Tools für die Bereitstellung von Windows 10

Um in Ihrem Unternehmen das Betriebssystem Windows 10 sowie entsprechende Anwendungen erfolgreich bereitzustellen, müssen Sie sich mit den verfügbaren Tools für das Verfahren vertraut machen. In diesem Thema lernen Sie die für die Bereitstellung von Windows 10 am häufigsten verwendeten Tools kennen.

Microsoft bietet zahlreiche Tools, Dienste und Lösungen an. Zu diesen Tools gehören die Windows-Bereitstellungsdienste (Windows Deployment Services, WDS), das Tool für die Volumenaktivierungsverwaltung (VAMT), das Migrationstool für den Benutzerstatus (USMT), Windows System Image Manager (Windows SIM), Windows Preinstallation Environment (Windows PE) und die Windows-Wiederherstellungsumgebung (Windows Recovery Environment, Windows RE). Beachten Sie, dass es sich lediglich um Tools, nicht jedoch um vollständige eigenständige Lösungen handelt. Eine vollständige Bereitstellungslösung erhalten Sie, wenn Sie diese Tools mit Lösungen wie z. B. dem Microsoft Deployment Toolkit (MDT) 2013 Update 1 oder Microsoft System Center 2012 R2 Configuration Manager kombinieren.

In diesem Thema finden Sie zudem Informationen über die verschiedenen Typen von Referenzimages, die Sie erstellen können, sowie über deren Vorteile für die meisten Unternehmen.

Windows Assessment and Deployment Kit

Das Windows ADK beinhaltet grundlegende Bewertungs- und Bereitstellungstools und -technologien, darunter die Abbildverwaltung für die Bereitstellung (Deployment Image Servicing and Management, DISM), den Windows Bildverarbeitungs- und Konfigurations-Designer (Windows Imaging and Configuration Designer, Windows ICD), den Windows System Image Manager (Windows SIM), das Migrationstool für den Benutzerstatus (USMT), das Tool für die Volumenaktivierungsverwaltung (VAMT), Windows Preinstallation Environment (Windows PE), die Windows-Bewertungsdienste, das Windows Performance Toolkit (WPT), das Anwendungskompatibilitäts-Toolkit (Application Compatibility Toolkit, ACT) und Microsoft SQL Server 2012 Express. Weitere Informationen finden Sie unter Windows ADK for Windows 10 (in englischer Sprache) oder Windows ADK für Windows 10-Szenarien für IT-Spezialisten.

Abbildung 1

Abbildung 1 Die Featureauswahlseite für das ADK für Windows 10

Abbildverwaltung für die Bereitstellung (DISM)

DISM ist eines der im Windows ADK enthaltenen Bereitstellungstools und wird zum Erfassen, Verwalten und Bereitstellen von Boot- und Betriebssystemimages verwendet.

Mit DISM können Online- und Offlineimages verwaltet werden. So können Sie mit DISM z. B. Microsoft.NET Framework 3.5.1 unter Windows 10 online installieren. Das heißt, dass Sie die Installation bei ausgeführtem Betriebssystem beginnen können, nicht jedoch, dass Sie die Software online stellen. Der Switch „/limitaccess“ konfiguriert DISM so, dass die Dateien nur von einer lokalen Quelle abgerufen werden:

Dism.exe /Online /Enable-Feature /FeatureName:NetFX3 /All /Source:D:\Sources\SxS /LimitAccess

Unter Windows 10 können Sie viele der Funktionen von „DISM.exe“ mit Windows PowerShell ausführen. Der entsprechende Befehl unter Windows 10 für PowerShell lautet:

Enable-WindowsOptionalFeature -Online -FeatureName NetFx3 -All 
-Source D:\Sources\SxS -LimitAccess

Abbildung 2

Abbildung 2 Verwenden der DISM-Funktionen in PowerShell

Weitere Informationen finden Sie unter DISM technical reference (in englischer Sprache).

Migrationstool für den Benutzerstatus (USMT)

USMT ist ein Sicherungs- und Wiederherstellungstool, mit dem Sie Benutzerstatus, Daten und Einstellungen von einer Installation zur anderen migrieren können. Microsoft Deployment Toolkit (MDT) und System Center 2012 R2 Configuration Manager verwenden USMT bei der Bereitstellung des Betriebssystems.

