeichen des Modellnamens). Beispielsweise trägt das Modell Lenovo T420 den Modellnamen 4178B9G. Somit ist der Computertyp 4178.

Um die Updates abzurufen, laden Sie die Treiber über Lenovo ThinkVantage Update Retriever mit der Exportfunktion herunter. Sie können die Treiber von der Lenovo-Website herunterladen.

In den folgenden Schritten wird davon ausgegangen, dass Sie die Treiber mit ThinkVantage Update Retriever v5.0 in den Ordner „E:\Drivers\Lenovo\ThinkPad T420 (4178)“ heruntergeladen und extrahiert haben.

  1. Erweitern Sie auf MDT01 unter Verwendung der Deployment Workbench im Knoten MDT Production den Knoten Out-Of-Box Drivers, und erweitern Sie dann den Knoten Lenovo.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner 4178, und wählen Sie Treiber importieren aus. Verwenden Sie für den Assistenten zum Importieren von Treibern die folgende Einstellung:

    • Quellverzeichnis der Treiber: E:\Drivers\Windows 10 x64\Lenovo\ThinkPad T420 (4178)

Für Latitude E6440

Für das Modell Dell Latitude E6440 verwenden Sie die Dell Driver CAB-Datei, die Sie auf der Dell TechCenter-Website erhalten.

In den folgenden Schritten wird davon ausgegangen, dass Sie die CAB-Datei für das Modell Latitude E6440 in den Ordner „E:\Drivers\Dell\Latitude E6440“ heruntergeladen und extrahiert haben.

  1. Erweitern Sie auf MDT01 unter Verwendung der Deployment Workbench im Knoten MDT Production den Knoten Out-Of-Box Drivers, und erweitern Sie dann den Knoten Dell.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner Latitude E6440, und wählen Sie Treiber importieren aus. Verwenden Sie für den Assistenten zum Importieren von Treibern die folgende Einstellung:

    • Quellverzeichnis der Treiber: E:\Drivers\Windows 10 x64\Dell\Latitude E6440

Für HP EliteBook 8560w

Für das Modell HP EliteBook 8560w verwenden Sie den HP SoftPaq Download Manager zum Abrufen der Treiber. Der HP SoftPaq Download Manager ist auf der HP Support-Website verfügbar.

In den folgenden Schritten wird davon ausgegangen, dass Sie die Treiber für das Modell HP EliteBook 8650w in den Ordner „E:\Drivers\Windows 10 x64\HP\HP EliteBook 8560w“ heruntergeladen und extrahiert haben.

  1. Erweitern Sie auf MDT01 unter Verwendung der Deployment Workbench im Knoten MDT Production den Knoten Out-Of-Box Drivers, und erweitern Sie dann den Knoten Hewlett-Packard.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner HP EliteBook 8560w, und wählen Sie Import Drivers aus. Verwenden Sie für den Assistenten zum Importieren von Treibern die folgende Einstellung:

    • Quellverzeichnis der Treiber: E:\Drivers\Windows 10 x64\HP\HP EliteBook 8560w

Für Microsoft Surface Pro 3

Die Treiber für das Modell Microsoft Surface Pro finden Sie auf der Microsoft-Website. In den folgenden Schritten wird davon ausgegangen, dass Sie die Surface Pro 3-Treiber in den Ordner „E:\Drivers\Windows 10 x64\Microsoft\Surface Pro 3“ heruntergeladen und extrahiert haben.

  1. Erweitern Sie auf MDT01 unter Verwendung der Deployment Workbench im Knoten MDT Production den Knoten Out-Of-Box Drivers, und erweitern Sie dann den Knoten Microsoft.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner Surface Pro 3, und wählen Sie Import Drivers aus. Verwenden Sie für den Assistenten zum Importieren von Treibern die folgende Einstellung:

    • Quellverzeichnis der Treiber: E:\Drivers\Windows 10 x64\Microsoft\Surface Pro 3

Schritt 6: Erstellen der Tasksequenz für die Bereitstellung

In diesem Abschnitt wird gezeigt, wie Sie die Tasksequenz zum Bereitstellen Ihres Windows 10-Referenzimages für die Produktion erstellen. Anschließend konfigurieren Sie die Tasksequenz, um die Installation von Patches über einen WSUS (Windows Server Update Services)-Server zu aktivieren.

