Informationen über Verzeichnissuchen bei der automatischen Spracherkennung

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-10-23

Das Microsoft Exchange Server 2007 Unified Messaging bietet eine Sprachbenutzerschnittstelle (Voice User Interface, VUI), die die automatische Spracherkennung (Automatic Speech Recognition, ASR) verwendet. Hierbei handelt es sich um die von den Anrufern mithilfe von Spracheingaben zum Navigieren der Menüsysteme und für den Zugriff auf die Postfächer verwendete Telefonschnittstelle. Mithilfe der automatischen Spracherkennung können die Anrufer Spracheingaben anstatt der DTMF-Eingaben (Dual-Tone Multi-Frequency) verwenden, die auch als Tastaturwahleingaben bezeichnet werden, um durch die Menüs der automatischen UM-Telefonzentrale zu navigieren, oder UM-aktivierte Benutzer können darüber auf ihre Postfächer zugreifen. In diesem Thema wird erläutert, wie die automatische Spracherkennung in Exchange Server 2007 Unified Messaging verwendet wird und wie Sie Grammatikdateien für die automatische Spracherkennung einsetzen.

Hinweis

Die automatische Spracherkennung für Verzeichnissuchen ist momentan nur in Englisch für Benutzer von Outlook Voice Access und für Anrufe von automatischen UM-Telefonzentralen verfügbar. Die Unterstützung der automatischen Spracherkennung in anderen Sprachen ist jedoch für eine zukünftige Version geplant.

Übersicht über Grammatikdateien

Eine Sprachgrammatikdatei enthält Wörter und Begriffe, die das Sprachmodul zu Erkennen versucht, wenn die Grammatikdatei verwendet wird. Grammatikdateien definieren z. B. Befehle, die einem Benutzer beim Überprüfen seiner E-Mails oder seines Kalenders bzw. der Namen von Personen zur Verfügung stehen, die vom Sprachmodul erkannt werden, wenn ein Anrufer das Verzeichnis durchsucht. Sprachgrammatikdateien werden zuerst als Dateien erstellt, die die Erweiterung GRXML besitzen. Sie werden dann in eine kompilierte Form mit der Erweiterung CFG verarbeitet, bevor sie in das Sprachmodul geladen werden. Die CFG-Datei wird jedoch in den Speicher des Microsoft Exchange-Sprachmoduldiensts geladen. Daher gibt es keine CFG-Datei, die erstellt und auf dem Datenträger gespeichert wird. Abbildung 1 zeigt, wie die Grammatikdateien von Anrufern verwendet werden.

Abbildung 1   Grammatikdatei – Übersicht

Übersicht über Grammatikdateien

Hinweis

  Wenn Sie die einer CFG-Datei zugehörige GRXML-Datei nicht finden, suchen Sie im Ereignisprotokoll nach Ereignissen mit den IDs 1040 oder 1041. Das Ereignis zeigt, welche GRXML-Datei zum Erzeugen einer bestimmten CFG-Datei verwendet wurde.

Standardgrammatikdateien

Wenn die Serverfunktion UnifiedMessaging installiert ist, werden viele Dateien auf den Server kopiert. Diese Dateien umfassen die Standardgrammatikdateien, die von der automatischen Spracherkennung verwendet werden, um die Sprachbenutzerschnittstelle (VUI) zu aktivieren. Diese Grammatikdateien werden standardmäßig in den Ordner \UnifiedMessaging\grammars\<Sprache>** installiert. Wenn diese Grammatikdateien jedoch vom Unified Messaging-Server verwendet werden, werden sie vom Microsoft Exchange-Sprachmoduldienst geladen und in eine CFG-Datei kompiliert.

