64-Bit-Editionen von Office 2013

 

Gilt für: Office 2013, Office 365 ProPlus

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2016-12-16

Zusammenfassung: Informationen zu den Vor- und Nachteilen der Bereitstellung von 64-Bit-Office und Gründe, warum die 32-Bit-Version von Office 2013 für die meisten Benutzer empfohlen wird.

Zielgruppe: IT-Spezialisten

Da immer mehr PCs mit 64-Bit-Versionen von Windows den Betrieb aufnehmen, scheint es naheliegend, die 64-Bit-Version von Office 2013 entsprechend bereitzustellen. Ein Vorteil von 64-Bit-Office ist, dass Benutzer mit größeren Mengen von Excel- und Project-Daten arbeiten können. Doch für diese Benutzer gibt es Nachteile bei der Kompatibilität, da Office-Add-Ins und Lösungen ggf. nicht funktionieren. Deshalb wird für die meisten Benutzer 32-Bit-Office 2013 empfohlen.

Wichtig

Installieren Sie Office zu Hause? Erfahren Sie, wie Sie zwischen 32-Bit- und 64-Bit-Office wählen. Unabhängig davon, wo Sie Office 2013 oder Office 365 ProPlus installieren, wird standardmäßig die 32-Bit-Version installiert.

32-Bit-Office wird für die meisten Benutzer empfohlen

Wir empfehlen die 32-Bit-Version von Office für die meisten Benutzer, da diese mit den meisten Anwendungen, insbesondere mit Add-Ins anderer Anbieter, kompatibler ist. Aus diesem Grund wird die 32-Bit-Version von Office 2013 standardmäßig auch bei 64-Bit-Windows-Betriebssystemen installiert. Auf diesen Systemen wird der 32-Bit-Office-Client als Windows-32-on-Windows-64-Installation (WOW64) unterstützt. WOW64 ist der x86-Emulator, der die reibungslose Ausführung von 32-Bit-Windows-basierten Anwendungen auf 64-Bit-Windows-Systemen ermöglicht. Dadurch können Benutzer vorhandene Microsoft ActiveX-Steuerelemente und COM-Add-Ins mit 32-Bit-Office weiter nutzen.

64-Bit-Office bietet Vorteile, von denen nur bestimmte Arten von Benutzern und Verarbeitungslasten profitieren

Es gibt verschiedene Szenarien, bei denen Sie die Bereitstellung von 64-Bit-Office 2013 erwägen sollten. Es folgen einige Beispiele:

  • Excel-Experten, die mit komplexen Excel-Arbeitsblättern arbeiten, können von der 64-Bit-Version von Office 2013 profitieren. Der Grund ist, dass die 64-Bit-Version von Office keine festen Grenzen bei Dateigrößen kennt. Die Größe von Arbeitsmappen wird nur durch die verfügbare Arbeitsspeicher- und Systemressourcenmenge begrenzt. Dagegen ist die 32-Bit-Version von Office auf 2 GB virtuellen Adressraum begrenzt, der von Excel, der Arbeitsmappe und im selben Prozess ausgeführten Add-Ins gemeinsam genutzt wird. (Arbeitsmappen, die kleiner als 2 GB auf der Festplatte sind, können dennoch genügend Daten enthalten, um 2 GB oder mehr adressierbaren Arbeitsspeicher zu belegen.) Weitere Informationen finden Sie unter Spezifikationen und Beschränkungen in Excel und Spezifikation und Beschränkungen von Datenmodellen.

  • Benutzer von Project 2013 profitieren ebenfalls, wenn sie Project-Dateien größer als 2 GB nutzen, insbesondere beim Arbeiten mit vielen Unterprojekten in einem großen Projekt.

  • Unternehmensinterne Office-Lösungsentwickler sollten zum Testen und Aktualisieren dieser Lösungen Zugriff auf die 64-Bit-Version von Office 2013 haben.

