Verwalten der Ablaufverfolgung für die Inhaltskonvertierung

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-03-15

Die Ablaufverfolgung der Inhaltskonvertierung erfasst Fehler in der Inhaltskonvertierung, die vom Informationsspeichertreiber für eingehende und ausgehende Nachrichten auf einem Computer mit Microsoft Exchange Server 2007 ausgeführt wird, auf dem die Serverfunktion Hub-Transport installiert ist.

Das Kategorisierungsmodul auf einem Hub-Transport-Server ist für die Inhaltskonvertierung aller Nachrichten, die an externe Empfänger gesendet werden, zuständig. Jedoch ist für die Inhaltskonvertierung von Nachrichten, die an und von Postfachempfänger(n) gesendet werden, der Informationsspeichertreiber auf einem Hub-Transport-Server zuständig. Insbesondere muss der Informationsspeichertreiber ausgehende Nachrichten von Postfachbenutzern von MAPI nach MIME konvertieren. Der Informationsspeichertreiber muss darüber hinaus eingehende Nachrichten für Postfachbenutzer von MIME nach MAPI konvertieren. Die Ablaufverfolgung für die Inhaltskonvertierung ist für die Erfassung dieser MAPI-Konvertierungsfehler zuständig. Die Ablaufverfolgung der Inhaltskonvertierung erfasst keine Fehler der Inhaltskonvertierung, die beim Kategorisierungsmodul bei der Konvertierung von Nachrichten auftreten, die an externe Empfänger gesendet werden.

Konfigurieren der Ablaufverfolgung für die Inhaltskonvertierung

Die Ablaufverfolgung der Inhaltskonvertierung wird durch die folgenden Parameter im Cmdlet Set-TransportServer in der Exchange-Verwaltungsshell gesteuert:

  • ContentConversionTracingEnabled   Dieser Parameter aktiviert oder deaktiviert die Inhaltskonvertierung. Gültige Werte für diesen Parameter sind $True und $False. Der Standardwert ist $False. Wenn die Exchange-Organisation mehrere Hub-Transport-Server enthält, müssen Sie die Ablaufverfolgung der Inhaltskonvertierung auf jedem Hub-Transport-Server aktivieren, der für die Übermittlung von Nachrichten an Postfachserver zuständig ist.

  • PipelineTracingPath   Zwar ist dieser Parameter der Pipelineablaufverfolgung zugeordnet, er gibt jedoch außerdem den Stammspeicherort der Ablaufverfolgungsdateien für die Inhaltskonvertierung an. Standardmäßig ist der Wert des Parameters PipelineTracingPath C:\Programme\Microsoft\Exchange Server\TransportRoles\Logs\PipelineTracing. Der Pfad muss sich auf dem lokalen Exchange 2007-Computer befinden. Weitere Informationen über Pipelineablaufverfolgung finden Sie unter Diagnose von Transport-Agentproblemen mit der Pipelineablaufverfolgung.

Die Inhaltskonvertierung erstellt einen Ordner mit dem Namen ContentConversionTracing in dem Pfad, der im Parameter PipelineTracingPath angegeben wird. Innerhalb des Ordners ContentConversionTracing erstellt die Inhaltskonvertierung zwei Unterordner: InboundFailures und OutboundFailures. Der Ordner InboundFailures enthält die Informationen aus Fehlern der Inhaltskonvertierung für eingehende Nachrichten. Der Ordner OutboundFailures enthält die Informationen aus Fehlern der Inhaltskonvertierung für ausgehende Nachrichten.

Die maximale Größe für alle Dateien im Ordner InboundFailures beträgt 128 MB. Die maximale Größe für alle Dateien im Ordner OutboundFailures beträgt 128 MB. Die Ablaufverfolgungsverzeichnisse der Inhaltkonvertierung verwenden keine Umlaufprotokollierung, um alte Dateien abhängig vom Alter oder der Größe der Dateien zu entfernen. Sobald die maximale Größe für einen Ordner erreicht wird, beendet die Ablaufverfolgung der Inhaltskonvertierung das Schreiben von Informationen in den Ordner. Wenn Sie sicherstellen möchten, dass die Grenzwerte für die maximale Ordnergröße nicht überschritten werden, können Sie einen geplanten Task erstellen, der die Ablaufverfolgungsdateien der Inhaltskonvertierung regelmäßig an einen anderen Speicherort verschiebt.