Hinweis  

Mitunter stehen Kunden USMT skeptisch gegenüber, da sie einen erheblichen Konfigurationsaufwand befürchten. Wie Sie jedoch sehen werden, ist die Verwendung von USMT unkompliziert. Wenn Sie zum Bereitstellen Ihrer Computer MDT und Lite Touch verwenden, wird das USMT-Feature automatisch benutzerfreundlich konfiguriert und erweitert. Mit MDT übernimmt USMT all Ihre Aufgaben.

 

USMT enthält mehrere Befehlszeilentools, die wichtigsten sind ScanState und LoadState:

  • ScanState.exe. Hiermit wird der Benutzerstatus gesichert.

  • LoadState.exe. Hiermit wird der Benutzerstatus wiederhergestellt.

  • UsmtUtils.exe. Ergänzt die Funktionen von „ScanState.exe“ und „LoadState.exe“.

Zusätzlich zu diesen Tools wird über XML-Vorlagen verwaltet, welche Daten migriert werden. Sie können die Vorlagen anpassen oder neue erstellen, um die Sicherung umfangreich und auf allen Ebenen zu verwalten. Für die USMT-Vorlagen werden die folgenden Begriffe verwendet:

  • Migrationsvorlagen. Die Standardvorlagen in USMT.

  • Benutzerdefinierte Vorlagen. Von Ihnen erstellte benutzerdefinierte Vorlagen.

  • Konfigurationsvorlage. Die optionale Vorlage „Config.xml“, mit der Sie Komponenten in eine Migration einschließen oder von dieser ausschließen können, ohne die XML-Standardvorlagen ändern zu müssen.

Abbildung 3

Abbildung 3 Ein Beispiel für eine USMT-Migrationsdatei, die MP3-Dateien von allen lokalen Laufwerken aus- und den Ordner „C:\Data“ und alle darin (und in den Unterverzeichnissen) enthaltenen Dateien einschließt

USMT unterstützt das Erfassen der Daten und Einstellungen ab Windows Vista. Hierbei werden die Daten und Einstellungen unter Windows 7 und höher (in beiden Fällen einschließlich Windows 10) wiederhergestellt. Zudem werden Migrationen von 32-Bit- zu 64-Bit-Betriebssystemen unterstützt, jedoch nicht umgekehrt. So können Sie USMT z. B. für eine Migration von Windows 7 x86 zu Windows 10 x64 verwenden.

Standardmäßig werden mit USMT viele Einstellungen migriert. Die meisten davon beziehen sich auf das Benutzerprofil, jedoch auch auf die Systemsteuerungskonfiguration, die Dateitypen usw. Die Standardvorlagen für die Bereitstellung von Windows 10 sind „MigUser.xml“ und „MigApp.xml“. Mit diesen beiden Standardvorlagen werden die folgenden Daten und Einstellungen migriert:

  • Ordner der einzelnen Profile, einschließlich der Benutzerprofile sowie freigegebenen und öffentlichen Profile. So werden z. B. die Ordner „Eigene Dateien“, „Eigene Videos“, „Eigene Musik“, „Eigene Bilder“ und „Favoriten“ sowie die Desktopdateien, das Menü „Start“ und die Schnellstarteinstellungen migriert.

  • Bestimmte Dateitypen Mithilfe der USMT-Vorlagen werden die folgenden Dateitypen migriert: .accdb, .ch3, .csv, .dif, .doc*, .dot*, .dqy, .iqy, .mcw, .mdb*, .mpp, .one*, .oqy, .or6, .pot*, .ppa, .pps*, .ppt*, .pre, .pst, .pub, .qdf, .qel, .qph, .qsd, .rqy, .rtf, .scd, .sh3, .slk, .txt, .vl*, .vsd, .wk*, .wpd, .wps, .wq1, .wri, .xl*, .xla, .xlb, .xls*.

    Hinweis  

    Die OpenDocument-Erweiterungen (*.odt, *.odp, *.ods usw.), die in Microsoft Office-Anwendungen verwendet werden können, werden in der Standardeinstellung nicht migriert.