Erstellen einer Tasksequenz für Windows 10 Enterprise

  1. Wählen Sie unter Verwendung der Deployment Workbench die Option Task Sequences im Knoten MDT Production aus, und erstellen Sie einen Ordner mit dem Namen Windows 10.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den neuen Ordner Windows 10, und wählen Sie New Task Sequence aus. Wählen Sie im New Task Sequence Wizard folgende Einstellungen aus:

    1. Task sequence ID: W10-X64-001

    2. Task sequence name: Windows 10 Enterprise x64 RTM Custom Image

    3. Task sequence comments: Production Image

    4. Select Template: Standard Client Task Sequence

    5. Select OS: Windows 10 Enterprise x64 RTM Custom Image

    6. Specify Product Key: Do not specify a product key at this time

    7. Full Name: Contoso

    8. Organization: Contoso

    9. Internet Explorer home page: about:blank

    10. Admin Password: Do not specify an Administrator Password at this time

Bearbeiten der Tasksequenz für Windows 10

  1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Tasksequenz Windows 10 Enterprise x64 RTM Custom Image, und wählen Sie Properties aus.

  2. Konfigurieren Sie auf der Registerkarte Task Sequence die Tasksequenz Windows 10 Enterprise x64 RTM Custom Image mit den folgenden Einstellungen:

    1. Preinstall. Fügen Sie nach der Aktion Enable BitLocker (Offline) eine Aktion vom Typ Set Task Sequence Variable mit den folgenden Einstellungen hinzu:

      1. Name: Set DriverGroup001

      2. Task Sequence Variable: DriverGroup001

      3. Value: Windows 10 x64\%Make%\%Model%

    2. Konfigurieren Sie die Aktion Inject Drivers mit den folgenden Einstellungen:

      1. Choose a selection profile: Nothing

      2. Install all drivers from the selection profile

        Hinweis  

        Mit der oben genannten Konfiguration wird angegeben, dass MDT nur Treiber aus dem Ordner verwenden soll, der durch die Eigenschaft „DriverGroup001“ festgelegt wird, die durch die Einstellung „Choose a selection profile: Nothing“ definiert wird, und dass MDT kein Plug & Play verwenden soll, um die zu kopierenden Treiber zu ermitteln, was durch die Einstellung „Install all drivers from the selection profile“ definiert wird.

         

    3. State Restore. Aktivieren Sie die Aktion Windows Update (Pre-Application Installation).

    4. State Restore. Aktivieren Sie die Aktion Windows Update (Post-Application Installation).

  3. Klicken Sie auf OK.

Abbildung 6

Abbildung 6 Die Tasksequenz für die Bereitstellung in der Produktion

Schritt 7: Konfigurieren der MDT Production-Bereitstellungsfreigabe

In diesem Abschnitt erfahren Sie, wie Sie die MDT Build Lab-Bereitstellungsfreigabe mit den Regeln konfigurieren, die zum Erstellen eines einfachen dynamischen Bereitstellungsprozesses erforderlich sind. Dies umfasst das Konfigurieren von häufig verwendeten Regeln sowie eine Erläuterung der Funktionsweise dieser Regeln.

Konfigurieren der Regeln

  1. Kopieren Sie auf MDT01 mit dem Datei-Explorer die folgenden Dateien aus dem Ordner D:\Setup\Sample Files\MDT Production\Control nach E:\MDTProduction\Control. Überschreiben Sie die vorhandenen Dateien.

    1. Bootstrap.ini

    2. CustomSettings.ini

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die MDT Production-Bereitstellungsfreigabe, und wählen Sie Properties aus.

