Internetpräsenzszenario: Planen der Infrastruktur

Wichtig

Dieser Artikel gehört zu einer Reihe von Artikeln, die ein End-to-End-Szenario für das Planen, Entwerfen, Erstellen und Verwalten der Internetpräsenz-Website eines Unternehmens auf der Grundlage von Microsoft Office SharePoint Server 2007 beschreiben.

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Beginn des Szenarios

Internetpräsenzszenario (Office SharePoint Server 2007)

Systemarchitekten können die Infrastrukturanforderungen angeben und kalkulieren, sobald die Anforderungen für Lösungsentwurf, Aktualisierungshäufigkeit, IT-Servicelevel und Betriebsebene definiert sind. Die Infrastruktur umfasst die Anzahl der Server, die auf den Servern benötigte Hardware und Software und die notwendigen Verbindungen zwischen den Servern.

1. Erfassen von betriebswirtschaftlichen Eingaben für die Infrastrukturanforderungen

Viele Faktoren, die zur Bestimmung der Infrastruktur beitragen, werden während des Lösungsentwurfs und der Erfassung der Geschäftsanforderungen angegeben. Hierzu gehören die folgenden Faktoren:

  • Zweck der Lösung und Datenmigrationsanforderungen

  • In der Lösung verwendete Features (z. B. Inhaltsbereitstellung) und Verfügbarkeit der Suche

  • Kapazitätsanforderungen, z. B. Anzahl der Benutzer, Korpusgröße, Aktualisierungshäufigkeit und Auslastung der Produktionswebsite

  • Leistungsanforderungen, z. B. Seitenladedauer

  • Steuerungsvereinbarungen, z. B. geplante Wiederherstellungspunkte und Wiederherstellungszeiten, die entsprechenden Sicherungszeitpläne, Verfügbarkeitsanforderungen und Standardwartungszeitpläne

Aktion

Erfassen aller Anforderungen in einer Kalkulationstabelle

Ergebnis

Zentrale Quelle für Anforderungsinformationen, die analysiert werden können

Ressourcen

2. Analysieren der vorhandenen Infrastruktur

Die vorhandene Infrastruktur des Systems und der Umfang, in der sie in der neuen Lösung genutzt werden kann, sollten ebenfalls analysiert werden.

Aktion

Analyse der vorhandenen Infrastruktur:

  • Umgebungen

  • Speicher

  • Softwareentwicklung

  • Offsitespeicherung

  • Hardware

  • Software

Ergebnis

Eine Beschreibung der bekannten Ressourcen, die mit den Anforderungen abgeglichen werden können

Ressourcen

Systemanforderungen

Vorhandene Umgebungen

Die vorhandene Infrastruktur umfasst die folgenden Umgebungen. Eine Übersicht über die mit dem Internet verbundenen Topologien finden Sie unter Back-to-back perimeter topology with content publishing. Eine Übersicht über die Notfallwiederherstellung finden Sie unter Datenschutz und -wiederherstellung für Office SharePoint Server (Whitepaper).

  • Intern Die interne Umgebung besteht aus einer einzelnen Gesamtstruktur und mehreren Domänen. Die Computer befinden sich alle in einem einzigen Rechenzentrum.

  • Umkreisnetzwerk Das Umkreisnetzwerk wird im selben Rechenzentrum gehostet wie die interne Umgebung.

  • Failover Die Failoverumgebung gehört zur gleichen Gesamtstruktur und zu den gleichen Domänen wie die interne Website. Die Computer befinden sich alle in einem einzigen Rechenzentrum.

  • Ziel für die Notfallwiederherstellung – lokal Die lokale Notfallwiederherstellungsumgebung ist eine Website innerhalb des Bereichs, auf der Bilder und Sicherungen zur schnellen Reassemblierung gespeichert werden.

  • Ziel für die Notfallwiederherstellung – regional Die regionale Notfallwiederherstellungsumgebung ist eine Website außerhalb des Bereichs, auf der Bilder und Sicherungen zur schnellen Reassemblierung gespeichert werden.

Datenbankspeicherung

Derzeit sind alle Datenbanken auf DAS-Geräten (Direct-Attached Storage) gespeichert.