     

  • Einstellungen der Betriebssystemkomponenten

  • Anwendungseinstellungen

Hierbei handelt es sich um die Einstellungen, die mithilfe der Standardvorlagen „MigUser.xml“ und „MigApp.xml“ migriert werden. Weitere Informationen zu den von USMT migrierten Elementen finden Sie unter What does USMT migrate? (in englischer Sprache). Allgemeine Informationen zu USMT finden Sie in der technischen Referenz zu USMT (in englischer Sprache).

Windows Bildverarbeitungs- und Konfigurations-Designer

Der Windows Bildverarbeitungs- und Konfigurations-Designer (Windows Imaging and Configuration Designer, Windows ICD) ist ein Tool, das Ihnen beim Erstellen von Bereitstellungspaketen hilft, mit denen Windows-Geräte (PCs, Tablets und Telefone) dynamisch konfiguriert werden. Dies ist besonders hilfreich für das Einrichten neuer Geräte, da auf dem Gerät nicht erneut ein benutzerdefiniertes Image übernommen werden muss.

Abbildung 4

Abbildung 4 Windows Bildverarbeitungs- und Konfigurations-Designer

Weitere Informationen finden Sie unter Windows Bildverarbeitungs- und Konfigurations-Designer.

Windows System Image Manager (Windows SIM)

Windows SIM ist ein Erstellungstool für „Unattend.xml“-Dateien. Mit MDT und/oder dem Konfigurations-Manager müssen Sie Windows SIM nicht sehr häufig einsetzen, da diese Systeme die Datei „Unattend.xml“ bei der Bereitstellung automatisch aktualisieren und so das Gesamtverfahren erheblich vereinfachen.

Abbildung 5

Abbildung 5 In Windows SIM geöffnete Windows-Antwortdatei

Weitere Informationen finden Sie unter Technische Referenz zu Windows System Image Manager.

Tool für die Volumenaktivierungsverwaltung (VAMT)

Wenn Sie keine KMS verwenden, können Sie die MAKs mit dem Tool für die Volumenaktivierungsverwaltung (VAMT) weiterhin zentral verwalten. Mit diesem Tool können Sie Produktschlüssel im gesamten Unternehmen installieren und verwalten. VAMT kann als MAK-Proxy auch im Namen von Clients ohne Internetzugriff aktivieren.

Abbildung 6

Abbildung 6 Das aktualisierte Tool für die Volumenaktivierungsverwaltung

VAMT kann auch zum Erstellen von Berichten, zum Wechseln von MAK zu KMS, zum Verwalten der Aktivierung über Active Directory und zum Verwalten der Office 2010- und Office 2013-Volumeaktivierung verwendet werden. Außerdem unterstützt VAMT PowerShell (anstelle des alten Befehlszeilentools). Wenn Sie beispielsweise Informationen aus der VAMT-Datenbank abrufen möchten, können Sie Folgendes eingeben:

Get-VamtProduct

Weitere Informationen zu VAMT finden Sie in der technischen Referenz zu VAMT (in englischer Sprache).

Windows Preinstallation Environment (Windows PE)

Windows PE ist eine „Lite“-Version von Windows 10 und wurde als Bereitstellungsplattform entwickelt. Windows PE ersetzt die DOS- oder Linux-Startdatenträgern, die die Bereitstellungslösungen der letzten Jahre dominierten.

Wichtig ist im Zusammenhang mit Windows PE, dass – wie beim Betriebssystem – zumindest Treiber für die Netzwerk- und Speichergeräte der einzelnen Computer erforderlich sind. Glücklicherweise umfasst Windows PE dieselben Treiber wie das vollständige Windows 10-Betriebssystem, sodass ein Großteil der Hardware bereits verwendet werden kann.

Abbildung 7

Abbildung 7 Ein mit dem Windows PE-Startimage des Windows ADKs gestarteter Computer

Weitere Informationen zu Windows PE finden Sie unter Windows PE (WinPE) (in englischer Sprache).

Windows-Wiederherstellungsumgebung

Die Windows-Wiederherstellungsumgebung (Windows Recovery Environment, Windows RE) ist ein Diagnose- und Wiederherstellungstoolset, das unter den Betriebssystemen ab Windows Vista zur Verfügung steht. Die neueste Version von Windows RE basiert auf Windows PE. Sie können Windows RE auch erweitern und ggf. eigene Tools hinzufügen. Wenn eine Windows-Installation nicht gestartet werden kann und Windows RE installiert wurde, erfolgt ein automatisches Failover in Windows RE.

Abbildung 8

Abbildung 8 Ein unter Windows RE gestarteter Windows 10-Client mit erweiterten Optionen

Weitere Informationen zu Windows RE finden Sie unter Windows Recovery Environment (in englischer Sprache).

Windows-Bereitstellungsdienste

Die Windows-Bereitstellungsdienste (Windows Deployment Services, WDS) wurden aktualisiert und ab Windows 8 auf unterschiedliche Weise verbessert. Beachten Sie, dass die beiden wichtigsten verwendeten Funktionen die PXE-Startunterstützung und Multicast sind. Die meisten der Änderungen beziehen sich auf die Verwaltung und Leistungsverbesserungen. Unter Windows Server 2012 R2 kann WDS auch für die Netzwerkentsperrungsfunktion von BitLocker verwendet werden.

Abbildung 9

Abbildung 9 Bereitstellung dreier Computer mithilfe der Windows-Bereitstellungsdienste und Multicast

Unter Windows Server 2012 R2 können die Windows-Bereitstellungsdienste für den eigenständigen Modus sowie für die Active Directory-Integration konfiguriert werden. In den meisten Fällen ist der Active Directory-Integrationsmodus die beste Option. WDS ermöglicht zudem die Verwaltung von Treibern. Die Treiberverwaltung mit MDT und Configuration Manager ist für die Bereitstellung aus Flexibilitätsgründen jedoch besser geeignet und sollte daher verwendet werden. In WDS können Geräte vor der Bereitstellung in Active Directory bereitgestellt werden. Jedoch ist auch diese Funktion in Configuration Manager integriert, während MDT für die Bereitstellung vor der Bereitstellung eine SQL Server-Datenbank verwendet. In den meisten Fällen sind diese Lösungen besser als die integrierte Funktion für die Bereitstellung vor der Bereitstellung, da sie eine umfassendere Kontrolle und Verwaltung ermöglichen.

Trivial File Transfer Protocol-Konfiguration (TFTP)

In einigen Fällen müssen Sie die Einstellungen für die maximale TFTP-Blockgröße ändern, um die Leistung zu optimieren. Dies gilt insbesondere dann, wenn der PXE-Datenverkehr über Router oder entsprechende Komponenten läuft. In der vorherigen Version von WDS konnte dies geändert werden, die Methode – das Bearbeiten der Registrierung – war jedoch nicht benutzerfreundlich. Unter Windows Server 2012 wurde dies erheblich vereinfacht, da es als Einstellung konfiguriert werden kann.

Außerdem gibt es eine Reihe neuer Features im Zusammenhang mit der TFTP-Leistung:

  • Skalierbare Pufferverwaltung. Ermöglicht das Puffern einer gesamten Datei anstelle einer festen Puffergröße für die einzelnen Clients, sodass mehrere Sitzungen denselben gemeinsamen Puffer lesen können.

  • Skalierbare Portverwaltung. Bietet die Möglichkeit, Clients mit gemeinsamer UDP-Port-Zuweisung zu verwalten, um die Skalierbarkeit zu erhöhen.

  • Übertragungsfenster mit variabler Größe (variable Windows-Erweiterung). Verbessert die TFTP-Leistung, da Client und Server die größte verwendbare Fenstergröße ermitteln.

Abbildung 10

Abbildung 10 TFTP-Änderungen können nun mühelos durchgeführt werden.

Microsoft Deployment Toolkit 2013-Update 1

MDT 2013 Update 1 ist eine kostenlose Bereitstellungslösung von Microsoft. Sie umfasst Komplettanleitungen, bewährte Methoden und Tools zum Planen, Erstellen und Bereitstellen von Windows-Betriebssystemen. MDT ergänzt die grundlegenden Bereitstellungstools des Windows ADKs um Anleitungen und zusätzliche wichtige Features und bildet so eine weniger komplexe Bereitstellungslösung für Unternehmen.