  3. Wählen Sie die Registerkarte Rules aus, und ändern Sie die folgenden Informationen:

    [Settings]
    Priority=Default
    [Default]
    _SMSTSORGNAME=Contoso
    OSInstall=YES
    UserDataLocation=AUTO
    TimeZoneName=Pacific Standard Time 
    AdminPassword=P@ssw0rd
    JoinDomain=contoso.com
    DomainAdmin=CONTOSO\MDT_JD
    DomainAdminPassword=P@ssw0rd
    MachineObjectOU=OU=Workstations,OU=Computers,OU=Contoso,DC=contoso,DC=com
    SLShare=\\MDT01\Logs$
    ScanStateArgs=/ue:*\* /ui:CONTOSO\*
    USMTMigFiles001=MigApp.xml
    USMTMigFiles002=MigUser.xml
    HideShell=YES
    ApplyGPOPack=NO
    WSUSServer=mdt01.contoso.com:8530
    SkipAppsOnUpgrade=NO
    SkipAdminPassword=YES
    SkipProductKey=YES
    SkipComputerName=NO
    SkipDomainMembership=YES
    SkipUserData=YES
    SkipLocaleSelection=YES
    SkipTaskSequence=NO
    SkipTimeZone=YES
    SkipApplications=NO
    SkipBitLocker=YES
    SkipSummary=YES
    SkipCapture=YES
    SkipFinalSummary=NO
    
  4. Klicken Sie auf Edit Bootstrap.ini, und ändern Sie die folgenden Informationen:

    [Settings]
    Priority=Default
    [Default]
    DeployRoot=\\MDT01\MDTProduction$
    UserDomain=CONTOSO
    UserID=MDT_BA
    SkipBDDWelcome=YES
    
  5. Überprüfen Sie auf der Registerkarte Windows PE in der Dropdownliste Platform, ob x86 ausgewählt ist.

  6. Konfigurieren Sie in der Unterregisterkarte General die folgenden Einstellungen:

    • Im Bereich Lite Touch Boot Image Settings:

      1. Image description: MDT Production x86

      2. ISO file name: MDT Production x86.iso

      Hinweis  

      Da Sie später PXE (Pre-Boot Execution Environment) für die Bereitstellung der Computer verwenden, benötigen Sie die ISO-Datei nicht. Die ISO-Dateien sollten jedoch trotzdem erstellt werden, da sie für die Problembehandlung von Bereitstellungen sowie für Schnelltests hilfreich sind.

       

  7. Wählen Sie auf der Unterregisterkarte Drivers and Patches das Auswahlprofil WinPE x86 aus, und aktivieren Sie dann die Option Include all drivers from the selection profile.

  8. Wählen Sie auf der Registerkarte Windows PE in der Dropdownliste Platform die Option x64 aus.

  9. Konfigurieren Sie in der Unterregisterkarte General die folgenden Einstellungen:

    • Im Bereich Lite Touch Boot Image Settings:

      1. Image description: MDT Production x64

      2. ISO file name: MDT Production x64.iso

  10. Wählen Sie auf der Unterregisterkarte Drivers and Patches das Auswahlprofil WinPE x64 aus, und aktivieren Sie dann die Option Include all drivers from the selection profile.

  11. Aktivieren Sie auf der Registerkarte Monitoring das Kontrollkästchen Enable monitoring for this deployment share.

  12. Klicken Sie auf OK.

Hinweis  

Es dauert eine Weile, bis die Überwachungsdatenbank und der Webdienst von der Deployment Workbench erstellt werden.

 

Abbildung 8

Abbildung 7 Die Registerkarte „Windows PE“ für das x64-Startimage

Erläuterung der Regeln

Die Regeln für die MDT Production-Bereitstellungsfreigabe unterscheiden sich etwas von den Regeln der MDT Build Lab-Bereitstellungsfreigabe. Die wichtigsten Unterschiede sind, dass die Computer in einer Domäne anstatt in einer Arbeitsgruppe bereitgestellt werden und dass die Anmeldung nicht automatisiert wird.

Die Datei „Bootstrap.ini“

Dies ist die Datei „Bootstrap.ini“ für MDT Production ohne Anmeldeinformationen (mit Ausnahme von Domäneninformationen):

[Settings]
Priority=Default
[Default]
DeployRoot=\\MDT01\MDTProduction$

UserDomain=CONTOSO
UserID=MDT_BA

SkipBDDWelcome=YES

Die Datei „CustomSettings.ini“

Dies ist die Datei „CustomSettings.ini“ mit den neuen Informationen zum Domänenbeitritt:

