Weiterleitung an externe Domänen

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-08-22

In diesem Thema wird erläutert, wie Microsoft Exchange Server 2007 die Weiterleitung von Nachrichten an externe Empfänger verarbeitet. Ein externer Empfänger ist ein Nachrichtenempfänger, der kein Postfach in der Exchange-Organisation besitzt.

Sendeconnectors

Damit Nachrichten an externe Domänen weitergeleitet werden, müssen Sie mindestens einen Sendeconnector für das Relay von Nachrichten an das Internet konfigurieren. Sie können einen Sendeconnector konfigurieren und den Adressraum durch das Platzhalterzeichen (*) definieren. Das Zeichen * zeigt an, dass der Sendeconnector für das Relay von Nachrichten an alle externen SMTP-Adressen (Simple Mail Transfer Protocol) verwendet werden kann. Sie können auch Sendeconnectors für das Relay von Nachrichten an bestimmte Adressräume konfigurieren, wenn sich die Sendeconnectoreinschränkungen wie etwa die Nachrichtengröße für diese externen Domänen unterscheiden.

Wenn Sie einen Sendeconnector konfigurieren, müssen Sie mindestens einen Quellserver für diesen Sendeconnector auswählen. Die Quellserver sind die Transportserver, die diesem Connector zugeordnet werden, um die Nachrichtenzustellung zu verarbeiten. Der Quellserver für einen Sendeconnector kann ein Hub-Transport-Server, ein Edge-Transport-Server, ein Edge-Abonnement oder ein Exchange Server 2003- oder Exchange 2000 Server-Bridgeheadserver sein. Sie können mehrere Quellserver für einen Sendeconnector konfigurieren, um Lastenausgleich und Fehlertoleranz für die Adressräume bereitzustellen, die für diesen Sendeconnector definiert wurden. Jeder Exchange 2007-Quelltransportserver muss jedoch die gleiche Mitgliedschaft des Active Directory-Verzeichnisdienst-Standorts aufweisen. Außerdem muss jeder Legacybridgeheadserver Mitglied in der gleichen Routinggruppe sein. Weitere Informationen zum Lastenausgleich für Transportserver finden Sie unter Lastenausgleich und Fehlertoleranz für Transportserver.

Weitere Informationen zum Konfigurieren Ihrer Exchange-Organisation zum Senden und Empfangen von E-Mail-Nachrichten aus dem Internet finden Sie unter Konfigurieren von Connectors für die Internetnachrichtenübermittlung.

Wenn eine Nachricht an einen externen Empfänger weitergeleitet wird, muss die Routingkomponente des Microsoft Exchange-Transportdiensts den besten Sendeconnector auswählen, über den die Nachricht weitergeleitet wird, und dann den kostengünstigsten Routingpfad berechnen, mit dem dieser Sendeconnector erreicht werden kann. Der Vorgang, der vom Routing für diese Auswahl verwendet wird, wird weiter unten in diesem Thema erläutert. Wenn der Sendeconnector ausgewählt wird, müssen mehrere Connectorattribute berücksichtigt werden. In den folgenden Abschnitten werden die Sendeconnectorattribute beschrieben, die die Auswahl des Routingpfads beeinflussen.

Sendeconnectoreinschränkungen

Einschränkungen, die auf Sendeconnectorebene angewendet werden, können einen Sendeconnector ggf. von der Routingauswahl ausschließen. Wenn ein Exchange 2007-Sendeconnector beispielsweise deaktiviert ist, werden keine Nachrichten an diesen Connector weitergeleitet. Wenn Exchange 2003 jedoch in der gleichen Organisation bereitgestellt wird, erkennt Exchange 2003 den deaktivierten Zustand nicht und leitet ggf. Nachrichten an diesen Connector weiter. Eine Einschränkung der Nachrichtengröße für einen Sendeconnector kann diesen ebenfalls als Kandidaten bei der Auswahl des Routingpfads ausschließen.

Connectorbereich

Das Routing berücksichtigt nur Connectors, die sich im Bereich für den sendenden Server befinden. Standardmäßig wird keine Bereichsbeschränkung auf Sendeconnectors angewendet, und sie stehen allen Hub-Transport-Servern in der Organisation zur Verfügung. Ein Administrator kann jedoch einen lokalen Bereich für einen Sendeconnector angeben. Wenn Sie einen Bereich für einen Sendeconnector konfigurieren, ist die Verfügbarkeit des Sendeconnectors auf Hub-Transport-Server beschränkt, die sich am gleichen Active Directory-Standort wie die Quellserver für den Sendeconnector befinden. In Exchange 2003 und Exchange 2000 können Sie den Bereich für die Verfügbarkeit eines Connectors auf eine Routinggruppe beschränken.