MDT 2013 Update 1 besteht aus zwei Hauptteilen: der eigenständigen Bereitstellungslösung Lite Touch sowie Zero Touch, einer Erweiterung von System Center 2012 R2 Configuration Manager.

Hinweis  

Lite Touch und Zero Touch sind die Marketingmarken für die beiden von MDT 2013 unterstützten Lösungen, wobei die Benennung nichts mit der Automatisierung zu tun hat. Sie können die eigenständige MDT 2013 Update 1-Lösung (Lite Touch) vollständig automatisieren und eine Integration der Lösung in Configuration Manager konfigurieren, um Informationen abzufragen.

 

Abbildung 11

Abbildung 11 Die Deployment Workbench von MDT 2013 mit einer Tasksequenz

Weitere Informationen zu MDT 2013 Update 1 finden Sie im Ressourcencenter für das Microsoft Deployment Toolkit.

Microsoft Security Compliance Manager 2013

Microsoft SCM ist ein kostenloses Dienstprogramm zum Erstellen von grundlegenden Sicherheitseinstellungen für die Windows-Client- und -Server-Umgebung. Die Grundwerte können exportiert und dann über eine Gruppenrichtlinie, lokale Richtlinien, MDT oder Configuration Manager bereitgestellt werden. Die aktuelle Version von Security Compliance Manager enthält Grundwerte für Windows 8.1 und einige frühere Versionen von Windows, Windows Server und Internet Explorer.

Abbildung 12

Abbildung 12 Die SCM-Konsole mit einer Basiskonfiguration für die Sicherheitskonformität eines fiktiven Clientcomputers

Microsoft Desktop Optimization Pack

MDOP ist eine Sammlung von Technologien, die Software Assurance-Kunden über ein zusätzliches Abonnement erwerben können.

Die folgenden Komponenten sind in der MDOP-Suite enthalten:

  • Microsoft Application Virtualization (App-V). App-V 5.0 bietet eine integrierte Plattform, eine flexiblere Virtualisierung und eine leistungsfähige Verwaltung virtualisierter Anwendungen. Mit der Veröffentlichung von App-V 5.0 SP3 verfügen Sie über Unterstützung für das Ausführen virtueller Anwendungen unter Windows 10.

  • Microsoft User Experience Virtualization(UE-V). UE V überwacht die Änderungen, die von Benutzern an den Anwendungs- und Windows-Betriebssystemeinstellungen vorgenommen werden. Die Benutzereinstellungen werden erfasst und an einem Speicherort für die Einstellungen zusammengefasst. Diese Einstellungen können dann auf anderen Computern übernommen werden, wenn der Benutzer z. B. Desktopcomputer-, Laptop- und virtuelle Desktopinfrastruktur-Sitzungen (VDI) ausführt.

  • Microsoft Advanced Group Policy Management (AGPM). AGPM ermöglicht mit Funktionen für die Änderungssteuerung, die Offlinebearbeitung und das rollenbasierte Delegieren eine erweiterte Verwaltung von Gruppenrichtlinienobjekten.

  • Microsoft Diagnostics and Recovery Toolset (DaRT). DaRT bietet zusätzliche Tools, die Windows RE bei der Problembehandlung und beim Reparieren von Computern ergänzen.

  • Microsoft BitLocker Administration and Monitoring (MBAM). MBAM ist eine Verwaltungsoberfläche, mit der Sie die BitLocker-Laufwerkverschlüsselung verwalten können. Mit MBAM können Sie geeignete BitLocker-Verschlüsselungsrichtlinien für Ihr Unternehmen definieren und die Konformität mit diesen Richtlinien überwachen.

Weitere Informationen zu den Vorteilen eines MDOP-Abonnements finden Sie unter Microsoft Desktop Optimization Pack.

Internet Explorer Administration Kit 11

Ab Internet Explorer 3.0 gibt es jeweils ein entsprechendes IEAK für jede Version. Es bietet Ihnen die Möglichkeit, Internet Explorer an Ihre Anforderungen anzupassen. Das Endergebnis der Verwendung eines IEAK ist ein Internet Explorer-Paket, das unbeaufsichtigt bereitgestellt werden kann. Der Assistent erstellt jeweils eine EXE- und MSI-Datei.