[Settings]
Priority=Default
[Default]
_SMSTSORGNAME=Contoso
OSInstall=Y
UserDataLocation=AUTO
TimeZoneName=Pacific Standard Time 
AdminPassword=P@ssw0rd
JoinDomain=contoso.com
DomainAdmin=CONTOSO\MDT_JD
DomainAdminPassword=P@ssw0rd
MachineObjectOU=OU=Workstations,OU=Computers,OU=Contoso,DC=contoso,DC=com
SLShare=\\MDT01\Logs$
ScanStateArgs=/ue:*\* /ui:CONTOSO\*
USMTMigFiles001=MigApp.xml
USMTMigFiles002=MigUser.xml
HideShell=YES
ApplyGPOPack=NO
WSUSServer=http://mdt01.contoso.com:8530
SkipAppsOnUpgrade=NO
SkipAdminPassword=YES
SkipProductKey=YES
SkipComputerName=NO
SkipDomainMembership=YES
SkipUserData=YES
SkipLocaleSelection=YES
SkipTaskSequence=NO
SkipTimeZone=YES
SkipApplications=NO
SkipBitLocker=YES
SkipSummary=YES
SkipCapture=YES
SkipFinalSummary=NO
EventService=http://MDT01:9800

In der MDT Production-Regeldatei werden die folgenden zusätzlichen Eigenschaften verwendet:

  • JoinDomain: Die Domäne, der beigetreten werden soll.

  • DomainAdmin: Das Konto, das für den Beitritt des Computers zur Domäne verwendet wird.

  • DomainAdminDomain: Die Domäne für das Domänenbeitrittskonto.

  • DomainAdminPassword: Das Kennwort für das Domänenbeitrittskonto.

  • MachineObjectOU: Die Organisationseinheit (OE), der das Computerkonto hinzugefügt werden soll.

  • ScanStateArgs: Argumente für den Befehl „ScanState“ des Migrationstools für den Benutzerstatus (USMT).

  • USMTMigFiles(*): Liste der USMT-Vorlagen (Steuerung der Elemente, die gesichert und wiederhergestellt werden sollen).

  • EventService: Aktiviert die Protokollierung von Informationen im MDT-Überwachungswebdienst.

Optionale Konfiguration der Bereitstellungsfreigabe.

Wenn Ihre Organisation über eine Microsoft Software Assurance-Vereinbarung verfügt, können Sie auch die zusätzliche MDOP-Lizenz (Microsoft Desktop Optimization Package) abonnieren (gegen eine zusätzliche Gebühr). MDOP umfasst das Microsoft Diagnostics and Recovery-Toolkit (DaRT), das Tools zur Problembehandlung für MDT-Bereitstellungen sowie für Windows selbst enthält.

Hinzufügen von DaRT 10 zu den Startimages

Wenn Sie über Lizenzen für MDOP und DaRT verfügen, können Sie mithilfe der Schritte in diesem Abschnitt DaRT zu den Startimages hinzufügen. Wenn Sie keine DaRT-Lizenz haben oder diese nicht verwenden möchten, fahren Sie einfach mit dem nächsten Abschnitt Aktualisieren der Bereitstellungsfreigabe fort. Um das Remoteverbindungsfeature in MDT 2013 Update 1 zu aktivieren, sind folgende Schritte erforderlich:

  • Installieren Sie DaRT 10 (Teil von MDOP 2015 R1).

  • Kopieren Sie die beiden Tools-CAB-Dateien (Toolsx86.cab und Toolsx64.cab) in die Bereitstellungsfreigabe.

  • Konfigurieren Sie die Bereitstellungsfreigabe für das Hinzufügen von DaRT.

In den folgenden Schritten wird davon ausgegangen, dass Sie MDOP 2015 R1 heruntergeladen und DaRT 10 in den Ordner „E:\Setup\DaRT 10“ auf MDT01 kopiert haben.

  1. Installieren Sie DaRT 10 (MSDaRT10.msi) mit den Standardeinstellungen auf MDT01.

  2. Navigieren Sie im Datei-Explorer zum Ordner C:\Programme\Microsoft DaRT\v10.

  3. Kopieren Sie die Datei „Toolsx64.cab“ nach E:\MDTProduction\Tools\x64.

  4. Kopieren Sie die Datei „Toolsx86.cab“ nach E:\MDTProduction\Tools\x86.

  5. Klicken Sie in der Deployment Workbench mit der rechten Maustaste auf MDT Production-Bereitstellungsfreigabe, und wählen Sie Properties aus.

