Konfigurieren einer Berichtsserverbereitstellung für dezentrales Skalieren

Eine Bereitstellung für dezentrales Skalieren bezieht sich auf eine Installationskonfiguration, die mehrere Berichtsserverinstanzen aufweist, die eine einzelne Berichtsserverdatenbank gemeinsam nutzen. Dieses Bereitstellungsmodell wird verwendet, wenn Sie Reporting Services in einem Servercluster ausführen möchten. Das Konfigurieren der Berichtsserverknoten zum Verwenden einer freigegebenen Datenbank ist eine Voraussetzung für die Ausführung der Berichtsserver in einem Cluster.

Zur Bereitstellung für dezentrales Skalieren gehören die folgenden Anforderungen:

  • Als Reporting Services-Edition muss die Enterprise Edition, Developer Edition oder Evaluation Edition verwendet werden. Die Standard Edition unterstützt keine Bereitstellung für dezentrales Skalieren. Sie können eine Bereitstellung für dezentrales Skalieren mit einer Kombination von Editionen erstellen, sofern die betreffende Edition das Feature des dezentralen Skalierens unterstützt.
  • Alle Berichtsserver müssen sich in derselben Domäne bzw. in einer vertrauenswürdigen Domäne befinden.
  • Alle Berichtsserver müssen dieselbe Version haben (SQL Server 2005 oder Service Pack 1).

Das dezentrale Skalieren eines Berichtsservers kann Berichtsserverinstanzen einschließen, die alle zur Ausführung im systemeigenen Modus konfiguriert sind, oder Instanzen, die alle zur Ausführung im integrierten Modus von SharePoint konfiguriert sind. Es kann keine Bereitstellung für dezentrales Skalieren mit Berichtsserverinstanzen erstellt werden, die in unterschiedlichen Modi ausgeführt werden. Weitere Informationen zu Servermodi finden Sie unter Bereitstellungsmodi für Reporting Services.

ms156453.note(de-de,SQL.90).gifWichtig:
Um eine Berichtsserverbereitstellung für dezentrales Skalieren auf einem Servercluster auszuführen, müssen Sie auch Software und Tools haben, die Sie zum Erstellen und Verwalten eines Serverclusters verwenden können. In Reporting Services wird diese Funktionalität nicht zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen zum Ausführen von Reporting Services in einem Servercluster finden Sie unter Planen einer Reporting Services-Bereitstellung in der SQL Server-Onlinedokumentation.

Bereitstellungsschritte für dezentrales Skalieren eines Berichtsservers

Zu den Bereitstellungsschritten zählen die Installation, die Konfiguration durch das Reporting Services-Konfigurationstool und die manuelle Bearbeitung der Berichtsserver-Konfigurationsdateien. Wenn Sie Microsoft Application Center verwenden, müssen Sie die Konfigurationsdateien aus den Replikationsvorgängen ausschließen.

Vorinstallationsschritte einer Application Center-Bereitstellung

Wenn Sie zum Verwalten von Serverclustern Application Center verwenden, müssen Sie Filter definieren, um die Berichtsserver-Konfigurationdatei (RSReportServer.config) aus Replikationsvorgängen auszuschließen. Verwenden Sie die Option zum ausschließlichen Installieren von Dateien, um die von Ihnen gewünschten Berichtsserverinstanzen zu installieren. Auf diese Weise können Sie die Filter vor dem Konfigurieren der im Cluster zu verwendenden Berichtsserverinstanzen festlegen.

  1. Öffnen Sie zum Festlegen der Filter die Application Center 2000-Konsole, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Synchronisierungen, und wählen Sie Eigenschaften aus.
  2. Definieren Sie einen Filter zum Ausschließen der Datei RSReportServer.config. Der Standardpfad lautet C:\Programme\Microsoft SQL Server\MSSQLn\Reporting Services\ReportServer\RSReportServer.config.

Erstellen und Konfigurieren von Berichtsserverinstanzen

Sie können Reporting Services auf Knoten installieren, die bereits Teil eines Serverclusters sind. Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Reporting Services-Funktionalität zu installieren und zu aktivieren.