Speicherverwaltung

Ein separat verwaltetes Team von Datenbankadministratoren verwaltet sämtliche Datenbanken.

Softwareentwicklungsprozesse und -tools

Im Unternehmen gibt es bereits ein Entwicklungs- und Testteam, das ein System und Prozesse zur Softwarekonfigurationsverwaltung nutzt.

Offsitespeicherung und Wiederherstellung

Das Unternehmen hat einen externen Anbieter mit der Aufbewahrung von Sicherungen und Abbildern sowie mit Wiederherstellungsdienstleistungen innerhalb und außerhalb der Region beauftragt.

Hardware und Software

Die grundlegende Hardware- und Softwareausstattung der Server im Unternehmen umfasst folgende Komponenten:

Komponente Beschreibung

Prozessor

2 Prozessoren mit jeweils mindestens 3 GHz

Arbeitsspeicher

8 GB RAM

Speicherplatz

500 GB

Betriebssystem

Windows Server 2003, 64-Bit

Datenbank-Managementsystem

Microsoft SQL Server 2005

3. Bestimmen der Sicherung der Zukunftsfähigkeit

In den beiden kommenden Geschäftsjahren möchte das Unternehmen die Internetpräsenzwebsite folgendermaßen erweitern:

  • Weitere Sprachversionen der Hauptseiten

  • Zugriff auf eine Extranetumgebung für Partner

Für beide Erweiterungspläne ist zusätzliches Entwicklungsbudget und eine zusätzliche Infrastruktur erforderlich. Die Erweiterungen liegen so weit in der Zukunft, dass der Kauf der entsprechenden Hardware und Software zum jetzigen Zeitpunkt gegen die Beschaffungspolitik des Unternehmens verstoßen würde.

4. Fertigstellen der physischen Architektur

Stellen Sie anhand der Anforderungen den Plan der physischen Architektur fertig. Berücksichtigen Sie die folgenden Faktoren:

Aktion

Vergleich der Geschäftsanforderungen mit der empfohlenen Kapazitäts-, Redundanz- und Verfügbarkeitsplanung

Ergebnisse

Diagramme der physischen Architektur mit Beschreibungen der folgenden Elemente:

  • Anzahl und Standort der Farmen

  • Anzahl und Rollen der Server in jeder Farm

  • Hardware und Software für jeden Servertyp innerhalb einer Farm

  • Verfügbarkeit und Failovermechanismen zwischen den Produktions- und Failoverfarmen

Ressourcen

Entscheidungen bezüglich der Farmgröße

Physische Architektur

Lösungsarchitektur für Internetpräsenzwebsites

Farm Größe und Konfiguration Ausschlaggebende Faktoren

Integration

Einzelner oder virtueller Server

Möglichkeit zur schnellen Neuerstellung

Dokumenterstellung

2 Front-End-Webserver

Clusterdatenbankserver

Anzahl der Benutzer

Anzahl der eindeutigen Besucher pro Tag

Seitenladezeiten

Erforderliche Redundanz

Entwickler

Einzelner oder virtueller Server

Möglichkeit zur schnellen Neuerstellung

Produktion

3 Front-End-Webserver, 1 zur Abfrageausführung

1 Anwendungsserver

Clusterdatenbankserver

Anzahl der Benutzer

Anzahl der Zugriffe

Seitenladezeiten

Erforderliche Redundanz

Failover

3 Front-End-Webserver, 1 zur Abfrageausführung

1 Anwendungsserver

Clusterdatenbankserver

Anzahl der Benutzer

Anzahl der Zugriffe

Seitenladezeiten

Erforderliche Redundanz

Hinweis

Für diese Umgebung müssen die Suchergebnisse laut Steuerungsteam nicht hochverfügbar sein. Bei einem Failover wird eine Sicherung des Anbieters für gemeinsame Suchdienste aus der Produktionsfarm auf der Failoverfarm wiederhergestellt.

Entscheidungen bezüglich des Failovers

Das Infrastrukturteam hat beschlossen, für die Failoverfarm die Microsoft SQL Server 2005-Spiegelung zu nutzen. Folgende Gründe haben es zu dieser Entscheidung bewogen:

  • Die Wartezeit zwischen dem Failover- und dem Produktionsrechenzentrum beträgt maximal 1 Millisekunde, die Bandbreite 1 GB.

