Integrieren heterogener Daten

Aktualisiert: 14. April 2006

Viele Unternehmen und Organisationen besitzen Daten in Datenbanken verschiedener Hersteller. Das Integrieren dieser Daten ist ein zentraler Punkt, wenn verschiedene Systeme eines Unternehmens miteinander funktionieren sollen. Die Replikation bietet zwei Methoden zum Integrieren heterogener Daten:

  • Verwenden Sie Oracle als Quelle für Daten, die auf Microsoft SQL Server-, IBM- und Oracle-Datenbanken repliziert werden können.
  • Verwenden Sie SQL Server als Quelle für Daten, die IBM- und Oracle-Datenbanken repliziert werden können.

Der Typ der zur Integration heterogener Daten verwendeten Replikationskonfiguration ist von der Datenquelle und dem Datenziel bzw. den -zielen abhängig:

  • Im folgenden Diagramm wird die Replikation von SQL Server-Daten auf IBM DB2 und Oracle veranschaulicht.
    Replizieren von Daten zu Nicht-SQL Server-Datenbanken
  • Das folgende Diagramm zeigt die Replikation von Daten von einer Oracle-Datenbank auf anderen Datenbanken. Die Daten werden zunächst auf einer SQL Server-Datenbank repliziert und können anschließend auf anderen Datenbanken wie SQL Server, IBM DB2 und Oracle repliziert werden.
    Replizieren von Daten von Oracle

Beispiel mit Adventure Works Cycles

Adventure Works Cycles ist eine zum Demonstrieren von Datenbankkonzepten und -szenarien erfundene Produktionsfirma. Weitere Informationen finden Sie unter Beispiele und Beispieldatenbanken.

In dem Bestreben, das erwartete Wachstum der Firma durch das Erweitern ihrer Infrastruktur zu unterstützen, übernahm Adventure Works Cycles vor kurzer Zeit die mexikanische Firma Importadores Neptuno. Importadores Neptuno verwendet zur Verwaltung ihrer Produktions- und Finanzdaten eine Oracle-Datenbank. Zentrale Elemente dieser Daten müssen jedoch auch für die MRP-Anwendung (Manufacturing Resource Planning) von Adventure Works Cycles freigegeben sein, um eine genaue Planung und exakte Bestandsführung sicherzustellen.

Gegenwärtig wird nicht geplant, die Datenbanken der Importadores Neptuno zu migrieren; für Adventure Works Cycles ist es jedoch erforderlich, täglich Daten zu übertragen bzw. zu empfangen und in ihre bestehenden SQL Server-OLTP (Online Transaction Processing, Onlinetransaktionsverarbeitung)- und OLAP (Online Analytical Processing, Analytische Onlineverarbeitung)-Datenbanken einzuspeisen. Adventure Works Cycles repliziert die Daten der Oracle-Datenbank auf den SQL Server-Datenbanken der Zentrale.

Allgemeine Anforderungen für dieses Szenario

Anwendungen, die das Integrieren heterogener Daten voraussetzt, haben folgende typische Anforderungen, die eine geeignete Replikationslösung erfüllen muss:

  • Das System muss die Replikation zwischen Datenbanken verschiedener Hersteller ermöglichen.
  • Das System muss die Transaktionskonsistenz aufrechterhalten.
  • Die Replikationsverarbeitung sollte nur einen minimalen Aufwand auf dem Quellserver erfordern.
  • Das System sollte geringe Wartezeiten aufweisen, wenn die Replikation von inkrementellen Änderungen erforderlich ist.
  • Das System sollte einen hohen Durchsatz sicherstellen, wenn die Replikation von inkrementellen Änderungen erforderlich ist: Es sollte in der Lage sein, die Replikation einer großen Anzahl von Transaktionen durchzuführen.
  • Die auf den Zielservern erforderlichen Daten können eine Teilmenge der auf dem Quellserver verfügbaren Daten sein.

Typ der für dieses Szenario zu verwendenden Replikation

SQL Server verwendet ein Modell, das sich auf Abläufe aus dem Verlagswesen stützt, um die Komponenten des Replikationssystems zu beschreiben. Zu den Komponenten zählen der Verleger, der Verteiler, Abonnenten, Publikationen und Artikel sowie Abonnements.