  1. Installieren und konfigurieren Sie eine Berichtsserverbereitstellung für dezentrales Skalieren. Weitere Informationen finden Sie unter Vorgehensweise: Konfigurieren der Berichtsserver-Bereitstellung für dezentrales Skalieren (Reporting Services-Konfiguration).
  2. Führen Sie das Oberflächen-Konfigurationstool von SQL Server aus, um zu überprüfen, ob Reporting Services aktiviert ist. Der Berichtsserver-Windows-Dienst muss aktiviert sein und ausgeführt werden. Der Dienst wird zugleich aktiviert und ausgeführt, wenn Sie beim Setup die Autostart-Option auswählen. Weitere Informationen finden Sie unter SQL Server-Oberflächenkonfiguration.
  3. Konfigurieren Sie die Anzeigestatusüberprüfung, indem Sie die Datei Web.config für den Berichts-Manager für jede Berichtsserverinstanz in der Bereitstellung bearbeiten. Dieser Schritt muss ausgeführt werden, nachdem alle Knoten in der dezentralen Skalierung installiert und initialisiert wurden und bevor Sie die Reporting Services-Konfigurationsdateien bearbeiten. Sobald für die eingehenden Anforderungen ein Lastenausgleich zwischen den Knoten ausgeführt wurde, muss die Anzeigestatusüberprüfung richtig konfiguriert sein. Andernfalls treten viele Ausnahmen aufgrund fehlerhafter Statusüberprüfung auf. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Konfigurieren der Anzeigestatusüberprüfung in diesem Thema.
  4. Wenn Sie Secure Sockets Layer (SSL) verwenden, überprüfen Sie, ob die SSL-Zertifikate in den von Ihnen verwendeten IIS-Anwendungspools installiert sind und ob die virtuellen Verzeichnisse für die Verwendung von SSL konfiguriert sind. Verwenden Sie die Seiten Virtuelles Verzeichnis für den Berichts-Manager und Virtuelles Verzeichnis für den Berichtsserver im Reporting Services-Konfigurationstool, um die SSL-Verbindung für den Berichts-Manager und den Berichtsserver anzugeben. Bevor Sie mit dem nächsten Schritt fortfahren, überprüfen Sie, ob die Berichtsserver richtig konfiguriert sind, indem Sie den Berichts-Manager über eine https://-Verbindung öffnen. Weitere Informationen zum Verwenden von SLL mit einem Berichtsserver finden Sie unter Konfigurieren eines Berichtsservers für SSL-Verbindungen (Secure Sockets Layer).
  5. Sichern Sie alle Konfigurationsdateien für den Fall, dass Sie später ein Rollback ausführen müssen. In den nachfolgenden Schritten werden Sie die Konfigurationsdateien ändern. Wenn Sie einen Fehler machen, können Sie ein Rollback zu den Kopien ausführen, die Sie in diesem Schritt erstellen. Zu den Konfigurationsdateien, die Sie sichern müssen, gehören RSReportServer.config, RSWebApplication.config und die Web.config-Dateien für den Berichtsserver und den Berichts-Manager.
  6. Wenn Sie einen virtuellen Server als einen einzelnen Zugriffspunkt auf einen NLB-Cluster (Network Load Balancing oder Netzwerklastenausgleich) verwenden, führen Sie die folgenden zusätzlichen Schritte aus:
    1. Bearbeiten Sie die Reporting Services-Konfigurationsdateien, um den Namen des virtuellen Servers anzugeben. Weitere Informationen finden Sie in diesem Thema im Abschnitt Angeben des Namens des virtuellen Servers in Reporting Services-Konfigurationsdateien.
    2. Konfigurieren Sie in IIS eine Umleitung zum URL des virtuellen Servers. Legen Sie zum Konfigurieren der Umleitung Optionen auf der Registerkarte Basisverzeichnis im Dialogfeld Eigenschaften der Website fest.
    3. Überprüfen Sie, ob Sie über den Namen des virtuellen Servers auf die Bereitstellung für dezentrales Skalieren zugreifen können (z. B. https://MyReportPortal/reportserver und https://MyReportPortal/reports). Sie können prüfen, welcher Knoten tatsächlich Berichte verarbeitet, indem Sie die Berichtsserver-Protokolldateien untersuchen oder indem Sie das RS-Ausführungsprotokoll überprüfen (die Ausführungsprotokolltabelle enthält eine Spalte namens InstanceName, die anzeigt, welche Instanz eine bestimmte Anforderung verarbeitet hat). Weitere Informationen finden Sie in der SQL Server-Onlinedokumentation unter Reporting Services-Protokolldateien.

Konfigurieren der Anzeigestatusüberprüfung

Zum Abschließen einer Bereitstellung für dezentrales Skalieren müssen Sie Konfigurationsdateien bearbeiten, um den Anzeigestatus für interaktive HTML-Berichte zu aktivieren, die im Berichts-Manager angezeigt werden.

In Microsoft .NET Framework 2.0 ist die Anzeigestatusüberprüfung standardmäßig aktiviert. Hier werden ASP.NET-Prozessidentitätsinformationen zum Ausführen der Überprüfung verwendet. Die Überprüfung mithilfe der Prozessidentität funktioniert nicht in einem Clusterszenario oder in einem Szenario des dezentralen Skalierens, in dem die Prozessidentität von Knoten zu Knoten variiert. Alternativ können Sie einen Validierungsschlüssel generieren, um die Anzeigestatusüberprüfung zu unterstützen und jeden Berichtsserverknoten zum Verwenden manuell zu konfigurieren.