Folgende Dateien sind in den Standardgrammatikdateien enthalten:

  • Calendar.grxml

  • Common.grxml

  • Contacts.grxml

  • Email.grxml

  • Mainmenu.grxml

Benutzerdefinierte Grammatikdateien

Verschiedene benutzerdefinierte Grammatikdateien werden beim Installieren der Serverfunktion UnifiedMessaging erstellt sowie beim Erstellen von Unified Messaging-Objekten im Active Directory-Verzeichnisdienst und beim Ausführen der Grammatikgenerierung zum geplanten Zeitpunkt (täglich) durch den Microsoft Exchange Unified Messaging-Dienst. Diese Grammatikdateien enthalten die Namen der Benutzer und anderen Objekte, z. B. Verteilerlisten, die sich in Active Directory befinden. Für jeden Namen sind zusätzliche Daten vorhanden, z. B. ein E-Mail-Aliasname. Diese Daten ermöglichen es, dass der Name einem eindeutigen Objekt zugeordnet werden kann.

Die folgenden Grammatikdateien werden erstellt, wenn der Microsoft Exchange Unified Messaging-Dienst die Grammatikgenerierung zum geplanten Zeitpunkt ausführt:

  • Gal.grxml

  • <DialPlanGUID>.grxml

  • <AddressListGUID>.grxml

  • DistributionList.grxml

    Hinweis

    UM-aktivierte Benutzer stehen möglicherweise nicht sofort für Anrufer zur Verfügung. Sie müssen warten, bis die nächste geplante Grammatikgenerierung auftritt oder galgrammargenerator.exe manuell ausführen, um den Namen des UM-aktivierten Benutzers in eine Grammatikdatei aufzunehmen.

Wenn der Unified Messaging-Server eine Sprachgrammatikdatei erstellt, untersucht er viele Verzeichnisobjekte, um zu ermitteln, welche Namen zur Sprachgrammatikdatei hinzugefügt werden sollen. Die Typen der Objekte, die verarbeitet werden, basieren auf dem Bereich der zu erstellenden Grammatik. Unified Messaging fügt diese Objekte jedoch nicht zur Grammatikdatei hinzu, wenn das Objekt aus den Exchange 2007-Adresslisten ausgeblendet ist oder für das Attribut msExchHideFromAddressLists des Objekts der Wert Wahr festgelegt ist.

  • Für die Grammatikdatei der globalen Adressliste (GAL) berücksichtigt das Unified Messaging Folgendes:

    • E-Mail-aktivierte Benutzer

    • E-Mail-aktivierte Kontakte

  • Für die Grammatikdateien von Wählplänen berücksichtigt das Unified Messaging Folgendes:

    • UM-aktivierte Benutzer im angegebenen Wählplan
  • Für die Grammatikdatei der Verteilerliste berücksichtigt das Unified Messaging Folgendes:

    • In den Adresslisten sichtbare Verteilerlisten

Wenn die Serverfunktion Mailbox auf einem Computer installiert ist, der Exchange 2007 ausführt, wird eine Standard-GAL erstellt. Wenn die Serverfunktion UnifiedMessaging installiert ist, wird eine Grammatikdatei für die globale Adressliste erstellt, die auf den konfigurierten Sprachgrammatikfiltern basiert. Wenn Sie benutzerdefinierte Adresslisten oder Verteilerlisten in der Exchange 2007-Organisation erstellen, werden für jede von Ihnen erzeugte benutzerdefinierte Adressliste oder Verteilerliste zusätzliche Grammatikdateien erstellt.

Wenn Sie eine Adressliste erstellen, die beispielsweise alle Empfänger in einer bestimmten Abteilung enthält, und dann später einen neuen Benutzer in dieser Abteilung hinzufügen, wird der Empfänger erst Mitglied der Adressliste, wenn Sie das Cmdlet Update-AddressList ausführen.

Wenn Sie eine Adressliste erstellen, die beispielsweise alle Empfänger in einer bestimmten Abteilung enthält, und die Mitgliedschaft der Adressliste ändert sich, müssen Sie das Cmdlet Update-AddressList ausführen, bevor die Unified Messaging-Sprachgrammatikgenerierung für Namen auftritt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Grammtik bei ihrer Generierung oder Aktualisierung alle Empfänger enthält, die zurzeit in der Adressliste vorhanden sind. Wenn Sie das Cmdlet Update-AddressList ausführen, wird jeder Empfänger in allen Adresslisten berücksichtigt, bei denen der Empfänger Mitglied ist.