Abbildung 13

Abbildung 13 Der Auswahlbildschirm für die Benutzeroberfläche in IEAK 11

Informationen zum Herunterladen von IEAK 11 finden Sie auf der Seite Internet Explorer Administration Kit (IEAK) – Informationen und Downloads.

Windows Server Update Services

WSUS ist eine Serverrolle in Windows Server 2012 R2, mit der Sie ein lokales Repository mit Microsoft-Updates verwalten und anschließend auf die Computer im Netzwerk verteilen können. WSUS ermöglicht in Ihrer Umgebung eine Genehmigungssteuerung und eine Berichterstellung zum Updatestatus.

Abbildung 14

Abbildung 14 Die Windows Server Update Services-Konsole

Weitere Information zu WSUS finden Sie unter Windows Server Update Services (Übersicht).

Unified Extensible Firmware Interface

Über viele Jahre war BIOS der Branchenstandard für das Starten eines Computers. BIOS war eine gute Lösung – es ist jedoch an der Zeit, etwas Besseres einzuführen. UEFI ist der Ersatz für BIOS, daher müssen Sie die Unterschiede zwischen BIOS und UEFI kennen. In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Unterschiede und deren Auswirkungen auf das Betriebssystem erläutert.

UEFI – Einführung

BIOS wurde seit etwa 30 Jahren verwendet. Obwohl es erwiesenermaßen funktioniert hat, unterlag es einigen Einschränkungen:

  • 16-Bit-Code

  • Adressbereich von 1 MB

  • Schlechte Leistung bei der ROM-Initialisierung

  • Größenbeschränkung des startbaren MBR-Datenträgers von 2,2 TB

Als Ersatz für BIOS umfasst UEFI viele Features, die Windows verwenden kann und wird.

UEFI bietet folgende Vorteile:

  • Unterstützung für große Festplatten. UEFI erfordert einen auf einer GUID-Partitionstabelle (GPT) beruhenden Datenträger, was eine Beschränkung auf ca. 16,8 Millionen TB und über 100 primäre Datenträger bedeutet.

  • Kürzere Startzeit. UEFI verzichtet auf INT 13, was zu einer Verkürzung der Startzeit führt. Dies gilt insbesondere bei der Aktivierung aus dem Ruhezustand.

  • Multicast-Bereitstellung. UEFI-Firmware kann Multicast bereits beim Starten direkt einsetzen. In Szenarien mit WDS, MDT und Configuration Manager müssen Sie zunächst im Unicast-Modus wie gewöhnlich Windows PE starten und anschließend in den Multicast-Modus wechseln. Mit UEFI kann von Beginn an im Multicast-Modus ausgeführt werden.

  • Kompatibilität mit älteren BIOS-Versionen. Der Großteil der UEFI-Implementierungen umfasst ein Kompatibilitätsunterstützungsmodul (Compatibility Support Modul, CSM), das BIOS emuliert.

  • CPU-unabhängige Architektur. Selbst wenn BIOS sowohl 32- als auch 64-Bit-Firmwareversionen ausführt, müssen alle Firmwaregerätetreiber unter BIOS-Systemen auch 16-Bit-fähig sein, was sich auf die Leistung auswirkt. Einer der Gründe hierfür ist der beschränkte adressierbare Speicher, der bei BIOS nur 64 KB groß ist.

  • CPU-unabhängige Treiber. Unter BIOS-Systemen müssen PCI-Add-On-Karten einen ROM aufweisen, der einen separaten Treiber für alle unterstützten CPU-Architekturen enthält. Dies ist für UEFI nicht erforderlich, da UEFI über die Möglichkeit verfügt, EFI-Byte-Code-Images (EBC) einzusetzen, die eine prozessorunabhängige Gerätetreiberumgebung ermöglichen.

  • Flexible Umgebung vor der Betriebssysteminstallation. Mit UEFI können Sie zahlreiche Funktionen ausführen. Sie benötigen lediglich eine UEFI-Anwendung, um Diagnosen und automatische Reparaturen auszuführen sowie Fehlerberichte weiterzuleiten.

