System Center 2012: Behalten Sie System Center 2012 im Auge.

Die System Center-Familie wird bald über mehrere neue Erweiterungen zur Vereinfachung von Self-Service, Prozessverbesserung und Automatisierung verfügen.

Joshua Hoffman

Der ständige technologische Fortschritt führt zu neuen Betriebssystemen für die Client- und die Serverseite, die neue Funktionen zur Verbesserung des Benutzerkomforts und zur Stärkung der Kerninfrastruktur zur Verfügung stellen. Es gibt neue Plattformen für das Messaging und die elektronische Zusammenarbeit, die die Art und Weise verändern, in der wir mit Kollegen, Partnern und Kunden in Verbindung bleiben.

Darüber hinaus gibt es neue Architekturen, zu denen auch die kontinuierliche Verschiebung geschäftskritischer Daten, Anwendungen und Prozesse in die Cloud gehört. Diese Entwicklungen eröffnen neue Möglichkeiten und unterlaufen die physischen und konzeptionellen Grenzen herkömmlicher Arbeitsmethoden im Geschäftsleben.

Im Rahmen dieser technologischen Evolution werden die unterstützenden Prozesse – Systemmanagement, Übersicht über die Betriebsabläufe, Support und Integration – jedoch oft übersehen. Auch diese müssen sich grundlegend ändern, um mit den neuesten Entwicklungen Schritt zu halten. Die zunehmende Ausrichtung der IT auf den Endverbraucher (“Consumerization”), die Verschiebung von Netzwerkgrenzen und die wachsende Mobilität von Benutzern und Geräten machen es immer schwieriger – und immer wichtiger – für Sie, den Überblick und die Kontrolle über Ihre Umgebung zu behalten.

Die demnächst zu erwartende Welle von System Center 2012-Lösungen wird sowohl Ihnen, als auch Ihren Benutzern neue Möglichkeiten geben. TechNetMagazine hat sich kürzlich mit einigen der zentralen System Center-Produkte befasst, darunter Microsoft System Center Configuration Manager 2012, Microsoft System Center Operations Manager 2012 und Microsoft System Center Virtual Machine Manager 2012. Darüber hinaus gibt es noch einige zusätzliche neue Erweiterungen der System Center-Familie, die Self-Service, Prozessverbesserungen und Automatisierung ermöglichen: Microsoft System Center Service Manager 2010, Microsoft System Center Orchestrator 2012 und System Center 2012 (Codename “Concero”).

Unterstützung bewährter Verfahren

Der Betrieb einer komplexen IT-Infrastruktur ist keine einfache Aufgabe. Da sind die unvermeidlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Planung und der Bereitstellung der Technologie sowie mit dem stetigen Rhythmus geplanter Änderungen. Darüber hinaus müssen Sie jedoch auch stets auf unerwartet auftretende Probleme vorbereitet sein.

Eines der neuen Mitglieder der System Center-Familie – Service Manager 2010 – bietet Ihnen eine integrierte Plattform für die Implementierung und Automatisierung von bewährten Verfahren für die IT-Serviceverwaltung. Eine zentralisierte Konfigurationsmanagementdatenbank (Configuration Management Database, CMDB) hilft Ihnen dabei, Arbeitselemente für den Umgang mit Vorfällen, Problemen und Änderungen zu erstellen und zu verwalten. Die CMDB wird auf der Grundlage von Informationen aus Ihrer gesamten Infrastruktur aufgebaut, einschließlich Configuration Manager und Active Directory Domain Services.

Die darin integrierten Prozesse basieren auf bewährten Branchenmethoden, etwa den in Microsoft Operations Framework (MOF) und in der IT-Infrastrukturbibliothek (IT Infrastructure Library, ITIL) enthaltenen Prozessen. Damit erhalten Sie eine vereinheitlichte Grundlage von Abläufen zur Verwaltung und zur effektivsten Reaktion auf Probleme und Änderungen. Sie können sich für Ihre Entscheidungen auf bewährten und erprobten Support und ebensolche Informationen verlassen.

Die CMDB ist das Herzstück von Service Manager; sie erfasst relevante Daten zur Zusammensetzung und zum Betrieb Ihrer gesamten IT-Infrastruktur. Sie sammelt Informationen über die Verbindung zu Systemverwaltungstools wie Configuration Manager, Operations Manager und Active Directory Domain Services. Die CMDB erfasst hauptsächlich drei Arten von Informationen:

1. Konfigurationselemente (Configuration Items, CI): Alle Komponenten, die Sie zur Bereitstellung eines Service verwalten müssen. In Service Manager können zu den Konfigurationselementen Services, Hardware, Software, Gebäude, Personen und formale Dokumentationen, wie etwa Prozessdokumentationen oder Service Level Agreements (SLAs) gehören.