Wenn ein UM-aktivierter Benutzer nicht als Mitglied einer Adressliste gestepelt ist, bevor die Grammatikgenerierung auftritt, wird der Benutzer nicht als Mitglied hinzugefügt. Bei der nächsten Grammatikgenerierung – innerhalb des definierten Zeitplans oder manuell durch Ausführen von galgrammargenerator.exe – wird der UM-aktivierte Benutzer nicht der Grammatik für die Adressliste hinzugefügt. Aus diesem Grund ist sein Name nicht verfügbar, wenn das Verzeichnis durchsucht wird.

Hinweis

Damit eine Grammatikdatei für eine Verteilerliste erstellt wird, darf die Verteilerliste nicht ausgeblendet sein.

Wenn Sie zuerst einen UM-Wählplan erstellen, werden keine Grammatikdateien erzeugt. Wenn ein Unified Messaging-Server jedoch zum ersten Mal einem Wählplan hinzugefügt wird, erfolgt im entsprechenden Sprachordner die Erstellung einer einzelnen Grammatikdatei für den UM-Wählplan. Die Sprachgrammatikdatei des UM-Wählplans wird dann gefiltert, damit nur UM-aktivierte Benutzer einbezogen werden, die dem Wählplan zugeordnet sind. Die Grammatikdateien für diese Objekte werden mithilfe der GUIDs der Objekte benannt, die diese nach dem Kompilieren darstellen, z. B. 2da514a1-06f4-44a1-9ce5-610854f7d2ee.grxml oder die entsprechende CFG-Datei.

Wenn die Grammatikdateien für UM-Wählpläne, für die globale Adressliste und für Verteilerlisten erstellt werden, erfolgt dies in einem sprachspezifischen Ordner auf dem lokalen Unified Messaging-Server. Der verwendete Sprachordner wird auf Grundlage der Standardsprache ausgewählt, die im UM-Wählplan konfiguriert ist. Wenn die Standardsprache im Wählplan z. B. US-Englisch (en-US) ist, wird eine Grammatikdatei im Ordner \UnifiedMessaging\grammars\en erstellt. Nachdem die Grammatikdatei erstellt wurde, wird sie gemäß dem auf dem Unified Messaging-Server konfigurierten Zeitplan aktualisiert.

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter den folgenden Themen:

Grammatikgenerierung

Häufig entspricht der Standardzeitplan für die Grammatikgenerierung Ihren Anforderungen. Es kann jedoch vorkommen, dass Sie Grammatikdateien manuell generieren oder vorhandene Grammatikdateien vor der Ausführung der geplanten Grammatikgenerierung aktualisieren müssen. Vielleicht möchten Sie auch irgendwann den Standardzeitplan für die Grammatikgenerierung ändern.

Die Grammatikgenerierung tritt in folgenden Situationen auf:

  • Wenn der Unified Messaging-Server einem Wählplan hinzugefügt wird und anschließend täglich in geplanten Intervallen.

  • Wenn Sie den Befehl galgrammargenerator.exe ausführen, um Grammatikdateien manuell zu aktualisieren oder zu erstellen.

Die erstellte Grammatikdatei wird dann aktualisiert, wenn die geplante Grammatikgenerierung ausgeführt wird. Verwenden Sie das folgende Cmdlet der Exchange-Verwaltungsshell, um den Standardzeitplan für die Grammatikgenerierung für einen Unified Messaging-Server anzuzeigen:

(Get-UMServer $env:COMPUTERNAME).GrammarGenerationSchedule

Weitere Informationen zum Cmdlet Get-UMServer finden Sie unter Get-UMServer.