Adressraum

Mit dem Adressraum für einen Sendeconnector wird Folgendes angegeben:

  • Die Empfängerdomänen, an die dieser Connector E-Mail-Nachrichten weiterleitet.

  • Der Transporttyp

  • Die Kosten, die dem Adressraum für diesen Sendeconnector zugeordnet sind.

Wenn Sie die Exchange-Verwaltungskonsole zum Erstellen eines neuen Sendeconnectors verwenden, wird der Transporttyp immer als SMTP (Simple Mail Transfer Protocol) konfiguriert. Um einen Sendeconnector zu konfigurieren, der einen anderen Transporttyp verwendet (z. B. Lotus Notes), verwenden Sie die Exchange-Verwaltungsshell zum Angeben des Transporttyps als Teil des Adressraums. Wenn Sie einen anderen Transporttyp als SMTP verwenden, müssen Sie einen Smarthost zum Weiterleiten von E-Mail-Nachrichten verwenden. Weitere Informationen zum Konfigurieren des Adressraums mithilfe der Exchange-Verwaltungsshell finden Sie unter Set-SendConnector.

Empfängerdomänen

Während des Routings wird ein Sendeconnector ausgewählt, an den E-Mail-Nachrichten für die Zustellung an die Zieldomäne weitergeleitet werden. Die Konfiguration eines Sendeconnectors definiert mindestens einen Adressraum, an den der Connector Nachrichten weiterleitet. Bei der Auswahl eines Sendeconnectors berücksichtigt das Routing nur Connectors, die einen entsprechenden Adressraum für die Zieldomäne besitzen. Sie können das Platzhalterzeichen * in einem Adressraum verwenden, um alle Domänen, alle Domänen mit einer bestimmten Domäne auf oberster Ebene (z. B. *.com) oder eine Domäne der zweiten Ebene und alle ihre Unterdomänen (z. B. *.contoso.com) anzugeben. Wenn Sie einen Sendeconnector für eine bestimmte Domäne konfigurieren, werden Nachrichten, die an diese Domäne gesendet werden, immer durch diesen Connector weitergeleitet. Außerdem werden die Konfigurationseinstellungen für den betreffenden Connector immer auf E-Mail-Nachrichten angewendet, die an diese Domäne gesendet werden.

Wenn mehrere Connectors dem Adressraum für die Zielempfängerdomäne entsprechen, wird der am besten passende Adressraum ausgewählt. Wenn z. B. ein einzelner Sendeconnector vorhanden ist, der für den Adressraum *.contoso.com konfiguriert ist, ordnet das Exchange-Routing dem Adressraum *.contoso.com die Adressräume Benutzer@Unterdomäne.contoso.com und Benutzer@contoso.com.com zu und führt die Weiterleitung an diesen Sendeconnector aus.

Wenn zwei Sendeconnectors so konfiguriert sind, dass ihre Adressräume überlappen, leitet Exchange Server Nachrichten an den Sendeconnector weiter, dessen Adresse besser passt. Wenn der Sendeconnector C1 z. B. für den Adressraum *.contoso.com und der Sendeconnector C2 für den Adressraum contoso.com konfiguriert ist, werden E-Mail-Nachrichten, die an den Empfänger Benutzer@Unterdomäne.contoso.com adressiert sind, an den Sendeconnector C1 und an Benutzer@contoso.com adressierte Nachrichten an den Sendeconnector C2 weitergeleitet.

Kosten

Die Sendeconnectorkosten werden verwendet, um die Auswahlpriorität festzulegen, wenn mehrere Sendeconnectors für den gleichen Adressraum konfiguriert sind. Während des Routings wird beim Vornehmen der Connectorauswahl der Routingpfad mit den geringsten Kosten zum Ziel ausgewählt. Indem Sie die Sendeconnectorkosten anpassen, können Sie den bevorzugten Routingpfad für die Nachrichtenübermittlung in Ihrer Organisation und in das Internet steuern.

Wenn Sie einen Sendeconnector erstellen, werden die Standardkosten auf 0 festgelegt. Sie können das Cmdlet Set-SendConnector in der Exchange-Verwaltungsshell oder die Eigenschaften des Sendeconnectors in der Exchange-Verwaltungskonsole verwenden, um die Sendeconnectorkosten zu ändern.

