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Bewährte Methoden für Teamarbeitswebsites

Dieser Artikel gehört zur Reihe der Artikel zu bewährten Methoden für Microsoft Office SharePoint Server 2007. In diesem Artikel werden die typischen Merkmale und bewährten Methoden für das Hosten von Websites für die Zusammenarbeit in einer Microsoft Office SharePoint Server 2007-Umgebung beschrieben. Weitere Artikel aus dieser Reihe finden Sie unter Bewährte Methoden. Weitere Informationen und Ressourcen zu bewährten Methoden für Microsoft Office SharePoint Server 2007 finden Sie im Ressourcencenter für bewährte Methoden (in englischer Sprache) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=125981&clcid=0x407).

Teamarbeitswebsites weisen in der Regel die folgenden Merkmale auf:

  • Schreibintensive Vorgänge. Im Vergleich zu anderen Arten von Websites (z. B. Veröffentlichungswebsites), gibt es bei Websites für die Zusammenarbeit ein höheres Aufkommen von Schreibvorgängen für die SQL Server-Speicherebene.

  • Keine oder geringe Inhaltszwischenspeicherung. Da Inhalte häufiger aktualisiert werden und die Aktualität für die Dynamik der Zusammenarbeit eine wichtige Rolle spielt, wird die Inhaltszwischenspeicherung selten verwendet.

  • Die meisten Inhalte sind unstrukturiert und uneinheitlich. Bei Websites für die Zusammenarbeit handelt es sich in der Regel um Self-Service-Websites. Deshalb sind die Inhalte größtenteils unstrukturiert und uneinheitlich. Der Versuch, ein hohes Maß an Inhaltsstruktur zu erzwingen, hält die Benutzer möglicherweise von der serverbasierten Zusammenarbeit ab.

  • Minimale benutzerdefinierte Lösungen. Zusammenarbeitsumgebungen ermöglichen in seltenen Fällen die Bereitstellung von Lösungen oder benutzerdefiniertem Code, wie z. B. benutzerdefinierte Webparts, Serversteuerelemente, Workflowaktionen und InfoPath-Aktionsformulare. Allerdings wird die Interaktion mit SharePoint Designer für das benutzerdefinierte Erstellen, Branding und Entwerfen einfacher Workflowprozesse erwartet.

  • Interaktion von Clientanwendungen spielt eine wichtige Rolle. Im Vergleich zu anderen Arten von Websites gibt es in 2007 Microsoft Office System bei Websites für die Zusammenarbeit mehr Interaktion mit Clientanwendungen.

1. Stellen Sie in der gesamten Serverfarm 64-Bit-Architektur bereit

64-Bit-Hardware (für alle Serverrollen) bietet die optimale Leistung für Microsoft Office SharePoint Server 2007. Die 64-Bit-Architektur weist im Vergleich zur 32-Bit-Architektur einen erheblich größeren Adressraum auf. Ein großer Adressraum bietet mehr Platz für SharePoint-Assemblys, CLR/systemeigene APIs, den Netzwerkstapel, IIS/ASP.NET und andere Komponenten, die auf den entsprechenden Ebenen gehostet werden.

Weitere Informationen finden Sie unter Empfehlungen für die physische Topologie (Office SharePoint Server).

2. Planen Sie die Unterstützung der Zusammenarbeit für Datenbankserver

Die Zusammenarbeit ist charakterisiert durch die größeren Auswirkungen auf den SQL Server-Speicher aufgrund des relativ hohen Aufkommens von Schreibvorgängen und des Modells ohne Inhaltszwischenspeicherung. Optimieren Sie deshalb SQL Server für Schreibvorgänge, und stellen Sie sicher, dass ein dedizierter Datenbankserver für die Serverfarm vorhanden ist. Halten Sie sich an die im folgenden Whitepaper empfohlenen Vorgehensweisen, um sicherzustellen, dass der erforderliche SQL Server-Speicher und die erforderliche Leistung für die Unterstützung dieser Art von Website vorhanden sind: Planen und Überwachen des SQL Server-Speichers für SharePoint: Leistungsempfehlungen und bewährte Methoden: Whitepaper.

Planen Sie auf einem typischen Servercomputer mit SQL Server (8-Core, 16 GB RAM, 1 IOPS/GB) die Unterstützung von etwa 5 Terabyte (TB) an Inhalten. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Entwerfen der logischen Architektur für Zusammenarbeitswebsites.

Außerdem sollten Sie die Laufwerke für eine optimale Leistung auslegen. Weitere Informationen finden Sie unter Bewährte Methoden für den reibungsfreien Betrieb.