  6. Überprüfen Sie auf der Registerkarte Windows PE in der Dropdownliste Platform, ob x86 ausgewählt ist.

  7. Aktivieren Sie auf der Unterregisterkarte Features das Kontrollkästchen Microsoft Diagnostics and Recovery Toolkit (DaRT).

    Abbildung 8

    Abbildung 8 Aktivieren des DaRT 10-Features in der Bereitstellungsfreigabe

  8. Wählen Sie auf der Registerkarte Windows PE in der Dropdownliste Platform die Option x64 aus.

  9. Aktivieren Sie auf der Unterregisterkarte Features neben dem ausgewählten Standardfeaturepaket auch das Kontrollkästchen Microsoft Diagnostics and Recovery Toolkit (DaRT).

  10. Klicken Sie auf OK.

Aktualisieren der Bereitstellungsfreigabe

Wie die MDT Build Lab-Bereitstellungsfreigabe muss auch die MDT Production-Bereitstellungsfreigabe nach ihrer Konfiguration aktualisiert werden. Bei diesem Prozess werden die Windows PE-Startimages erstellt.

  1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die MDT Production-Bereitstellungsfreigabe, und wählen Sie Update Deployment Share aus.

  2. Verwenden Sie im Update Deployment Share Wizard die Standardoptionen.

Hinweis  

Der Aktualisierungsvorgang kann 5 bis 10 Minuten dauern.

 

Schritt 8: Bereitstellen des Windows 10-Clientimages

Die folgenden Schritte führen Sie durch die Verwendung von Tasksequenzen zum Bereitstellen von Windows 10-Images durch einen vollständig automatisierten Prozess. Zunächst muss das Startimage den Windows-Bereitstellungsdiensten hinzugefügt werden. Anschließend wird die Bereitstellung gestartet. Im Gegensatz zur Bereitstellung von Images aus der MDT Build Lab-Bereitstellungsfreigabe wird die Verwendung von PXE (Pre-Installation Execution Environment) empfohlen, um die vollständigen Bereitstellungen im Datacenter zu starten. Sie können jedoch auch eine ISO/CD oder einen USB-Stick zum Starten des Prozesses verwenden.

Konfigurieren der Windows-Bereitstellungsdienste (Windows Deployment Services, WDS)

Zur Vorbereitung der Bereitstellung muss das MDT Production Lite Touch x64-Startimage zu WDS hinzugefügt werden. Bei den folgenden Schritten wird davon ausgegangen, dass die Windows-Bereitstellungsdienste bereits auf MDT01 installiert wurden.

  1. Klicken Sie in der WDS-Konsole mit der rechten Maustaste auf Startabbilder, und wählen Sie Startabbild hinzufügen aus.

  2. Navigieren Sie zur Datei E:\MDTProduction\Boot\LiteTouchPE_x64.wim und fügen Sie das Abbild zu den Standardeinstellungen hinzu.

Abbildung 9

Abbildung 9 Das zur WDS-Konsole hinzugefügte Startimage

Bereitstellen des Windows 10-Client

An dieser Stelle sollten Sie über eine Lösung für die Bereitstellung des Windows 10-Client verfügen. Beginnen Sie am besten damit, mehrere Bereitstellungen gleichzeitig durchzuführen, bis Sie sicher sind, dass Ihre Konfiguration wie erwartet funktioniert. Es kann hilfreich sein, ein paar anfängliche Tests auf virtuellen Computern durchzuführen, bevor die Bereitstellung auf physischer Hardware getestet wird. Dadurch können Hardwareprobleme beim Testen oder bei der Problembehandlung ausgeschlossen werden. Mit den folgenden Schritten stellen Sie das Windows 10-Image auf einem virtuellen Computer bereit:

  1. Erstellen Sie einen virtuellen Computer mit den folgenden Einstellungen:

    1. Name: PC0005

    2. Speicherort: C:\VMs

    3. Generation: 2

    4. Arbeitsspeicher: 2048 MB

    5. Festplatte: 60 GB (dynamischer Datenträger)

  2. Starten Sie den virtuellen Computer PC0005, und drücken Sie die EINGABETASTE, um PXE zu starten. Der Computer lädt jetzt das Windows PE-Startimage vom WDS-Server.

