Aktivierung über Active Directory

Die Aktivierung über Active Directory wird als ein Rollendienst implementiert, der auf AD DS zum Speichern von Aktivierungsobjekten beruht. Für die Aktivierung über Active Directory muss das Gesamtstrukturschema durch „adprep.exe“ auf einem Computer unter Windows Server 2012 R2 oder Windows Server 2012 aktualisiert werden. Nachdem das Schema aktualisiert wurde, können ältere Domänencontroller jedoch weiterhin Clients aktivieren.

Jeder mit der Domäne verbundene Computer unter Windows 10, Windows 8.1, Windows 8, Windows Server 2012 R2 oder Windows Server 2012 mit einem generischen Volumenlizenzschlüssel (Generic Volume License Key, GVLK) wird automatisch und transparent aktiviert. Sie verbleiben aktiviert, solange sie Mitglieder der Domäne bleiben und sich regelmäßig mit einem Domänencontroller verbinden. Die Aktivierung erfolgt nach dem Start des Lizenzierungsdiensts. Wenn dieser Dienst gestartet wird, stellt der Computer automatisch eine Verbindung zu AD DS her, empfängt das Aktivierungsobjekt und wird ohne Benutzerinteraktion aktiviert.

Verwenden Sie zum Erstellen eines Objekts in der AD DS-Gesamtstruktur die Volumenaktivierungstools-Konsole in Windows Server 2012 R2 oder das Tool für die Volumenaktivierungsverwaltung (Volume Activation Management Tool, VAMT) in früheren Versionen von Windows Server, um zuzulassen, dass sich Computer mit GVLKs selbst aktivieren können. Sie erstellen dieses Aktivierungsobjekt durch Übermitteln eines KMS-Hostschlüssels an Microsoft, wie dies in Abbildung 10 gezeigt wird.

Der Vorgang wird wie folgt fortgesetzt:

  1. Führen Sie eine der folgenden Aufgaben aus:

    • Installieren Sie die Serverrolle „Volumenaktivierungsdienste“ auf einem Domänencontroller unter Windows Server 2012 R2, und fügen Sie mithilfe des Assistenten für die Volumenaktivierungstools einen KMS-Hostschlüssel hinzu.

    • Erweitern Sie die Domäne zur Windows Server 2012 R2-Schemaebene, und fügen Sie mithilfe des VAMT einen KMS-Hostschlüssel hinzu.

  2. Microsoft überprüft den KMS-Hostschlüssel, und es wird ein Aktivierungsobjekt erstellt.

  3. Clientcomputer werden aktiviert, indem sie während des Starts das Aktivierungsobjekt von einem Domänencontroller empfangen.

Aktivierungsfluss über Active Directory

Abbildung 10. Der Aktivierungsfluss über Active Directory

Bei Umgebungen, in denen auf allen Computern Windows 10, Windows 8.1, Windows 8, Windows Server 2012 R2 oder Windows Server 2012 R2 ausgeführt wird und sie mit einer Domäne verbunden sind, stellt die Aktivierung über Active Directory die beste Option für das Aktivieren sämtlicher Clientcomputer und Server dar, und Sie können in diesem Fall KMS-Hosts aus Ihrer Umgebung entfernen.

Wenn eine Umgebung weiterhin frühere Volumenlizenzierungs-Betriebssysteme und Anwendungen aufweist oder Sie über Arbeitsgruppencomputer verfügen, die sich außerhalb der Domäne befinden, müssen Sie einen KMS-Host beibehalten, um den Aktivierungsstatus für die früheren Volumenlizenzierungseditionen von Windows und Office beizubehalten.

Mithilfe der Aktivierung über Active Directory aktivierte Clients behalten ihren Status für bis zu 180 Tage seit dem letzten Kontakt mit der Domäne bei. Sie versuchen jedoch regelmäßig, davor und am Ende des 180-Tage-Zeitraums eine erneute Aktivierung vorzunehmen. Dieses Neuaktivierungsereignis erfolgt standardmäßig alle sieben Tage.