  • Office 2013 bietet in Form der hardwaregestützten Datenausführungsverhinderung (Data Execution Prevention, DEP) einen verbesserten standardmäßigen Sicherheitsschutz. DEP ist eine Zusammenstellung von Hardware- und Softwaretechnologien, die den Arbeitsspeicher weiteren Prüfungen unterziehen, um zu verhindern, dass Schadcode auf einem System ausgeführt wird. Bei 64-Bit-Installationen wird DEP für Office-Anwendungen stets erzwungen. Bei 32-Bit-Installationen können Sie DEP mithilfe von Gruppenrichtlinieneinstellungen konfigurieren.

Überprüfen der Anforderungen für die Bereitstellung von 64-Bit-Office

Zusätzlich zum Prüfen der Office 2013-Systemanforderungen empfehlen wir die Lektüre der folgenden Abschnitte, ehe Sie 64-Bit-Office bereitstellen:

  • 64-Bit-Office funktioniert nur unter 64-Bit-Windows

  • Das Ausführen der 32-Bit- und 64-Bit-Version von Office auf demselben Computer wird nicht unterstützt

  • Bei einem Upgrade auf Office 2013 müssen die Architekturversionen für die alte und neue Version identisch sein

  • Wenn Sie zwischen der 32-Bit- und 64-Bit-Version umschalten möchten, müssen Sie Office 2013 deinstallieren und anschließend neu installieren

  • Einige Anwendungen blockieren 64-Bit-Installationen von Office 2013

64-Bit-Office funktioniert nur unter 64-Bit-Windows

Sie können die 64-Bit-Version von Office nur unter der 64-Bit-Version von Windows 7, Windows 8, Windows 8.1, Windows Server 2008 R2, Windows Server 2012 und Windows Server 2012 R2 installieren.

Das Ausführen der 32-Bit- und 64-Bit-Version von Office auf demselben Computer wird nicht unterstützt

Office 2013 unterstützt nicht die Ausführung paralleler Installationen der 64-Bit- und 32-Bit-Version von Office. Sie können beispielsweise 32-Bit-Office 2010 nicht parallel mit Office 2013 installieren. Dies gilt sowohl für Windows Installer- (MSI) als auch Click-to-Run-Installationen von Office 2013.

Bei einem Upgrade auf Office 2013 müssen die Architekturversionen für die alte und neue Version identisch sein

Bei Bereitstellung der MSI-Version von Office 2013 kann für Office nur ein Upgrade auf dieselbe Architektur erfolgen. Möglich ist beispielsweise ein Upgrade von 32-Bit-Office 2010 auf 32-Bit-Office 2013 und von 64-Bit-Office 2010 auf 64-Bit-Office 2013.

Wenn Sie zwischen der 32-Bit- und 64-Bit-Version umschalten möchten, müssen Sie Office 2013 deinstallieren und anschließend neu installieren

Wenn Sie 32-Bit installieren, später aber zu 64-Bit wechseln möchten, müssen Sie die 32-Bit Version deinstallieren und die 64-Bit-Version neu installieren. Das gilt auch umgekehrt. Wenn Sie von 64-Bit-Office zu 32-Bit-Office wechseln, ist auch eine Deinstallation und anschließende Neuinstallation erforderlich.

Einige Anwendungen blockieren 64-Bit-Installationen von Office 2013

Die folgenden Anwendungen blockieren die Installation von 64-Bit-Office 2013:

  • Microsoft Office Excel Viewer

  • Access-Datenbankmodul von Access 2013

  • Compatibility Pack für das 2007 Office System

Weitere Informationen zu Anwendungen und Komponenten, die die 64-Bit-Version von Office 2013 blockieren, finden Sie im KB-Artikel 2269468: Fehlermeldung „Sie können nicht die 64-Bit-Version von Office 2010 installieren, weil 32-Bit-Versionen von Office-Produkten installiert sind“.

Kompatibilitätsprobleme, die Sie bei der Bereitstellung von 64-Bit-Office berücksichtigen müssen

Bevor Sie sich für die Bereitstellung von 64-Bit-Office 2013 entscheiden, berücksichtigen Sie diese Nachteile:

  • Einige 32-Bit-Features sind in 64-Bit-Versionen von Office nicht enthalten

  • Das Rendern von Grafiken kann die Leistung beeinträchtigen

  • VBA-Code mit "Declare"-Anweisungen muss aktualisiert werden

  • ActiveX-Steuerelemente und COM-Add-Ins, die für 32-Bit-Office geschrieben wurden, funktionieren nicht in einem 64-Bit-Prozess

  • Microsoft Access-Dateien mit den Erweiterungen MDE, ADE und ACCDE, aus denen ihr Quellcode entfernt wurde, können nicht zwischen 32-Bit- und 64-Bit-Versionen von Office 2013 verschoben werden

  • Mit Outlook arbeitende MAPI-Anwendungen müssen neu erstellt werden

  • Die direkte OLE-Aktivierung funktioniert ggf. nicht, wenn die Version von Office 2013 nicht mit registrierten Anwendungen übereinstimmt

Einige 32-Bit-Features sind in 64-Bit-Versionen von Office nicht enthalten

Die meisten Features der 32-Bit-Version von Office sind in der 64-Bit-Version von Office enthalten. Es folgen einige Features, für die das nicht gilt.

  • Word   Der Formel-Editor der Vorversion wird in der 64-Bit-Version von Office 2013 nicht unterstützt. Bei 32-Bit-Installationen von Office 2013 (WOW64) wird dieser Editor weiterhin unterstützt. Das Formel-Generator-Feature in Word 2013 funktioniert jedoch auf allen Plattformen.

  • WLL (Word-Add-In-Bibliotheken)   WLL-Dateien sind in der 32-Bit-Version von Office 2013 verfügbar und werden in der 64-Bit-Version von Office 2013 nicht unterstützt.

Das Rendern von Grafiken kann die Leistung beeinträchtigen

Zwischen der 32-Bit- und der 64-Bit-Version der GDI (Graphics Device Interface) bestehen Unterschiede, die sich aufgrund der nicht vorhandenen MMX-Unterstützung in der 64-Bit-Version auf die Leistung auswirken können. Die MMX-Technologie von Intel ist eine Erweiterung des IA-Befehlssatzes (Intel Architecture) und verwendet eine Technik, bei der ein Befehl auf mehrere Daten angewendet wird (Single-Instruction Multiple-Data, SIMD), um Multimedia- und Kommunikationssoftware durch die parallele Verarbeitung von Datenelementen zu beschleunigen.

VBA-Code mit "Declare"-Anweisungen muss aktualisiert werden

Das Ausführen von VBA-Code, der vor der Office 2010-Version (bis VBA-Version 6) für eine 64-Bit-Plattform geschrieben wurde, kann Fehler verursachen, wenn der Code nicht für die Ausführung in 64-Bit-Versionen von Office angepasst wird. Informationen zu den Änderungen in Bezug auf Microsoft Visual Basic for Applications (VBA), die in Office 2010 eingeführt wurden, finden Sie in der Übersicht zu Visual Basic for Applications (64-Bit) in der MSDN Library.

ActiveX-Steuerelemente und COM-Add-Ins, die für 32-Bit-Office geschrieben wurden, funktionieren nicht in einem 64-Bit-Prozess

Auf Computern können 64-Bit- und 32-Bit-Steuerelemente installiert sein, und von der 64-Bit-Version von Office 2013 können nur die 64-Bit-Versionen der Steuerelemente ausgeführt werden. Sie können diese Probleme umgehen, indem Sie Steuerelemente und Add-Ins erwerben, die mit 64-Bit-Installationen kompatibel sind, oder indem Sie eine 32-Bit-Version von Office 2013 installieren.

Zusätzlich zu Steuerelementen, die in Office-Anwendungen geladen werden, gibt es webbasierte Lösungen, die ActiveX-Steuerelemente in Microsoft Internet Explorer verwenden. Mit Office 2013 erstellte SharePoint Server 2013-Datenblattansichten sind auf jeder Plattform und in anderen Browsern als Internet Explorer funktionsfähig. Die SharePoint Server 2013-Ansicht In Datenblatt bearbeiten erfordert kein clientseitiges Steuerelement. Wenn der Benutzer beispielsweise über Office 2010 (64-Bit) oder Office 2013 verfügt, wird die Ansicht In Datenblatt bearbeiten unter SharePoint Server 2013 ordnungsgemäß ausgeführt.

Tipp

Für die 64-Bit-Versionen von SharePoint Server 2010 werden einige clientseitige Steuerelemente für die 32-Bit-Version von Office installiert, um Lösungen in einem 32-Bit-Browser (Standardbrowser in 64-Bit-Windows-Systemen) zu unterstützen. Die Funktionalität der Ansicht In Datenblatt bearbeiten in SharePoint Server 2010 wird nicht unterstützt, wenn Sie den 64-Bit-Office 2013-Client installieren. Die Funktionalität der Ansicht In Datenblatt bearbeiten ist verfügbar, wenn Sie einen 32-Bit-Office 2013-Client installieren.

Microsoft Access-Dateien mit den Erweiterungen MDE, ADE und ACCDE, aus denen ihr Quellcode entfernt wurde, können nicht zwischen 32-Bit- und 64-Bit-Versionen von Office 2013 verschoben werden

Die MDE- und ACCDE-Dateien, eine gängige Möglichkeit für Access-Softwareentwickler zur Verteilung von Lösungen und zum Schutz ihres geistigen Eigentums, funktionieren nicht in der 64-Bit-Version von Office. Sie müssen den Anwendungsentwickler bitten, die Lösung als 64-Bit-Version neu zu kompilieren, zu testen und zu verteilen.

Mit Outlook arbeitende MAPI-Anwendungen müssen neu erstellt werden

Wenn Ihre Organisation 32-Bit-MAPI-Anwendungen, Add-Ins oder Makros für Outlook entwickelt hat, sollten Sie bestimmte Maßnahmen ergreifen, um die 32-Bit-Anwendungen so zu ändern und neu zu erstellen, dass sie auf einer 64-Bit-Plattform ausgeführt werden können. Informationen zum Vorbereiten von Outlook-Anwendungen für 32-Bit- und 64-Bit-Plattformen finden Sie in Outlook 2013-MAPI-Referenz unter Microsoft Office-Entwicklung in der MSDN Library.

Die direkte OLE-Aktivierung funktioniert ggf. nicht, wenn die Version von Office 2013 nicht mit registrierten Anwendungen übereinstimmt

Die folgenden Probleme können auftreten, wenn es keine Übereinstimmung zwischen der Version von Office 2013 (32-Bit oder 64-Bit) und registrierten Anwendungen gibt:

  • Ein OLE-Server wird möglicherweise nicht direkt instanziiert und nicht geöffnet, wenn die registrierte Anwendung nicht die gleiche Version wie die installierte Office-Version hat. Dies kann beispielsweise auftreten, wenn die OLE-Server-Anwendung eine 32-Bit-Anwendung und die installierte Version von Office eine 64-Bit-Version ist.

  • Für ein in ein Office 2013-Anwendungsdokument eingefügtes Objekt kann bei Unterschieden in der Version ein Fehler auftreten. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Sie ein 32-Bit-Objekt in ein 64-Bit-Office 2013-Anwendungsdokument einfügen.

Das Telemetrieprotokoll kann beim Bestimmen von Kompatibilitätsproblemen mit 64-Bit-Office helfen

Telemetrieprotokoll ist Teil des neuen Office-Telemetrieüberwachungsframeworks, das in Office 2013 integriert ist. Es hilft Entwicklern und erfahrenen Benutzern bei der Diagnose von Kompatibilitätsproblemen, indem Ereignisse angezeigt werden, die in ausgewählten Office 2013-Anwendungen aufgetreten sind. Zu den Problemen, die erkannt werden, zählen Visual Basic 6.0-Steuerelemente, die in 64-Bit-Versionen von Office nicht funktionieren.

Wenn Sie zum Starten der Analyse der Office 2013-Kompatibilität bereit sind, sollten Sie sich zunächst mit dem Bewerten der Kompatibilität von Office 2013 beschäftigen. Zum Beheben von Problemen mit Add-Ins und Lösungen auf einem Computer mit Office 2013, verwenden Sie das Telemetrieprotokoll.