    Abbildung 10

    Abbildung 10 Der PXE-Startvorgang von PC0005

  3. Schließen Sie nach dem Start von Windows PE den Windows Deployment Wizard mit der folgenden Einstellung ab:

    1. Password: P@ssw0rd

    2. Select a task sequence to execute on this computer: Windows 10 Enterprise x64 RTM Custom Image

    3. Computer Name: PC0005

    4. Applications: Auswahl von „Install - Adobe Reader XI - x86“.

  4. Das Setup startet nun und führt folgende Aktionen aus:

    1. Das Windows 10 Enterprise-Betriebssystem wird installiert.

    2. Die hinzugefügte Anwendung wird installiert.

    3. Das Betriebssystem wird über Ihren lokalen Windows Server Update Services (WSUS)-Server aktualisiert.

Verwenden des MDT 2013-Überwachungsfeatures

Da Sie nun die Überwachung in der MDT Production-Bereitstellungsfreigabe aktiviert haben, können Sie die Bereitstellung von PC0005 über den Knoten „Überwachung“ verfolgen.

  1. Erweitern Sie auf MDT01 unter Verwendung der Deployment Workbench den Bereitstellungsfreigabeordner MDT Production.

  2. Wählen Sie den Knoten Monitoring aus, und warten Sie, bis PC0005 angezeigt wird.

  3. Doppelklicken Sie auf PC0005, und überprüfen Sie die Informationen.

Abbildung 11

Abbildung 11 Der Knoten „Überwachung“ mit dem Fortschritt der Bereitstellung von PC0005

Verwenden der Informationen in der Ereignisanzeige

Wenn die Überwachung aktiviert ist, schreibt MDT auch Informationen in die Ereignisanzeige auf MDT01. Diese Informationen können verwendet werden, um Benachrichtigungen über geplante Tasks auszulösen, wenn die Bereitstellung abgeschlossen ist. Beispielsweise können Sie geplante Tasks so konfigurieren, dass eine E-Mail gesendet wird, wenn im Ereignisprotokoll ein bestimmtes Ereignis erstellt wird.

Abbildung 12

Abbildung 12 Die Ereignisanzeige mit einer erfolgreichen Bereitstellung von PC0005

Multicast-Bereitstellungen

Die Multicast-Bereitstellung ermöglicht eine Imagebereitstellung mit geringerer Netzwerkauslastung bei gleichzeitigen Bereitstellungen. Multicast ist ein nützliches Feature zur Bereitstellung von Betriebssystemen in MDT-Bereitstellungen. Es muss jedoch sichergestellt werden, dass Ihr Netzwerk für dieses Feature ausgelegt ist.

Anforderungen

Multicast erfordert, dass Windows-Bereitstellungsdienste (WDS) auf Windows Server 2008 oder höher ausgeführt werden. Neben dem MDT 2013-Kernsetup für Multicast muss das Netzwerk für die Unterstützung von Multicast konfiguriert werden. Im Allgemeinen muss dazu das Netzwerkteam der Organisation eingebunden werden, um sicherzustellen, dass das IGMP-Snooping (Internet Group Management Protocol) aktiviert ist und dass das Netzwerk für Multicast-Datenverkehr ausgelegt ist. Die Multicast-Lösung verwendet IGMPv3.

Einrichten von MDT für Multicast

Die Einrichtung von MDT für Multicast ist einfach. Sie aktivieren Multicast in der Bereitstellungsfreigabe, und MDT erledigt den Rest.

  1. Klicken Sie auf MDT01 mit der rechten Maustaste auf den Ordner der MDT Production-Bereitstellungsfreigabe, und wählen Sie Properties aus.

  2. Aktivieren Sie auf der Registerkarte General das Kontrollkästchen Enable multicast for this deployment share (requires Windows Server 2008 R2 Windows Deployment Services), und klicken Sie auf OK.

  3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Bereitstellungsfreigabeordner MDT Production, und wählen Sie Update Deployment Share aus.

  4. Verwenden Sie nach dem Aktualisieren der Bereitstellungsfreigabe die Konsole der Windows-Bereitstellungsdienste, um sicherzustellen, dass der Multicast-Namespace erstellt wurde.

