Reporting Services-Ablaufverfolgungsprotokolle

Ablaufverfolgungsprotokolle enthalten sehr detaillierte Informationen zu Berichtsservervorgängen. In den Ablaufverfolgungsprotokollen sind redundante Informationen gespeichert, die in anderen Protokolldateien aufgezeichnet werden, plus zusätzlichen Informationen, die anderweitig nicht verfügbar sind. Ablaufverfolgungsprotokolle sind hilfreich zum Debuggen einer Anwendung, die einen Berichtsserver enthält, oder zum Analysieren eines Problems, das ins Ereignis- oder Ausführungsprotokoll geschrieben wurde.

Ablaufverfolgungsprotokolle werden täglich erstellt, beginnend mit dem ersten Eintrag nach Mitternacht (lokale Zeit). Der Ablaufverfolgungsprotokoll-Dateiname wird aus der lokalen Zeit des Computers abgeleitet. Standardmäßig sind Ablaufverfolgungsprotokolle auf 32 Megabyte begrenzt und werden nach 14 Tagen gelöscht.

Suchen von Ablaufverfolgungsprotokollen

SQL Server Reporting Services enthält vier Ablaufverfolgungsprotokoll-Dateien im Verzeichnis \Microsoft SQL Server\<SQL Server Instance>\Reporting Services\LogFiles. Eine Beschreibung hierzu finden Sie in der folgenden Tabelle.

Name der Protokolldatei Beschreibung

ReportServerService_<timestamp>.log

Ablaufverfolgungsprotokoll für die Arbeitsthreads des Berichtsserver-Windows-Dienstes.

ReportServerService_main_<timestamp>.log

Ablaufverfolgungsprotokoll für die Verwaltungsthreads des Berichtsserver-Windows-Dienstes.

ReportServerWebApp_<timestamp>.log

Ablaufverfolgungsprotokoll für den Berichts-Manager.

ReportServer_<timestamp>.log

Ablaufverfolgungsprotokoll für den Berichtsserver-Webdienst.

Anzeigen von Protokollinformationen

Ablaufverfolgungsprotokolle sind Textdateien. Zum Anzeigen eines Protokolls können Sie einen beliebigen Text-Editor verwenden. Ein Ablaufverfolgungsprotokoll enthält folgende Informationen:

  • Systeminformationen, einschließlich Betriebssystem, Version, Anzahl der Prozessoren und Arbeitsspeicher.
  • Reporting Services-Komponente und Versionsinformationen.
  • Im Anwendungsprotokoll protokollierte Ereignisse.
  • Vom Berichtsserver generierte Ausnahmen.
  • Von einem Berichtsserver protokollierte Warnungen wegen unzureichender Ressourcen.
  • Eingehende SOAP-Umschläge und zusammengefasste ausgehende SOAP-Umschläge.
  • Informationen zu HTTP-Header, Stapelablaufverfolgung und Debugablaufverfolgung.

Sie können anhand der Ablaufverfolgungsprotokolle bestimmen, ob ein Bericht übermittelt wurde, wer den Bericht empfangen hat und wie viele Übermittlungsversuche unternommen wurden. Ablaufverfolgungsprotokolle zeichnen auch Berichtsausführungsaktivitäten sowie die Umgebungsvariablen auf, die bei der Berichtsverarbeitung verwendet werden. Fehler und Ausnahmen werden ebenfalls in Ablaufverfolgungsprotokollen aufgezeichnet. Dazu zählen beispielsweise Timeoutfehler (erkennbar am ThreadAbortExceptions-Eintrag).

Festlegen der Ablaufverfolgungsebenen

Ablaufverfolgungsebenen werden mithilfe der Einstellungen DefaultTraceSwitch und RSTrace angegeben. Einstellungen für Ablaufverfolgungsebenen werden von jeder Komponente in unterschiedlichen Konfigurationsdateien gespeichert. Sie müssen die Einstellungen in der entsprechenden Konfigurationsdatei ändern, um steuern zu können, wie viele Informationen in jeder Protokolldatei aufgezeichnet werden.

Protokolldateiname der Komponente Konfigurationsdatei mit den Ablaufverfolgungseinstellungen

ReportServerService_<timestamp>.log und ReportServerService_main_<timestamp>.log

Datei ReportingServicesService.config

Weitere Informationen finden Sie unter ReportingServicesService-Konfigurationsdatei.