2. Workflows: Sequenzen von Aktivitäten, Aufgaben oder Arbeiten, durch die Dokumente oder Elemente im Rahmen eines automatisierten Geschäftsprozesses weitergeleitet werden.

3. Kenntnisse: Informationen, die einem Benutzer oder Analysten dabei helfen können, ein Problem zu lösen.

Darüber hinaus enthält Service Manager auch Prozessmanagementpakete für Änderungen, Vorfälle und Probleme. Dazu gehören Workflows, Ansichten, Formulare, Vorlagen, Berichte und Prozessaktivitäten, die Service Manager erweitern. Diese stellen Informationen für die Implementierung aller Teile eines Servicemanagementprozesses zur Verfügung. Unabhängige Serviceanbieter und hausinterne Entwickler können auch selbst Managementpakete für andere Funktionen erstellen.

Service Manager sammelt Informationen über Ihre Infrastruktur, führt sie zusammen und speichert sie in der CMDB, zusammen mit den bewährten Verfahren und Vorlagen aus den Prozessmanagementpaketen. Dadurch können Sie schnell auf Änderungen in Ihrer Umgebung reagieren. So können Sie, etwa mithilfe der Funktion “Desired Configuration Management (DCM)” von Service Manager, die Basiskonfigurationen der Geräte Ihrer Benutzer festlegen und überwachen.

Service Manager kann auch erkennen, wenn ein Gerät von der DCM-Basis abweicht. Dann kann ein Vorfallbericht mit allen Einzelheiten erstellt werden, die Sie für die Behebung des Problems benötigen. Durch die Integrierung der Richtlinien Ihrer IT-Organisation kann Service Manager automatisch Prioritäten setzen und eine Vorgehensweise zur Behebung festlegen, wodurch Sie und Ihre IT-Mitarbeiter alle Störungen und Probleme effizient beseitigen können.

Die IT-Abteilung kann problemlos vordefinierte Vorlagen für die Erstellung von Änderungsanfragen verwenden. So können Sie Complianceprobleme lösen und dabei ein vollständiges Überwachungsprotokoll vorhalten. Durch die Verwendung wiederholbarer Prozesse für das Vorfall- und Änderungsmanagement können Sie Probleme präzise und schnell lösen und so die Auswirkungen auf die Produktivität der Benutzer sowie Risiken für das Unternehmen minimieren.

Service Manager verfügt über ein Self-Service-Portal (vgl. Abbildung 1). Damit erhalten Ihre Benutzer einfachen Zugang zu Tools und Informationen, was wiederum Kosten und Aufwand für den IT-Support spart. So gehen etwa beim Helpdesk weniger Anfragen ein, wenn Benutzer ihre Probleme selbst lösen können. Über das Self-Service-Portal können Benutzer:

  • In Ankündigungen und Wissensdatenbankartikeln nach Informationen suchen, um Lösungen für ihre Probleme zu finden
  • Vorfalltickets erstellen und den Status ihrer Vorfälle einsehen
  • Software zur Installation auf ihren Geräten anfragen oder sich die Software unter minimaler Beteiligung der IT-Abteilung selbst verschaffen
  • Ihre Kennwörter zurücksetzen
  • Sich per E-Mail, Telefon oder Chat an den Support wenden

The System Center Service Manager Self-Service Portal

Abbildung 1 Das Self-Service-Portal von System Center Service Manager

Mit dem Self-Service-Portal können Sie auch Aktivitäten anzeigen und genehmigen, Änderungsanfragen anzeigen, Ankündigungen hinzufügen usw. Weitere Informationen zu Service Manager finden Sie in der Tech·Ed-Präsentation “Microsoft System Center Service Manager: A Deep Dive on How to Automate ITIL or MOF (Eingehende Informationen zur ITIL- oder MOF-Automatisierung).

Automatisierung des Systemmanagements

Ein typisches Rechenzentrum ist eine überwiegend heterogene Umgebung. Meistens besteht es aus Produkten und Lösungen von verschiedenen Anbietern und Herstellern. System Center Orchestrator 2012 (das demnächst erscheinende Nachfolgeprodukt von Opalis Integration Server) ermöglicht Ihnen die Automatisierung von IT-Betriebsabläufen und die Standardisierung bewährter Verfahren zur Verbesserung der betrieblichen Effizienz über unterschiedliche Systeme hinweg.

Mit Orchestrator können Sie verschiedene Systeme unterschiedlicher Hersteller ganz ohne Scripterstellung oder Programmierung miteinander verbinden. Sie können damit auch Aufgaben automatisieren, die über multidisziplinäre Prozess-Silos hinweg ausgeführt werden.