  • Im ersten Diagramm oben fungiert die Oracle-Datenbank als Verleger. Einige oder sämtliche Daten der Oracle-Datenbank sind in der Publikation enthalten, wobei jede Datentabelle einen Artikel darstellt. Die Daten werden auf dem ersten, als Verteiler konfigurierten SQL Server repliziert und werden anschließend auf dem zweiten SQL Server sowie den IBM- und Oracle-Datenbanken verteilt. Jede dieser Datenbanken ist ein Abonnent der Publikation, der Schema und Daten als Abonnement erhält.
  • Im zweiten Diagramm oben fungiert die SQL Server-Datenbank als Verleger und die IBM- und Oracle-Datenbanken als Abonnenten.

Weitere Informationen zu den Komponenten des Systems finden Sie unter Das Replikationsveröffentlichungsmodell (Übersicht).

SQL Server bietet verschiedene Replikationstypen für unterschiedliche Anwendungsanforderungen: die Snapshotreplikation, die Transaktionsreplikation und die Mergereplikation. Für dieses Szenario bietet sich die Implementierung über die heterogenen Replikationsfeatures der Snapshotreplikation und/oder der Transaktionsreplikation an, die sich gut dazu eignen, die im vorherigen Abschnitt aufgeführten Anforderungen zu erfüllen.

  • Wenn Ihre Anwendung die Replikation von inkrementellen Änderungen erforderlich macht, sobald sie auftreten, verwenden Sie die Transaktionsreplikation.
    Bei der Veröffentlichung auf Oracle setzt die Transaktionsreplikation mithilfe von Triggern und Änderungsnachverfolgungstabellen die Änderungsnachverfolgung auf dem Verleger ein. Weitere Informationen zur Transaktionsreplikation finden Sie unter Transaktionsreplikation (Übersicht), Funktionsweise der Transaktionsreplikation und Workflow der Transaktionsreplikation für Oracle-Verleger.
  • Wenn Ihre Anwendung eine einmalige Replikation von Daten (Migrieren von Daten, z. B.) oder eher periodische als inkrementelle Updates erforderlich macht, verwenden Sie die Snapshotreplikation.
    Bei der Snapshotreplikation werden keine Trigger in veröffentlichten Tabellen verwendet, da die Snapshotreplikation inkrementelle Änderungen weder nachverfolgt noch übermittelt. Weitere Informationen zur Snapshotreplikation finden Sie unter Transaktionsreplikation (Übersicht) und Funktionsweise der Transaktionsreplikation.

Die Snapshot- und Transaktionsreplikation sind dazu bestimmt, die Hauptanforderungen dieses Szenarios zu erfüllen:

  • Replikation zwischen Datenbanken verschiedener Hersteller
  • Transaktionskonsistenz
  • Minimaler Aufwand

Die Transaktionsreplikation erfüllt die zusätzlichen Anforderungen von Systemen, die inkrementelle Updates erfordern:

  • Geringe Wartezeit
  • Hoher Durchsatz

Die wichtigste Option, die bei diesem Szenario berücksichtigt werden muss, ist die Filterung. Bei der Snaphot- und Transaktionsreplikation können Sie Spalten und Zeilen filtern, sodass die Tabellen der Abonnenten nur die für Ihre Anwendung erforderlichen Daten enthalten. Weitere Informationen finden Sie unter Filtern von veröffentlichten Daten.

Schritte für die Implementierung dieses Szenarios

Für die Implementierung dieser Szenarien müssen Sie zunächst eine Publikation und Abonnements erstellen und anschließend die einzelnen Abonnements initialisieren. Klicken Sie auf die folgenden Links, um weitere Informationen zu erhalten.

Nachdem das Abonnement initialisiert wurde und Daten zwischen dem Verleger und den Abonnenten fließen, müssen Sie möglicherweise folgende Themen zurate ziehen, um Informationen zu allgemeinen Verwaltungs- und Überwachungsaufgaben zu erhalten:

Siehe auch

Andere Ressourcen

Replizieren von Daten in einer reinen Serverumgebung

Hilfe und Informationen

Informationsquellen für SQL Server 2005