Standardmäßig erfolgt die Grammatikgenerierung täglich zu dem Zeitpunkt, der durch den Parameter GrammarGenerationSchedule des Unified Messaging-Servers angegeben ist. Standardmäßig ist geplant, dass die Grammatikgenerierung täglich um 2:00 Uhr startet. Der Zeitplan für die Grammatikgenerierung kann jedoch geändert und mithilfe des Cmdlets Set-UMserver in der Exchange-Verwaltungsshell gesteuert werden. Es gibt keine grafische Benutzeroberfläche, über die der Zeitplan für die Grammatikgenerierung gesteuert werden kann. Dieser Zeitplan wird nur mithilfe des Cmdlets Set-UMserver in der Exchange-Verwaltungsshell gesteuert. Weitere Informationen zum Ändern des phonetischen Anzeigenamens mithilfe des Cmdlets Set-UMServer finden Sie unter Set-UMServer.

Standardmäßig ist der tägliche Start für den Zeitplan der Grammatikgenerierung auf dem Unified Messaging-Server auf 2:00 Uhr (lokale Zeit) eingestellt. Nach dem Start wird die Grammatikgenerierung bis zum Abschluss ausgeführt, und zwar unabhängig davon, ob dieser Zeitpunkt vor der geplanten Endzeit für die aktive Periode liegt. Die Grammatikgenerierung wird nicht ausgeführt, wenn bereits eine andere Grammatikgenerierung aktiv ist. Obwohl Sie zusätzliche geplante Zeitpunkte konfigurieren können, wird die Grammatikgenerierung nicht in der Stunde des Abschlusses einer vorangehenden geplanten Grammatikgenerierungsperiode ausgeführt. Da die Grammatikgenerierung einen wesentlichen Teil der Systemressourcen verwendet, wird empfohlen, dass Sie alle Zeitpläne der Grammatikgenerierung so konfigurieren, dass die Grammatikgenerierung außerhalb der Spitzenzeiten ausgeführt wird. Sie können die Zeitpläne für die Grammatikgenerierung jedoch auf mehreren Unified Messaging-Servern versetzt anordnen, z. B. Umserver1 startet um 2:00 Uhr, Umserver2 startet um 2:30 Uhr, und Umserver3 startet um 3:00 Uhr. Dadurch werden die Auswirkungen der Grammatikgenerierung auf die Active Directory-Domänencontroller minimiert.

Hinweis

Eine Protokolldatei namens UMSpeechGrammar.log wird im Ordner %ExchangeRoot%\UnifiedMessaging\temp erstellt. Diese Protokolldatei enthält Informationen über alle Grammatikdateien, die auf einem Unified Messaging-Server erstellt oder aktualisiert werden. Diese Datei wird bei jeder Ausführung einer geplanten Grammatikgenerierung überschrieben.

Unter den folgenden Umständen können Sie auf die nächste geplante Grammatikgenerierung warten, damit die Änderungen übernommen werden, oder Sie können eine Aktualisierung mithilfe des Befehls galgrammargenerator.exe erzwingen.

  • Wenn Sie eine neue Installation der Serverfunktion UnifiedMessaging fertig stellen und Benutzer für Unified Messaging aktivieren

  • Beim Erstellen eines UM-Wählplans, einer automatischen UM-Telefonzentrale, einer benutzerdefinierten Adressliste oder einer benutzerdefinierten Verteilerliste

  • Beim Erstellen von UM-aktivierten Benutzern

  • Wenn Sie einen UM-Wählplan oder eine automatische UM-Telefonzentrale ändern

Hinweis

Wenn ein Benutzer von Outlook Voice Access versucht, einen UM-aktivierten Benutzer mithilfe des Features "Verzeichnissuche" mit automatischer Spracherkennung (Automatic Speech Recognition, ASR) zu ermitteln, unmittelbar nachdem Sie eine neue Installation der Serverfunktion UnifiedMessaging fertig gestellt und Benutzer für UM aktiviert haben, hört der Anrufer eine Systemansage mit dem Text "Leider konnte die Aktion nicht ausgeführt werden". Anschließend wird die Verbindung des Anrufers getrennt. Dieses Verhalten tritt auf, weil keine Grammatikdatei für die globale Adressliste (GAL) generiert wurde. Verwenden Sie den Befehl galgrammargenerator.exe, um die erforderliche Grammatikdatei für die GAL zu erstellen.

