Schwerpunkt DienstprogrammeAutoruns

Lance Whitney

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Bei einem typischen Computer mit Windows® wird beim Starten ein ganzes Arsenal an Elementen geladen: Dateien, Treiber, Aufgaben, Dienste. Irgendwann einmal wird der Fall eintreten, dass Sie bestimmte Startelemente abrufen und ggf. deaktivieren müssen, um so einen Konflikt beim Starten zu beheben, ein schädliches Programm in der Autostart-Sequenz zu ermitteln, die Zeit für das Starten von Windows zu verkürzen oder Speicher und Systemressourcen freizugeben.

Mit dem Dienstprogramm für die Systemkonfiguration (msconfig.exe) können Sie zwar eine Reihe von Startdateien und Diensten anzeigen und deaktivieren, aber längst nicht alle, beispielsweise Symbolleisten, Browserhilfsobjekte oder auch Erweiterungen für die Windows Explorer-Shell. Darüber hinaus liefert msconfig nicht gerade viele Details zu diesen Elementen. Autoruns von Sysinternals bietet da schon bessere Möglichkeiten zum Abrufen und Verwalten aller Elemente, die beim Starten geladen werden.

Autoruns von Mark Russinovich und Bryce Cogswell ist ein kostenloses Dienstprogramm, das sämtliche Startelemente (auch als Image bezeichnet) auf Windows-basierten Computern offen legt. Sie können alle Images in den Startordnern, der Registrierung und anderen Bereichen abrufen, in denen solche Elemente sich gern „verstecken“ (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1 Abrufen von Startelementen mit Autoruns

Abbildung 1** Abrufen von Startelementen mit Autoruns **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Autoruns zeigt den Namen und den Speicherort der einzelnen Images an. Bei Dateien wird der Verzeichnispfad aufgeführt, bei Registrierungseinträgen der genaue Schlüssel. Darüber hinaus liefert Autoruns den Namen des Herstellers sowie eine kurze Beschreibung auf Grundlage der Versionsdaten des jeweiligen Elements. Wenn Sie auf einen Eintrag doppelklicken, gelangen Sie direkt zum zugehörigen Verzeichnis oder Registrierungsschlüssel. Durch Klicken mit der rechten Maustaste wird ein Popupmenü mit weiteren Optionen eingeblendet, darunter die Option „Properites“, die das normale Dateieigenschaftenfenster mit sämtlichen Versionsinformationen öffnet. Die Option „Include Empty Locations“ zeigt alle Startbereiche des Computers an, unabhängig davon, ob dort derzeit Einträge vorhanden sind oder nicht. Zudem können Sie weitere Benutzerkonten auf dem Computer auswählen und die zugehörigen Startumgebungen abrufen.

Mit dem Befehl „Verify“ können Sie die digitale Signatur eines Eintrags überprüfen. Dieser Befehl fragt Websites mit Zertifikatssperrlisten (CRLs) ab und ermittelt so, ob ein Image digital signiert wurde und ob die Signatur gültig ist. Die Option „Hide Signed Microsoft Entries“ schließt sämtliche Einträge aus, die bereits von Microsoft signiert wurden, sodass Sie sich ganz auf die Drittanbieter-Images konzentrieren können.

Die gesamte Liste der Startelemente lässt sich in eine Textdatei exportieren. Das ist insbesondere dann praktisch, wenn Elemente deaktiviert werden sollen und Sie vor der Optimierung einen Snapshot der Startumgebung anfertigen möchten. Anschließend können Sie die exportierte Textdatei mit der überarbeiteten Startkonfiguration vergleichen und so die Änderungen überprüfen.

Beispiele für die Startkategorien in Autoruns:

Anmeldung: Der Benutzer selbst, die Startordner aller Benutzer sowie die Ausführungsschlüssel in der Registrierung.

Explorer: Liste der Erweiterungen für die Explorer-Shell, der Symbolleisten und der aktiven Setupausführungen.

Internet Explorer: Browserhilfsobjekte sowie Symbolleisten und Erweiterungen für Internet Explorer®.

LSA-Anbieter: Authentifizierungs-, Benachrichtigungs- und Sicherheitspakete der lokalen Sicherheitsinstanz (Local Security Authority, LSA).

In Autoruns können Sie ein Startelement wahlweise dauerhaft löschen oder nur deaktivieren. Mit der Option „Online Search“ ermitteln Sie die Elemente, die problemlos deaktiviert werden können. Mit dieser Option starten Sie eine Internetsuche nach Webseiten, auf denen ein Element oder dessen Kategorie beschrieben wird. Weiterhin werden Sie beraten, ob das betreffende Element beim Starten besser nicht automatisch ausgeführt werden sollte. Wenn Sie ein Element deaktivieren, verschiebt Autoruns dieses Element an einen Sicherungsspeicherort in der Registrierung oder auf der Festplatte.

Autoruns ist unter allen Versionen von Windows funktionsfähig, auch unter Windows XP 64-Bit Edition und Windows Server® 2003 64-Bit Edition. Unter microsoft.com/technet/technetmag/code07.aspx steht diese Anwendung zum Herunterladen bereit.

Lance Whitney ist IT-Berater, Schulungsleiter und Autor technischer Artikel. Whitney hat sich intensiv mit dem Optimieren von Windows-Arbeitsstationen und -Servern beschäftigt. Von Hause aus Journalist, hat er vor etwa 15 Jahren den Sprung in das kalte Wasser der IT-Welt getan.

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