Änderungen an der Konfigurationsdatei werden nach einem Neustart des Windows-Dienstes gültig.

ReportServerWebApp_<timestamp>.log

Datei Web.config für den Berichts-Manager im Ordner Programme\SQL Server\MSSQL.n\Reporting Services\ReportManager

Änderungen an der Konfigurationsdatei werden sofort übernommen.

ReportServer_<timestamp>.log

Datei Web.config für den Berichtsserver-Webdienst im Ordner Programme\SQL Server\MSSQL.n\Reporting Services\ReportServer

Änderungen an der Konfigurationsdatei werden sofort übernommen.

RStrace-Einstellungen

Im folgenden Beispiel wird die XML-Struktur der RStrace-Einstellungen veranschaulicht. Der Wert für DefaultTraceSwitch bestimmt die Art der Informationen, die dem Protokoll hinzugefügt werden. Mit Ausnahme des Components-Attributs sind die Werte für RStrace in den Konfigurationsdateien identisch. Das Components-Attribut verfügt über eine andere Gruppe von gültigen Werten für die Datei Web.config des Berichtsservers. In der Tabelle in diesem Abschnitt werden die gültigen Werte für dieses Attribut erläutert.

  <system.diagnostics>
        <switches>
            <add name="DefaultTraceSwitch" value="3" />
        </switches>
  </system.diagnostics>
  <RStrace>
        <add name="FileName" value="ReportServerService_" />
        <add name="FileSizeLimitMb" value="32" />
        <add name="KeepFilesForDays" value="14" />
        <add name="Prefix" value="tid, time" />
        <add name="TraceListeners" value="debugwindow, file" />
        <add name="TraceFileMode" value="unique" />
        <add name="Components" value="all" />
  </RStrace>

Die folgende Tabelle enthält Informationen zu den einzelnen Einstellungen.

Einstellung Beschreibung

RStrace

Gibt Namespaces an, die für Fehler und für die Ablaufverfolgung verwendet werden.

DefaultTraceSwitch

Gibt die Ebene der Informationen an, die im Ablaufverfolgungsprotokoll ReportServerService aufgezeichnet werden. Jede Ebene enthält jeweils die Informationen aller niedrigeren Ebenen. Das Deaktivieren der Ablaufverfolgung wird nicht empfohlen. Gültige Werte sind:

0= Deaktiviert die Ablaufverfolgung

1= Ausnahmen und Neustarts

2= Ausnahmen, Neustarts, Warnungen

3= Ausnahmen, Neustarts, Warnungen, Statusmeldungen (Standard)

4= Ausführlicher Modus

FileName

Gibt den ersten Teil des Protokolldateinamens an. Der Wert von Prefix ergänzt den restlichen Namen.

FileSizeLimitMb

Gibt eine Obergrenze für die Größe des Ablaufverfolgungsprotokolls an. Die Dateigröße wird in Megabytes gemessen. Gültige Werte sind 0 bis zu einer maximalen ganzen Zahl. Der Standardwert ist 32. Wenn Sie 0 oder eine negative Zahl angeben, wird dieser Wert vom Berichtsserver wie der Wert 1 behandelt.

KeepFilesForDays

Gibt die Anzahl von Tagen an, nach der eine Ablaufverfolgungs-Protokolldatei gelöscht wird. Gültige Werte sind 0 bis zu einer maximalen ganzen Zahl. Der Standardwert ist 14. Wenn Sie 0 oder eine negative Zahl angeben, wird dieser Wert vom Berichtsserver wie der Wert 1 behandelt.

Prefix

Gibt einen generierten Wert an, der die Protokollinstanzen voneinander unterscheidet. Standardmäßig werden Timestampwerte an die Dateinamen von Ablaufverfolgungsprotokollen angehängt. Dieser Wert wird auf "tid, time " festgelegt. Ändern Sie diese Einstellung nicht.

TraceListeners

Gibt die Zieladresse für die Ausgabe des Inhalts von Ablaufverfolgungsprotokollen an. Sie können mehrere durch Kommas getrennte Ziele angeben. Gültige Werte sind:

DebugWindow (Standard)

File (Standard)

StdOut

TraceFileMode

Gibt an, ob Ablaufverfolgungsprotokolle Daten für einen Zeitraum von 24 Stunden enthalten. Für jede Komponente sollte pro Tag ein eindeutiges Ablaufverfolgungsprotokoll erstellt werden. Dieser Wert wird auf "Unique (Standard)" festgelegt. Ändern Sie diesen Wert nicht.