Diese Berechtigungen sind für die in der Ablaufverfolgung der in der Inhaltskonvertierung verwendeten Ordner und Unterordner erforderlich:

  • Administratoren: Vollzugriff

  • Netzwerkdienst: Vollzugriff

  • System: Vollzugriff

CautionAchtung:
Die Ablaufverfolgung der Inhaltskonvertierung kopiert die gesamten Inhalte von E-Mail-Nachrichten. Um die unerwünschte Preisgabe vertraulicher Informationen zu vermeiden, müssen Sie für den Speicherort der Ablaufverfolgungsdateien der Inhaltskonvertierung geeignete Sicherheitsberechtigungen festlegen.

Arbeitsweise der Ablaufverfolgung für die Inhaltskonvertierung

Wenn bei der Inhaltskonvertierung einer eingehenden Nachricht ein Fehler auftritt, wird eine Benachrichtigung zum Übermittlungsstatus (Delivery Status Notification, DSN) mit dem Statuscode 5.6.0 an den Absender der Nachricht gesendet. Wenn die Ablaufverfolgung der Inhaltskonvertierung aktiviert ist, werden die Fehlerinformationen zu dem Zeitpunkt erfasst, zu dem die 5.6.0-DSN-Nachricht erstellt wird. Für jeden Fehler der Inhaltskonvertierung werden zwei separate Dateien erstellt.

Für einen Fehler bei der Inhaltskonvertierung, der beim Konvertieren einer eingehenden Nachricht von MIME nach MAPI auftritt, werden die zwei folgenden Dateien im Ordner InboundFailures erstellt:

  • <GUID>.eml   Diese Datei enthält die fehlgeschlagene Nachricht im Textformat.

  • <GUID>.txt   Diese Datei enthält die Beschreibung der Ausnahme, die Konvertierungsergebnisse und die Konvertierungsoptionen und Grenzwerte der Nachrichtengröße, die vom Informationsspeichertreiber auf alle Nachrichten angewendet werden.

Für einen Fehler bei der Inhaltskonvertierung, der beim Konvertieren einer ausgehenden Nachricht von MAPI nach MIME auftritt, werden die zwei folgenden Dateien im Ordner OutboundFailures erstellt:

  • <GUID>.msg   Diese Datei enthält die fehlgeschlagene Nachricht im Microsoft Office Outlook-Nachrichtenformat.

  • <GUID>.txt   Diese Datei enthält die Beschreibung der Ausnahme, die Konvertierungsergebnisse und die Konvertierungsoptionen und Grenzwerte der Nachrichtengröße, die vom Informationsspeichertreiber auf alle Nachrichten angewendet werden.

Der Platzhalter <GUID> ist für beide Dateinamen gleich. Jeder Fehler bei der Inhaltskonvertierung erstellt einen anderen GUID, der in den Dateinamen der entsprechenden Nachrichten- und Textdateien verwendet wird. Ein Beispiel für eine GUID, die in den Dateinamen verwendet wird, ist 038b930e-61fd-4bfd-b9b4-0374c18b73f7.

Überlegungen zur Ablaufverfolgung für die Inhaltskonvertierung

Für eine proaktive Überwachung kann die Ablaufverfolgung der Inhaltskonvertierung aktiviert bleiben. Die Ablaufverfolgung der Inhaltskonvertierung kann jedoch auch aktiviert werden, um Problembehebung für ein bestimmtes Fehlerereignis durchzuführen. In der Regel können Fehler bei der Konvertierung eingehender Inhalte reproduziert werden, indem der Empfänger der 5.6.0-DSN-Nachricht zum erneuten Senden der Originalnachricht aufgefordert wird.