3. Überwachen Sie Websites und Inhalte, und führen Sie Bereinigungen aus

Teamwebsites sind häufig Self-Service-Websites und sind lose strukturiert, um die Zusammenarbeit zu vereinfachen. Richten Sie entsprechende Vereinbarungen zum Servicelevel (Service Level Agreements, SLAs) für das Archivieren und Löschen von Inhalten ein, und leiten Sie diese weiter. Denken Sie daran, dass Teamwebsites häufig eine begrenzte Lebensdauer aufweisen, die durch die unterstützten Projekte bestimmt wird. Verwenden Sie die Lebenszyklusverwaltung, um inaktive Websites regelmäßig zu entfernen und zu archivieren.

4. Erzwingen Sie Größenbegrenzungen für Websites und Inhalte

Halten Sie sich an die folgenden empfohlenen Richtlinien für die Verwaltung von Websitesammlungen, Websitelisten und Dokumenten gemäß den Anforderungen Ihres Unternehmens:

  • 50.000 Websitesammlungen pro Inhaltsdatenbank

  • 500 MB pro Websitesammlung (Standardwert für Kontingenthöchstwert)

  • Dateigrößenbegrenzung zwischen 50 MB (empfohlen) und 2 GB (Höchstwert)

  • 2000 Elemente pro Listenansicht

Große Listen, die Versionsverwaltung und Workflows können sowohl die Speicherkapazität als auch die Leistung der Umgebung beeinflussen. Beispielsweise deaktivieren einige Organisationen wie unter Deaktivieren des automatischen Cleanups des Workflowverlaufs beschrieben den Auftrag zum Bereinigen des Workflowverlaufs, um Workflowverlauf für mehr als 60 Tage beizubehalten. Verwenden Sie unbedingt Kontingente zum Kontrollieren der Websitegrößen, insbesondere bei Aktivierung der Self-Service-Siteverwaltung.

Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Ressourcen:

5. Planen Sie Front-End-Webserver plus einen Server für die Kapazität

Wenn in der Umgebung etwa mindestens 5000 Benutzer gehostet werden, sollten Sie mindestens drei Front-End-Webserver bereitstellen, oder die für die entsprechende Kapazität erforderliche Anzahl von Front-End-Webserver plus einen Server. Wenn in diesem Fall bei einem Front-End-Webserver gelegentlich eine hohe Auslastung vorliegt, kann der Datenverkehr vom Lastenausgleichsmodul an andere Server weitergeleitet werden. Falls nur noch ein Front-End-Webserver vorhanden ist, kann dadurch ein kaskadierender Ausfall verursacht werden. Der zusätzliche Datenverkehr, der den ersten Front-End-Webserver beeinträchtigte, wird dann an den zweiten Front-End-Webserver übertragen, der dadurch ebenfalls ausgelastet ist. Mithilfe eines zusätzlichen Front-End-Webservers kann die Serverfarm solche Lasten gleichmäßig verteilen und in solchen Situationen mehr Leistung und Stabilität in der Serverfarm bereitstellen. Diese bewährte Methode ist für die Front-End-Webserver gedacht, die den Benutzerdatenverkehr verarbeiten. Verwenden Sie darüber hinaus bewährte Methoden, um dedizierte Front-End-Webserver zum Crawlen oder Standbyserverfarmen anzugeben. Beachten Sie, dass es sich bei diesen Front-End-Webservern nicht um virtuelle, sondern physische Server handeln sollte.

Weitere Informationen finden Sie unter Planen von Redundanz (Office SharePoint Server).

6. Legen Sie Einstellungen für das Anwendungspoolrecycling für eine bessere Verfügbarkeit fest

Microsoft Office SharePoint Server 2007 erfordert ein regelmäßiges Recycling der Anwendungspools. Halten Sie sich an die folgenden Empfehlungen, damit Websites stets ordnungsgemäß ausgeführt werden, selbst wenn Sie für Anwendungspoolprozesse ein Recycling vornehmen müssen.

  • Führen Sie das Anwendungspoolrecycling für unterschiedliche Webserver (64-Bit und 32-Bit) zu unterschiedlichen Zeiten aus. Wenn in der Serverfarm mehrere Webserver vorhanden sind, stellen Sie sicher, dass für die Anwendungspools unterschiedliche Recyclingzeiten auf den verschiedenen Webservern festgelegt sind.

  • Führen Sie das Anwendungspoolrecycling für unterschiedliche IIS-Websites (64-Bit und 32-Bit) zu unterschiedlichen Zeiten aus. Führen Sie das Recycling für unterschiedliche IIS-Websites zu unterschiedlichen Zeiten aus, um Auslastungsspitzen auf den Webservern zu vermeiden. Wenn Sie für mehrere Anwendungspools auf einem bestimmten Webserver gleichzeitig ein Recycling vornehmen müssen, entfernen Sie diesen Webserver vorübergehend aus dem Lastenausgleichsmodul, um eine Leistungsbeeinträchtigung für den Benutzer zu vermeiden.