  • Es wird kein SAN (Storage Area Network) verwendet.

  • Das Datenbankadministrationsteam befürwortet die SQL Server 2005-Spiegelung.

Hardware- und Softwareentscheidungen für die Dokumenterstellungsumgebung

Serverrolle Spezifikationen Ausschlaggebende Faktoren

Clusterdatenbankserver

4 Prozessoren mit jeweils mindestens 3 GHz

16 GB RAM

Festplatte mit 15 GB (Korpus: 1.000.000 Dokumente mit je 10 KB)

Windows Server 2003 R2 Enterprise x64 Edition

SQL Server 2005 Enterprise Edition

Anzahl von Dokumenten und Abfragen, Sicherungsstrategie, vorhandene Software in der Umgebung

2 Webserver, beide als Front-End- und Abfrageserver

2 Prozessoren mit jeweils mindestens 3 GHz

4 GB RAM

Verfügbarer Speicherplatz für den Index von mindestens der 0,34-fachen Korpusgröße und genügend Platz für den BLOB-Cache (Binary Large Object) (etwa 20 MB)

Windows Server 2003 R2 Enterprise x64 Edition

Anzahl der Benutzer

Anzahl der Zugriffe

Seitenladezeiten

Redundanz

Vorhandene Software in der Umgebung

Hardware- und Softwareentscheidungen für die Produktionsumgebung

Serverrolle Spezifikationen Ausschlaggebende Faktoren

Clusterdatenbankserver

4 Prozessoren mit jeweils mindestens 3 GHz

16 GB RAM

Festplatte mit 15 GB (Korpus: 1.000.000 Dokumente mit je 10 KB)

Windows Server 2003 R2 Enterprise x64 Edition

SQL Server 2005 Enterprise Edition

Anzahl von Dokumenten und Abfragen, Sicherungsstrategie, vorhandene Software in der Umgebung

3 Webserver, beide als Front-End- und Abfrageserver

2 Prozessoren mit jeweils mindestens 3 GHz

4 GB RAM

Verfügbarer Speicherplatz für den Index von mindestens der 0,34-fachen Korpusgröße und genügend Platz für den BLOB-Cache (etwa 20 MB)

Windows Server 2003 R2 Enterprise x64 Edition

Anzahl der Benutzer

Anzahl der Zugriffe

Seitenladezeiten

Redundanz

Vorhandene Software in der Umgebung

Indexserver

2 Prozessoren mit jeweils mindestens 3 GHz

4 GB RAM

Verfügbarer Speicherplatz für den Index von mindestens der 0,34-fachen Korpusgröße

Anzahl der Benutzer

Korpusgröße

Änderungshäufigkeit

Vorhandene Software in der Umgebung

Hardware- und Softwareentscheidungen für die Failoverumgebung

Die Failoverumgebung muss hinsichtlich der Anzahl der Computer, der Software und Betriebssysteme sowie der Patchebene genau mit der Produktionsumgebung übereinstimmen. Nur so ist es möglich, mithilfe von SQL Server-Spiegelung und SQL Server-Clientaliasing zur Failoverumgebung zu wechseln. Weitere Informationen finden Sie unter Internetpräsenzszenario: Konfigurieren der Failoverinfrastruktur.

Hardware- und Softwareentscheidungen für die Integrationsumgebung

Einzelner Server: 4 Prozessoren mit jeweils mindestens 3 GHz, 16 GB RAM, 500 GB Speicherplatz, Windows Server 2003 R2 Enterprise x64 Edition, SQL Server 2005 Developer Edition, Microsoft Visual Studio 2005 Team Edition for Developers.

Hardware- und Softwareentscheidung für die Entwicklung

Einzelner Server: 4 Prozessoren mit jeweils mindestens 3 GHz, 16 GB RAM, 500 GB Speicherplatz, Windows Server 2003 R2 Enterprise x64 Edition, SQL Server 2005 Developer Edition, Microsoft Visual Studio 2005 Team Edition for Developers.

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