Fehler bei der Inhaltskonvertierung eingehender Nachrichten stellen den häufigsten Fall dar. Dies sind einige der Gründe für Konvertierungsfehler bei eingehenden Inhalten:

  • Verletzungen der Grenzwerte für die Nachrichtengröße   Diese Grenzwerte der Nachrichtengröße werden vom Informationsspeichertreiber angewendet, um die Abwehr von DoS-Angriffen (Denial of Service) zu unterstützen. Diese Nachrichtengrenzwerte sind in der Datei <GUID>.txt aufgelistet. Zu diesen Nachrichtengrenzwerten gehören die folgenden:

    • MaxMimeTextHeaderLength   Dieser Grenzwert gibt die maximale Anzahl der Textzeichen an, die in einer MIME-Kopfzeile verwendet werden können. Der Wert lautet 2000.

    • MaxMimeSubjectLength   Dieser Grenzwert gibt die maximale Anzahl der Textzeichen an, die in der Betreffzeile verwendet werden können. Der Wert lautet 255.

    • MSize   Dieser Grenzwert gibt die maximale Nachrichtengröße an. Der Wert lautet 2147483647 Byte.

    • MaxMimeRecipients   Dieser Grenzwert gibt die Gesamtzahl der Empfänger an, die in den Feldern An:, Cc: und Bcc: zulässig sind. Der Wert lautet 12288.

    • MaxRecipientPropertyLength   Dieser Grenzwert gibt die maximale Anzahl der Textzeichen an, die in einer Empfängerbeschreibung verwendet werden können. Der Wert lautet 1000.

    • MaxBodyPartsTotal   Dieser Grenzwert gibt die maximale Anzahl der Nachrichtenteile an, die in einer MIME-Multipart-Nachricht verwendet werden können. Der Wert lautet 250.

    • MaxEmbeddedMessageDepth   Dieser Grenzwert gibt die maximale Anzahl der weitergeleiteten Nachrichten an, die in einer Nachricht enthalten sein können. Der Wert lautet 30.

    Weitere Informationen zu konfigurierbaren Grenzwerten für die Nachrichtengröße, die in Hub-Transport-Servern oder Edge-Transport-Servern verwendet werden, finden Sie unter Verwalten von Beschränkungen der Nachrichtengröße.

  • Fehler beim Konvertieren einer eingehenden iCalendar-Nachricht in eine Besprechungsanforderung   RFC 2445 definiert iCalendar als einen Standard für den Austausch von Kalenderdaten. Die folgenden spezifischen Ursachen für Konvertierungsfehler treten auf:

    • Falsche Verwendung von iCalendar vom sendenden Agent.

    • Strukturen von iCalendar, die vom Outlook- oder Exchange-Kalenderschema nicht unterstützt werden können.

    Konvertierungsfehler von iCalendar führen nicht zum Empfang einer 5.6.0-DSN-Nachricht durch den Absender. Stattdessen wird die Nachricht mit einer angehängten ICS-Datei übermittelt, die den Text der iCalendar-Nachricht enthält.

  • Durch falsch formatierte MIME-Nachrichten verursachte Fehler   Unaufgefordert gesendete Werbe-E-Mails oder Spamnachrichten können Formatierungsfehler im Nachrichtenheader aufweisen, wie etwa nicht geschlossene Anführungszeichen in Empfängerbeschreibungen. Eine viel kleinere Anzahl von Fehlern, die durch MIME-Formatierungsfehler verursacht werden, wird als Bug angesehen.

Fehler bei der Inhaltskonvertierung von ausgehenden Nachrichten sind viel seltener als Fehler im Eingang. Wenn Fehler im Ausgang auftreten, werden sie normalerweise durch Codebugs in Exchange oder beschädigte Nachrichteninhalte verursacht.

Weitere Informationen

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter den folgenden Themen: