Installieren eines Einzelkopieclusters unter Windows Server 2008

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2010-05-20

Die Installation eines Einzelkopieclusters (Single Copy Cluster, SCC) unter Windows Server 2008 erfolgt in mehreren verschiedenen Phasen. Obwohl das Verfahren zur Bereitstellung eines SCCs unter Windows Server 2008 mit dem der Bereitstellung eines SCCs unter Windows Server 2003 vergleichbar ist, gibt es einige bedeutende Unterschiede. Vor der Bereitstellung eines Einzelkopieclusters wird die gründliche Durchsicht des Themas Einzelkopiecluster dringend empfohlen. Außerdem müssen Sie sicherstellen, dass alle unter Planen von Einzelkopieclustern aufgeführten Anforderungen erfüllt sind.

Hinweis

Exchange Server 2007 wird auf Computern, die Microsoft Windows Server 2008 R2 ausführen, nicht unterstützt. Weitere Informationen zu den Betriebssystemen, die in Kombination mit Exchange 2007 unterstützt werden, finden Sie unter Exchange 2007 – Systemanforderungen.

Hinweis

Informationen zum Installieren eines Einzelkopieclusters mit Windows Server 2003 finden Sie unter Installieren eines Einzelkopieclusters.

Der Vorgang des Bereitstellens eines Einzelkopieclusters auf Windows Server 2008 erfolgt in mehreren voneinander getrennten Phasen:

  • Speicherbildung und -konfiguration

  • Netzwerkbildung und -konfiguration

  • Bildung des Clusters, beginnend mit dem ersten Knoten, um dann einen oder mehrere Folgeknoten hinzuzufügen

  • Konfigurieren des Clusternetzwerks

  • Konfigurieren des Clusterquorums

  • Überprüfen des Failoverclusters

  • Installieren und Konfigurieren eines Postfachclusterservers

  • Überprüfen der Übergabe des Postfachclusterservers

Bevor Sie eines der folgenden Verfahren durchführen müssen Sie sicherstellen, dass auf den entsprechenden Computern die erforderlichen Betriebssystemkomponenten für Windows Server 2008 installiert sind. Weitere Informationen zum Installieren der Exchange-Voraussetzungen unter Windows Server 2008 finden Sie unter Installieren der Voraussetzungen für Exchange 2007 SP1 und SP2 unter Windows Server 2008 bzw. Windows Vista.

Schließen Sie jede einzelne Phase erst ab, bevor Sie mit der nächsten Phase beginnen. Nach dem Abschließen aller Phasen sollte die SCC-Lösung zunächst überprüft werden, bevor sie in die Produktionsumgebung implementiert wird. In den folgenden Abschnitten werden die einzelnen Installationsphasen ausführlicher erläutert.

Speicherstruktur und -konfiguration

Ein Einzelkopiecluster (SCC) verwendet freigegebenen Speicher für Speichergruppen und Datenbanken des Postfachclusterservers. Obwohl die Nutzung von Knotenhauptquoren mit Dateifreigabezeugenquoren für Einzelkopiecluster unterstützt wird, empfiehlt es sich, für Einzelkopiecluster ein Knotenhauptquorum mit Datenträgerzeugenquorum zu verwenden. Da SCCs mit freigegebenem Speicher arbeiten, muss der gesamte Speicher vor der Clusterbildung auf jedem Knoten konfiguriert werden, der zum Cluster gehört. Für Clusterkonfigurationen, die eine ungerade Anzahl von Knoten verwenden, wird empfohlen, Knotenmehrheit zu verwenden. Für Clusterkonfigurationen, die eine gerade Anzahl von Knoten verwenden, wird empfohlen, Knoten- und Datenträgermehrheit zu verwenden.

Hinweis

Auf den Speicher für einen bestimmten Postfachclusterserver müssen alle Knoten zugreifen können, die als Host für den Postfachclusterserver dienen können. Auf den Speicher für die Quorumressource eines Clusters müssen alle Knoten im Cluster zugreifen können.

Auf einem SCC sieht die ordnungsgemäße Reihenfolge für die Installation und Konfiguration der Speicherressourcen wie folgt aus:

  • Die Speicherlösung muss auf der Hardwareebene ordnungsgemäß angeschlossen und konfiguriert sein, bevor der Failovercluster gebildet wird. Ausführliche Anweisungen zum Konfigurieren und Verbinden der Speicherlösung mit dem Failovercluster finden Sie in der Dokumentation zur Speicherlösung. Wenden Sie sich im Bedarfsfall an Ihren Hardwarelieferanten.

  • Mindestens eine physikalische Datenträgerressource für den Postfachclusterserver muss im Failovercluster vorhanden sein, bevor Microsoft Exchange Server 2007 installiert werden kann. Die Quorumdatenträgerressource kann nicht für das Hosting von Speichergruppen und Datenbanken verwendet werden. Das Exchange 2007-Setup wird nicht fortgesetzt, wenn kein freigegebener Speicher im Cluster erkannt wird.

  • Die Abhängigkeiten von physikalischen Datenträgerressourcen müssen von einem Administrator manuell konfiguriert werden, nachdem dem Cluster ein Postfachclusterserver hinzugefügt wurde.

Netzwerkstruktur und -konfiguration

Beim Erstellen von Postfachclusterservern in einem Einzelkopiecluster unter Windows Server 2008 muss eine ausreichende Anzahl von IP-Adressen verfügbar sein. Windows Server 2008-Failovercluster führen neue Netzwerkfunktionen ein, die sich erheblich von den in Legacyclustern verwendeten Methoden unterscheiden. So wird mit Windows Server 2008-Failoverclustern beispielsweise die Unterstützung für mehrere Subnetze sowie für DHCP mit IPv4 (Dynamic Host Configuration Protocol mit Internet Protocol Version 4) und IPv6 eingeführt. Bei Ausführung in einem Windows Server 2008-Failovercluster bietet Exchange 2007 Service Pack 1 (SP1) Unterstützung für geografisch verteilte Cluster bei Failover auf zwei Subnetzen. Diese Unterstützung umfasst sowohl SCCs als auch Postfachserver in einer CCR-Umgebung (Cluster Continuous Replication, fortlaufende Clusterreplikation).

Hinweis

Obwohl in Windows Server 2008-Failoverclustern auch DHCP IPv4 unterstützt wird, empfiehlt sich in Produktionsumgebungen die Verwendung von statischen IP-Adressen. Wird in einem Failovercluster DCHP IPv4 verwendet, sollten die DHCP-Server für die Vergabe von Leases unbeschränkter Länge konfiguriert werden.

Beginnend mit dem Windows Server 2008-Failoverclustering können einzelne Clusterknoten nun in getrennten, gerouteten Netzwerken angesiedelt sein. Dies setzt voraus, dass Ressourcen, die von IP-Adressressourcen abhängig sind (z. B. Netzwerknamenressourcen), eine OR-Logik implementieren, da es unwahrscheinlich ist, dass jeder Clusterknoten über eine direkte lokale Verbindung zu jedem Netzwerk verfügt, das dem Cluster bekannt ist. Dies erleichtert das Onlineschalten von IP-Adress- und Netzwerknamenressourcen, wenn Dienste oder Anwendungen ein Failover auf Remoteknoten ausführen.

Alle IP-Adressen, die mit einer Netzwerknamenressource verknüpft sind, werden dynamisch in DNS (Domain Name System) registriert (sofern sie für dynamische Aktualisierungen konfiguriert sind), wobei die Liste in einer Weise geordnet ist, dass IP-Adressressourcen, die online sind, zuerst an die Clients zurückgegeben werden. Da Clusterknoten in unterschiedlichen, gerouteten Netzwerken platziert werden können und die Kommunikationsmechanismen so geändert wurden, dass zuverlässige Sitzungsprotokolle verwendet werden, die über UDP (Unicast) implementiert werden, sind die Netzwerkanforderungen für geografisch verteilte Cluster nicht mehr zutreffend. Dementsprechend können Organisationen einen Failovercluster bereitstellen, der zwei physikalische Datencenter umfasst, ohne dass VLAN-Technologie (Virtual LAN) verwendet werden muss, damit sich die Clustersubnetze über zwei Standorte erstrecken.

Wenn für einen Postfachclusterserver in einem geografisch verteilten, aus mehreren Subnetzen bestehenden Failovercluster eine Verschiebung oder ein Failover eintritt, wird zwar der Name des Postfachclusterservers, jedoch nicht die diesem Namen zugeordnete IP-Adresse beibehalten. Die Verfügbarkeit dieses Servers für Clients und andere Server hängt von der Propagierung der neuen IP-Adresse über das gesamte DNS ab. Es kann einige Zeit in Anspruch nehmen, bis die DNS-Propagierung durchgeführt wird. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, als TTL-Wert (Time to Live) im DNS-Hosteintrag des Postfachclusterservers 10 Minuten anzugeben.

Obwohl interne Microsoft Office Outlook-Clients keine neuen oder neu konfigurierten Profile für die Verbindung mit der neuen IP-Adresse benötigen, muss zuvor ihr lokaler DNS-Cache gelöscht werden, damit die Namensauflösung des Postfachclusterserver-Namens von der alten IP-Adresse zur neuen IP-Adresse verschoben wird. Nachdem die IP-Adresse an die entsprechenden DNS-Server propagiert wurde, kann der DNS-Cache auf den Outlook-Clients mithilfe des folgenden Befehls über eine Eingabeaufforderung auf dem Client gelöscht werden:

ipconfig /flushdns

IP-Adressen sind sowohl für die privaten als auch für die öffentlichen Netzwerke erforderlich. Die Anforderungen an private und öffentliche Adressen lauten wie folgt:

  • Private Adressen   Für jeden Knoten wird eine IP-Adresse pro Netzwerkkarte benötigt, die für das private Clusternetzwerk verwendet wird. Sie können eine statische IPv4-Adresse oder eine dynamisch zugewiesene IPv6-Adresse verwenden. Es müssen IP-Adressen verwendet werden, die nicht im gleichen Subnetz oder Netzwerk wie eines der öffentlichen Netzwerke liegen. Es wird empfohlen, als private IP-Adressen für die Knoten 10.10.10.10 und 10.10.10.11 mit der Subnetzmaske 255.255.255.0 zu verwenden.

  • Öffentliche Adressen   Jeder Knoten benötigt eine IP-Adresse für jede Netzwerkkarte, die für das öffentliche Clusternetzwerk verwendet wird. Dies wird manchmal als gemischtes Netzwerk bezeichnet. Darüber hinaus sind für den Failovercluster und den Postfachclusterserver IP-Adressen erforderlich, damit Clients und Administratoren darauf zugreifen können. Es müssen IP-Adressen verwendet werden, die nicht im gleichen Subnetz oder Netzwerk wie eines der privaten Netzwerke liegen. Es können statische IPv4-Adressen, DHCP IPv4-Adressen oder statische IPv6-Adressen verwendet werden.

    Wichtig

    Alle Netzwerkkarten für ein Clusternetzwerk müssen die gleiche TCP/IP-Version verwenden, d. h. alle müssen IPv4 oder IPv6 verwenden, oder es müssen alle IPv4 und IPv6 verwenden.

Bewährte Netzwerkmethoden für Postfachclusterserver

Außerdem empfiehlt es sich, diese bewährten Methoden für Ihr Clusternetzwerk anzuwenden:

  • Verwenden Sie sprechende Namen   Beim Aufbau eines Clusters haben Sie häufig Gelegenheit, sprechende Namen für Clusterknoten, Clusternetzwerk-Schnittstellen, den Clusternamen und die Namen von Postfachclusterservern zu vergeben. So könnte beispielsweise das Netzwerk für die Kommunikation mit anderen Exchange-Servern und -Clients Öffentlich genannt werden. Das Netzwerk für die Kommunikation zwischen Clusterknoten könnte dagegen Privat genannt werden. Verwenden Sie Namen, die zueinander in Beziehung gesetzt werden können, ohne eine Topologiekarte verwenden zu müssen. Eine weitere nützliche Konvention ist, die Knoten eines Clusters in Beziehung zum Namen des Postfachclusterservers zu setzen. Verwenden Sie beispielsweise "mbx01", "mbx01-node1" und "mbx01-node2" für den Postfachclusterserver und die beiden Knoten.

  • Verwenden von privaten IP-Adressen für private Netzwerkschnittstellen   Ein Beispiel für einen Adressbereich und eine Subnetzmaske für die privaten Netzwerkschnittstellen eines Failoverclusters mit zwei Knoten finden Sie in der folgenden Tabelle.

    Adressbereiche und Subnetzmasken für private Netzwerkschnittstellen

    Netzwerk/Knoten IP-Adressbereich Subnetzmaske

    Privat/KNOTEN1

    10.10.10.10-255

    255.255.255.0

    Privat/KNOTEN2

    10.10.10.11-255

    255.255.255.0

Beachten Sie Folgendes:

  • Wenn Ihr öffentliches Netzwerk ein 10.x.x.x-Netzwerk und die Subnetzmaske 255.255.255.0 verwendet, wird empfohlen, alternative IP-Adressen und eine andere Subnetzmaske für das private Netzwerk zu verwenden.

  • Die Verwendung von fehlertoleranten Adaptern oder Teaming für das private Netzwerk wird nicht empfohlen. Ist für das private Netzwerk Redundanz erforderlich, verwenden Sie mehrere Netzwerkkarten, die nur für die Verwendung im Cluster konfiguriert sind. Weitere Informationen über diese Konfiguration finden Sie im Abschnitt "Konfigurieren der Clusternetzwerke" an späterer Stelle in diesem Thema.

  • Bei Verwendung dieser Technologie müssen Sie unbedingt sicherstellen, dass Firmware und Treiber in der jeweils neuesten Version vorliegen. Wenden Sie sich wegen Informationen zur Kompatibilität auf einem Servercluster an den Hersteller Ihrer Netzwerkkarte. Weitere Informationen zum Teaming von Netzwerkkarten in Serverclusterbereitstellungen finden im Microsoft Knowledge Base-Artikel 254101 mit Informationen zum Teaming von Netzwerkkarten und zu Clusterservern.

Bilden des Clusters

Ein Failovercluster wird gebildet, wenn der erste Knoten dem Cluster hinzugefügt wird. Bei diesem Vorgang erhält der Cluster einen eindeutigen Netzwerknamen und eine eindeutige Netzwerk-IP-Adresse. Der Netzwerkname und die IP-Adresse, die gemeinsam die Netzwerkidentität des Clusters bilden, werden zwischen Knoten im Cluster verschoben, sobald diese online und offline geschaltet werden. Generell wird die Netzwerkidentität des Clusters bei der Verwaltung eines Postfachclusterservers selten verwendet.

Wenn Sie mit der Bereitstellung von Failoverclustern oder Exchange-Clustern aus früheren Versionen vertraut sind, werden Ihnen die Unterschiede bei der Bereitstellung eines Clusters für eine SCC-Lösung unmittelbar auffallen. Wenn Sie das erste Mal mit Clusterlösungen arbeiten, wird Ihnen die Bereitstellung im Vergleich zu typischen Clusterkonfigurationen weniger komplex erscheinen.

Sie können einen neuen Failovercluster für einen SCC mithilfe der Anweisungen in Erstellen eines Windows Server 2008-Failoverclusters für einen Einzelkopiecluster erstellen.

Hinzufügen zusätzlicher Knoten

Nach der Installation des Clusterdiensts auf dem ersten Knoten werden Sie feststellen, dass die Installation auf den nachfolgenden Knoten schneller erfolgt. Der Grund ist, dass das Setupprogramm die auf dem ersten Knoten konfigurierten Netzwerkkonfigurationseinstellungen als Grundlage für die Konfiguration der Netzwerkeinstellungen auf den nachfolgenden Knoten nutzt. Bevor Sie zusätzliche Knoten hinzufügen, sollten Sie die Clusterkonfiguration überprüfen. Überprüfen Sie, ob der Clusterdienst ausgeführt wird und in Betrieb ist, indem Sie den Befehl cluster group an der Eingabeaufforderung ausführen. Die Ausgabe sollte in etwa so aussehen:

C:\>cluster group

Der Status für alle verfügbaren Ressourcengruppen wird aufgeführt:

Gruppe                  Knoten            Status

-------------------- ---------------      ------

Clustergruppe     <KNOTENName>      Online

Außerdem wird empfohlen, die Ereignisprotokolle auf Fehler und Warnungen zu untersuchen, die ggf. Ihre Aufmerksamkeit erfordern, bevor Sie fortfahren. Ausführliche Anweisungen zum Hinzufügen eines zweiten und zusätzlicher Knoten zum Cluster finden Sie unter Erstellen eines Windows Server 2008-Failoverclusters für einen Einzelkopiecluster.

Konfigurieren der Clusternetzwerke

Nachdem alle Knoten dem Cluster hinzugefügt wurden, müssen die Clusternetzwerkkomponenten konfiguriert werden. Insbesondere müssen Sie Netzwerke für den Cluster- und Clientzugriff sowie Toleranzeinstellungen für ausgelassene Clustertakte konfigurieren. Es empfiehlt sich zudem, den Clusternetzwerken aussagekräftigere Namen zu geben.

Die folgende Tabelle enthält die verfügbaren Optionen für die Konfiguration von Clusternetzwerken.

Optionen zum Konfigurieren von Clusternetzwerken

Option Beschreibung

Dem Cluster die Verwendung dieses Netzwerks gestatten (privates Netzwerk)

Aktivieren Sie nur diese Option, wenn Sie möchten, dass der Clusterdienst ausschließlich dieses Netzwerk für den Clusterkommunikationsverkehr zwischen Knoten verwendet. Über dieses Netzwerk können Clients nicht auf den Postfachclusterserver zugreifen.

Dem Cluster die Verwendung dieses Netzwerks gestatten und Clients gestatten, über dieses Netzwerk zuzugreifen (gemischtes Netzwerk)

Aktivieren Sie beide Optionen, wenn der Clusterdienst diese Netzwerkkarte für den Clustertakt und die Kommunikation mit externen Clients verwenden soll. Der Clusterdienst verwendet dieses Netzwerk für die Clusterkommunikation zwischen den Knoten, und Clients können über dieses Netzwerk auf den Postfachclusterserver zugreifen.

Dem Cluster die Verwendung dieses Netzwerks nicht gestatten (nicht verwaltetes Netzwerk)

Aktivieren Sie nur diese Option, wenn Sie das Netzwerk nicht im Cluster verwenden möchten oder wenn der Clusterdienst das Netzwerk verwalten soll. Der Clusterdienst kann nun dieses Netzwerk nicht für die Clusterkommunikation zwischen Knoten verwenden, und Clients können über dieses Netzwerk nicht auf den Postfachclusterserver zugreifen.

Hinweis

Eine Option für das Konfigurieren von Clusternetzwerken besteht darin, eine vorläufige Netzwerkkonfiguration zu erstellen und dann den Assistenten zum Überprüfen der Konfiguration des Tools zur Failoverclusterverwaltung auszuführen und hierin nur die Netzwerktests auszuwählen (d. h. beispielsweise die Tests betreffend Inventur, Speicher und Systemkonfiguration auszulassen). Wenn nur die Netzwerktests ausgeführt werden, nimmt das Verfahren nur wenig Zeit in Anspruch. Unter Verwendung des Prüfberichts können Sie sämtliche Korrekturen vornehmen, die an der Netzwerkkonfiguration erforderlich sind. Nachdem der gesamte Cluster konfiguriert ist, sollten Sie den Assistenten zur Konfigurationsprüfung erneut ausführen und alle Tests auswählen.

Bei in einem Einzelkopiecluster bereitgestellten Postfachclusterservern ist es erforderlich, dass mindestens zwei Netzwerkkarten in jedem Knoten unterstützt werden. In einem Einzelkopiecluster müssen Sie ein Netzwerk als privates und das andere Netzwerk als gemischtes Netzwerk konfigurieren.

Konfigurieren von Toleranzeinstellungen für ausgelassene Clustertakte

Im Anschluss an das Konfigurieren der Clusterverbindungen und der Netzwerkpriorität ist es empfehlenswert, spezifische Toleranzeinstellungen für ausgelassene Clustertakte zu konfigurieren. Auf diese Weise wird die Überwachung der Netzwerkverbindungen zwischen Clusterknoten durch den Clusterdienst so konfiguriert, dass dieser auf kleinere Unterbrechungen tolerant reagiert. Hierdurch wird in manchen Fällen bei kurzen Netzwerkausfällen einem Failover vorgebeugt. Es empfiehlt sich, die privaten und gemischten Clusternetzwerke auf allen Knoten für 10 ausgelassene Clustertakte zu konfigurieren. Diese Einstellungsstufe entspricht ungefähr 12 Sekunden.

Ausführliche Anweisungen zum Konfigurieren der Clusternetzwerkkomponenten finden Sie unter Konfigurieren von Clusternetzwerken für einen Einzelkopiecluster.

Konfigurieren des Clusterquorums

Nach der Konfiguration der Clusternetzwerke besteht der nächste Schritt in der Konfiguration des Failoverclusters für die Verwendung einer Knotenhauptquorumressource mit Datenträgerzeugenquorum. Ausführliche Anweisungen zum Konfigurieren eines Failoverclusters für die Verwendung des Modells "Knotenhauptquorum mit Datenträgerzeugenquorum" finden Sie unter Konfigurieren des Knoten- und Datenträger-Hauptquorums.

Überprüfen des Failoverclusters

Mit Windows Server 2008 steht ein neuer Assistent zum Überprüfen der Konfiguration bereit, der zum Prüfen des Status und der Konfiguration eines Failoverclusters verwendet werden kann. Es ist ratsam, diesen Assistenten vor der Installation von Exchange 2007 im Cluster auszuführen. Mit der Ausführung dieses Assistenten vor der Installation von Exchange 2007 können Sie Konfigurationsprobleme innerhalb des Clusters erkennen und beheben, die ggf. verhindern, dass die Installation von Exchange ordnungsgemäß abläuft.

Der Assistent zum Überprüfen der Konfiguration umfasst vier Testgruppen, mit denen geprüft wird, ob der Cluster die notwendigen Voraussetzungen erfüllt, um von Microsoft unterstützt zu werden. Hierbei handelt es sich um Voraussetzungen, die zusätzlich zu der Voraussetzung erfüllt sein müssen, dass die Clusterlösung das Kompatibilitätslogo "Designed for Windows Server 2008" aufweist.

Bei diesen vier Testgruppen handelt es sich um folgende: Inventur, Netzwerk, Speicher und Systemkonfiguration. Ausführliche Anweisungen zum Überprüfen des Failoverclusters finden Sie unter Überprüfen einer Failoverclusterkonfiguration für einen Einzelkopiecluster.

Installation und Konfiguration eines Postfachclusterservers

Durch Ausführen weniger Schritte auf jedem Knoten können Sie die Serverfunktion Mailbox für einen Cluster installieren. Nach dem Aufbau und der Überprüfung eines Clusters und nach der Konfiguration des Clusters zur Verwendung der Knoten- und Datenträgerhauptquorum-Ressource sollten Sie zunächst die Serverfunktion Mailbox auf dem aktiven Knoten installieren. Genaue Anweisungen zum Installieren der Serverfunktion Mailbox auf dem aktiven Knoten finden Sie unter Installieren der Active ClusteredMailbox-Funktion in einem Einzelkopiecluster mit Windows Server 2008.

Nach dem Installieren der Serverfunktion Mailbox und eines Postfachclusterserver auf dem aktiven Knoten und nach dem Überprüfen der Konfiguration der ersten Speichergruppe sollten Sie die Serverfunktion Mailbox auf dem passiven Knoten installieren. Ausführliche Anweisungen zum Installieren der Serverfunktion Mailbox auf dem passiven Knoten finden Sie unter Installieren der Passive ClusteredMailbox-Funktion in einem Einzelkopiecluster mit Windows Server 2008.

Installieren mehrerer Postfachclusterserver

Ein Einzelkopiecluster wird nur in einer Aktiv/Passiv-Konfiguration oder in einer aktiven Konfiguration mit einem Knoten unterstützt. Es können jedoch mehrere aktive und mehrere passive Knoten im gleichen Einzelkopiecluster vorhanden sein. In Aktiv/Passiv-Clustern enthält der Cluster mindestens einen aktiven Knoten und mindestens einen passiven Knoten, z. B. zwei aktive und einen passiven Knoten. In Aktiv/Passiv-Failoverclustern ist die Anzahl der Postfachclusterserver-Instanzen immer kleiner als die Anzahl der physikalischen Knoten im Cluster.

Ein Einzelkopiecluster kann bis zu acht physikalische Knoten enthalten. Deshalb ist die Höchstanzahl von Postfachclusterservern, die in einem Einzelkopiecluster vorhanden sein können, sieben. Ein passiver Knoten kann einen oder mehrere aktive Knoten bedienen, es wird jedoch empfohlen, für jeden aktiven Knoten im Cluster mindestens einen passiven Knoten bereitzustellen.

