Gängige Routingtopologien

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2005-05-05

In diesem Abschnitt werden zwei häufig bereitgestellte Messagingtopologien erläutert:

  • Eine zentralisierte Messagingtopologie, bei der alle Server vollständig vernetzte Verbindungen aufweisen und direkt miteinander kommunizieren (Point-to-Point).
  • Eine verteilte Messagingtopologie, bei der ein einziger Hub oder ein Datenzentrum Verbindungen mit mehreren Zweigstellenstandorten aufweist.

Zentralisierte Messagingtopologie

Bei einer zentralisierten Messagingtopologie liegt ein einziger Datenzentrum- oder Hubstandort vor, an dem alle Server über eine zuverlässige Bandbreite mit hoher Geschwindigkeit verbunden sind. Auch wenn dieser Standort einen großen geographischen Bereich umfasst, kann eine einzelne Routinggruppe verwendet werden, sofern alle Server mit derselben zuverlässigen Bandbreite verbunden sind.

Zu den Vorteilen einer zentralisierten Messagingtopologie gehören eine einfache Verwaltung und ein effizienter Nachrichtenfluss, da alle Server direkt miteinander kommunizieren.

Wenn sich jedoch mehrere Server an einem zentralen Standort befinden, die über ein langsameres Netzwerk verbunden sind, empfiehlt es sich, diese Server in einer separaten Routinggruppe zu platzieren. Ein Server mit unzuverlässigen Netzwerkverbindungen in einer einzigen Routinggruppe kann bereits Verbindungsstatus-Datenverkehr erzeugen. Da all anderen Server benachrichtigt werden müssen, wenn dieser Server oder ein Routinggruppen-Connector auf diesem Server nicht mehr zur Verfügung steht, muss der Routinggruppenmaster (der Server, der für die Weitergabe von Informationen über die Routingtopologie an Server in einer Routinggruppe verantwortlich ist) den Status dieses Servers an alle Server in der Routinggruppe weiterleiten. Weitere Informationen zum Erstellen von Empfängern finden Sie unter Festlegen eines Routinggruppenmasters.

Verteilte Messagingtopologie

In einer Zweigstelle oder einer verteilten Messagingtopologie sind üblicherweise eines oder mehrere Datenzentren über ein Hub-and-Spoke-Netzwerk mit mehreren kleineren Zweigstellenstandorten verbunden. In diesem Szenario sind die Server am zentralen Hub in einer einzigen Routinggruppe platziert, in der alle Server über zuverlässige Netzwerkverbindungen verfügen. Jeder Zweigstellenstandort stellt eine eigene Routinggruppe dar.

Normalerweise sind am Standort des zentralen Hubs dedizierte Bridgeheadserver vorhanden, die Verbindungen mit den Zweigstellenroutinggruppen herstellen. Bei diesen Routinggruppen handelt es sich häufig um Endknoten-Routinggruppen, d. h. Routinggruppen, die nur über einen einzigen eingehenden Routinggruppen-Connector und einen einzigen ausgehenden Routinggruppen-Connector in genau entgegengesetzten Verbindungen verfügen. In einer Endknoten-Routinggruppe kann kein anderer Connector vorhanden sein.

Für eine Endknoten-Routinggruppe gibt es drei mögliche Konfigurationen:

  • Eine Routinggruppe mit einem eingehenden Connector zu einer einzigen Routinggruppe ohne ausgehende Connectors
  • Eine Routinggruppe mit einem ausgehenden Connector zu einer einzigen Routinggruppe ohne eingehende Connectors
  • Eine Routinggruppe mit einem ausgehenden Connector zu einer einzigen Routinggruppe Beispiele für Endknoten-Routinggruppen finden Sie in der zugehörigen Abbildung.

In Exchange Server 2003 ist der Connectorstatus immer als aktiv gekennzeichnet, wenn für einen Connector kein anderer Pfad für eine Verbindung mit einer Endknoten-Routinggruppe verfügbar ist. Exchange Server 2003 ändert den Connectorstatus nicht mehr in inaktiv, wenn kein anderer Pfad zur Verfügung steht. Zu sendende Nachrichten werden stattdessen in einer Warteschlange angeordnet und übertragen, wenn die Route wieder zur Verfügung steht. Durch diese Änderung wird die Leistung verbessert, da die Weitergabe von Verbindungsstatusinformationen verringert wird. Dies ist besonders in einer verteilten Messagingumgebung von Bedeutung, in der eine Hub-and-Spoke-Topologie zur Anwendung kommt. Beispiel: Ein einzelner Routinggruppenconnector stellt die Verbindung zum Remotestandort her, eine Endknoten-Routinggruppe stellt die Verbindung mit dem Hub her, und ein weiterer Routinggruppenconnector ist für die Verbindung des Hubs mit dem Remotestandort verantwortlich. Wenn der Routinggruppenconnector des Hubs oder des Remotestandorts nicht mehr verfügbar ist, werden Nachrichten in eine Warteschlange gestellt, bis der Connector wieder zur Verfügung steht. Es wird kein Verbindungsstatus-Datenverkehr erzeugt, und das Netzwerk ist nicht betroffen.

In der folgenden Abbildung wird eine verteilte Messagingtopologie in einer typischen Hub-and-Spoke-Konfiguration dargestellt. In dieser Topologie ist jeder physische Standort einer Routinggruppe zugeordnet. Am zentralen Standort befinden sich alle Server in einer Routinggruppe und kommunizieren direkt miteinander (Point-to-Point). Da jeder der Remote-Zweigstellenstandorte nur eine verfügbare Route zum zentralen Standort aufweist, werden Nachrichten in eine Wartschlange gestellt und keine Verbindungsstatusänderungen weitergegeben, wenn ein Connector an einem Remotestandort nicht mehr verfügbar ist.

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