Fremde Connectors

Fremde Connectors werden zum Senden von Nachrichten an Messagingsysteme von Drittanbietern verwendet. Weitere Informationen zu fremden Connectors finden Sie unter Fremde Connectors. Wenn eine Nachricht an einen X.400-Adressraum weitergeleitet wird, muss Exchange 2007 sie an einen X.400-Connector weiterleiten, der für einen Exchange 2003- oder Exchange 2000-Bridgeheadserver definiert ist.

Auswählen des Routingpfads zu einem externen Empfänger

Wenn eine Nachricht an einen externen Empfänger gesendet wird, muss Exchange 2007 einen Sendeconnector auswählen, über den die Nachricht weitergeleitet wird. Das Routing wählt immer einen einzelnen Connector aus, über den die Nachricht gesendet wird. Die Auswahl unterscheidet sich abhängig davon geringfügig, ob der Quellserver für den ausgewählten Sendeconnector ein Servercomputer mit Exchange 2007 oder Exchange 2003 ist. 

Wenn mehrere Sendeconnectors für einen Adressraum konfiguriert sind, der die Routinganforderungen für einen externen Empfänger erfüllt, wählt das Exchange 2007-Routing einen einzelnen Connector aus, über den die Nachricht weitergeleitet wird. Der ausgewählte Connector muss den Beschränkungen der Nachrichtengröße entsprechen. Nachdem Exchange 2007 alle Connectors ausgeschlossen hat, deren Einschränkungen der Nachrichtengröße nicht sinnvoll sind, wendet das Routing die folgenden Kriterien an, um den Connector zu bestimmen, über den das Routing erfolgt:

  • Die Liste aller Sendeconnectors und fremden Connectors, die in der Exchange-Organisation konfiguriert sind, wird auf eine Liste der Connectors eingeschränkt, die alle der folgenden Kriterien erfüllen:

    • Sie befinden sich im Bereich für den lokalen Server.

    • Aktiviert.

    • Sie besitzen einen Adressraum, der zur E-Mail-Domäne des Empfängers passt.

  • Aus der sich ergebenden Liste, wird der Connector mit der genauesten Adressraumentsprechung ausgewählt. Möglicherweise werden keine passenden Connectors gefunden.

Wenn mehrere Sendeconnectors die Übereinstimmungskriterien für den Adressraum erfüllen, wertet das Exchange 2007-Routing die folgenden Kriterien aus, um einen Connector auszuwählen:

  • Connectorkosten   Die Kosten des Connectors ergeben sich aus der Summe der Kosten, die allen IP-Standortlinks zwischen dem Active Directory-Quellstandort und dem Active Directory-Standort zugewiesen sind, der die Quellserver für den Sendeconnector enthält, sowie den Kosten, die dem Connector zugewiesen sind. Der Connector mit den geringsten Gesamtkosten wird ausgewählt. Wenn mehrere Connectors die gleichen Kosten aufweisen, fährt der Auswahlprozess mit dem nächsten Schritt fort.

  • Nähe   Der Quellserver mit der größten Nähe zum Routingserver wird ausgewählt. Dies bedeutet, dass der lokale Server vor einem Hub-Transport-Server am gleichen Active Directory-Standort und ein Server am lokalen Active Directory-Standort vor einem Quellserver an einem Active Directory-Remotestandort ausgewählt wird.

  • Alphanumerisch niedrigerer Connectorname   Wenn mehrere Routingpfade die gleichen Kosten und die gleiche Nähe besitzen, wird der Connector ausgewählt, dessen Name den niedrigsten alphanumerischen Wert besitzt.

Wenn mehrere Connectors die Übereinstimmungskriterien des Adressraums erfüllen und die Connectors auf Servern gehostet werden, die Exchange 2003 oder Exchange 2000 ausführen, wird die folgende Auswahlmethode verwendet:

  • Connectorkosten   Die Kosten des Connectors ergeben sich aus der Summe der Kosten, die allen Routinggruppenconnectors zwischen dem Routingserver und der Routinggruppe zugewiesen sind, die die Quellserver für den Sendeconnector enthält, sowie den Kosten, die dem Connector zugewiesen sind.

  • Alphanumerisch niedrigerer Connectorname   Wenn mehrere Routingpfade die gleichen Kosten und die gleiche Nähe besitzen, wird der Connector ausgewählt, dessen Name den niedrigsten alphanumerischen Wert besitzt.