Die Installation zusätzlicher aktiver und passiver Knoten unterscheidet sich nicht von der Installation des ersten aktiven und passiven Knotens. Es gilt die Anforderung, dass jeder aktive Knoten, den Sie installieren, über einen entsprechenden passiven Knoten verfügen muss, um unterstützt zu werden. Ein einzelner passiver Knoten kann als passiver Knoten für mehrere aktive Knoten reserviert werden. In diesem Fall kann jedoch die Verfügbarkeit beeinträchtigt werden, da jeder Knoten zu jedem beliebigen Zeitpunkt nur einen Postfachclusterserver hosten kann. Bei zwei aktiven und einem passiven Knoten bietet z. B. das Einzelkopiecluster nicht genügend passive Knoten, um beim gleichzeitigen Ausfall der beiden aktiven Knoten einspringen zu können.

Hinweis

In einem Einzelkopiecluster mit mehreren Postfachclusterservern tritt ein bekanntes Problem auf: Möglicherweise können Sie keine neuen Postfächer auf dem zweiten und allen nachfolgenden Postfachclusterserver(n) erstellen, der oder die im Failovercluster installiert wurde(n). Wenn dieses Problem auftritt, tritt bei Versuchen, ein neues Postfach auf dem zweiten oder nachfolgenden Postfachclusterserver(n) im Cluster zu erstellen, ein Fehler mit der folgenden Fehlermeldung auf: "Eine Proxygenerator-DLL für den Server "FQDN.Servername" konnte nicht gefunden werden oder führte zu einem Initialisierungsfehler. Proxyadressen für den aktuellen Empfänger können nicht berechnet werden. Stellen Sie sicher, dass alle Proxyadressengenerator-DLLs auf dem Zielserver installiert wurden." Sie können dieses Problem beheben, indem Sie das Postfach auf einem anderen Postfachserver erstellen und dieses Postfach dann auf den zweiten oder nachfolgenden Postfachclusterserver im Cluster verschieben. Sie können dieses Problem auch beheben, indem Sie für den Postfachclusterserver ein Microsoft MTA-Objekt in Active Directory erstellen. Weitere Informationen finden Sie unter Aktivieren der Postfacherstellung auf dem zweiten oder einem nachfolgenden Postfachclusterserver in einem Exchange 2007-Einzelkopiecluster.

Aufgaben nach der Installation

Nach dem Installieren der Serverfunktion Mailbox auf beiden Knoten und dem Erstellen eines Postfachclusterservers sollten Sie bestimmte nach der Installation auszuführende Aufgaben ausführen. Diese Aufgaben umfassen das Überprüfen der Möglichkeit, einen Postfachclusterserver zwischen den Knoten im Cluster zu verschieben.

Überprüfen eines Einzelkopieclusters

Nach Abschluss der Installation einer Einzelkopiecluster-Lösung bzw. nach Vornahme signifikanter Konfigurationsänderungen ist es empfehlenswert, den Zustand und den Status des Postfachclusterservers und beide Knoten auf eine ordnungsgemäße Konfiguration für die Unterstützung des Postfachclusterservers zu überprüfen.

Das empfohlene Verfahren zum Überprüfen des Zustands und Status des Postfachclusterservers besteht im Ausführen des Cmdlets Get-ClusteredMailboxServerStatus. Das Cmdlet Get-ClusteredMailboxServerStatus stellt den grundlegenden Betriebsstatus für den Postfachclusterserver zur Verfügung. Ausführliche Anweisungen zum Abrufen des grundlegenden Betriebsstatus eines Postfachclusterservers finden Sie unter Anzeigen des Status eines Postfachclusterservers.

Die empfohlene Vorgehensweise zum Überprüfen, dass beide Knoten in der Lage sind, den Postfachclusterserver online zu schalten, besteht in der Verwendung des Cmdlets Move-ClusteredMailboxServer zum Verschieben des Postfachclusterservers auf jeden Knoten. In Exchange 2007 SP1 können Sie auch mithilfe des Assistenten zum Verwalten von Postfachclusterservern der Exchange-Verwaltungskonsole einen Postfachclusterserver zwischen Knoten verschieben, um sicherzustellen, dass beide Knoten den Postfachclusterserver online schalten können.