Abbildung 13

Abbildung 13 Der neu erstellte Multicast-Namespace

Verwenden von Offlinemedien zum Bereitstellen von Windows 10

Neben netzwerkbasierten Bereitstellungen unterstützt MDT auch die Verwendung von auf Offlinemedien basierenden Bereitstellungen von Windows 10. Durch die Verwendung von Auswahlprofilen können Sie auf einfache Weise eine Offlineversion Ihrer Bereitstellungsfreigabe generieren – entweder der vollständigen Bereitstellungsfreigabe oder eines Teils davon. Die generierten Offlinemedien können für die Bereitstellung auf eine DVD gebrannt oder auf einen USB-Stick kopiert werden.

Offlinemedien eignen sich nicht nur für den Fall, dass keine Netzwerkverbindung zur Bereitstellungsfreigabe besteht, sondern auch, wenn die Verbindung zur Bereitstellungsfreigabe eingeschränkt ist und Sie nicht 5 GB Daten über das Netzwerk kopieren möchten. Offlinemedien können weiterhin der Domäne beitreten, Sie vermeiden jedoch die Übertragung von Betriebssystem-Images, Treibern und Anwendungen über das Netzwerk.

Erstellen des Auswahlprofils für Offlinemedien

Um die Elemente zu filtern, die dem Medium hinzugefügt werden, erstellen Sie ein Auswahlprofil. Wenn Sie in der Deployment Workbench eine klare, logische Ordnerstruktur erstellt haben, werden Sie beim Erstellen der Auswahlprofile schnell deren Vorteile erkennen.

  1. Klicken Sie auf MDT01 unter Verwendung der Deployment Workbench im Knoten MDT Production/Advanced Configuration mit der rechten Maustaste auf Selection Profile, und wählen Sie New Selection Profile aus.

  2. Verwenden Sie im New Selection Profile Wizard die folgenden Einstellungen:

    1. Allgemeine Einstellungen

      • Selection profile name: Windows 10 Offline Media
    2. Ordner

      1. Applications/Adobe

      2. Operating Systems/Windows 10

      3. Out-Of-Box Drivers/WinPE x64

      4. Out-Of-Box Drivers/Windows 10 x64

      5. Task Sequences/Windows 10

Erstellen des Offline-Mediums

In den folgenden Schritten erstellen Sie Offlinemedien aus der MDT Production-Bereitstellungsfreigabe. Um zu filtern, welche Elemente dem Medium hinzugefügt werden, verwenden Sie das zuvor erstellte Auswahlprofil.

  1. Erstellen Sie auf MDT01 mit dem Datei-Explorer den Ordner E:\MDTOfflineMedia.

    Hinweis  

    Beim Erstellen von Offlinemedien muss zuerst der Zielordner erstellt werden. Es ist wichtig, dass in der Bereitstellungsfreigabe kein Unterordner erstellt wird, da das Offline-Medium dadurch beschädigt wird.

     

  2. Klicken Sie in der Deployment Workbench im Knoten MDT Production/Advanced Configuration mit der rechten Maustaste auf den Knoten Media, und wählen Sie New Media aus.

  3. Verwenden Sie für den New Media Wizard die folgenden Einstellungen:

    • Allgemeine Einstellungen

      1. Media path: E:\MDTOfflineMedia

      2. Selection profile: Windows 10 Offline Media

Konfigurieren des Offline-Mediums

Offlinemedien verfügen über eigene Regeln sowie eine eigene „Bootstrap.ini“- und „CustomSettings.ini“-Datei. Diese Dateien werden im Ordner „Control“ des Offline-Mediums gespeichert. Sie können auch über die Eigenschaften des Offline-Mediums in der Deployment Workbench aufgerufen werden.

  1. Kopieren Sie auf MDT01 mit dem Datei-Explorer die Datei „CustomSettings.ini“ aus dem Ordner E:\MDTBuildLab\Control nach E:\MDTOfflineMedia\Content\Deploy\Control. Überschreiben Sie die vorhandenen Dateien.

  2. Klicken Sie in der Deployment Workbench im Knoten MDT Production/Advanced Configuration/Media mit der rechten Maustaste auf das Medium MEDIA001, und wählen Sie Properties aus.

  3. Konfigurieren Sie auf der Registerkarte General folgende Elemente:

    1. Deaktivieren Sie das Kontrollkästchen für das x86-Startimage.

    2. ISO file name: Windows 10 Offline Media.iso

  4. Wählen Sie ebenfalls auf der Registerkarte Windows PE in der Dropdownliste Platform die Option x64 aus.

  5. Konfigurieren Sie in der Unterregisterkarte General die folgenden Einstellungen:

    1. Im Bereich Lite Touch Boot Image Settings:

      • Image description: MDT Production x64
    2. Legen Sie unter Windows PE Customizations die Größe des sicheren Speicherbereichs auf 128 fest.

  6. Wählen Sie auf der Unterregisterkarte Drivers and Patches das Auswahlprofil WinPE x64 aus, und aktivieren Sie dann die Option Include all drivers from the selection profile.

  7. Klicken Sie auf OK.

Erstellen des Offline-Mediums

Sie haben nun die Bereitstellungsfreigabe für das Offline-Medium konfiguriert. Die Freigabe wurde jedoch noch nicht mit den für die Bereitstellung notwendigen Dateien gefüllt. Sie können nun den Inhaltsordner der Bereitstellungsfreigabe füllen und die ISO des Offline-Mediums generieren.

  1. Navigieren Sie auf MDT01 unter Verwendung der Deployment Workbench zum Knoten MDT Production/Advanced Configuration/Media.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Medium MEDIA001, und wählen Sie Update Media Content aus. Während des Prozesses zum Aktualisieren von Medieninhalten wird nun das Offline-Medium im Ordner E:\MDTOfflineMedia\Content generiert.

Erstellen eines startbaren USB-Sticks

Die ISO, die beim Aktualisieren des Offlinemedienelements erstellt wurde, kann auf eine DVD gebrannt und direkt verwendet werden (sie ist startbar). Die Verwendung von USB-Sticks ist jedoch oft effizienter, da diese schneller sind und mehr Daten fassen können. (Eine Dual-Layer-DVD ist auf 8,5 GB begrenzt.)

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um einen startbaren USB-Stick aus dem Inhalt des Offline-Mediums zu erstellen:

  1. Schließen Sie den USB-Stick an einen physischen Computer mit Windows 7 oder höher an.

  2. Kopieren Sie den Inhalt des Ordners MDTOfflineMedia\Content in das Stammverzeichnis des USB-Sticks.

  3. Starten Sie eine Eingabeaufforderung mit erhöhten Rechten (als Administrator ausführen), und starten Sie das DiskPart-Dienstprogramm, indem Sie Diskpart eingeben und die EINGABETASTE drücken.

  4. Im DiskPart-Dienstprogramm können Sie list volume (oder das kürzere list vol) eingeben, um die Volumes aufzulisten. Sie müssen sich jedoch lediglich den Laufwerkbuchstaben des USB-Sticks merken, auf den Sie den Inhalt kopiert haben. Im vorliegenden Beispiel hatte der USB-Stick den Laufwerkbuchstaben F.

  5. Geben Sie im DiskPart-Dienstprogramm select volume F ein. (Ersetzen Sie „F“ durch den Laufwerkbuchstaben des USB-Sticks.)

  6. Geben Sie im DiskPart-Dienstprogramm active und anschließend exit ein.

UEFI-basierte Bereitstellungen (Unified Extensible Firmware Interface)

Wie in Tools für die Bereitstellung von Windows 10 erläutert, setzen sich UEFI-basierte Bereitstellungen (Unified Extensible Firmware Interface) immer mehr durch. Wenn Sie in Hyper-V einen virtuellen Computer der Generation 2 erstellen, erhalten Sie tatsächlich einen UEFI-basierten Computer. Während der Bereitstellung erkennt MDT automatisch, dass Sie über einen UEFI-basierten Computer verfügen, und erstellt die für UEFI erforderlichen Partitionen. Sie müssen die Tasksequenzen in keiner Weise für UEFI aktualisieren oder ändern.

Abbildung 14

Abbildung 14 Die Partitionen bei der Bereitstellung eines UEFI-basierten Computers

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