In den folgenden Schritten sind Referenzen zum Generieren von Schlüsseln für das <machineKey>-Element enthalten. Zum Generieren von Schlüsselwerten gibt es eine Reihe von Möglichkeiten. Die jeweiligen Vorgehensweisen werden in der .NET Framework-Dokumentation beschrieben. Weitere Informationen zum Konfigurieren der Anzeigestatusüberprüfung für ein Netzwerk von Webdiensten finden Sie in der .NET Framework-Referenzdokumentation zum <machineKey>-Element.

  1. Generieren Sie einen Validierungsschlüssel. Sie können die in .NET Framework bereitgestellte Funktionalität der automatischen Generierung verwenden. Sie können den Schlüssel auch auf andere Weise erstellen. Verwenden Sie die Option zur automatischen Generierung nicht beim Festlegen des validationKey-Attributs.
  2. Generieren Sie einen Entschlüsselungsschlüssel. Beim Entschlüsselungsschlüssel haben Sie die Möglichkeit, einen expliziten Wert zu erstellen oder decryptionKey auf AutoGenerate festzulegen.
  3. Öffnen Sie die Datei Web.config für den Berichts-Manager, und legen Sie das <machineKey>-Element fest. Sie müssen den zur Überprüfung der Daten verwendeten Validierungsschlüssel und Entschlüsselungsschlüssel sowie den Verschlüsselungstyp angeben. Das folgende Beispiel veranschaulicht die Einträge, die Sie bereitstellen müssen (diese Beispielwerte sind nicht gültig; kopieren Sie diese Einträge nicht in Ihre Konfigurationsdateien): <machineKey validationKey="53ab8bv3ebc93bb826a7b3v37b903a9d5d4a0" decryptionKey="26165b97a9d5d4a0" validation="SHA1"/>
  4. Wiederholen Sie diese Schritte für alle Berichtsserver in der Bereitstellung für dezentrales Skalieren. Überprüfen Sie, ob alle Web.Config-Dateien in den \Reporting Services\Report Manager-Ordnern identische <machineKey>-Elemente im Abschnitt <system.web> enthalten.

Angeben des Namens des virtuellen Servers in Reporting Services-Konfigurationsdateien

Wenn Sie die Berichtsserverbereitstellung für dezentrales Skalieren für die Ausführung auf einem NLB-Cluster konfigurieren, müssen Sie die URL-Einstellungen des Berichtsservers in den Konfigurationsdateien manuell für die Verwendung des Namens des virtuellen Servers aktualisieren. Weitere Informationen zu den Reporting Services-Konfigurationsdateien finden Sie unter Reporting Services-Konfigurationsdateien in der SQL Server-Onlinedokumentation.

  1. Verwenden Sie einen Text-Editor, um die Datei RSWebApplication.config zu öffnen.

  2. Legen Sie <ReportServerUrl> auf den Namen des virtuellen Servers fest, und entfernen Sie den Eintrag für <ReportServerVirtualDirectory>. Dieser Schritt stellt sicher, dass für alle über den Berichts-Manager eingehenden Anforderungen ein Lastenausgleich auf die Berichtsserver erfolgt, die in der Bereitstellung für dezentrales Skalieren ausgeführt werden. Im folgenden Beispiel wird die zu verwendende Syntax veranschaulicht. Der Name des virtuellen Servers und das virtuelle Verzeichnis des Berichtsservers werden angegeben:

    <ReportServerUrl>https://MyReportPortal/reportserver</ReportServerUrl>
    <ReportServerVirtualDirectory></ReportServerVirtualDirectory>
    
  3. Öffnen Sie die Datei RSReportServer.config.

  4. Legen Sie <UrlRoot> auf die Adresse des virtuellen Servers fest. Dieser Schritt stellt sicher, dass alle Hyperlinks in Berichten zurück auf die Bereitstellung für dezentrales Skalieren verweisen und ein entsprechender Lastenausgleich für sie erfolgt. Diese Einstellung wird auch verwendet, um die Berichtsübermittlung abzuschließen. Im folgenden Beispiel wird die zu verwendende Syntax veranschaulicht:

    <ReportServerUrl>https://MyReportPortal/reportserver</ReportServerUrl>
    
  5. Wiederholen Sie diese Schritte für alle Berichtsserver in der Bereitstellung für dezentrales Skalieren.

Wenn Sie das Reporting Services-Konfigurationstool starten, nachdem Sie diese Änderungen vorgenommen haben, ändert das Tool möglicherweise die Einstellungen für <ReportServerUrl> in den Standardwert. Bewahren Sie immer eine Sicherungskopie der Konfigurationsdateien für den Fall auf, dass Sie diese durch die Version ersetzen müssen, die die gewünschten Einstellungen enthält.

Siehe auch

Konzepte

Reporting Services-Komponenten (Übersicht)

Andere Ressourcen

Installation von SQL Server Reporting Services

Hilfe und Informationen

Informationsquellen für SQL Server 2005