Netzwerksicherheit: Zurückgreifen auf NULL-Sitzung für lokales System zulassen

Hier werden bewährte Methoden, Speicherort, Werte und Sicherheitsaspekte für die Sicherheitsrichtlinieneinstellung Netzwerksicherheit: Zurückgreifen auf NULL-Sitzung für lokales System zulassen beschrieben.

Referenzen

Diese Richtlinie betrifft die Sitzungssicherheit während der Authentifizierung zwischen Geräten unter Windows Server 2008 R2 und Windows 7 oder höher und Geräten mit früheren Versionen des Windows-Betriebssystems. Für Computer unter Windows Server 2008 R2 und Windows 7 oder höher benötigen Dienste, die als „Lokales System“ ausgeführt werden, einen Dienstprinzipalnamen (Service Principal Name, SPN), um den Sitzungsschlüssel zu generieren. Wenn jedoch Netzwerksicherheit: Lokalem System die Verwendung der Computeridentität für NTLM erlauben deaktiviert ist, greifen als „Lokales System“ ausgeführte Dienste auf die NULL-Sitzungsauthentifizierung zurück, wenn sie Daten auf Server übertragen, auf denen Windows-Versionen vor Windows Vista oder Windows Server 2008 Server ausgeführt werden. Die NULL-Sitzung richtet keinen eindeutigen Sitzungsschlüssel für jede Authentifizierung ein und kann folglich keinen Integritäts-oder Vertraulichkeitsschutz bieten. Die Einstellung Netzwerksicherheit: Zurückgreifen auf NULL-Sitzung für lokales System zulassen bestimmt, ob Dienste, die die Verwendung der Sitzungssicherheit anfordern, Signierungs- oder Verschlüsselungsfunktionen mit einem bekannten Schlüssel für die Anwendungskompatibilität ausführen dürfen.

Mögliche Werte

  • Aktiviert

    Wenn sich ein Dienst, der als „Lokales System“ ausgeführt wird, mit einer NULL-Sitzung verbindet, erzeugt das System einen Sitzungsschlüssel, der keinen Schutz bietet, jedoch für Anwendungen die fehlerfreie Signierung und Verschlüsselung von Daten ermöglicht. Dies erhöht die Anwendungskompatibilität, setzt jedoch die Sicherheitsstufe herab.

  • Deaktiviert

    Wenn sich ein Dienst, der als „Lokales System“ ausgeführt wird, mit einer NULL-Sitzung verbindet, ist die Sitzungssicherheit nicht verfügbar. Aufrufe von Verschlüsselung oder Signierung schlagen fehl. Diese Einstellung ist sicherer, erhöht jedoch das Risiko der Beeinträchtigung von Anwendungskompatibilität. Aufrufe, die die Identität des Geräts anstelle einer NULL-Sitzung verwenden, können die Sitzungssicherheit dennoch in vollem Umfang nutzen.

  • Nicht definiert. Wenn diese Richtlinie nicht definiert ist, wird die Standardeinstellung wirksam. Dies ist bei Versionen des Windows-Betriebssystems vor Windows Server 2008 R2 und Windows 7 aktiviert und andernfalls deaktiviert.

Bewährte Methoden

Wenn sich Dienste mit der Identität des Geräts verbinden, werden Signierung und Verschlüsselung zum Schutz der Daten unterstützt. Wenn sich Dienste mit einer NULL-Sitzung verbinden, wird diese Stufe des Datenschutzes nicht bereitgestellt. Allerdings müssen Sie Ihre Umgebung auswerten, um die von Ihnen unterstützten Windows-Betriebssystemversionen zu ermitteln. Wenn diese Richtlinie aktiviert ist, können einige Dienste möglichweise nicht authentifiziert werden.

Diese Richtlinie gilt für Windows Server 2008 und Windows Vista (SP1 und höher). Wenn Ihre Umgebung keine Unterstützung mehr für Windows NT 4 benötigt, sollte diese Richtlinie deaktiviert werden. Standardmäßig ist sie in Windows 7 und Windows Server 2008 R2 oder höher deaktiviert.

Speicherort

Computerkonfiguration\Windows-Einstellungen\Sicherheitseinstellungen\Lokale Richtlinien\Sicherheitsoptionen

Standardwerte

Servertyp oder Gruppenrichtlinienobjekt Standardwert

Standarddomänenrichtlinie

Nicht definiert

Standardrichtlinie für Domänencontroller

Nicht definiert

Standardeinstellungen für eigenständige Server

Nicht definiert

Effektive Standardeinstellungen für Domänencontroller

Nicht zutreffend

Effektive Standardeinstellungen für Mitgliedsserver

Nicht zutreffend

Effektive Gruppenrichtlinien-Standardeinstellungen auf Clientcomputern

Nicht zutreffend

 

Sicherheitsaspekte

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie ein Angreifer ein Feature oder dessen Konfiguration missbrauchen kann und wie Gegenmaßnahmen implementiert werden können. Zudem werden mögliche negative Auswirkungen der Implementierung von Gegenmaßnahmen erläutert.

Sicherheitsrisiko

Wenn diese Einstellung aktiviert ist und sich ein Dienst, der als „Lokales System“ ausgeführt wird, mit einer NULL-Sitzung verbindet, erzeugt das System einen Sitzungsschlüssel, der keinen Schutz bietet, jedoch für Anwendungen die fehlerfreie Signierung und Verschlüsselung von Daten ermöglicht. Daten, die als geschützt gelten, werden möglicherweise verfügbar gemacht.

Gegenmaßnahme

Mit der Richtlinie Netzwerksicherheit: Lokalem System die Verwendung der Computeridentität für NTLM erlauben können Sie den Computer so konfigurieren, dass er für das „Lokale System“ die Identität des Computers verwendet. Wenn dies nicht möglich ist, kann diese Richtlinie verwendet werden, um zu verhindern, dass Daten während der Übertragung verfügbar gemacht werden, wenn sie mit einem bekannten Schlüssel geschützt wurden.

Mögliche Auswirkung

Wenn Sie diese Richtlinie aktivieren, kann die Authentifizierung von Diensten, die die NULL-Sitzung mit dem „Lokalen System“ verwenden, möglicherweise fehlschlagen, da sie keine Signierung und Verschlüsselung anwenden dürfen.

Verwandte Themen

Sicherheitsoptionen