Wenn Sie beispielsweise zuerst die Benutzer für UM aktivieren, sind diese Benutzer für Anrufern nicht verfügbar, die die automatische Spracherkennung zum Ausführen einer Verzeichnissuche verwenden, bis die geplante Grammatikgenerierung ausgeführt wird. Führen Sie das Programm galgrammargenerator.exe aus, um sicherzustellen, dass diese neuen Benutzer, für die UM vor Kurzem aktiviert wurde, den Anrufern angezeigt werden. Dadurch wird die Erstellung oder Aktualisierung der GRXML-Dateien sowie die Kompilierung der entsprechenden CFG-Dateien erzwungen, damit die Anrufer die automatische Spracherkennung verwenden können, um die Menüsysteme zu durchlaufen oder Benutzer mithilfe der automatische Spracherkennung zu suchen.

Galgrammargenerator.exe ist auch dann hilfreich, wenn ein UM-Server einem Wählplan beigetreten ist und mindestens eine sprachaktivierte automatische Telefonzentrale dem Wählplan zugeordnet ist. Anrufer, die bei einer sprachaktivierten automatischen Telefonzentrale anrufen, können standardmäßig nur UM-aktivierte Benutzer erreichen, die dem Wählplan zugeordnet sind. Bevor Anrufer mithilfe von Spracheingaben an UM-aktivierte Benutzer vermittelt werden können, muss eine Grammatikdatei generiert werden. Die Grammatikdatei wird nicht automatisch generiert, wenn der Server dem Wählplan beitritt. Stattdessen wird sie mit der nächsten geplanten Grammatikgenerierung generiert. Die Grammatikgenerierung erfolgt in Übereinstimmung mit dem Standardzeitplan täglich um 02:00 Uhr lokaler Zeit, wenn der Zeitplan nicht geändert wurde.

Wenn UM-aktivierte Benutzer bei Verzeichnissuchen in einer sprachaktivierten automatischen Telefonzentrale sofort nach dem Erstellen der automatischen Telefonzentrale verfügbar sein sollen, muss die erforderliche Grammatikdatei für die automatische Telefonzentrale mithilfe von galgrammargenerator.exe mit der Option -d generiert werden.

Für automatische Telefonzentralen, die nicht sprachaktiviert sind, ist keine Grammatikdatei erforderlich. Die Ursache hierfür ist, dass in Active Directory für jeden Benutzer, der UM-aktiviert ist, eine DTMF-Zuordnung hinzugefügt wird. DTMF-Zuordnungen ermöglichen Anrufern die Eingabe von Zahlen, die den Buchstaben des Namens oder des E-Mail-Alias des Benutzers entsprechen, über eine Telefontastatur.

Für Benutzer, die nicht UM-aktiviert sind, wird aber keine DTMF-Zuordnung automatisch erstellt. Durch die Verwendung von galgrammargenerator.exe mit der Option -u können Sie eine DTMF-Zuordnung für alle Benutzer generieren, die E-Mail-aktiviert, aber nicht UM-aktiviert sind. Dadurch können Benutzer, die E-Mail-aktiviert, aber nicht UM-aktiviert sind, von der automatischen Telefonzentrale erreicht werden, wenn ihr Name oder E-Mail-Alias von einem Anrufer mithilfe von DTMF-Eingaben eingegeben wird. Weitere Informationen zur DTMF-Schnittstelle finden Sie unter Grundlagen der DTMF-Schnittstelle.

In der folgenden Tabelle werden die Optionen und Beschreibungen für die Optionen des Programms galgrammargenerator.exe aufgeführt.

"Galgrammargenerator.exe" und die verfügbaren Optionen

Schalter Beschreibung

-d <Wählplan>

Erstellt eine Grammatikdatei, die nur die Namen der UM-aktivierten Benutzer im angegebenen UM-Wählplan enthält.