Zur Automatisierung von Prozessen in Orchestrator ziehen Sie mit dem Runbook Designer Aktivitäten und verknüpfen sie miteinander, um Workflows zu erstellen, die hier als “Runbooks” bezeichnet werden (vgl. Abbildung 2). Diese Runbooks werden zur visuellen Entsprechung Ihrer automatisierten Prozesse.

Sie können Runbooks mit nur einigen wenigen oder mit Hunderten von Schritten (einschließlich der Ausführung anderer Runbooks) erstellen. Jede Aktivität veröffentlicht Daten für den gemeinsam genutzten Datenbus, die auch von anderen, nachfolgenden Aktivitäten in dem Workflow genutzt werden können. Mithilfe dieser veröffentlichten Daten können Sie in Ihren Runbooks dynamische Entscheidungsfindungsfunktionen bereitstellen oder etwa automatisch E-Mails und andere Benachrichtigungen generieren.

A sample runbook in System Center Orchestrator

Abbildung 2 Ein Beispiel für ein Runbook in System Center Orchestrator

System Center Orchestrator 2012 enthält mehr als 70 eingebaute Workflow-Aktionen, die hier als “Standardaktivitäten” bezeichnet werden. Diese führen eine sehr große Auswahl von Funktionen aus, von der Überwachung eines Ordners oder eines Ereignisprotokolls bis hin zur Ausführung eines Scripts oder zum Senden einer E-Mail-Nachricht. (Sie finden die vollständige der Liste der Standardaktivitäten in der Orchestrator TechNet Library.)

Sie können die Funktionen von Orchestrator und seine Möglichkeiten zur Integration mit anderen Produkten von Microsoft oder von anderen Anbietern mithilfe von Integrationspaketen erweitern. Diese enthalten weitere Aktivitäten mit eigenen, besonderen Funktionen.

Microsoft bietet Integrationspakete für alle System Center-Produkte an, wie auch für eine Reihe weiterer Produkte und Technologien von Microsoft und von anderen Anbietern. Weitere Informationen über die anstehende Veröffentlichung von Orchestrator 2012 finden Sie im Channel 9-Video “Microsoft System Center Orchestrator 2012 Overview.”

Verwaltung der hybriden Cloud

Zwei der wichtigsten Vorteile cloudbasierter Systemarchitekturen sind Fluidität und Elastizität. Sie können Ressourcen und Workloads als gehostete Services in einer öffentlichen Cloud nutzen oder eine private Cloud in Ihrer Umgebung nutzen, je nachdem, welches Modell für die Anforderungen Ihrer Organisation am besten geeignet ist.

Wenn sich Ihre Anforderungen ändern, können Sie die Zuordnung Ihrer Ressourcen an die neuen Umstände anpassen. Während Sie einerseits die Flexibilität verschiedener Infrastrukturen wahren möchten, möchten Sie andererseits sicherlich die Belastung durch separate Verwaltungs- und Betriebstools vermeiden. Hier kommt eine neue Erweiterung von System Center, mit dem Codenamen “Concero” (“verbunden”), ins Spiel.

Concero hilft Ihnen bei der Bereitstellung, Verwaltung und Steuerung von Anwendungen und Services auf privaten Clouds, die mit System Center Virtual Machine Manager 2012 erstellt wurden, sowie innerhalb des Public-Cloud-Angebots von Windows Azure. Dadurch erhalten Sie einen einfachen und konsistenten Benutzerkomfort für die Verwaltung von Services in all diesen Clouds.

Concero befindet sich derzeit noch in der Entwicklungsphase, Sie erfahren jedoch bereits jetzt mehr darüber in der Tech·Ed-Präsentation “Hybrid Cloud Management with Microsoft System Center codename ‘Concero’ (Hybrid-Cloud-Management mit Microsoft System center, Codename ‘Concero’)".

Im Zuge des ständigen Wandels der Systemmanagementverfahren wird sich auch die System Center-Suite ständig weiterentwickeln. Neue Lösungen werden Ihnen dabei helfen, das Servicemanagement zu erweitern, Betriebsabläufe effizient zu automatisieren, Workloads in der Cloud zu verwalten und vieles mehr. Verfolgen Sie den System Center Team Blog, um stets über die aktuellsten Neuigkeiten für System Center 2012 informiert zu sein.

Joshua Hoffman

**Joshua Hoffmanist ehemaliger Chefredakteur des TechNet Magazine. Er ist heute als freier Autor und Berater tätig und berät Kunden hinsichtlich Technologie und zielgruppenorientierten Marketings. Joshua Hoffman ist zudem Chefredakteur der Website ResearchAccess.com, die dem Ausbau und der Entwicklung der Marktforschungs-Community gewidmet ist. Er lebt in New York City.

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