Components

Gibt die Komponenten, für die Ablaufverfolgungsprotokoll-Informationen generiert werden, und die Ablaufverfolgungsebene an. Die gültigen Werte sind von den Konfigurationsdateien abhängig:

Für die Dateien ReportServerService.exe.config und Web.config für den Berichts-Manager gilt Folgendes:

Der Standardwert lautet all. Ebenfalls gültige Werte für diese Einstellung sind die Namen interner Komponenten. Ändern Sie diesen Wert in diesen Konfigurationsdateien nicht.

Für die Datei Web.config für den Berichts-Manager gilt Folgendes:

Der Standardwert lautet "all,RunningJobs:3,SemanticQueryEngine:2,SemanticModelGenerator:2". Die gültigen Werte für Components in dieser Datei Web.config umfassen eine durch Kommas getrennte Liste von Komponenten sowie die Ablaufverfolgungsebene für jede Komponente, wobei Folgendes gilt: 0= Deaktiviert die Ablaufverfolgung, 1= Ausnahmen und Neustarts, 2= Ausnahmen, Neustarts, Warnungen, 3= Ausnahmen, Neustarts, Warnungen, Statusmeldungen (Standard) und 4=Ausführlich.

  • All wird zur Ablaufverfolgung der allgemeinen Berichtsserveraktivität für alle Vorgänge verwendet, die nicht in die einzelnen Kategorien unterteilt werden.
  • RunningJobs wird für die Ablaufverfolgung eines ausgeführten Berichts oder eines Abonnementvorgangs verwendet.
  • SemanticQueryEngine wird für die Ablaufverfolgung einer Semantikabfrage verwendet, die verarbeitet wird, wenn ein Benutzer eine Ad-hoc-Durchsuchung von Daten in einem modellbasierten Bericht ausführt.
  • SemanticModelGenerator wird für die Ablaufverfolgung der Modellgenerierung verwendet.

Sie können alle oder einige der Komponenten angeben (all, RunningJobs, SemanticQueryEngine und SemanticModelGenerator). Wenn Informationen für eine bestimmte Komponente nicht generiert werden sollen, können Sie deren Ablaufverfolgung deaktivieren (z. B. "SemanticModelGenerator:0"). Deaktivieren Sie nicht die Ablaufverfolgung für all.

Wenn Sie keine Ablaufverfolgungsebene an die Komponente anfügen, wird der für DefaultTraceSwitch angegebene Wert verwendet. Wenn Sie beispielsweise "all,RunningJobs,SemanticQueryEngine,SemanticModelGenerator" angeben, verwenden alle Komponenten die Standard-Ablaufverfolgungsebene.

Sie können "SemanticQueryEngine:4" festlegen, wenn Sie die für jede Semantikabfrage generierten Transact-SQL-Anweisungen anzeigen möchten. Die Transact-SQL-Anweisungen werden im Ablaufverfolgungsprotokoll aufgezeichnet. Im folgenden Beispiel wird die Konfigurationseinstellung veranschaulicht, die dem Protokoll Transact-SQL-Anweisungen hinzufügt:

<add name="Components" value="all,SemanticQueryEngine:4" />

Hinzufügen einer benutzerdefinierten Konfigurationseinstellung zum Angeben eines Speicherortes für eine Sicherungsdatei

Sie können dem Speicherort, der vom Windows-Tool Dr. Watson zum Speichern von Sicherungsdateien verwendet wird, eine benutzerdefinierte Einstellung hinzufügen. Die benutzerdefinierte Einstellung ist Directory. Im folgenden Beispiel wird veranschaulicht, wie diese Konfigurationseinstellung im Abschnitt RStrace angegeben wird:

<add name="Directory" value="U:\logs\" />

Weitere Informationen finden Sie im Knowledge Base-Artikel 913046 auf der Microsoft-Website.

Siehe auch

Konzepte

Reporting Services-Protokolldateien

Andere Ressourcen

Reporting Services (Fehler und Ereignisse)
Problembehandlung bei Reporting Services

Hilfe und Informationen

Informationsquellen für SQL Server 2005