Der Exchange 2007-Connector wird immer vom Exchange 2007-Routing bevorzugt, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind:

  • Mehrere Connectors erfüllen die Übereinstimmungskriterien für den Adressraum.

  • Der Quellserver eines Connectors ist ein Servercomputer mit Exchange 2007.

  • Der Quellserver für den anderen Connector ist ein Servercomputer mit Exchange 2003 oder Exchange 2000.

Nachdem anhand der oben genannten Kriterien ein Connector ausgewählt wurde, stehen ggf. mehrere Routingpfade zur Verfügung, über die der Active Directory-Standort erreicht werden kann, an dem sich der Quellserver für den ausgewählten Connector befindet. In diesem Fall wird der kostengünstigste Routingpfad zum Connector mithilfe der Logik berechnet, die für das Routing innerhalb der Organisation verwendet wird. Weitere Informationen finden Sie unter Internes Nachrichtenrouting.

Das Sendeconnector-Kostenkriterium wird außer Kraft gesetzt, wenn sowohl ein Exchange 2007-Transportserver als auch ein Servercomputer mit Exchange 2003 oder Exchange 2000 als Quellserver für einen passenden Sendeconnector vorhanden sind. Exchange 2003 und Exchange 2000 kennen die Exchange 2007-Routingkosten nicht, die sich auf IP-Standortlinks beziehen. Weil Exchange 2003 und Exchange 2000 die Kosten des IP-Standortlinks beim Berechnen des kostengünstigsten Routingpfads nicht berücksichtigen, berechnen frühere Versionen von Exchange Server einen Exchange 2007-Connector mit geringeren Kosten als einen Exchange 2003-Connector, obwohl dem Exchange 2007-Connector höhere Kosten zugewiesen wurden. Dies kann dazu führen, dass Exchange 2003 die Weiterleitung an einen Exchange 2007-Connector mit höheren Kosten vornimmt. Wenn Exchange 2007 unabhängig von der Serverversion, aus der der Connector stammt, immer den kostengünstigsten Connector auswählen würde, könnte Exchange 2007 die Nachricht potenziell zurück an den Exchange 2003-Connector weiterleiten. Dies kann zu Routingschleifen führen, wenn Nachrichten mittels Relay zwischen Exchange 2007- und Exchange 2003-Routinggruppen hin- und hergesendet werden. Um diese Routingschleifen zu vermeiden, wählt Exchange 2007 unabhängig von den Kosten immer den Exchange 2007-Connector aus, wenn eine Wahl zwischen einem Connector aus Exchange 2007 und einem Connector aus Exchange 2003 getroffen werden muss. Diese Bevorzugung findet nur statt, wenn beide Connectors gleich gut zum Adressraum für einen Empfänger passen.

Wenn kein Connector alle Kriterien erfüllt, die für die Auswahl eines Connector gemäß der oben beschriebenen Logik gelten, tritt eine der folgenden Aktionen auf:

  • Wenn kein passender Connector für einen SMTP-Adressraum vorhanden ist, wird der Empfänger als nicht erreichbar markiert, und die Nachricht wird an die Nicht erreichbar-Warteschlange weitergeleitet.

  • Wenn eine Nachricht die Connectorgrößeneinschränkung für alle Connectors überschreitet, wird ein Unzustellbarkeitsbericht an den Absender zurückgesandt.

  • Wenn kein passender Connector für einen Nicht-SMTP-Adressraum vorhanden ist, wird ein Unzustellbarkeitsbericht an den Absender zurückgesandt.

In den folgenden Beispielen wird veranschaulicht, wie Nachrichten an externe Empfänger weitergeleitet werden. Wenn eine Nachricht an einen externen Empfänger weitergeleitet wird, ist das Zielobjekt ein Sendeconnector, der für die Weiterleitung von Nachrichten an den SMTP-Adressraum des Empfängers konfiguriert ist.

Die folgende Tabelle zeigt die Konfiguration von zwei Sendeconnectors in einer Exchange 2007-Topologie. In dieser Topologie wird eine Nachricht vom Active Directory-Standort A an einen externen Empfänger (Tjones@subdomain.contoso.com) weitergeleitet. Zwei Connectors können Nachrichten an diesen Adressraum weiterleiten.

Beispiele für Sendeconnectorkonfigurationen

Sendeconnectorname Adressraum Adressraumkosten Quellserver Einschränkungen der Nachrichtengröße

C1

*.contoso.com

1

Hub-Transport-Server am Active Directory-Standort A

Keine

C2

subdomain.contoso.com

10

Hub-Transport-Server am Active Directory-Standort C

Keine

In diesem Szenario wird die Nachricht mithilfe von C2 weitergeleitet, weil die genauere Entsprechung des Adressraums ausgewählt wird.