Wenn ein Neuaktivierungsereignis erfolgt, fragt der Client AD DS für das Aktivierungsobjekt ab. Clientcomputer überprüfen das Aktivierungsobjekt und vergleichen es mit der durch den GVLK definierten lokalen Edition. Wenn das Objekt und der GVLK übereinstimmen, erfolgt die erneute Aktivierung. Wenn das AD DS-Objekt nicht abgerufen werden kann, verwenden Clientcomputer die KMS-Aktivierung. Wenn der Computer aus der Domäne entfernt wird, wenn der Computer oder der Softwareschutzdienst neu gestartet wird, ändert das Betriebssystem den Status von aktiviert zu nicht aktiviert, und der Computer versucht, die Aktivierung mit KMS vorzunehmen.

Schrittweise Konfiguration: Aktivierung über Active Directory

Hinweis  

Sie müssen ein Mitglied der lokalen Administratorengruppe auf allen in diesen Schritten erwähnten Computern sein. Sie müssen ein Mitglied der Unternehmensadministratorgruppe sein, da durch das Einrichten einer Aktivierung über Active Directory die gesamtstrukturübergreifenden Einstellungen geändert werden.

 

So konfigurieren Sie die Aktivierung über Active Directory auf Windows Server 2012 R2

  1. Verwenden Sie ein Konto mit den Domänenadministrator- und Unternehmensadministrator-Anmeldeinformationen, um sich an einem Domänencontroller anzumelden.

  2. Starten Sie den Server-Manager.

  3. Fügen Sie die Rolle „Volumenaktivierungsdienste“ hinzu, wie dies in Abbildung 11 gezeigt wird.

    Bild des Menüs

    Abbildung 11. Hinzufügen der Rolle „Volumenaktivierungsdienste“

  4. Klicken Sie auf den Link, um die Volumenaktivierungstools (Abbildung 12) zu starten.

    Bild des Menüs

    Abbildung 12. Starten der Volumenaktivierungstools

  5. Wählen Sie die Option für die Aktivierung über Active Directory aus (Abbildung 13).

    Bild des Menüs

    Abbildung 13. Auswählen der Aktivierung über Active Directory

  6. Geben Sie den KMS-Hostschlüssel und (optional) einen Anzeigenamen (Abbildung 14) ein.

    Bild des Menüs

    Abbildung 14. Eingeben des KMS-Hostschlüssels

  7. Aktivieren Sie den KMS-Hostschlüssel telefonisch oder online (Abbildung 15).

    Bild des Menüs

    Abbildung 15. Auswählen der Produktaktivierungsart

  8. Klicken Sie nach dem Aktivieren des Schlüssels auf Commit ausführen und dann auf Schließen.

Überprüfen der Konfiguration der Aktivierung über Active Directory

So überprüfen Sie die Konfiguration der Aktivierung über Active Directory

  1. Starten Sie nach dem Konfigurieren der Aktivierung über Active Directory einen Computer, auf dem eine durch die Volumenlizenzierung konfigurierte Windows-Edition ausgeführt wird.

  2. Wenn der Computer zuvor mit einem Mehrfachaktivierungsschlüssel (Multiple Activation Key, MAK) konfiguriert wurde, ersetzen Sie den MAK-Schlüssel durch den GVLK, indem Sie den Befehl slmgr.vbs /ipk ausführen und den GVLK als den neuen Product Key angeben.

  3. Verbinden Sie den Computer mit der Domäne, sofern er noch nicht damit verbunden ist.

  4. Melden Sie sich am Computer an.

  5. Öffnen Sie den Windows-Explorer, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Computer, und klicken Sie dann auf Eigenschaften.

  6. Scrollen Sie herunter zum Abschnitt Aktivierung von Windows, und stellen Sie sicher, dass dieser Client aktiviert wurde.

Hinweis  

Wenn Sie KMS und die Aktivierung über Active Directory verwenden, ist es möglicherweise schwierig, nachzuvollziehen, ob ein Client mithilfe von KMS oder der Aktivierung über Active Directory aktiviert wurde. Ziehen Sie in Erwägung, KMS während des Tests zu deaktivieren, oder stellen Sie sicher, dass Sie einen Clientcomputer verwenden, der noch nicht durch KMS aktiviert wurde. Der Befehl slmrg.vbs /dlv gibt zudem an, ob KMS verwendet wurde.

 

Weitere Informationen