-g

Erstellt die Grammatikdatei.

-l

Erstellt eine Grammatikdatei für eine Verteilerliste.

-o

Erstellt eine Protokolldatei. Der Pfad kann ein absoluter Pfad sein, z. B. C:\Protokolldateien. Standardmäßig erstellt der Unified Messaging-Server automatisch eine Protokolldatei im Ordner \UnifiedMessaging\Temp.

-p

Lädt die gesamte generierte Grammatik auf die Microsoft Speech Server-Plattform.

-s <UMserver>

Erstellt für jeden UM-Wählplan eine Grammatikdatei, zu der der angegebene Unified Messaging-Server gehört.

-u

Erstellt oder aktualisiert DTMF-Zuordnungen für UM-aktivierte Benutzer und für Benutzer, die nicht UM-aktiviert sind.

Hinweis

Wenn ein postfachaktivierter oder E-Mail-aktivierter Kontakt ein ungültiges Zeichen in seinem E-Mail-Alias verwendet, und Sie führen den Befehl galgrammargenerator.exe /u aus, um eine DTMF-Zuordnung für Benutzer zu erstellen, ist der Befehl nicht erfolgreich, und Unified Messaging meldet einen Fehler. Um sicherzustellen, dass alle Postfachbenutzer und E-Mail-aktivierten Kontakte keine ungültigen Zeichen in ihren E-Mail-Adressen verwenden, verwenden Sie das Cmdlet Get-User, um alle Benutzer anzuzeigen. Das Cmdlet Get-User führt eine Gültigkeitsprüfung der Benutzerattribute durch. Wenn eines der Felder ein Zeichen aufweist, das nicht gültig ist, wird ein Fehler generiert, der den Empfänger und das Feld identifiziert, das das Zeichen enthält.

-x

Legt die zu verwendende Sprachfilterliste im XML-Format fest.

Hinweis

Die Standardfilterliste für die Sprachgrammatik (SpeechGrammarFilterList.xml) wird im Ordner %ExchangeRoot%\bin auf jedem Server installiert, auf dem die Serverfunktion UnifiedMessaging installiert ist. Der Inhalt der Sprachfilterlisten-Datei muss auf jedem Unified Messaging-Server identisch sein. Die Filterliste für die Sprachgrammatik enthält mehrere Regeln, die Eingabemuster angeben, anhand derer Anzeigenamen zugeordnet werden, sowie Ausgabemuster, die Transformationen des zugeordneten Namens definieren. Wenn der Name einem Muster entspricht, wird er in der Sprachgrammatik durch mindestens einen Namen ersetzt, der aus dem oder den zugehörigen Ausgabemuster(n) generiert wird. Wenn der Name keinem Muster entspricht, wird er unverändert an die Sprachgrammatik übergeben. Das Einfügen von Namen in die Sprachgrammatik wird zurückgewiesen, wenn mindestens zwei Aussprachemöglichkeiten vorhanden sind. Es wird empfohlen, die Datei SpeechGrammarFilterList.xml nicht manuell zu ändern.

Anpassen von Grammatikdateien

Zurzeit ist die automatische Spracherkennung nur in Englisch verfügbar und umfasst die vorab aufgezeichneten Ansagen und die TTS-Unterstützung (Text-to-Speech) für Englisch. Obwohl die Unterstützung der automatischen Spracherkennung im Sprachpaket für Englisch enthalten ist, kann es für die Spracherkennung gelegentlich schwierig sein, den richtigen UM-aktivierten Benutzer zu finden, wenn der Benutzer z. B. einen schwer auszusprechenden Namen hat, die Sprechweise des Anrufers mit dem falschen Namen verglichen wird oder der Anrufer den Namen des Benutzers in einer Weise ausspricht, die sich vom Namen unterscheidet, der in der Sprachgrammatik enthalten ist. Durch das Hinzufügen eines zusätzlichen UM-Sprachpakets wird dieses Problem jedoch nicht gelöst.

Unified Messaging verwendet zwei Active Directory-Attribute zum Generieren von Namen, die mit ASR-Grammatikdateien verwendet werden: Anzeigename (displayName) und phonetischer Anzeigename (msDS-PhoneticName). Unified Messaging verwendet standardmäßig das Attribut displayName zum Erkennen des Namens eines Benutzers, wenn dieser vom Anrufer ausgesprochen wird. Dieses Verfahren funktioniert gut, wenn der Name des Benutzers einfach auszusprechen ist. Manchmal tragen Benutzer jedoch Namen, die schwierig auszusprechen sind. Damit dem Unified Messaging die Suche nach den Benutzern vereinfacht wird, deren Namen schwer auszusprechen sind, wird empfohlen, das Unified Messaging-System durch Bereitstellen eines phonetischen Anzeigenamens für Benutzer zu konfigurieren, bei denen die automatische Spracherkennung Probleme beim Erkennen hat. Wenn Sie einen phonetischen Namen bereitstellen, müssen Sie jedoch voraussagen, wie das Sprachmodul eine bestimmte Schreibweise eines Namens erkennt, um eine geeignete Aussprache für den phonetischen Namen zur Verfügung zu stellen.

Hinweis

Standardmäßig versucht der Unified Messaging-Server sowohl den phonetischen Anzeigenamen (falls vorhanden) als auch den Anzeigenamen in die Sprachgrammatikdatei einzufügen.

Der Anzeigename "Kweku Ako-Adjei" könnte z. B. den phonetischen Anzeigenamen "Quaykoo Akoo Oddjay" erhalten, der vom Unified Messaging in die Sprachgrammatikdatei eingefügt wird. Der Nachteil beim Erstellen phonetischer Namen für Benutzer ist es, dass sich die Durchführung im großen Umfang sehr schwierig gestaltet. Es ist sehr zeitaufwändig, für jeden Benutzer einen phonetischen Anzeigenamen zu erstellen und zu testen, dessen Name nicht von der automatischen Spracherkennung erkannt wird, insbesondere in großen Unternehmensumgebungen.

Sie müssen die ADSI-Bearbeitung (AdsiEdit.msc) oder das Cmdlet Set-User der Exchange-Verwaltungsshell verwenden, um den phonetischen Anzeigenamen für einen UM-aktivierten Benutzer hinzuzufügen oder zu ändern. Sie können nicht Active Directory-Benutzer und -Computer oder die Exchange-Verwaltungskonsole verwenden, um den phonetischen Anzeigenamen eines Benutzers zu ändern. Weitere Informationen zum Ändern eines phonetischen Anzeigenamens mithilfe des Cmdlets Set-User finden Sie unter Set-User.

Der Parameter PhoneticDisplayName gibt eine phonetische Aussprache für den Anzeigenamen an. Der Anzeigename wird mithilfe des Parameters DisplayName festgelegt. Wenn der Anzeigename für den Unified Messaging-Server schwer auszusprechen oder zu erkennen ist, dann können Sie den Parameter PhoneticDisplayName verwenden, um eine phonetische Version anzugeben. Wenn Sie einen Wert angeben, dann wird dieser von der automatischen Spracherkennung zum Erkennen und vom TTS-Modul (Text-to-Speech) zum Aussprechen des Benutzernamens verwendet. Wenn Sie keinen Wert angeben, verwendet der Unified Messaging-Server den Parameter DisplayName. Dieser Parameterwert kann höchstens 255 Zeichen umfassen.

Weitere Informationen zur ADSI-Bearbeitung finden Sie unter Übersicht über ADSIEdit.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Aktualisieren der mit der automatischen Spracherkennung verwendeten Sprachgrammatikdateien finden Sie unter Aktualisieren der Sprachgrammatikdateien.

Weitere Informationen zu Unified Messaging-Wählplänen finden Sie unter Grundlegendes zu Unified Messaging-Wählplänen.

Weitere Informationen zu automatischen Unified Messaging-Telefonzentralen finden Sie unter Grundlegendes zu automatischen Unified Messaging-Telefonzentralen.