  • Berücksichtigen Sie die Arbeitsspeicherauslastung für das Recycling (32-Bit) . Beim Planen des Anwendungspoolrecyclings sollten Sie den von jedem Anwendungspool belegten Arbeitsspeicher berücksichtigen und die Häufigkeit auf der Grundlage der Arbeitsspeicherauslastung ändern. Anwendungspools, die normalerweise wenig Arbeitsspeicher verwenden, benötigen weniger Recycles als andere Anwendungspools, die viel Arbeitsspeicher verwenden. Wir empfehlen die folgenden Einstellungen, wobei jedoch die Werte in Abhängigkeit von der Verwendung der Installation und den verwendeten Features variieren können:

    • Konfigurieren Sie die Ausführung eines auf dem virtuellen Arbeitsspeicher basierten Recyclings bei 1700 MB.

    • Konfigurieren Sie die Ausführung eines Recyclings für die Arbeitsspeicherauslastung bei 1000 MB.

    • Legen Sie das Zeitlimit zum Herunterfahren auf mindestens 300 Sekunden fest, damit langlebige Benutzeranforderungen wie z. B. große Dateiuploads abgeschlossen werden können.

    • Verwenden Sie das zeitbasierte Recycling in Umgebungen mit regelmäßiger starker Auslastung zu bestimmten Tageszeiten. Legen Sie ein geplantes Recycling etwa 30 Minuten vor Beginn der Spitzenauslastung fest.

Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Ressourcen:

7. Verwalten Sie Sicherheit und Berechtigungen

Für jede Websitesammlung gibt es eine begrenzte Anzahl von Sicherheitsprinzipalen (Benutzer und Gruppen), die angewendet werden können (2000 pro Website). Verwenden Sie zum Erteilen des Zugriffs nach Möglichkeit Active Directory-Sicherheitsgruppen und SharePoint-Gruppen, anstatt die Benutzer einzeln hinzuzufügen. Weitere Informationen finden Sie unter Planen der Softwaregrenzen (Office SharePoint Server).

Minimieren Sie die Verwendung von benutzerdefinierten oder abgestimmten Berechtigungen. Je mehr abgestimmte Berechtigungen angewendet werden, desto schwieriger ist es nachzuverfolgen, wer worauf zugreifen kann. Darüber hinaus können abgestimmte Berechtigungen die Leistung beeinträchtigen, da zusätzliche Sicherheitsprüfungen für jedes Element, auf das diese angewendet werden, ausgeführt werden müssen. Weitere Informationen finden Sie unter Planen der Websitesicherheit (Office SharePoint Server) und im folgenden Blogbeitrag: SharePoint-Gruppen, Berechtigungen, Websitesicherheit und abgeschriebene Websitegruppen (in englischer Sprache) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=123980&clcid=0x407).

Überwachen Sie den Zugriff auf Elemente in den Websitesammlungen. Überprüfen Sie regelmäßig, wer auf Unterwebsites, Listen, Bibliotheken und Elemente zugreifen kann. Es gibt Sicherheitsverwaltungstools von Drittanbietern, mit denen Sie die abgestimmten Berechtigungen ermitteln können, die auf Elemente in Microsoft Office SharePoint Server 2007 angewendet werden. Ein solches Beispiel ist DeliverPoint (in englischer Sprache) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=126308&clcid=0x407).

8. Testen Sie benutzerdefinierten Code und Anpassungen

Bevor Sie benutzerdefinierten Code in der Umgebung bereitstellen, sollten Sie sich einen Überblick über die Leistung der Umgebung verschaffen, um festzustellen, wie sich das benutzerdefinierte Element auf die Leistung auswirkt. Testen Sie den benutzerdefinierten Code gründlich in einer Test- oder Sandboxumgebung, um die Auswirkungen auf die Umgebung zu analysieren. Stellen Sie benutzerdefinierten Code niemals ohne Tests bereit. Testen Sie auch Code von Drittanbietern oder kostenlosen Ressourcen. Nur weil der Code kostenlos ist oder weit verbreitet ist, bedeutet dies nicht, dass es keine unerwarteten Auswirkungen in der Umgebung geben könnte, insbesondere im Hinblick auf die Leistung. Stellen Sie mithilfe der Lösungsbereitstellung den gesamten benutzerdefinierten Code bereit, damit Sie die Anpassungen auf einfache Weise nachverfolgen und nach der Wiederherstellung der Umgebung erneut bereitstellen können.

Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Ressourcen:

9. Achten Sie auf die Netzwerklatenz

Die Netzwerklatenz kann die Zufriedenheit der Benutzer beeinträchtigen, indem sogar eine leistungsfähige Umgebung scheinbar langsam arbeitet. Die Zusammenarbeit in einem Netzwerk mit einer hohen Netzwerklatenz kann bei großen Dateien zur Frustration der Benutzer führen. Denken Sie daran, dass selbst eine kleine Änderung an einem Dokument bedeutet, dass das komplette Dokument auf die Server hochgeladen wird.

Bei Front-End-Webservern bzw. Anwendungsservern sollte nicht mehr als 1 Millisekunde (ms) Wartezeit zwischen dem betreffenden Server und dem Datenbankserver vorhanden sein. In der Praxis bedeutet dies im Allgemeinen, dass sich alle Server in einer Serverfarm im selben Rechenzentrum befinden sollten. Alle Server in einer Serverfarm müssen der gleichen Zeitzone angehören.

Wenn bei multinationalen und globalen Unternehmen die Teams in der Regel lokal konzentriert sind, sollten sie mehrere kleinere Teamarbeitserverfarmen in der Nähe der Endbenutzer bereitstellen. Dadurch wird die Netzwerklatenz reduziert, und die Kosten für die WAN-Bandbreite werden gesenkt. Verwenden Sie eventuell die WAN-Beschleunigung oder die Hintergrundzwischenspeicherung für ein Produkt wie beispielsweise Microsoft Office Groove 2007, um Latenzprobleme zu vermeiden.

Weitere Informationen finden Sie unter Planen der Bandbreitenanforderungen und Optimieren von Office SharePoint Server für WAN-Umgebungen.

10. Zeigen Sie den Endbenutzern die optimale Nutzung der Tools auf

Die meisten Endbenutzer sind keine Website-Designer und haben diesbezüglich auch keine Ambitionen. Gehen Sie beispielsweise davon aus, dass sie Teamarbeitswebsites verwenden werden, jedoch wenig oder keine Erfahrung bei der Konfiguration von SharePoint-Websites oder der Verwendung von integrierten Features wie etwa dem Verknüpfen von Kontakten und Kalendern mit Outlook haben.

Microsoft bietet auf Office Online (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=89166&clcid=0x407) Onlinetraining und praktische Materialien an. Außerdem gibt es unter Gear up (in englischer Sprache) ein Training Kit für Endbenutzer, das Sie in der SharePoint-Umgebung bereitstellen können. Verweisen Sie die Benutzer auf diese Materialien, und regen Sie deren Verwendung in der Organisation an, damit die Benutzer besser für ihre Aufgaben gerüstet sind. Dadurch reduziert sich die Anzahl von Anrufen beim Helpdesk wegen Routineaufgaben.

11. Erfüllen Sie die bewährten Methoden für den reibungsfreien Betrieb, und verwenden Sie eine Steuerungsrichtlinie

Im Artikel Bewährte Methoden für den reibungsfreien Betrieb gibt es weitere Tipps zum Einrichten und Verwalten der Umgebung, um einen reibungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Halten Sie sich an diese bewährten Methoden, um Websites für die Zusammenarbeit optimal zu nutzen.

Die Steuerung spielt bei Umgebungen für die Zusammenarbeit eine wichtige Rolle. Um die Verwaltbarkeit von Websites für die Zusammenarbeit zu gewährleisten, sollten Sie sich an die Steuerungsempfehlungen für eine einheitliche Informationsarchitektur, Schulung, Taxonomie und Navigation halten. Weitere Informationen finden Sie unter Governanceinformationen für SharePoint Server 2007 (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=92729&clcid=0x407) und im Leitfaden zur Steuerungsprüfliste für SharePoint (in englischer Sprache) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=122806&clcid=0x407).

Danksagung

The Microsoft Office SharePoint Server 2007 Content Publishing team thanks the following contributors to this article:

  • Simon Skaria, Microsoft SharePoint Customer Advisory Team

  • Luca Bandinelli, Microsoft SharePoint Customer Advisory Team

  • Steve Peschka, Microsoft Consulting Services

  • Larry Kuhn, Microsoft Consulting Services

  • Ali Mazaheri, Microsoft Consulting Services

  • Todd Carter, Microsoft Premiere Field Engineering

  • Sam Crewdson, Microsoft Hosted SharePoint

  • Cory Burns, Microsoft Hosted SharePoint

  • Mike Watson, Microsoft SharePoint Support and Health