  • Sicherer Start. Ab Windows 8 können Sie den UEFI-Firmware-Überprüfungsprozess einsetzen, der als „sicherer Start“ bezeichnet wird und in UEFI 2.3.1 definiert ist. Mithilfe dieses Verfahrens können Sie sicherstellen, dass UEFI nur zulässige Ladeprogramme für Betriebssysteme startet, und dass das Startladeprogramm nicht von Malware geändert werden kann.

Versionen

UEFI 2.3.1B ist die ab Windows 8 erforderliche kompatible Version. Höhere Versionen wurden bereits veröffentlicht, um Probleme zu beheben. Auf einigen wenigen Computern muss möglicherweise die Firmware aktualisiert werden, um eine vollständige Unterstützung der UEFI-Implementierung unter Windows 8 und höher sicherzustellen.

Hardwaresupport für UEFI

Im Zusammenhang mit UEFI wird die Hardware in vier Geräteklassen unterteilt:

  • Geräte der Klasse 0. Hierbei handelt es sich um die UEFI-Definition für ein BIOS- oder Nicht-UEFI-Gerät.

  • Geräte der Klasse 1. Diese Geräte verhalten sich wie ein BIOS-Standardcomputer, führen jedoch intern EFI aus. Sie sollten als normale, BIOS-basierte Computer betrachtet werden. Geräte der Klasse 1 emulieren BIOS mit einem CSM. Diese älteren Geräte werden nicht mehr hergestellt.

  • Geräte der Klasse 2. Diese Geräte können als BIOS- oder UEFI-basierter Computer fungieren, wobei der Startvorgang oder die Firmware-/BIOS-Konfiguration den Modus bestimmt. Geräte der Klasse 2 emulieren BIOS mit einem CSM. Dies sind die häufigsten derzeit verfügbaren Gerätetypen.

  • Geräte der Klasse 3. Hierbei handelt es sich um ausschließliche UEFI-Geräte, d. h. Sie müssen ein Betriebssystem ausführen, das nur UEFI unterstützt. Zu diesen Betriebssystemen zählen Windows 8, Windows 8.1, Windows Server 2012 und Windows Server 2012 R2. Windows 7 wird auf diesen Geräten der Klasse 3 nicht unterstützt. Geräte der Klasse 3 verfügen über kein CSM für die BIOS-Emulation.

Windows-Unterstützung für UEFI

Microsoft begann mit der EFI 1.10-Unterstützung auf Servern und fügte dann die EFI-Unterstützung sowohl auf Clients als auch auf Servern hinzu.

Unter UEFI 2.3.1 sind sowohl x86- als auch x64-Versionen von UEFI verfügbar. Windows 10 unterstützt beide. UEFI unterstützt jedoch kein plattformübergreifendes Starten. Das bedeutet, dass ein Computer mit UEFI x64 nur 64-Bit- und ein Computer mit UEFI x86 nur 32-Bit-Betriebssysteme ausführen kann.

So verändert UEFI die Betriebssystembereitstellung

Es gibt viele Aspekte, die sich auf die Bereitstellung eines Betriebssystems auswirken, wenn Sie UEFI-/EFI-basierte Hardware ausführen. Die folgenden Punkte sollten Sie beim Arbeiten mit UEFI-Geräten berücksichtigen:

  • Das Wechseln von BIOS- zu UEFI-Hardware ist einfach. Sie müssen jedoch auch das Betriebssystem neu installieren, da Sie von MBR/NTFS zu GPT/FAT32 und NTFS wechseln müssen.

  • Stellen Sie beim Bereitstellen eines Geräts der Klasse 2 sicher, dass die ausgewählte Startoption mit der gewünschten Einstellung übereinstimmt. In der Regel verfügen ältere Computer über mehrere Startoptionen für BIOS, jedoch nur wenige für UEFI und umgekehrt.

  • Beachten Sie beim Bereitstellen von Medien, dass es sich für UEFI um FAT32-Medien mit einer Dateigrößenbeschränkung von 4 GB handeln muss.

  • UEFI unterstützt kein plattformübergreifendes Starten. Daher müssen Sie über ein geeignetes Startmedium (32 oder 64 Bit) verfügen.

Weitere Informationen zu UEFI finden Sie in der Übersicht zur UEFI-Firmware und in ähnlichen Ressourcen.

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