Das nächste Beispiel zeigt eine Alternativkonfiguration für die Sendeconnectors. In dieser Topologie wird eine Nachricht von einem Hub-Transport-Server, der sich am Active Directory-Standort A befindet, an einen externen Empfänger (Tjones@subdomain.contoso.com) weitergeleitet. Der Routingserver wird nicht als Quellserver für einen der Sendeconnectors aufgeführt, und es ist ein IP-Standortlink vorhanden, der zwischen dem Standort A und dem Standort C konfiguriert ist, dem die Kosten 5 zugewiesen wurden. Zwei Connectors können Nachrichten an den Adressraum weiterleiten. Die folgende Tabelle zeigt die Connectorkonfiguration.

Sendeconnector-Alternativkonfiguration

Sendeconnectorname Adressraum Adressraumkosten Quellserver Einschränkungen der Nachrichtengröße

C1

subdomain.contoso.com

15

Hub-Transport-Server am Active Directory-Standort A

Keine

C2

subdomain.contoso.com

10

Hub-Transport-Server am Active Directory-Standort C

Keine

Die dem Connector C2 zugewiesenen Kosten werden zu den Kosten des IP-Standortlinks zwischen dem Active Directory-Standort A und dem Standort C addiert. Das Ergebnis ist 15. Die Quellserver für den Connector C1 befinden sich am lokalen Active Directory-Standort. Daher belaufen sich die zum Erreichen des Connectors erforderlichen IP-Standortlinkkosten auf 0 bei Gesamtkosten von 15. In diesem Beispiel passen beide Connectors gleich gut zum Adressraum und weisen identische Kosten auf. Das Routing wählt den Connector C1 aus, weil dieser die größere Nähe besitzt.

Im nächsten Beispiel wird eine Nachricht vom Active Directory-Standort A mittels Relay an einen externen Empfänger (tjones@contoso.com) weitergeleitet. Es sind zwei Connectors vorhanden, die gleich gut zum Zieladressraum passen. Der Quellserver für einen Connector ist jedoch ein Servercomputer mit Exchange 2003. Die folgende Tabelle zeigt die Connectorkonfiguration.

Für verschiedene Versionen von Exchange Server konfigurierte Sendeconnectors

Connectorname Adressraum Adressraumkosten Quellserver Einschränkungen der Nachrichtengröße

C1

*.contoso.com

10

Hub-Transport-Server am Active Directory-Standort B

Keine

C2

*.contoso.com

1

Exchange 2003-Bridgeheadserver in Routinggruppe 1

Keine

In diesem Beispiel werden die Kosten für das Erreichen jedes Connectors wie folgt berechnet:

  • Um C1 zu erreichen, muss der Hub-Transport-Server am Standort A die Nachricht mittels Relay an den Standort B weiterleiten. Daher setzen sich die zum Erreichen von C1 erforderlichen Kosten aus den dem IP-Standortlink zwischen dem Active Directory-Standort A und dem Standort B zugewiesenen Kosten (5), kombiniert mit den dem Adressraum für den Sendeconnector zugewiesenen Kosten (5+10=15) zusammen.

  • Um C2 zu erreichen, muss der Hub-Transport-Server am Standort A die Nachricht mittels Relay an den Standort B weiterleiten, um einen Quellserver für den Routinggruppenconnector zu erreichen, der eine logische Verbindung zwischen der Exchange 2003- und der Exchange 2007-Routinggruppe bereitstellt. Dem IP-Standortlink zwischen dem Standort A und dem Standort B sind Kosten von 5 zugewiesen, und dem Routinggruppenconnector sind ebenso Kosten von 5 zugewiesen. Die Kosten zum Erreichen von C2 setzen sich aus den Kosten zusammen, die dem IP-Standortlink zwischen dem Standort A und dem Standort B zugewiesen sind, kombiniert mit den dem Routinggruppenconnector und dem Adressraum für den SMTP-Connector zugewiesenen Kosten (5+5+1=11).

Obwohl die zum Erreichen von C2 erforderlichen Kosten geringer als die Kosten zum Erreichen von C1 sind, wird der Sendeconnector C1 als Routingziel ausgewählt, weil der Quellserver ein Servercomputer mit Exchange 2007 ist.

Weitere Informationen

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter den folgenden Themen: